Kreative Artikel zum Thema Quilten

Ausstellungstipps März 2023

NADELWELT Karlsruhe

Vom 31. März – 2. April 2023 findet die NADELWELT Karlsruhe wieder mit bester Verkehrsanbindung in der Messe Karlsruhe statt und verspricht ein abwechslungsreiches Programm. Neben einem umfangreichen Händler- und Kursangebot stehen für mich die Ausstellungen im Blickpunkt.

Dies vor allem, weil ich persönlich wieder einmal eine Ausstellung betreuen darf, diesmal nämlich die ‘Tradition bis Moderne XII’, die Exzellenzschau der Patchwork Gilde Deutschland e.V. Es ist der letzte Auftritt dieser Ausgabe der von der Gilde für ihre Mitglieder organisierten jurierten Schau, die coronabedingt ihre Ausstellungstour nicht ohne Ausfälle durchlaufen konnte. Ich bin selbst gespannt!

Arbeit von Ursula Bierbaumer-Bohle
Ausstellung ‘Tradition bis Moderne XII’
NADELWELT Karlsruhe 2023
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Das Angebot an Ausstellungen ist bunt gemischt, am besten man informiert sich selbst vorab durch einen Blick auf die Website. Vielleicht Modern Quilting? Hier ist ein Besuch bei Lisa Hofmann-Maurer eine Empfehlung.

Arbeit von Lisa Hofmann-Maurer
Ausstellung ‘Hi – it’s me again’
NADELWELT Karlsruhe 2023
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Wer Freude an Häkelobjekten hat, ist richtig bei Konnie Keller, die unter dem Titel ‘Waldstücke’ ein Statement für den Erhalt unserer Wälder setzt.

Arbeit von Konnie Keller
Ausstellung ‘Waldstücke’
NADELWELT Karlsruhe 2023
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Exquisite Stickereien sind bei den Ausstellungen der Deutschen Stickgilde e.V., aber auch bei Ulla Hoppe zu entdecken, die diesmal die Ausstellung ‘Eine Frau sieht ROT’ präsentiert. Ob es der Künstlerin dabei um die Farbe ROT geht oder ob sie ROT sieht? Nach dem Besuch ihrer Ausstellung weiss man vielleicht mehr.

Arbeit von Ursula Hoppe
Ausstellung ‘Eine Frau sieht ROT’
NADELWELT Karlsruhe 2023
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Es ist aber noch sooo viel mehr zu entdecken. Der Besuch hat sich in all den Jahren immer wieder sehr gelohnt, wie meine Berichte hier im Blog belegen können. Quilter- und Handarbeitsherz, was willst du mehr?!

Info:

31. März – 2. April 2023

NADELWELT Karlsruhe

Messe Karlsruhe
Messeallee 1
76287 Rheinstetten
Deutschland

www.nadel-welt.de

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TEXIMUS 4

Textilkunst ist zunehmend in Museen und Galerien präsent. Erstaunt erkennen Fachwelt und Publikum, dass vor Jahrzehnten angefertigte textile Werke noch immer tief berühren und zeitlose Gültigkeit haben. Künstlerinnen, die damals mit textilen Themen arbeiteten, werden neu entdeckt.

Gerda Ritzmann: Es war einmal
12 x 45 x 45 cm, variabel
Seiten einer Enzyklopädie, Sprossen einer alten Holzleiter
Ausstellung ‘TEXIMUS 4’, TAFch 2023
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Gleichzeitig nimmt man aber wenig Kenntnis von der gegenwärtigen textilen Kunstwelt der Schweiz. Dagegen hilft nur, diese Arbeiten auszustellen! Vom 23. – 26. März 2023 findet die Ausstellung ‘TEXIMUS 4’ in Zug statt und bietet in den Räumlichkeiten der Altstatthalle die Gelegenheit für ein Update.

Myrta Moser-Zulauf: Gwand
181 x 110 cm
getragene, abgelegte Jeans, Baumwollfaden
Ausstellung ‘TEXIMUS 4’, TAFch 2023
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Seit 2013 organisiert Textile Art Forum Schweiz (TAFch) im Dreijahresrhythmus die Ausstellung ‘TEXIMUS’. Die Präsentation von ausschliesslich zeitgenössischer Textilkunst ist einmalig in der Schweiz und knüpft an die legendären Textilbiennalen an, die 1962 bis 1995 in Lausanne stattfanden.

Aishan Turbayeva-Wiedenmeier: Der Pilz
153 x 123 cm
Garne
Ausstellung ‘TEXIMUS 4’, TAFch 2023
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Im März 2023 folgt nun schon die vierte TEXIMUS-Ausstellung, die das ganze Spektrum der textilen Kunst zeigt und die verschiedenen Sparten miteinander vernetzt. Neugierig machen uns da schon die Beiträge auf dem TAFch-Blog.

Heidi König: Pendel, Detail
128 x 36 x 36 cm
Baumwolle, Baumwolle-/Polyesterfleece 80/20, bemalt mit Oelkreide, Metallrahmen
Ausstellung ‘TEXIMUS 4’, TAFch 2023
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

In einigen Punkten unterscheidet sich TEXIMUS 4 von den vorangegangenen Ausstellungen: Erstmals sind in dieser Ausgabe raumgreifende Werke zu sehen. Trotzdem wird eine weitaus grössere Anzahl von Werken als bei den ersten drei TEXIMUS-Ausstellungen präsentiert, nämlich 55 Arbeiten von 49 Künstlern und Künstlerinnen. Eine neue Idee ist auch, zwei Installationen im öffentlichen Raum zu zeigen und so auf ‘TEXIMUS’ aufmerksam zu machen.

Werner Birnstiel: Portrait 1, Detail
200 x 120 cm
Baumwolle, Aufhängevorrichtung aus Metall
Ausstellung ‘TEXIMUS 4’, TAFch 2023
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Was ist das Besondere an der Textilkunst? Ist es die Sinnlichkeit, Flexibilität, und Weichheit des Materials? Ist es die ausserordentliche Vielfalt der Techniken? Liegt das Spezielle in den persönlichen Erinnerungen, die bei der Betrachtung von textilen Werken unmittelbar in jedem Menschen auftauchen? Jedes Exponat zeigt auf, wie zeitgenössische Kunstschaffende Textiles mit der unmittelbaren Gegenwart verknüpfen.

Katalog erhältlich

Info:

23. – 26. März 2023

TEXIMUS 4

Altstadthalle
Unter Altstadt 14
6300 Zug
Schweiz

www.tafch.ch
www.stadtzug.ch/altstadthalle

Öffnungszeiten:
Fr, 24., Sa, 25. März 2023: 11 – 19 Uhr
So, 26. März 2023: 11 – 17 Uhr

Vernissage:
Do, 23. März 2023, 17 – 21 Uhr

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T.O.P. Connection
Textile Open Project – Eine künstlerische Auseinandersetzung mit Helmut Hahn
Pascale Goldenberg, Gabi Mett, Judith Mundwiler

Wie bereits in den Ausstellungstipps Februar 2023 angekündigt, zeigt das Museum Zons derzeit die Ausstellung ‘T.O.P. Connection’. Die drei Textilschaffenden Pascale Goldenberg, Gabi Mett und Judith Mundwiler stellen sich dem Werk des Künstlers Helmut Hahn (1928 – 2017), der dem Museum einst eine umfangreiche Schenkung seiner Arbeiten zukommen liess. Seit 1989 bewahrt das Museum einen grossen Teil seines Œuvres – Wandbehänge, Zeichnungen, Aquarelle, Objektkästen, Perlbilder, Fotografien, Assemblagen, Collagen, Tapetenentwürfe, Papierfaltungen – in seiner Sammlung und präsentierte schon manches. Auch seinen Bühnenbildern und Kostümgestaltungen hat das Haus 2018 schon eine Ausstellung gewidmet.

