Liebe Nähbegeisterte! Heute möchte ich euch eins meiner aktuellen Lieblingsprojekte vorstellen: Eine einfache Patchworkdecke für Nähanfänger, die sich sehr schnell und einfach Nacharbeiten lässt.
Es ist die erste Patchworkdecke, die ich je genäht habe. Deshalb habe ich auch zu einem sehr einfachen Muster aus aneinandergereihten Quadraten gegriffen. Verziert habe ich die Decke mit ein paar Bügelmotiven.
Ideal fürs Sommerpicknick mit den Kindern!
Nähanleitung Patchworkdecke
Benötigtes Material:
Das Material ist beispielhaft für eine 130cm x 170cm große Decke angegeben. Genäht wird mit vier verschiedenen, farblich aufeinander abgestimmten Stoffen.
- 4 verschiedene Baumwoll-Stoffe, jeweils 60cm x 120cm
- Baumwollstoff (evtl. beschichtet) für die Deckenrückseite, 130cm x 170cm
- Kontraststoff für die Kreise, 40cm x 60cm
- 4-6 Bügelbilder
- Vliesofix
- Fleecedecke als Futter, 130cm x 170cm
- 6m Baumwoll-Schrägband, 2cm gefalzt
- evtl. Bernina-Patchworkfuß
Für die Deckenrückseite habe ich einen wasserabweisenden, beschichteten Baumwollstoff verwendet. Die Bügelbilder habe ich farblich passend gewählt.
Und so gehts:
Zuerst schneidet ihr von jedem der vier Stoffe jeweils 30 Quadrate im Format 15cm x 15cm zu. Dann legt ihr die Quadrate auf dem Tisch oder Fußboden in der richtigen Reihenfolge aus.
Horizontal werden 13 Quadrate nebeneinandergelegt und vertikal 9.
Nun beginnt ihr mit dem Zusammennähen der ersten Reihe. Legt jeweils das rechts liegende Quadrat rechts auf rechts auf das links liegende und steppt es an der rechten Kante mit 1cm Nahtzugabe dort fest. Anschließend bügelt ihr auf der Rückseite die Nahtzugaben auseinander.
Ebenso näht ihr auch die zweite Reihe, sowie die restlichen Reihen.
Nun werden die Reihen 1 – 9 nacheinander an der horizontalen Längskante zusammengenäht. Legt dafür alle Reihen in der richtigen Reihenfolge auf den Tisch oder Boden. Klappt dann Reihe 2 rechts auf rechts nach oben auf Reihe 1 und steckt sie mit einigen Nadeln fest.
Achtet beim Zusammenlegen darauf, dass die Nähte immer genau aufeinanderliegen. Steppt dann die gesamte Reihe 2 horizontal an Reihe 1.
Ebenso verfahrt ihr dann mit den weiteren Reihen. Zum Schluss werden auf der Rückseite nochmal alle Nahtzugaben auseinandergebügelt.
Aus dem Kontraststoff werden nun 6 Kreise mithilfe eines Tellers oder einer Schüssel zugeschnitten (im Beispiel habe ich einen Durchmesser von 17cm verwendet). Auf die Kreise werden nun die Bügelbilder aufgebügelt. Eine detaillierte Anleitung dafür gibt es in meinem Blog: Geplottetes Bügelbild auf Stoff bügeln
Nach dem Auskühlen der Bügelbilder wird noch ein Vliesofix in Kreisform auf die Rückseite der Kreise gebügelt.
Dann werden die Kreise je nach Wunsch auf dem Oberteil der fertigen Decke verteilt und aufgebügelt (vorher die Transferfolie vom Vliesofix abziehen).
Um die Kreise auf der Decke zu fixieren, werden sie rundherum mit einem Zickzackstich versäubert.
Nun werden die einzelnen Lagen der Decke zusammengelegt. Die schönen Stoffseiten (rechte Stoffseite) von der fertigen Deckenoberseite, sowie der Unterseite zeigen dabei nach außen.
Unten liegt die Deckenunterseite mit der rechten Stoffseite zum Boden zeigend. Darüber kommt das Futter, eine Fleecedecke oder ähnliches.
