“Ich kann nicht zeichnen” ist eine der häufigsten Aussagen, die ich von meinen Kursteilnehmerinnen an einem Kurs zum Thema Entwurfstechnik zu hören bekomme. Entsprechend gross ist ihr Widerstreben, wenn es darum geht einen Entwurf zu zeichnen.
Wenn man unter “zeichnen” die fotorealistische Wiedergabe eines Gegenstandes oder Person versteht, dann kann ich auch nicht zeichnen. Und es ist leider so, dass auch heute noch in der Schule vor allem dieser Aspekt des Zeichnens gelernt und geübt wird und dabei die sinnliche Freude an der Sache verloren geht.
Gemäss Duden bedeutet zeichnen “mit einem Bleistift o.ä. in Linien, Strichen [künstlerisch] gestalten” in Wikipedia findet man noch den Hinweis, dass “zeichnen begriffsgeschichtlich mit Zeichen verwandt ist”, nimmt man diese zwei Definitionen zusammen, könnte man sagen, zeichnen ist nichts anderes als “Zeichen auf ein Papier setzen” und das ist einfach, das kann jede und es macht Spass!
Ich habe immer ein Skizzenbuch in der Tasche oder auf dem Tisch liegen, darin zeichne ich, wenn der Einstieg in die Arbeit harzig ist, wenn ich unterwegs bin, wenn es mir langweilig ist, wenn ich irgendwo warten muss.
Die bekannteste und einfachste Art “Zeichen auf ein Papier zu setzen” ist die Doodle Zeichnung, was nichts anderes heisst als “Gekritzel”. Dabei beginnt man irgendwo auf dem Blatt und lässt der Zeichnungshand freien Lauf, der Strich geht wohin auch immer er will, ergänzt durch Schraffuren und Muster, man weiss nie, was dabei herauskommt.
Es kann den Einstieg erleichtern, wenn man zuerst ein Stück Zeitungspapier auf die Seite klebt, so verliert das Blatt seine einschüchternde Leere.
Natürlich darf auch farbig gedoodelt werden,
oder es kann auch gezielter gezeichnet werden, um Fantasiegebilde oder –bauten entstehen zu lassen.
Und dann wird zeichnen plötzlich entspannend, inspirierend, genussvoll und manchmal entsteht dabei sogar, ganz ohne Absicht, ein Entwurf für einen Quilt.
Raten Sie welche der obenstehenden Zeichnungen Ausganslage für einen Quilt war? Die Auflösung gibt es hier morgen, vielleicht überbrücken Sie die Wartezeit ja mit zeichnen?
Ich wünsche viel Spass dabei!
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hallo cécile,
ich bin fasziniert – und zwar von allen vorschlägen! ich tippe übrigens auf bild no. 2, wegen der spiralen, die dich in der letzten zeit beschäftigten, aber wie gesagt, alles ist denkbar. ich bin gespannt auf die auflösung!
beste grüsse
gudrun
ich kann auch nicht zeichnen – doodlen allerdings schon und ich war ganz begeistert als ich das sogar in einem Buch “erklärt” gekriegt habe. Mir war gar nicht klar, wieviel Kreativität tatsächlich aus so Telefonzetteln entstehen kann und nun mache ich es mit viel mehr Bewusstsein und manchmal auch schon ganz ohne nebenbei zu telefonieren. (Das Buch was mich “inspieriert” hat heisst oodles of doodles von Tonya Bates).
Ich tippe auf doodle007 – aber vielleicht eine zu einfache = offensichtliche Wahl. Vielleicht ist es auch doodle001). Viele Grüsse von Tina
Nr. 3 (die kleinen Quadrate und Dreiecke) und Nr. 5 (die angeschnittenen Ovale) bieten sich direkt zum Quilten an, aber mit Applikation, Stickerei, freien Schneidetechniken und z.T. noch ein wenig zeichnerisch-übersetzender Vorarbeit kann ich mir auch alle anderen gut vorstellen.
Für alle, die glauben, nicht zeichnen zu können: wie wäre es, mal eine Weile alle Telefonblock-Doodles zu sammeln und zu einer Collage zu verarbeiten? Wäre vielleicht auch was für einen Workshop …
Viele Grüße
Ursula
Also, ich bin wirklich kein Zeichentalent, aber es gibt auch z.B. EQ7 und Corel Draw, das könnte man schon lernen, nur wo?
Erika
Hallöchen , ich meine es ist die Zeichnung auf Zeitungspapier. Grüße