Plakat
Ausstellung ‘T.O.P. Connection’, Museum Zons 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Immer wieder überzeugt der Künstler durch den Einsatz einfacher Materialien und Techniken. Hier liegt eine grosse Übereinstimmung mit den Arbeiten der drei Künstlerinnen. Sie fühlen sich ebenso intensiv dem Material verpflichtet, sehen es als Inspiration für Auseinandersetzungen mit ihren Themen, die in vieler Hinsicht persönliche, gesellschaftspolitische und auch geschichtliche Aspekte reflektieren. Die Künstlerinnen mit Wurzeln in Frankreich, Deutschland und der Schweiz sind seit langer Zeit in vieler Hinsicht miteinander verbunden. Diese gemeinsamen Zeit-Räume führten zu der Idee des Textile Open Project, kurz T.O.P. genannt. Dieses offene Projekt lässt Spielräume für Entwicklungen jeder Einzelnen, wird in viele Richtungen weitergedacht und schenkt Raum für innovative Denk- und Arbeitsprozesse.

Ausstellungsansicht
‘T.O.P. Connection’, Museum Zons 2023
Foto freundlicherweise von Judith Mundwiler zur Verfügung gestellt

Gabi Mett geht in dem Beitrag vom 16. Februar 2023 auf ihrem Blog ausführlich darauf ein, wie diese ungewöhnliche Schau zustande kam, die drei Freundinnen beeinflusste und sich weiterentwickelte – es lohnt sich sehr, dort einmal nachzulesen und die Fotos auf sich wirken zu lassen. Den Link findet man unten.

Ausstellungsansicht
‘T.O.P. Connection’, Museum Zons 2023
Foto freundlicherweise von Judith Mundwiler zur Verfügung gestellt

In der intensiven Auseinandersetzung mit künstlerischer Fotografie, der sich Helmut Hahn von 1950 – 1965 widmete, findet vor allem Gabi Mett in den Fotografien von Venedig einen Bezugspunkt: Wandbilder und Collagen aus gezeichneten Fragmenten und textilen Materialien entstehen seit dem Jahr 2002 gemeinsam mit ihrem Mann, dem Maler und Zeichner Robert Horn. Es sind gemeinsame Werke von grosser Ausdruckskraft. Für Helmut Hahn spielt für das Foto das Ausgangsmotiv nur eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist ihm, dass die Formen und Strukturen ein Eigenleben entwickeln können. Die drei Künstlerinnen reagieren darauf mit Übermalungen, Stickereien und Digitaldruck auf Stoff. Geheimnisvolles, Geschichten und Ansichten kommen zum Vorschein.

Ausstellungsansicht
‘T.O.P. Connection’, Museum Zons 2023
Foto freundlicherweise von Judith Mundwiler zur Verfügung gestellt

Während Helmut Hahn schon als Kind vom Theater, der Bühne, Kostümen und Szenenbildern fasziniert war, in diesem Bereich seine erste Ausbildung erhielt und auch tätig war, sind die drei Künstlerinnen dem Theater nicht so stark verbunden. Eine streng gegliederte Wandinstallation von Judith Mundwiler knüpft aber an die Raster der Bühnenbilder an. Die Installation zeigt sehr eindrücklich die Bühne des Lebens, denn sie setzt sich aus täglich gefundenen und vernähten Papieren aus dem Leben der Künstlerin zusammen, ein virtuelles Tagebuch.

Ausstellungsansicht
‘T.O.P. Connection’, Museum Zons 2023
Foto freundlicherweise von Judith Mundwiler zur Verfügung gestellt

Pascale Goldenberg präsentiert eine Stola aus Sektflaschenverschlüssen, punktuell mit rotem Garn verbunden. Ist das Leben im Luxussektor erstrebenswert? Oder wird es nach und nach schwer wie Blei? Gabi Mett interpretiert eine Schweizer Trachtenbluse, transferiert alte traditionelle Techniken mit Neon- und Nachtleuchtgarnen in die Gegenwart und setzt sie in Beziehung zu einem expressiven Tüllrock.

Ausstellungsansicht
‘T.O.P. Connection’, Museum Zons 2023
Foto freundlicherweise von Judith Mundwiler zur Verfügung gestellt

In der Sammlung des Museums sind viele Zeichnungen Helmut Hahns zu finden. Die einzelnen Serien entstanden in der Zeit von 1950 – 1987, in kurzen Zeiträumen oft innerhalb weniger Wochen, manchmal aber auch über Jahre. Wie in vielen anderen Bereichen seines künstlerischen Schaffens sind die Arbeiten durch eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten geprägt. Es sind eigenständige Bildwelten.

Ausstellungsansicht
‘T.O.P. Connection’, Museum Zons 2023
Foto freundlicherweise von Judith Mundwiler zur Verfügung gestellt

Pascale Goldenberg und Gabi Mett stellen diesen Werken eigene Interpretationen, Zeichenfolgen und Collagen gegenüber. Pascale Goldenbergs Arbeiten beziehen sich unter anderem auf den Mond als verbindendes Element. Schmale textile Skripte folgen ebenfalls der Zeichenspur des Künstlers. Gabi Mett präsentiert Zeichnungen aus ihrem Projekt ‘Die Sprachen der Erden’. Der Kreis als universelles Symbol für die Unendlichkeit, das Vollkommene, für Spiritualität und Meditation steht im Mittelpunkt sowohl bei Helmut Hahn als auch bei Gabi Mett.

Ausstellungsansicht
‘T.O.P. Connection’, Museum Zons 2023
Foto freundlicherweise von Judith Mundwiler zur Verfügung gestellt

Textilassemblagen und Objektkästen findet man in beeindruckender Vielzahl. In diesen Werken wird besonders deutlich, wie wichtig Helmut Hahn das Material war, mit dem er gearbeitet hat. Insbesondere die Objektkästen aus den 70er und 80er Jahren zeigen die Suche nach der klaren Gliederung. Waagrechte und Senkrechte bestimmen das Bild. Material wird auf wenige Komponenten reduziert, ebenso die Farbigkeit. In schwarzen Fächern arrangiert er Fundstücke wie Glas, Korallen, Fruchtstände. Die Texilassemblagen haben Objektcharakter. Sie werden reduziert auf die Farben Ocker, Schwarz, Weiss und Rot. Die Materialien und ihre Verarbeitung erinnern an Schamanenkleidung, an Riten und Mythen. Unterstützt wird dieser Eindruck durch entsprechende Titel, die wie Beschwörungsformeln wirken.

Ausstellungsansicht
‘T.O.P. Connection’, Museum Zons 2023
Foto freundlicherweise von Judith Mundwiler zur Verfügung gestellt

Die drei Künstlerinnen haben auch in diesem Bereich eine Fülle von Verbindungen zu ihren eigenen Werken entdeckt oder als Inspiration für neue Arbeiten aufgegriffen. Judith Mundwiler schafft für ihre Sammlung aus dem Alltag zauberhafte Objektkästen, die streng gegliedert und, in einem tiefen Schwarz gehalten, den Blick für feinste Details schulen. Ihre Materialcollagen nehmen ebenfalls auf diese Sammlung Bezug. Pascale Goldenberg findet mit Textilcollagen, Stickerei auf Holz und weiteren Fundstücken eine Entsprechung zu drei Objektkästen des Künstlers. Des weiteren verbindet sie von Helmut Hahn gesammelte französische Sprichwörter mit Objekten für die Wand und die Vitrine.

Ausstellungsansicht
‘T.O.P. Connection’, Museum Zons 2023
Foto freundlicherweise von Judith Mundwiler zur Verfügung gestellt

Die grossen Wandteppiche Helmut Hahns mit ihren klaren spannungsreichen Gliederungen und differenzierten Strukturierungen von Räumen und Flächen stehen in Korrespondenz zu Textil- und Papierarbeiten von Judith Mundwiler. Sie zeigt in der Bootshalle eine sehr alte Arbeit, die durch die Werke von Helmut Hahn beeinflusst wurde. Das Arbeiten mit offenen Stoffkanten findet hier ihre Entsprechung. Mit einer sehr aktuellen Arbeit, entstanden aus gebrauchten Teebeuteln, antwortet sie direkt auf ein weiteres Werk von ihm. Auf der Empore zeigt sie ihre Serie, die aus gesammelten Parkscheinen entstanden ist. Bemalt, genäht und streng gegliedert, reflektieren sie nicht nur Zeit, insbesondere die Coronazeit, sondern transferieren wiederum Alltagsmaterial mit einfachen Techniken in aussagenstarke Kunstwerke.

