Ihr Lieben,
wer hat sie nicht? Ich meine die vielen kleine Stoffreste aus Baumwoll-Webware, die bei diversen Patchwork- und Taschenprojekte übrig geblieben sind. Ich sammle diese nach dem Zuschnitt immer direkt in einer großen Box. Mindestens 1x pro Jahr – nämlich vor unserem Sommerurlaub – schneide ich diese Reste dann in kleine Quadrate mit der Kantenlänge 2,5″. Die kleineren Reste schmeiße ich dann aber auch wirklich weg, sonst platzt das Nähzimmer aus allen Nähten.
Danach sammle ich diese Quadrate in einer Box, schön nach Farben sortiert. Das ist eigentlich eine Teebox, aber sie eignet sich mit ihren Unterteilungen perfekt für die Größe meiner Reste.
Bevor es dann in den Urlaub geht, suche ich mir eine bestimmte Anzahl an Quadraten aus, da ich diese zu einem Hexagon-Panel mithilfe der English Paper Piecing Methode von Hand nähen möchte. Besonders gut eignen sich natürlich auch Reste einer Stoffserie, da sie farblich harmonisch aufeinander abgestimmt sind.
So habe ich in meinem Fall die Reste der Serie Olives Flower Garden von Lella Boutique verwendet. Mithilfe eines Klebestiftes befestige ich meine Quadrate dann um Hexagons, die ich zuvor aus dickerem Papier ausgeschnitten habe. Diese haben eine Kantenlänge von 1″.
Ja, ich geb’s zu, ganz ohne Nähen schaffe ich es auch im Urlaub nicht, daher ist das das EPP eine wunderbare Abwechslung für mich. Dabei kann ich am Strand oder in den Bergen sitzen und von Hand die Hexagone aneinander nähen.
Wieder Zuhause angekommen, bügle ich mein Panel mit ordentlich Dampf und entferne das Papier vorsichtig. Danach wird wieder kräftig gebügelt. Im Anschluss klebe ich das Panel auf ein etwas größeres Schaumstoffvlies – da kann ich euch das amerikanische Soft and Stable wärmstens ans Herz legen.
Danach geht es zum ersten Mal an die Nähmaschine. Ich quilte die Hexagone auf das Soft and Stable. Gerne verwende ich hierfür das Poly Sheen Garn von Amann Mettler, da es den Linien durch den leichten Glanz etwas Besonderes verleiht.
Beim Quilten hilft der Obertransportfuß ungemein.
Danach schneide ich das Panel in meiner gewünschten Größe zu. Das sind bei mir etwa 6,75″ x 10″. Außerdem benötige ich noch zwei Baumwollstoffe in der Größe 6,75″ x 6,25″ und 6,75″ x 3″. Ich versäubere jeweils eine der langen Kanten.
Im Anschluss lege ich das kleinere Stück mit der offenen Kante rechts auf rechts auf das Panel und nähe es nähfüßchenbreit fest.
Diese Naht steppe ich knappkantig von rechts ab.
Ich klappe die Unterkante des Panels nach oben und zwar um die Höhe des Innenstoffstückes. Dabei schauen sich die Hexagone rechts auf rechts an. Das Innenstück liegt so, wie es festgesteppt wurde. Danach lege ich das größere Baumwollstück rechts auf rechts darüber und zwar so, dass die beiden versäuberten Kanten aufeinander liegen.
Oben an den Ecken zeichne ich mithilfe einer Tasse und eines hitzeempfindlichen Stifts Rundungen an.
Dann nähe ich die Stofflagen an der linken Seite über die Rundung oben und über die Rundung nach rechts an. Unten bleibt es offen. Ich schneide die Nahtzugaben zurück. Durch die Öffnung wende ich das Täschchen auf rechts und forme die Kanten schön aus.
Auch hier kann das Bügeleisen wunderbar helfen.
Die Klappe steppe ich knappkantig von rechts ab, dann liegen die Stofflagen schön aufeinander.
Mittig, etwa 1cm vom Rand entfernt, bringe ich eine kleine Öse an. Durch diese ziehe ich eine Gummikordel und verknote sie.
Fertig ist ein kleines, aber wie ich finde sehr feines Täschlein, das mich nicht nur auf die Arbeit begleitet, sondern mich auch an die schönen Stunden im Urlaub erinnert.
Mein Täschlein misst im geschlossenen Zustand übrigens etwa 15cm x 10cm.
Ihr könnt je nach Größe des Hexagon-Panels natürlich auch Täschchen in unterschiedlichsten Größen nähen.
Herzliche Grüße,
Sara

Es wäre hilfreich die Maße auch in cm anzugeben. Es ist zwar möglich umzurechnen, aber dabei kommen immer “Krummezahlen” raus.
