BERNINA Corporate Blog –Hallo ihr Lieben, habt ihr schon einmal Metallic-Garn zum Sticken oder Nähen verwendet? Metallic-Garne zaubern gerade bei Stickereien einen edlen Glanzeffekt, so könnt ihr wunderbar Kleidung verzieren und aufpeppen.
Was es hier zu beachten gibt und ein wenig Inspiration findet ihr in diesem Beitrag. Ich habe mit dem Metallic-Garn und einem floralen Motiv den Ärmel eines recht schlichten Pullovers dekoriert – dezent und doch sehr edel durch den schönen Glitzereffekt.
Verwendet habe ich hierzu die BERNINA 700 , eine reine Stickmaschine. Gerade bei aufwändigen Motiven, die viel Zeit brauchen, ist die separate Maschine sehr praktisch, dann kann man die Wartezeit bis die Stickerei fertig ist nutzen, um bereits den Rest des Projekts zu nähen.
Sticken mit Metallic-Garn – los geht’s
Materialien
Zunächst benötigt ihr ein Objekt, das bestickt werden soll. Hier könnt ihr nahezu alle möglichen Textilien, die ihr in einen Stickrahmen spannen könnt nutzen. Ich habe mich für den Ärmel eines noch nicht vernähten Pullovers aus einem melierten French Terry mit eingewebten Lurexfäden entschieden.
Zudem benötigt ihr ein passendes Motiv. Auch hier könnt ihr nahzu alle möglichen Stickdateien verwenden. Ich habe Motive aus der Kollektion “Banana Medley“, welche ihr bei OESD findet, gewählt.
Außerdem benötigt ihr:
- Stickvlies, z.B. von Vliesline
- je nach verwendetem Stoff wasserlösliche Stickfolie z.B. von Madeira
- Stickrahmen in passender Größe (hier wurde der Stickrahmen Maxi verwendet)
- Metallic-Stickgarn von Mettler
- Metallic-Nadeln von Schmetz
Besonderheiten beim Sticken mit Metallic-Garn
Bevor ihr loslegt, möchte ich euch ein paar Hinweise und Tipps zum Sticken mit Metallic-Garn geben. Denn auch wenn das Garn aussieht wie normales Stickgarn, gibt es ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Wie auch bei vielen anderen Stickmotiven solltet ihr das gewünschte Motiv auf einem Stoffrest, der dem Stoff für euer Projekt möglichst nahe kommt (vielleicht habt ihr ja sogar vom Zuschnitt noch ein ausreichend großes Stück vom selben Stoff übrig), testen.
Stickmotive zum Sticken von Metallic-Garn
Wie bereits erwähnt, habt ihr nahezu freie Auswahl was die Motive angeht. Allerdings kann es bei sehr dichten Stickmustern dazu kommen, dass das Garn sich aufreibt und abreist. Nutzt daher am Besten Motive, die für Metallic-Garne entworfen wurden oder nehmt Motive, die auch auf Jersey gestickt werden können. Diese haben meist eine etwas geringere Stichdichte. Alternativ könnt ihr auch an eurer BERNINA Stickmaschine die Stichdichte ändern oder in der Sticksoftware anpassen. Auch hier gilt: Vorher die Einstellungen an einem Stoffrest testen. Ihr müsst dafür meist nicht das komplette Motiv sticken, ein Ausschnitt davon reicht oftmals schon aus.
Beim hier verwendeten Motiv habe ich den Stichabstand mittels der BERNINA Sticksoftware 9 ein wenig erhöht, wie in den folgenden Bildern gezeigt.
Klickt nachdem ihr euer Motiv ausgewählt habt unter “Bearbeiten” auf “Stichabstand anpassen”. Es öffnet sich ein Fenster. Dort könnt ihr die Anpassung eingeben. Ich habe mich für 110% entschieden, was für mein Motiv und dem gewählten Stoff gut funktioniert hat.
Nadeln zum Sticken mit Metallic-Garn
Metallic-Garn fühlt sich ein klein wenig dicker an als normales Stickgarn und es ist auch ein klein wenig störrischer. Daher solltet ihr unbedingt passende Nadeln zum Sticken verwenden. Hierfür gibt es spezielle Metallic-Nadeln, ihr könnt aber auch Topstitch-Nadeln verwenden. Beide haben ein größeres Nadelöhr, was Abreisen des Stickgarns verringert und das Stichbild optimiert.