Gabi Mett, Pascale Goldenberg und Judith Mundwiler (v.l.n.r.) vor der Arbeit ‘Die tausend Siegel’ von Helmut Hahn (1986)
Ausstellung ‘T.O.P. Connection’, Museum Zons 2023
Foto freundlicherweise von Judith Mundwiler zur Verfügung gestellt

Die sieben Räume, die Pascale, Gabi und Judith gestalteten, sind umwerfend und sehr sehenswert. Ein Besuch lohnt sich sehr und ist noch bis zum 26. April 2023 möglich.

Auch interessant:

Zum oben erwähnten Blog-Beitrag von Gabi Mett

Info:

8. Februar – 26. April 2023

T.O.P. Connection
Textile Open Project – Eine künstlerische Auseinandersetzung mit Helmut Hahn
Pascale Goldenberg, Gabi Mett, Judith Mundwiler

Museum Zons
Schlossstrasse 1
41541 Dormagen (Zons)
Deutschland

www.rhein-kreis-neuss.de

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Reflexionen
Textil Keramik Glas
Evi Kirchmair-Krismer und Helene Keller

Plakat
Ausstellung ‘Reflexionen’, Evi Kirchmair-Krismer und Helene Keller 2023
Foto freundlicherweise von Evi Kirchmair-Krismer zur Verfügung gestellt

Eine spannende Kombination bilden allein schon die Materialkontraste Textil – Keramik – Glas.  Aus diesen grundverschiedenen Werkstoffen sind die Arbeiten gefertigt, die in der Ausstellung ‘Reflexionen’ miteinander in Dialog treten.

Arbeit von Helene Keller
Ausstellung ‘Reflexionen’, Evi Kirchmair-Krismer und Helene Keller 2023
Foto freundlicherweise von Evi Kirchmair-Krismer zur Verfügung gestellt

Mit Textilien – die Stoffe meist selbst gefärbt – arbeitet Evi Kirchmair-Krismer, hier sind Bilder von zweien ihrer ganz reizvollen Art Quilts.

Evi Kirchmair-Krismer: Raureif
Ausstellung ‘Reflexionen’, Evi Kirchmair-Krismer und Helene Keller 2023
Foto freundlicherweise von Evi Kirchmair-Krismer zur Verfügung gestellt

Helene Keller präsentiert aussergewöhnliche Arbeiten aus Keramik und Glas. Faszinierend!

Arbeit von Helene Keller
Ausstellung ‘Reflexionen’, Evi Kirchmair-Krismer und Helene Keller 2023
Foto freundlicherweise von Evi Kirchmair-Krismer zur Verfügung gestellt

Die beiden österreichischen Künstlerinnen zeigen ihre Werke derzeit in der Galerie AugenBlick in Tannheim (Tirol, nahe der Grenze zu Deutschland). Die Ausstellung ist noch bis zum 11. März 2023 zu sehen. Bei der Finissage sind beide Künstlerinnen anwesend.

Evi Kirchmair-Krismer: Energiewende
Ausstellung ‘Reflexionen’, Evi Kirchmair-Krismer und Helene Keller 2023
Foto freundlicherweise von Evi Kirchmair-Krismer zur Verfügung gestellt

Info:

12. Februar – 11. März 2023

Reflexionen
Textil Keramik Glas
Evi Kirchmair-Krismer und Helene Keller

Raiffeisen Galerie AugenBlick
Höf 33 – bei der Kirche
6675 Tannheim
Österreich

www.facebook.com

Öffnungszeiten:
Mi – So: 15 – 18 Uhr

Finissage:
Sa, 11. März 2023

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Maja Vogl
Webkunst mit Seide und Papier

Noch bis zum 21. Mai 2023 zeigt das Handwerksmuseum Deggendorf die Ausstellung ‘Maja Vogl | Webkunst mit Seide und Papier’.

Plakat
Ausstellung ‘Maja Vogl – Webkunst mit Seide und Papier’, Handwerksmuseum Deggendorf 2023
Foto: Eva Jünger, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Farben spielen bei den Webarbeiten Maja Vogls eine hervorgehobene Rolle. Im Weben mit dem traditionellen Handwebstuhl kann sie ihre Farbvorstellungen ausdrücken. Als Material wählt sie meist Seide (Schappe- oder Haspelseide), mercerisierte Baumwolle oder sogar Papier, wobei insbesondere die Seide den Farben eine intensive Leuchtkraft verleiht. Zu ihren Arbeiten zählen beispielsweise Kissen, Schals, Stolen und aus Einzelbahnen zusammengesetzte Kimonos.

Arbeit von Maja Vogl
Ausstellung ‘Maja Vogl – Webkunst mit Seide und Papier’, Handwerksmuseum Deggendorf 2023
Foto: Eva Jünger, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Material, Farbe und Stärke, die Webbreite und Dichte werden vor Beginn des Webprozesses bestimmt. Allein das Aufbringen der Kette auf den Webstuhl dauert etwa eine Arbeitswoche und setzt sich aus einer Vielzahl von Arbeitsschritten zusammen. Das macht den enormen Aufwand jedes einzelnen Stückes deutlich.

Schal von Maja Vogl
Ausstellung ‘Maja Vogl – Webkunst mit Seide und Papier’, Handwerksmuseum Deggendorf 2023
Foto: Eva Jünger, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

In ihren Webarbeiten sind teils filigrane Zeichnungen, teils zwei völlig unterschiedliche Seiten ein und desselben Gewebes zu sehen. So erscheinen beispielsweise kleine Quadrate oder es tauchen mitten im Gewebe einzelne, andersfarbige Fäden auf, die dann wieder verschwinden. Hier zeigt Maja Vogl neben Ausdauer und Genauigkeit die ganze Bandbreite ihres technischen Könnens. Maja Vogl kombiniert altes Handwerk und moderne Kunst und möchte mit ihren Arbeiten der Massenproduktion und synthetisch erzeugten Geweben entgegenwirken.

Arbeit von Maja Vogl, Detail
Ausstellung ‘Maja Vogl – Webkunst mit Seide und Papier’, Handwerksmuseum Deggendorf 2023
Foto: Eva Jünger, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Künstlerin Maja Vogl wurde in Kempten im Allgäu geboren. Neben einer Lehre zur Handweberin absolvierte sie von 1978 bis 1985 ein Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München. Maja Vogl ist Mitglied im Kunstgewerbe-Verein München und Mitglied der Gedok München. Im Jahr 2008 erhielt sie den Bayerischen Staatspreis, im Jahr 2011 den Danner-Ehrenpreis.

Arbeit von Maja Vogl, Detail
Ausstellung ‘Maja Vogl – Webkunst mit Seide und Papier’, Handwerksmuseum Deggendorf 2023
Foto: Eva Jünger, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung im Handwerksmuseum zeigt eine Auswahl ihrer Webarbeiten und wird durch zwei Künstlerinnenführungen abgerundet.

Info:

22. Februar – 21. Mai 2023

Maja Vogl
Webkunst mit Seide und Papier

Handwerksmuseum Deggendorf
Maria-Ward-Platz 1
94469 Deggendorf
Deutschland

www.handwerksmuseum.deggendorf.de

Flyer

Führungen:
So, 19. März 2023, 14 Uhr
So, 7. Mai 2023, 14 Uhr
Maja Vogl führt selbst durch die Ausstellung und gibt Einblicke in ihre faszinierende Handwerkskunst.

