Es muss nicht immer gestickt sein! Manchmal kann ein Ding mehr, als man vermutet, so ist das auch bei meiner Stickmaschine. Und ich spreche hier nicht “nur” von Nähen, nein, nein, die B 560 kann noch so einiges mehr.
Mein liebstes Beispiel hierzu ist CrystalWorks. Wie der Name bereits verrät, ist das eine ziemlich kristallige Angelegenheit, Glitzer kommt hier nicht zu kurz.
Mit CrystalWorks ist es möglich, mit der Stickmaschine ganz unkompliziert (und ohne entgittern wie bei einem Schneideplotter!) Strasssteinschablonen anzufertigen.
Im Grunde genommen wird statt der Nadel einfach ein kleines Stanzmesser eingesetzt, auf der CutWork Stichplatte wird ein magnetischer Behälter fixiert, in welchen die ausgestanzten Teilchen landen.
Gestanzt wird aus einer etwas dickeren, weichen Folie, welche im Anschluss auf Karton geklebt wird und in dessen Löcher die Strasssteinchen mit einer “Schwämmchenbürste gekehrt” werden.
Die Datei fertigt man am Computer in der DesignWorks-Software an, das ist um einiges unkomplizierter, als man zu Anfang vermutet und hat z.B. mit der Digitalisierung von Stickdateien fast gar nichts gemein. Lediglich das Klicken mit der Maus bleibt einem nicht erspart 😉
Warum ich euch das eigentlich erzähle? Ein wenig ist man dann ja schon eingeschränkt – rein theoretisch. Wie auch bei Stickdateien spielt sich alles in der Größenordnung des jeweiligen Rahmens ab (bei Stickdateien kann so etwas z.B. mit einem Versatzrahmen umgangen werden).
Nun nähte ich vor einigen Tagen eine hübsche, offene Weste für mich, welche auf dem Rücken mit einem großen Glitzerstern geziert werden sollte. Mein Ovaler Rahmen gab mir hier allerdings eine Größenbegrenzung vor – theoretisch. So kam ich auf die Idee, den Stern zu teilen. Zuerst die eine Hälfte des Sterns stanzen, dann die andere, als zwei getrennte Dateien. Im Anschluss würde ich die beiden Strasssteinbilder nacheinander exakt aufbügeln.
Die Grund-Bedienung von DesignWorks habe ich übrigens gemeinsam mit Kasia bei unserem tollen Workshop bei Franziska bei unserem Schweiz-Aufenthalt gelernt.
Und nun kommt mein kleines Kurz-Tutorial zu CrystalWorks. Viel Spaß!
Eure Bernadette
Anleitung CrystalWork-Stern teilen
Materialien:
- Schnitt “Alegra” von Milchmonster
- Bernina Stickmaschine (diese hier habe ich)
- DesignWorks Software mit CrystalWorks Aktivierung
- CrystalWorks Tool
- Folie, Transferfolie, Backpapier, Strasssteine
Bild 1: Wir erstellen ein neues Dokument mit allen Einstellungen für unseren gewünschten Rahmen und das CrystalWorks Tool. In unserer linken Menüleiste wählen wir unsere Sternenform aus, welche wir in den Fülloptionen mit Strasssteinfüllung versehen.
Hier können auch alle entsprechenden Einstellungen wie zum Beispiel die Anordnung, die Abstände, die Steinchengröße ect. ausgewählt werden.
Die Größe muss vor diesen Anpassungen ausgewählt werden. Ist der Stern (oder eine etwaige andere Form) fertig, geht es weiter mit Schritt 2.
Bild 2: Der Stern wird angewählt und die Gruppierung aufgehoben. So ist es uns möglich, uns von einzelnen Strasssteinen zu trennen.
Bild 3: Um unseren Stern zu halbieren, wählen wir mit der Maus ca. die Hälfte des Sternes an.
Bild 4: Die markiertenSteine können wir nun (solange sie angewählt sind, alternativ einfach erneut gruppieren) zur Seite ziehen. Die Kontur wird einfach entfernt.
Bild 5: Die verschobene Hälfte wird in ein neues Dokument verschoben. Wir speichern nun entsprechend ab.
Bild 6: Ebenso mit unserer 2. Hälfte des Sternes im neuen Dokument.
Die beiden Hälften werden nun unabhängig voneinander mit der Maschine und dem CrystalWork Tool gestanzt.
Fertig!
Hallo,
Ich möchte mir das ‘Crystal-Tool’zulegen,weiß aber nicht,wo ich die ‘Stanzfolie’beziehen kann?Oder Alternative?
Vielen Dank für die Antwort
Silvia Demand
Hallo Silvia,
ich habe das Original von BERNINA. Ich plotte ansonsten ja auch sehr viel und habe dabei auch noch kein vergleichbares Material entdeckt.
Die Seite zum Schablonenmaterial findest du jedenfalls hier: https://www.bernina.com/de-DE/Zubehor-DE/Zubehor-fur-Stickmaschinen/DesignWorks-Tools/CrystalWork-Schablonenmaterial
Vielleicht kannst du diese ebenfalls über deine*n BERNINA Händler*In beziehen? Ansonsten kann dir der BERNINA Kundendienst bestimmt noch Adressen nennen!
Ganz liebe Grüße,
Bernadette
Liebe Bernadette,
vielen Dank für das tolle Video. Es ist wirklich sehr schön aber für mich als Neuling nicht ganz ausreichend.
Leider habe ich noch kein crystalWork ausprobiert, würde dieses aber sehr gerne tun.
Das Zusatzbehör für die Maschine habe ich sehr schnell gefunden.
Den Rest für die Verarbeitung nur als “Paket”.
Eine Empfehlung für den Kauf der Steine wäre eine große Hilfe.
Verstanden habe ich nicht, durch welchen Prozess die Steine haften. Werden diese durch das einkehren in die richtige (klebe) Lage gebracht?
Für eine Info wäre ich sehr dankbar, denn ich würde mir gerne das Zubehör für crystalWork kaufen und natürlich auch gerne anwenden.
Mit lieben Grüßen.
Angie
Liebe Angie,
auch wenn es jetzt bereits eine ganze Weile her ist – ich habe meine Steine damals direkt bei BERNINA in Steckborn bei meinem Workshop besorgt 🙂 Nicht allzu hilfreich also. Natürlich funktionieren aber auch alle anderen Steine und nicht nur das Original. Da ich noch ein wenig Vorrat habe, habe ich allerdings noch keine anderen gekauft und somit leider keine gute Empfehlung.
Die Steine werden in die Löcher gekehrt, mit der Klebeschicht nach unten.Im Anschluss legt man die klebende Transferfolie auf die Steine (https://www.bernina.com/de-DE/Zubehor-DE/Zubehor-fur-Stickmaschinen/DesignWorks-Tools/CrystalWork-Bugelfolie) und hebt diese somit an. Mit Hilfe der Folie setzt man nun das entstandene Motiv auf ein Textil und bügelt dieses. Die Steine haften also mittels Hitze.
Ganz liebe Grüße,
Bernadette
Liebe Bernadette
Der Stern sieht klasse aus, und auch die Jacke finde ich ganz toll.
Mit Grüssen, Fabienne
Vielen Dank, Fabienne! 🙂