Manchmal hat man Glück. Findet bei einer Haushaltsliquidation Spitzenkragen. Naja, wenn man schon nicht im Lotto gewinnt! Baumwolle, zum Teil mercerisiert, macht sie ganz leicht glänzend. Und natürlich weiss.
Manchmal ein bisschen zu weiss. Ich greife also zum alten Theatertrick; wenn da etwas dreckig oder alt aussehen soll, taucht man es kurz in Schwarztee. Hält ewig. Ein bisschen Essig lässt die Farbe besser wirken, es sieht nicht mehr schmutzig aus. Ja, natürlich kann ich nicht warten, bis die Kragen trocken sind; ich will doch sehen wie’s raus gekommen ist. Und bin recht zufrieden mit meinen Kragen, nachdem ich sie trocken gebügelt habe.
Schleifen zum Binden braucht der Mensch. Für die eingefärbten Kragen kann ich ein Seidenbändchen brauchen, dass ich vor Jahren einmal gefunden habe:
Es ist 10 mm breit und hat ein leicht bräunliches rosa – perfekt! Schon wieder Glück gehabt.
Für die weissen Kragen verwende ich einen alten Seidensatin, den ich mit der Overlock rollsäume. Stich Nr. 13 beidseitig. Der übrigens auch sehr schöne Effekte macht, wenn man anstelle des weissen Nähgarns farbiges oder sogar 2 verschiedene Farben nimmt. (Das hab ich dann allerdings nicht fotografiert. )
Ja, einen Heftfaden braucht das nun mal, das Material ist ja sooo zart!
Und jetzt hätte ich eigentlich auch bei diesem Kragen das Band noch umgelegt und ganz sorgfältig mit meiner Aurora angenäht – wenn denn nicht ausgerechnet jetzt die Spulenkapsel geklemmt hätte und ich solange daran herumgefummelt hätte, dass ein Teilchen abgebrochen ist. Was willst du auch immer alles selber flicken! Heute muss wohl doch noch ein bisschen Pech sein, Glücksträhne verflossen, das war’s, jänusodänn.
Dafür jetzt halt eine kleine Modenschau jener Kragen, die ich längst fertig habe, und die meine schöne, alte Schneiderpuppe Frau Stockmann stolz über ihrem Busen trägt:
Ja, so soll das: über Blusen und Pullis und T-Shirts. Einfach immer dann, wenn einem nach Schmuck ist. Man kann so einen Kragen eigentlich tragen wie eine Kette.
Schön nostalgisch und irgendwie passen sie immer.
Gruß Mariel