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Ramona Seyfarth
Blaue Felder über roten Wolken

Noch bis zum 30. April 2023 erwartet die Besucherinnen und Besucher der Kunstsammlung Neubrandenburg eine Ausstellung der besonderen Art. Die gebürtige Neubrandenburgerin und mehrfach preisgekrönte Künstlerin Ramona Seyfarth zeigt mit ‘Blaue Felder über roten Wolken’ eine spannende Ausstellung und überrascht das Publikum mit experimentellen, aber auch höchst sinnlichen und farblich diffizilen Werken.

Dr. Merete Cobarg, Leiterin der Kunstsammlung Neubrandenburg, sieht die Besonderheit der Werke Ramona Seyfarths darin, dass diese den Spagat schaffen, einerseits die oft langwierigen Arbeitsprozesse sichtbar zu machen, andererseits jedoch das Geheimnis hinter den Objekten zu bewahren. ‘Das Thema Zeit steht im Mittelpunkt ihres Schaffens. Das Gefühl, man habe nie genug Zeit und werde von Termin zu Termin gehetzt oder von Nachrichten überflutet, ohne diese zu verstehen, kennt auch sie zur Genüge. Deshalb versucht sie, die Zeit durch ihre Tätigkeiten festzuhalten und die Abläufe in Kunstwerken aufzuzeigen. So gewinnen ihre Arbeiten einen erzählerischen Charakter und bieten einen Einblick in die entstandenen Strukturen’, meint Frau Dr. Cobarg.

Ein internationaler kollegialer Austausch oder die durch Stipendien beförderte Auseinandersetzung mit verschiedenen Kulturen lassen immer wieder neue Impulse in das Schaffen der Künstlerin einfliessen. Das Besondere ist dabei, dass Ramona Seyfarth alle Materialien in die Hände nimmt und Stück für Stück zusammenfügt, zeichnet, faltet, formt oder bemalt.

Ramona Seyfarth, 1980 in Neubrandenburg geboren, wurde in Bayern zur Glasmacherin und Glasbildnerin ausgebildet und hat anschliessend ‘Freie Kunst Glas’ in Rheinland-Pfalz studiert. In ihrer faszinierenden Masterarbeit ‘RED CARPET’ (2013) zeigen sich etliche Charakteristika ihres Schaffens. Die 96-teilige und hochempfindliche Bodenarbeit ist von dicken Wollteppichen inspiriert.

Die Übersetzung in andere Werkstoffe wie Glas und Karton ist einzigartig. Einfache Wellpappen finden Halt auf Fliesen. In Handarbeit gezogene kurze Glasfäden hat die Künstlerin in die Wellenstruktur der Kartonagen eingesetzt und kommt damit der Technik des Teppichknüpfens nahe. An den Rändern beliess sie die Struktur der Pappe sichtbar und bemalte sie mit dem Teppichmuster.

Man kann diesen Teppich nicht betreten. Aber, so Frau Dr. Cobarg, ‘er ist durch die ungewöhnliche Machart mit den fragilen feinen Glasfäden so faszinierend, dass man ihn immer wieder betrachtet und alle Details bewundernd studiert.’ Die Ausbildungen und Erfahrungen der Künstlerin, die sich zu Recht als Bildhauerin verstehe, vereinten sich in ihm auf das Beste.

Ramona Seyfarth geht mit grosser Konzentration und Präzision an die Erarbeitung und Vollendung ihrer Werke, in denen sie die Zeit für einen Moment festzuhalten sucht. Auch die immense Arbeit, eine übergrosse Decke aus Jute zu häkeln und zu bemalen, die dann wie Zeltbahnen aufgehängt wird, lädt das Objekt mit ihrer künstlerischen Kraft auf.

Auch Gedanken zum Thema Wiederverwertung fliessen in ihre Arbeiten ein. Durch ihre Reisen setzt sie sich intensiv mit internationalen Problemen der Politik, der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes auseinander. Wie kann man aus möglichst wenig Material möglichst viel gestalten? Wie aus etwas Gebrauchtem etwas Neues machen? Die praktizierte Nachhaltigkeit zeigt sich z.B. in ihren Objekten aus geschreddertem Altpapier: Ein Perserteppich aus Reklamenpapieren. Ramona Seyfarth spiegelt mit ihrer Kunst Ereignisse wie den Kriegsausbruch in der Ukraine 2022 oder die Flüchtlingskrise 2015 wider. Unzählige gefaltete kleine Schiffchen präsentiert sie in raumbezogenen Installationen.

In Neubrandenburg gestaltet sie anlässlich ihrer ersten musealen Einzelausstellung einen vielgliedrigen Turm am Ende einer überbordenden Aufschüttung aus zahlreichen Friedenstauben. ‘HAPPY END _? IN VAR’ lautet der Titel dieser neuen poetischen Arbeit, die auch das oben abgebildete Plakat zeigt.

60 Einzelwerke, darunter zwei zwölfteilige Arbeiten, bieten den Besucherinnen und Besuchern somit 82 Bilder, Objekte, Fotos, Fotomontagen und Installationen zum Staunen, Bewundern und Nachdenken. Ausserdem gewinnt man einen umfassenden Einblick in das Schaffen der Künstlerin von ihrem Studienende bis heute. Die Mehrzahl der 2022 und 2023 entstandenen Exponate ist erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen. Genres wie Zeichnung, Objekt, Fotografie, Video und Installation sind in sich ebenso facettenreich wie die Vielfalt der verwendeten Materialien: u. a. Glas, Kugelschreiber, Edding, Försterkreide, verschiedene Papierarten, Jutegarn oder Gegenstände wie Holzstühle oder ein Metronom.

Die Ausstellung wird von einem beeindruckenden 48-seitigen Katalog begleitet, erhältlich zum Preis von 12 EUR.

Info:

2. Februar – 30. April 2023

Ramona Seyfarth
Blaue Felder über roten Wolken

Kunstsammlung Neubrandenbur
Grosse Wollweberstrasse 24
17033 Neubrandenburg
Deutschland

www.kunstsammlung-neubrandenburg.de
www.ramona-seyfarth.de

Öffnungszeiten:
Mi – So: 10 – 17 Uhr

Künstlergespräche mit Ramona Seyfarth:
Mi, 1. März 2023, 14 und 18 Uhr

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Frank Horvat: Please Don’t Smile

Eleganz, Dynamik und Perfektion zeichnen die Aufnahmen von Frank Horvat (1928–2020) aus. Mit seiner einzigartigen Bildsprache zählt er zu den bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Vor allem seine innovativen Modeaufnahmen liessen ihn stilbildend werden. Eine Auswahl von 30 Motiven aus den 1950er bis 1970er Jahren präsentiert die Leica Galerie Wetzlar noch bis zum 14. Juni 2023 und gibt einen überzeugenden Einblick in das Werk des Leica Fotografen.

Frank Horvat: Hut
1958 Paris for JDM Givenchy
© Frank Horvat/Leica Galerie Wetzlar 2023
Ausstellung ‘Frank Horvat: Please Don’t Smile’, Leica Galerie Wetzlar 2023
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Sein erstes Modebild erschien bereits Anfang der 1950er Jahre und in den folgenden Jahrzehnten entwickelte und verfeinerte Frank Horvat seinen unverwechselbaren Stil immer weiter. Wie kaum einem anderen gelang es Horvat schon früh, Momente der Reportagefotografie in den Kontext der Modeinszenierung einzubeziehen. ‘Ohne die Geschichten, die man erzählen kann, hätte mich die Mode nicht wirklich interessiert’, bekannte der Fotograf freimütig in der Rückschau auf sein Werk.

Frank Horvat:
1958 Paris for ELLE
© Frank Horvat/Leica Galerie Wetzlar 2023
Ausstellung ‘Frank Horvat: Please Don’t Smile’, Leica Galerie Wetzlar 2023
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Die von ihm fotografierten Models waren nicht einfach bewegungslose Statuen, die luxuriöse Kostüme präsentieren, sondern er erweiterte das Repertoire um dynamische Posen, brachte die Mode in lebensnahe Realität.