Liebe Helga, wie du schon selbst sagst, kommen “krumme Zahlen” dabei heraus. Wenn nun der Grundbestandteil, in meinem Fall ein einzelnes Hexagon, die Kantenlänge 1 Inch (etwa 2,54cm) besitzt, habe ich die Anleitung bewusst in Inch gehalten. Alle Zentimeter-Angaben wären nur ungefähr gewesen und so lässt es sich nicht nähen. Benutze doch einfach die Hexagon-Vorlage mit der Kantenlänge 1″, nähe dein Panel von Hand zusammen und dann beim Zuschnitt kannst du es gerne selbst im Zentimeter-Maß abschneiden, eben für das Projekt, für das du es brauchst. Liebe Grüße, Sara
Ich finde deine Idee und die Machart richtig gut, aber es ist für mich noch nicht praktisch genug, weil mein smartphone immer irgendwo liegen bleibt, da hilft das Täschchen auch nicht. Es müßte irgenwie zum Umhängen sein, ohne das es stört. Hast du eine Idee dafür?
Liebe Gudrun, das ist natürlich möglich. Wie wäre es, wenn du bei Bild 10 – wo das Panel rechts auf rechts gefaltet wird – in der Höhe der oberen Klammern ein Bindeband mit einnähst? Dann ist das Täschlein nach dem Wenden zum Tragen/Umhängen geeignet. Liebe Grüße, Sara
Sehr schön und gut erklärt, einzige Frage die Masse, sind das cm Angaben oder? Wie gross ist denn dein Ausgangsquadrat und hast du ne Vorlage gemacht damit duese Hexagoney so exakt aussehen ?! Danke und sorry für duese Fragen hab noch nie gequilt das wäre dann mal ein Anfang und uch wüsste meine Stoffreste zu verarbeiten ??
Liebe Nathalie, die Angaben sind in Inch, das erkennst du an diesem Zeichen: ” (das ist die Abkürzung dafür, 1 inch sind etwa 2,54cm). Ja, es gibt Vorlagen im Internet, bei denen man eine ganze Seite voll dieser Hexagons so viel ausdrucken kann, wie man braucht (meine Kantenlänge beträgt 1 Inch). Diese musst du dann nur noch zuschneiden, am besten etwas dickeres Papier in den Drucker legen).
Genauso kannst du aber in dieversen Shop auch bereits vorgestanzte Schablonen kaufen. Viele liebe Grüße, Sara
Schöne Idee, gute Beschreibung, für mich neue Motivation, wird sehr bald umgesetzt!
Das freut mich sehr, liebe Kerstin, herzlichen Dank!
Hallo Sara,
ich hab ne Frage: die kleinen Hexagons, werden die alle von Hand grob angenäht oder sollte das exakt sein? Wie ist das mit der Gummikordel ? Wie wird diese verschlossen, klar man kann einen Knoten machen, aber ich seh das auf dem Bild nicht wie es am schönsten aussieht?
Bin keine geübte Näherin, darum diese Fragen.
Lg sabine
Liebe Sabine, aber genau deswegen kannst du hier fragen, da bist du genau richtig! Nein, die Hexagons werden sehr genau von Hand angenäht, damit das Panel später gleichmäßig aussieht und auch wirklich hält. Du findest im Netz einige hervorragende Anleitungen hierfür. Ich habe die Gummikordel verknotet. Man kann sie aber auch zusammennähen und dann ein Stück Kunstleder oder SnapPap um diese Stelle nähen, das sieht auch sehr schön aus – ähnlich wie die Kordelenden an einem Kapuzenpullover. Liebe Grüße, Sara
Liebe Sara,
gerade befinde ich mich an der See und im Gepäck habe ich immer die gleiche Idee, die du hier so schön vorstellst. Aus meinen entstandenen Hexagonen werde ich diesmal genau dieses Täschchen machen , weil es praktisch ist und mir sehr gut gefällt.
Danke für den Tipp und liebe Grüße
Erika
Liebe Erika, na das passt ja wunderbar! Wünsche dir einen erholsamen Urlaub und viel Freude beim Nähen! Liebe Grüße, Sara
Liebe Sara, DANKESCHÖN für die schöne Idee und die gute Anleitung. Ich brauchte gerade eine Inspiration für ein Geburtstagsgeschenk – Du hast mich gerettet ;-). LG monika
Liebe Monika, oh, das freut mich sehr, danke! Ich bin mir sicher, dass die Beschenkte sich genauso freuen wird! Liebe Grüße, Sara
Wunderschön ist das Täschchen und eine gute Resteverwertung. Ich danke für den Tipp.
Liebe Anne, ganz lieben Dank für deinen Kommentar! Liebe Grüße und viel Freude beim Nachnähen, Sara
Hallo Sara,
gute Idee, diese Art der Resteverwertung, ebenso die Aufbewahrung. Ein schönes und praktisches Täschchen ist das geworden.
Viele Grüße
Birgit
Liebe Birgit, ich danke dir für deinen lieben Kommentar! Liebe Grüße, Sara