Fadenspannung und weitere Einstellungen an der Stickmaschine
Probiert aus, mit welcher Fadenspannung euer Stickmotiv unter Verwendung von Metallic-Garn am besten gelingt. Erfahrungsgemäß sollte die Fadenspannung ein klein wenig reduziert werden, mit 2,5-2,75 hat es meiner Maschine gut funktioniert.
Das automatische Abschneiden des Fadens während des Stickens kann manchmal dazu führen, dass eure Fadenspule ein wenig “springt”, zumindest wenn die Spule senkrecht auf dem Mehrfachgarnrollenhalter steht. Hier kann sich das Metallic-Garn schnell ein wenig verdrehen und sich zu kleinen Knötchen verzwirbeln. Das wiederum führt dann zum Abreisen des Fadens. Beim ersten Versuch ist mir das einige Male passiert, bis ich dann die Abschneidefunktion deaktiviert habe. Auch die Verwendung eines Spulennetzes ist hilfreich, um ein sauberes Abwickeln des Fadens zu gewährleisten.
Positionierung des Nähgarns
Eure Maschine bietet euch einige Möglichkeiten, wie das Nähgarn positioniert werden kann. Ihr könnt es entweder senkrecht (auf dem Mehrfach-Garnrollenhalter oder dem schwenkbaren Garnrollenhalter an der Maschine) oder horizontal oben an der Maschine platzieren. Je nach dem, wie euer Garn gewickelt wurde, kann eine horizontale Lage besser sein als eine vertikale. In meinem Fall hat sich das Garn in der senkrechten Lage oft schneller abgewickelt als die Maschine gestickt hat, was schnell zu Knoten durch Verzwirbeln des Garns geführt hat. In diesem Fall könnt ihr mit einem Spulennetz Abhilfe schaffen. Dadurch kann sich das Garn nicht ungewollt von der Spule abwickeln.
Was bei der BERNINA 700 und der Verwendung von Metallic-Garn von Mettler am besten funktioniert hat, war allerdings die horizontale Lage des Nähgarns, wobei das Garn dann zunächst nach oben, über die Halterung des Mehrfach-Garnrollenhalters geführt wird. Dann führt ihr das Garn wieder zurück nach unten durch die Fadenführungsöse hindurch und könnt dann wie gewohnt einfädeln. So legt das Garn einen ziemlich langen Weg zurück, auf dem es sich erstmal entwirren kann. Durch die horizontale Lage wird das Garn ordentlich abgewickelt und kann sich garnicht mehr so einfach verheddern.
Stickvlies und Stoffwahl
Verwenden könnt ihr nahezu alle Materialien. Allerdings kann zu dicker Stoff oder die Verwendung von (Kunst-)Leder dazu führen, dass sich Schlaufen bilden. Die meisten Stoffe lassen sich aber problemlos mit Metallic-Garn besticken.
Das Stickvlies sollte für euer Projekt ausreichend stabil sein, gerade wenn ihr den Stoff selbst nicht in den Rahmen spannt sondern nur auflegt. Bei hochflorigen Stoffen oder auch Sweatshirtstoffen, die bereits etwas dicker sind, ist es oft hilfreich eine wasserlösliche Stickfolie aufzulegen, damit die Stiche nicht im Stoff versinken.
Sticken und Fertigstellung eures Kleidungsstücks mit Metallic-Garn
Habt ihr die für euch passenden Einstellungen gefunden, so könnt ihr das komplette Motiv sticken und euer Kleidungsstück fertig stellen.
Tipp: Säume aus Metallic-Garn mit der Zwillingsnadel runden euer Projekt hervorragend ab und nehmen den edlen Glanzeffekt direkt noch einmal mit auf.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren und Sticken.
Hallo Bianca, vielen Dank für diese wunderbaren Tipps zur Verabeitung von Metallicgarn. Ich mag es so gern, habe allerdings nur bedingt Erfolge damit erzielen können. Mehrfacher Fadenriss machten das Sticken meist zum Albtraum. Nun bin ich ganz gespannt, Deine Anregungen auszuprobieren und mich auch mal an dichter gestickte Motive heranzuwagen. Nochmals danke und viele Grüße, Inga