‘Mein Ziel lag darin, ein neues Bild der ‘idealen Frau’ zu schaffen, das allerdings eher meiner eigenen Vorstellung als den Konventionen des Marktes entsprach. Ich war ständig auf der Suche nach etwas Neuem, änderte meinen Kurs und nahm Abzweigungen, die in unterschiedliche Richtungen führten.’ (Zitat Frank Horvat)

Frank Horvat:
1959 Paris for JDF Monique Dutto
© Frank Horvat/Leica Galerie Wetzlar 2023
Ausstellung ‘Frank Horvat: Please Don’t Smile’, Leica Galerie Wetzlar 2023
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Seine Erfahrungen als Bildjournalist waren entscheidend für den ungewohnten Stil, mit dem er die damals eher biedere Modefotografie aufmischte. Er wollte überraschen, ganz der Devise des legendären Artdirectors des Magazins Harpers’s Bazaar, Alexey Brodovitch, entsprechend: Horvat ging mit den Models auf die Strasse, in die Metro, zur Rennbahn, auf die Dächer von Paris. Es entstanden Motive, die bis heute begeistern. Oft erinnern sie an Filmstills, denn sein vielseitiges kulturelles Interesse hatte auch einen cineastischen Schwerpunkt.

‘Die ‘Mode auf der Strasse’ wurde zu meiner Spezialität – was nicht automatisch bedeutete, dass ich immer auf der Strasse fotografierte. Doch bemühte ich mich, Frauen zu zeigen, wie man sie sich in einem alltäglichen Umfeld vorstellen konnte.’ (Zitat Frank Horvat)

Frank Horvat:
1962 Paris for HB Carol Lobravico
© Frank Horvat/Leica Galerie Wetzlar 2023
Ausstellung ‘Frank Horvat: Please Don’t Smile’, Leica Galerie Wetzlar 2023
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Ein weiteres Merkmal seiner Modefotografie ist die frühe Entscheidung für die Kleinbildfotografie. Mit einer Leica zu arbeiten und mit den Models auf die Strasse zu gehen, war zunächst in den Magazinredaktionen nicht einfach durchsetzbar. Doch mit seinem Stil, seiner Qualität und den ungewöhnlichen Bildserien fand Horvat Zuspruch und wurde auch international geschätzt und mit Aufträgen bedacht.

‘Please don’t smile’ war eine oft verwendete Anweisung des Fotografen bei seinen Shootings. Er war nicht an einem künstlichen, aufgesetzten Lächeln interessiert, aber viele seiner Bildinszenierungen laden die Betrachtenden bis heute zum Schmunzeln ein, etwa wenn er mit Perspektiven spielt oder die Rollenverhältnisse von Frau und Mann in seinen Bildern hinterfragt.

Frank Horvat:
1962 Roma for HB Deborah Dixon
© Frank Horvat/Leica Galerie Wetzlar 2023
Ausstellung ‘Frank Horvat: Please Don’t Smile’, Leica Galerie Wetzlar 2023
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Frank Horvat wurde am 28. April 1928 im damals italienischen Abbazia (dem heutigen Opatija, Kroatien) geboren. Aufgrund rassistischer Verfolgung floh die Familie 1939 in die Schweiz. Dass Horvat als Modefotograf für Furore sorgen sollte, ist in seiner beruflichen Biografie zunächst nicht angelegt. Zwar begeisterte er sich schon als Jugendlicher für die Fotografie, doch er wollte Schriftsteller werden, studierte allerdings zunächst an der Kunstakademie in Mailand und arbeitete in einer Werbeagentur, bevor er als Autodidakt die Reportagefotografie für sich entdeckte.

Frank Horvat: Schuhe und Eiffelturm
1974 Paris for STERN
© Frank Horvat/Leica Galerie Wetzlar 2023
Ausstellung ‘Frank Horvat: Please Don’t Smile’, Leica Galerie Wetzlar 2023
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Zur Leica brachte ihn wenig später Henri Cartier-Bresson. Nach einem Jahr in London zog Horvat 1955 nach Paris, wo er bis zu seinem Lebensende wohnte. Bis in die 1980er Jahre blieb die Mode- und Werbefotografie sein Hauptbetätigungsfeld, danach wurden für ihn auch persönliche und freie Serien wichtiger. Er experimentierte bis ins hohe Alter, nutzte digitale Techniken und interpretierte sein Frühwerk neu. Zahlreiche Bildbände belegen die offenbar unendliche Kreativität des Fotografen. Frank Horvat starb am 21. Oktober 2020 in Paris.

Danke vielmals für diesen Tipp an Beate, die ihn in ihren Kommentar unter die Ausstellungstipps Februar 2023 setzte.

Info:

3. Februar – 14. Juni 2023

Frank Horvat: Please Don’t Smile

Leica Galerie Wetzlar
Am Leitz-Park 5
35578 Wetzlar
Deutschland

www.leica-welt.com

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Blumen für die Kunst 2023
Florale Interpretationen von Werken aus der Sammlung des Aargauer Kunsthauses

Knospende Äste, duftende Blüten und frisches Grün läuten den Frühling im Aargauer Kunsthaus ein. Die neunte Ausgabe der Ausstellung ‘Blumen für die Kunst’ setzt – wie bereits angekündigt – den Dialog zwischen Floristik und Kunst zwischen dem 7. und 12. März 2023 fort.

Ausstellung ‘Blumen für die Kunst’, Aargauer Kunsthaus, Aarau 21.- 26. Juni 2022
Florale Interpretation: Peter Hintermann, Zürich
Werk: Valentin Carron, Imperia II, 2011
Aargauer Kunsthaus, Aarau / Schenkung Sammlung Ringier, Schweiz
Foto: David Aebi, Burgdorf, freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

14 historische und zeitgenössische Werke wurden ausgewählt und sind bereit für die floristischen Kreationen. Meisterfloristinnen und Blumengestalter aus der Schweiz sowie zwei internationale Gäste aus Graz stellen ihre floralen Kompositionen den Werken aus der Sammlung des Aargauer Kunsthauses gegenüber: ein Konzept, das überraschende Sichtweisen ermöglicht. Erwartet wird ein sinnliches und emotionales Kunsterlebnis!

Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Tickets sind im Ticketshop oder über die Vorverkaufsstellen an der Kasse des Aargauer Kunsthauses und aarau info erhältlich. Ausserdem gibt es zusätzliche Führungen am Ausstellungswochenende.

Info:

7. – 12. März 2023

Blumen für die Kunst 2023
Florale Interpretationen von Werken aus der Sammlung

Aargauer Kunsthaus
Aargauerplatz
5001 Aarau
Schweiz

www.aargauerkunsthaus.ch

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Hand in Hand
Textilkünstlerisches Projekt mit Stickereien aus Afghanistan

‘Hand in Hand’, eine Ausstellung des Stickprogrammes ‘Guldusi’ der Deutsch-Afghanischen Initiative (DAI), wird ab dem 18. März 2023 im Textil- und Rennsportmuseum in Hohenstein-Ernstthal gezeigt.

Plakat
Abb.: Arbeit von Colette Virot (F)
Ausstellung ‘Hand in Hand’, Textil- und Rennsportmuseum, Hohenstein-Ernstthal 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

47 europäische Künstlerinnen wählten eines oder mehrere von Frauen aus Afghanistan dazu gestickten Motive, um sie in ihre eigene textile Arbeit zu integrieren. So bildet sich ein Gemeinschaftswerk und es werden Brücken zwischen den Kulturen geschlagen.

Arbeit von Ingrid Meier (D)
Ausstellung ‘Hand in Hand’, Textil- und Rennsportmuseum, Hohenstein-Ernstthal 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Hände geben, nehmen, bitten, beten, sprechen, zeigen, grüssen, pflegen, verwöhnen und noch vieles mehr. Sie sind zart, können aber auch gewalttätig sein. Sie lassen sich künstlerisch gestalten und gestalten selber Kunst. ‘Hand in Hand’ bedeutet, man geht etwas zusammen an, strebt ein Ziel gemeinsam an. Das Stickprogramm ‘Guldusi’ regt Frauen in Afghanistan an, eine kreative Stickarbeit zu einem vorgegebenen Thema zu fertigen, die dann von Personen in Europa zu einem neuen textilen Objekt weiterentwickelt wird.

