“Hast du mir eine Schürze für meinen Einsatz am Samstag?” Mein Mann fragt das. Er kocht am Samstag Risotto für ein grosses Geburtstagsfest; sein erster Einsatz als Caterer. Und er spricht selbstredend nicht von albernen Männerschürzen im Stil von: ‘Ich bin hier der Feuerwehrmann’ oder ‘nackte Frau auf dickem Bauch’. Oh, ja, natürlich habe ich Schürzen, zauberhafte Teile aus den Brockenhäusern und Flohmärkten, Halb- oder Reinleinen, mit Taschen und Latz …”Nein, kein Latz! Sieht ja blöd aus, nein so eine lange Halbschürze.” “Bistroschürze?” – Klar, Bistroschürze. Damit sehen Männer immer aus wie gute Kellner und vermitteln einem sofort das Gefühl, sie seien ungeheuer zuvorkommend, läsen einem jeden Wunsch von den Augen ab und wollten einen nur verwöhnen… Da kann ich gar nichts dagegen haben! Da muss ich ja an die Nähmaschine!

Stoff ist schnell gefunden, das Atelier ist ja voll davon. Und ich habe ihn überzeugt, dass, wenn alle weisse Schürzen tragen, er eine Spezielle, Karierte braucht! Es fehlen nur die Schürzenbänder. Es ist Hochsommer und die Frau vom Fadezeindli in den Sommerferien. Schnell in die Stadt will ich nicht. Notlösung Schrägband, davon gibt’s in meiner Bänderschublade tonnenweise.

Zusammengenäht hab ich das Band mit Stich Nr. 23 auf der Aurora 430. Das verstärkt und sieht ansprechend aus.

Einfach unter das Füsschen legen und los geht’s.

Wenn man nicht führen müsste, könnte man in den Garten gehen! Zwei Schürzen werden reichen für die ersten beiden Einsätze. Und dann hat Frau Fadezeindli wieder geöffnet oder ich war in der Stadt und hab anständiges Schürzenband gekauft und kann die Improvisation ersetzen.

Er wird toll aussehen, besser als Frau Stockmann, die hier in Ermangelung meines Mannes herhält. Und ich werde granatenmässig stolz sein auf den besten Risottokoch der Welt!

Das Muster der Schürze? Naja: Einmal Stoffbreite, Webkante offen, oben kleiner, unten breiterer Saum. Und für so einen schönen, grossen Kellner ansprechender 90 cm lang. Mehr is nich!