Heute möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie ein solches Quiltquadrat digitalisieren. Sie können es als Quiltblock verwenden, aber natürlich auch für alle möglichen anderen Dinge.

Wir bedienen uns einer Vorlage aus der V6-Software und rufen in der Bild-Arbeitsfläche zunächst unter Bild laden—> My Designs–> Artwork das Motiv  “Quilt Block bw.wmf”

Nun wechseln wir in die Stickerei-Arbeitsfläche und stellen das Motiv auf Vollbild um.

Wir wählen das Werkzeug Offenes Objekt links in der Werkzeugleiste und wählen dieses als Stielstich (oben). Nun “zeichnen” wir mit der Maus, indem wir zuerst einen Punkt am Anfang der Linie setzen (linker Mausklick) und dann einen am Ende der Linie (nochmal linker Mausklick). Bestätigen mit Enter.

Diese Linie markieren wir, indem wir sie rechts im Farbfilm anklicken und vervielfältigen sie mit dem Kranzwerkzeug 4x.

Nun zeichnen wir mit dem offene Kurve-Werkzeug und einem Satinstich auf die gleiche Art, aber anderer Farbe, die nächsten Linien.

Auch diese markieren wir im Farbfilm und vervielfältigen sie mit der Kranzfunktion 4x.

Nun wähle ich Geschlossene Kurve und den Pariser Stich und eine weitere Farbe.

Durch 5 linke Maus-Klicks und abschließender Bestätigung mit Enter erhalte ich ein Viereck mit Languettenstich, welches jedoch außerhalb meines Vorlagen-Vierecks liegt. Markieren im Farbfilm und rechter Mausklick öffnet folgendes Fenster, in dem ich “Versetzung” auswähle.

Mein Pariser-Stich-Viereck liegt nun genau auf der Vorlage.

Markieren im Farbfilm und Vervielfältigen mittels Kranzfunktion, das hatten wir ja schon 2x, es funktioniert also im Schlaf 🙂

Das Viereck in der Mitte erfolgt mit neuer Farbe genau wie die zuvor digitalisierten Vierecke.

Anklicken des “Bilder-zeigen-Icons” und das Hintergrundbild wird unsichtbar, das brauchen wir jetzt nicht mehr.

Nun kommen wir zu unserem eigentlichen Thema, den Applikationen und bedienen uns meiner Lieblingsfunktion, der Erweiterten Applikation. Im Farbfilm wählen wir die 5 Pariser-Stich-Vierecke aus und klicken das kleine Kaninchen links in der Werkzeugleiste an.

Das aus vorherigen Workshops bekannte Fenster öffnet sich und unter “Stoff und Farbe in Flicken platzieren” können wir Stoffe in die nun automatisch erstellten Applikationen einfügen.

Die Software hat nun automatisch alle für eine Applikation erforderlichen Schritte wie Platzierungslinie, Heftlinie und Versäuberungsstich eingefügt.

Jetzt markiere ich mir das komplette Motiv durch Strg.-A und kippe es um 45 ° durch Drücken des im Bild eingerahmen Icons mit den beiden Pfeilen.

Nun spielen wir noch ein bisschen herum und ändern die zuerst erstellten Stiche in Musterstiche. Hier sind Ihrer Phantasie nun keinerlei Grenzen gesetzt.

Wie Sie sehen, können also nicht nur Satinstiche als Versäuberungsstiche für Applikationen genutzt werden, sondern auch die nostalgischen und den Hand-genähten Applikations-Quilts so ähnlichen Pariser- oder Languetten-Stiche. Die Stichbreite und den Abstand der einzelnen Languetten wählen Sie bitte Ihrem Stickgarn entsprechend. Sehr schön natürlich wirken Baumwollstickgarne bei diesen Motiven.

Über Bilder Ihrer Arbeiten in unserer Galerie würde ich mich freuen.

Ich beende heute meine Reihe mit Applikationen vorerst und werde in der 2. Novemberwoche (nächste Woche haben wir Herbstferien und fahren ein paar Tage weg) einen neuen Workshop beginnen, in dem ich mich mit dem Kreuzstichprogramm der Bernina-Software befasse.

Hier die Links zu den früheren Applikations-Workshops:

Applikationen, Teil 1
Applikationen, Teil 2
Applikationen, Teil 3

Bis dahin viele liebe Grüße

Ihre/Eure Tatjana