Arbeit von Bärbel Helfrich (D)
Ausstellung ‘Hand in Hand’, Textil- und Rennsportmuseum, Hohenstein-Ernstthal 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Deutsch-Afghanische Initiative (DAI) wurde 2002 gemeinsam von Deutschen und Afghanen als gemeinnützige Hilfsorganisation gegründet. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen Hilfe für Frauen und Kinder, Förderung von Bildung, Unterstützung von Nomaden in abgelegenen Gebieten.

Arbeit von Ursula Brenner (D)
Ausstellung ‘Hand in Hand’, Textil- und Rennsportmuseum, Hohenstein-Ernstthal 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Viele afghanische Frauen auf dem Land sind sehr geschickte Stickerinnen. Die DAI gibt Frauen aus der Umgebung von Kabul damit eine Möglichkeit, sich mit ihrem Können Geld zu verdienen. Gleichzeitig möchte dieses Projekten erreichen, dass die Tradition der Handstickerei in den Generationen erhalten und weitergegeben wird, die nach jahrzehntelangem Krieg fast völlig zum Erliegen gekommen ist. Das Stickmaterial wird aus Deutschland zur Verfügung gestellt, die Themen der Motive oft vorgegeben. Aber immer ist es eine persönliche Interpretation der stickenden Künstlerin.

Arbeit von Gabi Heimann (D)
Ausstellung ‘Hand in Hand’, Textil- und Rennsportmuseum, Hohenstein-Ernstthal 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Durch das Projekt sollen Menschen ausserhalb Afghanistans die kleinen gestickten Werke kennenlernen, sich daran erfreuen, sich davon inspirieren lassen und sie erwerben. Wenn diese kleinen Kunstwerke in eigene Textilarbeiten integriert werden, entsteht auf wunderbarer Weise eine Verbindung zwischen den beiden Völkern und ihren Kulturen.

Info:

18. März – 14. Mai 2023

Hand in Hand
Textilkünstlerisches Projekt mit Stickereien aus Afghanistan

Textil- und Rennsportmuseum
Antonstrasse 6
09337 Hohenstein-Ernstthal
Deutschland

www.trm-hot.de
www.guldusi.com

Einladung

Eröffnung:
Sa, 18. März 2023, 14 Uhr

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KUNST·STOFF
GIB STOFF!

Die Städtischen Museen Heilbronn haben zwei Ausstellungen angekündigt, die Textilien in den Fokus stellen:

Die Kunsthalle Vogelmann macht mit ‘KUNST·STOFF – Textil als künstlerisches Material’, einer Ausstellung in Kooperation mit der Kunsthalle Emden, den Anfang.

Als von sich aus weiches, nachgiebiges Material fordert Stoff zu immer neuen Formexperimenten heraus. Von zarten Gazearrangements über filigrane plastische Spitze bis zu wuchtigen Webarbeiten eröffnen sich erstaunliche Gestaltungsmöglichkeiten. Eine Auswahl von rund 60 internationalen Positionen zeigt die faszinierende Vielfalt textiler Kunst von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart. Seien es die Webkunst des Bauhauses, die Fiber Art der 1960er Jahre oder aktuelle Auseinandersetzungen mit Globalisierung und Migration – die Gegenüberstellung von Historischem und Heutigem offenbart: Stoff berührt wie kein anderes Medium. Zu sehen ab dem 18. März 2023.

Ausstellung ‘GIB STOFF! – Eine Mitmach-Ausstellung zum Werkstoff Textil’
Mitmach-Station: Nähen
© Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim
Foto: Frank Möllenberg, freundlicherweise von den Städtischen Museen Heilbronn zur Verfügung gestellt

‘GIB STOFF! – Eine Mitmach-Ausstellung zum Werkstoff Textil’ lautet der Titel der anderen Ausstellung, einer Ausstellung des Stadt- und Industriemuseums Rüsselsheim, die ab dem 1. April 2023 im Museum im Deutschhof zu sehen sein wird.

Wie vielfältig die Facetten des Textilen sind, wird an zehn Mitmach-Stationen deutlich: Der ‘rote ­Faden’ – wie und aus welchen Rohstoffen werden Textilien hergestellt? – knüpft an historische und aktuelle Themen an. Was haben beispielsweise Kaninchen, Brennnesseln und Erdöl gemeinsam? Sie alle liefern Fasern, aus denen sich Garne herstellen lassen. Zur textilen Fläche verwoben, entstehen durch Drucken und Färben die Stoffträume kreativer Fashionistas und Designer mit allen ökologischen und sozialen Schattenseiten.

Mit Lust am Experiment und viel Kreativität können Kinder ab fünf Jahren, Jugendliche und Erwachsene in der Ausstellung Stoffmuster designen, stricken, weben und knüpfen. Für Kitagruppen und Schulklassen gibt es spezielle Workshop-Angebote.

Info:

18. März – 25. Juni 2023

KUNST·STOFF
Textil als künstlerisches Material

Kunsthalle Vogelmann
Allee 28
74072 Heilbronn
Deutschland

www.museen.heilbronn.de

 

1. April – 30. Juli 2023

GIB STOFF! – Eine Mitmach-Ausstellung zum Werkstoff Textil

Museum im Deutschhof
Deutschhofstrasse 6
74072 Heilbronn
Deutschland

www.museen.heilbronn.de

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100 Shades of White. Eine Farbe in Mode

Alles andere als eintönig! Der Farbe Weiss kommt in der Mode eine besondere Rolle zu, die die Ausstellung ‘100 Shades of White’ in ihren vielen Facetten beleuchtet. Zu sehen ist die Schau ab 3. März 2023 im Textilmuseum St. Gallen.

Modefotografien von der Pariser Pferderennbahn Longchamp, 1920er Jahre
Fotograf: unbekannt, Stiftung Textilmuseum St.Gallen
Ausstellung ‘100 Shades of White. Eine Farbe in Mode’, Textilmuseum St. Gallen 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Farbe des Lichts, der Wolken, des Schnees: Weiss steht für Freude, Reinheit, Unschuld, für den Neubeginn, den Frieden, die Stille, für die Leere und den Tod. Kaum einer anderen Farbe wird ein ähnlicher Symbolgehalt beigemessen, der sich auch in unseren Kleidungsgewohnheiten spiegelt. Weiss wird sowohl bei religiösen Feierlichkeiten wie der Taufe, der Kommunion oder der Hochzeit getragen, kommt aber auch bei gesellschaftlichen Anlässen, im Sport oder im Beruf zum Einsatz.

Chäser, 2023
Ausstellung ‘100 Shades of White. Eine Farbe in Mode’, Textilmuseum St. Gallen 2023
Foto: Susanne Staub, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Nicht immer ist die Wahl der Farbe ihrer Bedeutung geschuldet. Weisse Stoffe verfügen über ausserordentliche ästhetische Qualitäten. Der Reiz, der in der Reduktion der Farbe liegt, das Spiel mit feinsten Schattierungen und Nuancen, mit Transparenz und Textur fasziniert Modedesignerinnen und Textilgestalter seit jeher. Darüber hinaus ist weisse Wäsche eng mit der Geschichte der Hygiene verbunden und spielt als Unterkleidung eine nicht gering zu schätzende Rolle in der Mode.