Ganz oben liegt die Deckenoberseite mit der rechten Stoffseite nach oben. Rundherum werden dann durch alle 3 Stofflagen feste Nadeln gesteckt.
Steppt die Decke dann rundherum knappkantig zusammen. Zum Schluss wird die Decke mit einem Schrägband eingefasst. Eine gute Anleitung hierfür gibt es bei Buttinette.
Um nun alle 3 Stofflagen auch mittig nochmal miteinander zu verbinden, wird nun nochmal durch alle Stofflagen genäht. Ich habe mich dafür entschieden, alle roten Quadrate aus Stoff 1 mit einer 1cm breiten Innenkante zu versehen. Zum Nähen solcher sehr geraden Linien eignet sich der Bernina-Patchworkfuß (für meine Bernina 710 habe ich den Patchworkfuß Nr. 57 verwendet). Mithilfe der seitlichen Führung am Nähfüßchen werden die Linien sehr gerade und verlaufen dann direkt parallel zu den Quadraten. Wie der Patchworkfuß verwendet wird, könnt ihr euch in diesem Video ansehen.
Und schon ist sie fertig, eure wunderschöne Patchworkdecke! War doch gar nicht so schwer, oder?
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Es gibt auch noch viele andere Dinge zu entdecken!
Würde mich sehr freuen..
Lissy
#noborders #workingnomad #codeLiebe
Hallo Wiebke,
vielen Dank, das ist aber superlieb von dir!
Liebste Grüße,
Julia
Hallo Julia !
Willkommen im Club der “verrückten”Patchworker!
Für Dein Erstlingswerk hast Du sehr schöne Stoffe kombiniert.
Weiter so ! Und wenn Du Fragen hast – Du darfst mir gerne schreiben, ich versuche dann zu helfen.
Liebe Grüße
Wiebke
Hallo Julia,
naja, wer richtig lesen kann, hat eindeutig Vorteile. Besten Dank nochmals für den Hinweis – vor allem in Hinblick auf den wasserabweisenden Stoff, gerade für eine Picknikdecke. Darauf muss man erstmal kommen!
Viel Freude damit und schönes Wetter, damit sie gut genutzt werden kann 🙂
Liebe Grüße,
Jutta
Vielen Dank für eure Kommentare, ihr Lieben!
Vielleicht kam es in der ANleitung nicht so gut rüber, aber ich habe 3 Lagen verwendet: Oberteil (Patchwork), Fleecedecke zum Füttern, Rückteil (wasserabweisender Stoff)
Den Trick mit den Nahtzugaben kannte ich noch gar nicht, vielen Dank!
Liebe Grüße,
Julia
Liebe Julia,
eine sehr schöne Decke hast Du hier gezaubert.
Noch zwei kleine Tipps meinerseits:
1. Ich würde Decken immer mit einem dünnen Vlies füttern, auch wenn für die Rückseite kuscheliger Fleece (o. ä.) verwendet wird. Hintergrund ist, dass die Quadrate der Vorderseite unterpolstert werden und nicht so flach auf dem Rückseitenstoff aufliegen. So entstehen im fertigen Quilt sehr viel weniger Fallen und Wellen.
2. Die Nahtzugaben würde ich versetzt bügeln (s. https://blog.bernina.com/de/2013/07/wie-sieht-der-quilt-von-innen-aus/
) Das hat folgende Vorteile:
– Der Faden, mit dem die Quadrate zusammengenäht werden, ist so in jedem Fall weniger sichtbar
– Sofern im Nahtschatten gequiltet wird, sinken die Nahtlinien nicht so sehr in den Stoff
– es ist m. E. einfacher, dass die Nahtlinien auch exakt aufeinander treffen
Liebe Grüße und viel Spaß mit der Decke!
Claudia
Hallo Julia,
eine hübsche, junge und frische Patchworkdecke hast du da genäht. Und für ein Erstlingswerk schaut sie klasse aus. Auch wenn der klassische Quilt immer aus 3 Lagen (Oberstoff/Top + Volumenvlies + Rückseitenstoff) besteht, sind die handelsüblichen Fleecestoffe- oder Decken eine gute und günstige Alternative.
Viele Grüße,
Jutta