Model in Unterwäsche aus Wolle, vermutlich Feinripp
Modefotografie der Firma Handschin & Ronus (Hanro), Liestal
Foto: Arthur Benda (1885-1969), Atelier d’Ora-Benda, Wien, 1930er Jahre. Hanro-Sammlung, Archäologie und Museum Baselland, Liestal. (HANR_20355)
Ausstellung ‘100 Shades of White. Eine Farbe in Mode’, Textilmuseum St. Gallen 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

In der Ausstellung sind Kostüme, Accessoires, Modefotografien und Werbeplakate zu sehen, darunter prominente Stücke wie das Tennisdress, das Roger Federer 2008 in Wimbledon trug oder Unterwäsche aus dem Privatbesitz von Kaiserin Sisi und Kaiser Wilhelm II. Aktuelle Looks in Weiss präsentieren Issey Miyake, Akris und Yannik Zamboni (Maison Blanche). Anhand von mehr als 100 Objekten gewährt ‘100 Shades of White’ Einblicke in die Mode- und Kulturgeschichte einer lichten Farbe, die auch schwarze Schatten wirft.

Kinderkleid aus Spitze, um 1880
Sammlung John Jacoby, Stiftung Textilmuseum St.Gallen
Ausstellung ‘100 Shades of White. Eine Farbe in Mode’, Textilmuseum St. Gallen 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Nicht im Dunkeln bleiben soll die besondere Bedeutung weisser Textilien für die Ostschweiz: Hier werfen wir einen Blick auf die kunstvoll in Handarbeit gefertigten Weissstickereien, die in Appenzell-Innerrhoden noch bis ins 20. Jahrhundert eine wichtige Einnahmequelle darstellten. Und wir unternehmen einen Streifzug durch die ‘weisse Stadt’ St. Gallen, deren Aufstieg zum bedeutenden Textilstandort von Anfang an eng mit der Modefarbe verbunden war.

St. Galler Spitze
Ausstellung ‘100 Shades of White. Eine Farbe in Mode’, Textilmuseum St. Gallen 2023
Foto: Tobias Siebrecht, Stiftung Textilmuseum St.Gallen, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

«GOLD _ Zimmer #0»

Ergänzend und parallel zur Ausstellung ‘100 Shades of White. Eine Farbe in Mode’ ist in der Lounge des Textilmuseums ebenfalls ab 3. März 2023 die Installation «GOLD _ Zimmer #0» der Künstlerin Alessandra Beltrame zu sehen.

In der für das Textilmuseum St. Gallen konzipierten Installation «GOLD _ Zimmer #0» lotet die Künstlerin Alessandra Beltrame die Trennungslinie zwischen dem Gewöhnlichen und dem Unerhörten aus. Sie hüllt alltägliche Objekte in Goldleder und spielt mit der Wahrnehmung des Betrachters. Dabei entstehen neue gesellschaftspolitische Bezüge. Die Künstlerin webt somit einen Parcours der Übersetzung, wie sie es selbst beschreibt, ‘indem die Wahrnehmung jenseits der sicheren Begrenzung des Gewohnten verschoben wird, um so beim Betrachten das Formulieren einer anderen Lesart, einer scheinbaren Realität zu
ermöglichen.’

Alessandra Beltrame lebt und arbeitet in St. Gallen und Venedig.

Info:

3. März – 10. September 2023

100 Shades of White. Eine Farbe in Mode

Textilmuseum St. Gallen
Vadianstrasse 2
9000 St. Gallen
Schweiz

www.textilmuseum.ch

Vernissage:
Do, 2. März 2023, 18.30 – 21 Uhr
Anmeldung über die Website erforderlich

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Lustwandeln in textilen Sphären
Eine Ausstellung von Gudrun Achterberg

Nach einer Performance der Textilkunst im Theater Leonberg wurde Gudrun Achterberg 1997 zu einer Ausstellung in die Textilsammlung Max Berk eingeladen. Nun, nach 25 Jahren und acht vollendeten Lebensjahrzehnten, zeigt sie ab 19. März 2023 erneut eine Auswahl ihrer textil-künstlerischen Arbeiten, die mit Schwerpunkten ihrer Lebensanschauungen, menschlichen Begegnungen in Kultur und Gesellschaft, Sprache und dem Heimatgedanken verbunden sind.

Gudrun Achterberg: Detail aus einem ihrer Kunstkleider
Ausstellung ‘Lustwandeln in textilen Sphären’, Textilsammlung Max Berk, Heidelberg 2023
Foto: Gudrun Achterberg, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Zum ‘Lustwandeln in textilen Sphären’ möchte die Ausstellung in Heidelberg-Ziegelhausen anregen. Die Künstlerin verbindet damit die Verortung ihrer Gedanken, z.B. in der Sphäre des Poetischen, des Wandelbaren, des Mitmenschlichen und des Rätselhaften, und fordert die Betrachtenden zu einer aktiven Spurensuche auf.

Gudrun Achterberg: Seile und Mensch
Ausstellung ‘Lustwandeln in textilen Sphären’, Textilsammlung Max Berk, Heidelberg 2023
Foto: Gudrun Achterberg, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Mit den Mitteln von textilem Material, Malerei und Grafik, aber auch mit Fotografie und Film, Performance und Inszenierungen entstehen ihre bildhaften Aussagen, Objekte und Installationen. Zur Überraschung der Besucherinnen und Besucher wird erstmals auch ihre bildhafte Umsetzung aus der Zusammenarbeit mit blinden und sehbehinderten Mitmenschen gezeigt. Ein Begleitbuch und ein Film geben Auskunft über die schicksalhaften Lebenswege der Betroffenen. Mit vergrösserter Brailleschrift sind etliche Texte auf den Textilbildern festgehalten.

Die Begegnung mit der eigenwilligen Bildsprache der Künstlerin verspricht ungewohnte Seherfahrungen; weitere Facetten ihrer Exponate erschliesst ein grosser Bildband mit dem Titel ‘Textilarium’.

Info:

19. März – 30. Juli 2023

Lustwandeln in textilen Sphären
Eine Ausstellung von Gudrun Achterberg

Textilsammlung Max Berk
Brahmsstrasse 8
69118 Heidelberg-Ziegelhausen
Deutschland

www.museum-heidelberg.de

Informationen zum Rahmenprogramm

Ausstellungseröffnung:
So, 19. März 2023, 11 Uhr

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Tschabalala Self
Inside Out

Das Kunstmuseum St. Gallen freut sich, in Zusammenarbeit mit Le Consortium, Dijon, die erste, institutionelle Einzelausstellung von Tschabalala Self (*1990 Harlem, New York) in Europa derzeit zu präsentieren. Das Werk der amerikanischen Künstlerin hat dank seiner einmaligen visuellen Präsenz in den letzten Jahren international grosse Beachtung erfahren.

Tschabalala Self: Big Toe, 2019
Privatsammlung
Courtesy die Künstlerin, Pilar Corrias, London und Galerie Eva Presenhuber
Ausstellung ‘Tschabalala Self. Inside Out’, Kunstmuseum St. Gallen 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Tschabalala Self befasst sich intensiv mit der Malerei als Medium. In diesem bearbeitet sie die Bildfläche mit verschiedenen Farben sowie mit Stoff und Faden. Ihre einzigartige Technik beinhaltet sowohl selbst eingefärbte als auch gefundene Textilien. Mit diesen gestaltet sie Figuren, die keine Individuen abbilden, sondern Avatare zur Schau stellen. Die Künstlerin schöpft aus ihren persönlichen Erfahrungen als Schwarze Frau in Amerika. In diesem Kontext inszeniert sie gemalte Körper, die innerhalb von imaginierten Umgebungen oft überhöht und isoliert gezeigt werden.

Tschabalala Self: Dreamers (Diptych), 2021
Courtesy die Künstlerin, Pilar Corrias, London und Galerie Eva Presenhuber
Ausstellung ‘Tschabalala Self. Inside Out’, Kunstmuseum St. Gallen 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Ihre Einzelausstellung im Kunstmuseum St. Gallen versammelt die bisher grösste und vielfältigste Präsentation dieses facettenreichen Œuvres. Ausgestellt werden neunzehn Gemälde auf Leinwand, die die künstlerische Entwicklung von Tschabalala Self exemplarisch darlegen, neben neuen Skulpturen, die ihre Malerei in die dritte Dimension überführen und dabei das Spiel von Fiktion und Realität weiter intensivieren. Zusätzlich wird das Video einer Performance, welche Self 2021 für das New Yorker Festival Performa inszeniert hat, projiziert.

Tschabalala Self: Seated Woman 1, 2022
Courtesy die Künstlerin, Pilar Corrias, London und Galerie Eva Presenhuber
Ausstellung ‘Tschabalala Self. Inside Out’, Kunstmuseum St. Gallen 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Inhaltlich stellen Selfs Arbeiten die historisch, kulturell und gesellschaftlich geprägten Vorstellungen gegenüber Schwarzen Körpern in Frage. In den Worten der Künstlerin: ‘Kollektive Fantasien umgeben den Schwarzen Körper und haben eine kulturelle Nische geschaffen, in der unser heutiges Verständnis von Schwarzer Weiblichkeit existiert. Meine Praxis widmet sich der Benennung dieses Phänomens.’ Self setzt in ihrem Schaffen neue Massstäbe und befreit den Schwarzen Körper von Lesarten, die ausgrenzend sind.

Tschabalala Self: Morning, 2022
Privatsammlung
Courtesy die Künstlerin, Pilar Corrias, London und Galerie Eva Presenhuber
Ausstellung ‘Tschabalala Self. Inside Out’, Kunstmuseum St. Gallen 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

In ihren Gemälden bildet Self Individuen oder Paare ab, die vor einem monochromen oder aber gemusterten Hintergrund teils in ihrer eigenen Welt zu schweben scheinen und isoliert wirken. Die Figuren von Tschabalala Self sind nicht als Portraits zu verstehen, vielmehr handelt es sich um Komposite aus einem, wie sie sagt, ‘Pantheon von erfundenen Charakteren’. Die Personen auf ihren Bildern sind teils von dieser Welt, teils auch von ihr abstrahiert. Sie verkörpern somit einen existenziellen Zustand und stehen sinnbildlich für zwischenmenschliche Dynamiken.

Tschabalala Self: No, 2019
Courtesy die Künstlerin, Pilar Corrias, London und Galerie Eva Presenhuber
Ausstellung ‘Tschabalala Self. Inside Out’, Kunstmuseum St. Gallen 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Neben Malerei sind in der Ausstellung auch überlebensgrosse Figuren zu sehen: ‘Seated Woman 1’ und ‘Seated Man 2’ etwa untersuchen den Themenkomplex der sitzenden oder gar thronenden Figur, mit der Self sich in letzter Zeit beschäftigt. Der Stuhl wird damit, wie sie sagt, ‘zur Bühne’. Die sitzende Figur hat viel mit Ideen des privaten und öffentlichen Raumes, des Persönlichen und Politischen zu tun, wie etwa in Sit-ins als Form von forderndem Protest.

Tschabalala Self: Seated Man 1, 2022, Detail
Courtesy die Künstlerin, Pilar Corrias, London und Galerie Eva Presenhuber
Ausstellung ‘Tschabalala Self. Inside Out’, Kunstmuseum St. Gallen 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Tschabalala Self erwarb 2012 ihren Bachelor of Arts am Bard College und 2015 ihren Master of Fine Arts an der Yale University School of Art. Seitdem hat sie ihre Arbeiten in zahlreichen Galerien und Museen ausgestellt.

Tschabalala Self
Courtesy die Künstlerin und Pilar Corrias Gallery, London
Ausstellung ‘Tschabalala Self. Inside Out’, Kunstmuseum St. Gallen 2023
Foto: Daniel Gurton, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Kuratiert von Gianni Jetzer

Ein umfangreiches Rahmenprogramm ist auf der Website des Kunstmuseums ersichtlich.

Info:

25. Februar – 18. Juni 2023

Tschabalala Self
Inside Out

Kunstmuseum St. Gallen
Museumstrasse 32
9000 St. Gallen
Schweiz

www.kunstmuseumsg.ch

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Generation Paper: A Fashion Phenom of the 1960s

Ab dem 18. März 2023 präsentiert das Museum of Arts and Design (MAD) in New York die Ausstellung ‘Generation Paper: A Fashion Phenom of the 1960s’, in der es um das kurzlebige Phänomen der Papiermode in den 1960er Jahren geht, dargestellt anhand von mehr als 80 seltenen Kleidungsstücken und handgefertigten Accessoires aus non-woven-Stoffen (Vliesstoffen).

Ausstellungsansicht
‘Generation Paper: Fashion of the 1960s’
Phoenix Art Museum, 2021
© Phoenix Art Museum
Ausstellung ‘Generation Paper: A Fashion Phenom of the 1960s’, Museum of Arts and Design (MAD), New York 2023
Foto freundlicherweise vom MAD zur Verfügung gestellt

Diese Mode, die 1966 als Werbekampagne für die Scott Paper Company aufkam, kombiniert mutiges Grafikdesign mit Materialinnovationen des Weltraumzeitalters. ‘Generation Paper’ stellt ein wenig bekanntes Kapitel in der Geschichte des Designs vor und beleuchtet die kreativen Partnerschaften von Handwerk und Handel bei der Entwicklung halbsynthetischer und synthetischer Materialien.

Candy Wrappers
Kaftan, 1960er Jahre
Collection of Phoenix Art Museum
© Phoenix Art Museum
Ausstellung ‘Generation Paper: A Fashion Phenom of the 1960s’, Museum of Arts and Design (MAD), New York 2023
Foto: Airi Katsuta, freundlicherweise vom MAD zur Verfügung gestellt

‘Bevor es Fast Fashion gab, gab es Papiermode, die ironischerweise das Potenzial von Papier, sich wie gewebter Stoff zu verhalten, demonstrieren sollte’, sagte Elissa Auter, Kuratorin beim MAD. ‘Frauen, die die Muster bestellten und selbstbewusst Papierkleider trugen – und es waren viele! – läuteten auf schöne Weise eine neue Welle von hypermodernen innovativen Materialien ein.’

Unknown
Dress, 1960er Jahre
Collection of Phoenix Art Museum
© Phoenix Art Museum
Ausstellung ‘Generation Paper: A Fashion Phenom of the 1960s’, Museum of Arts and Design (MAD), New York 2023
Foto: Airi Katsuta, freundlicherweise vom MAD zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung ‘Generation Paper’ kommt ursprünglich aus dem Phoenix Art Museum und besteht hauptsächlich aus Werken der umfassenden Modedesign-Sammlung dieses Museums. Sie untersucht, wie die Kult-Silhouetten und Mode-Stile der 1960er Jahre – von A-Linien-Minikleidern bis hin zu Bikinis – zu gewagten Beispielen der Haltbarkeit und des Designpotenzials der innovativen papierähnlichen Materialien der Ära, wie Rayon (eine Zellulosefaser), Polyester und auch von Fasermischungen wurden.

James Sterling Paper Fashions
Dress, ca. 1966
Collection of Phoenix Art Museum
© Phoenix Art Museum
Ausstellung ‘Generation Paper: A Fashion Phenom of the 1960s’, Museum of Arts and Design (MAD), New York 2023
Foto: Airi Katsuta, freundlicherweise vom MAD zur Verfügung gestellt

Zu den Highlights der Ausstellung gehören Kleidungsstücke, die die Muster von Küchenarbeitsplatten und Teppichen aus einer Werbeaktion für den Gerätehersteller Viking nachahmten; ein Minikleid aus gestricktem Papier von Mars of Ashville; ein Trio von Kleidern, Teil der Serie ‘Poster Dresses’ des Grafikkünstlers Harry Gordon, mit fesselnden Schwarz-Weiss-Fotografien; das ‘Souper Dress’ der Campbell Soup Company mit einem Suppendosenmotiv, das durch Andy Warhols Pop-Art-Siebdrucke in der Öffentlichkeit bekannt geworden war und frühe Beispiele der Kleider aus der Marketingkampagne der Scott Paper Company, die die Nachfrage nach Papiermode anheizte und andere Hersteller und Designer dazu inspirierte, ihre eigenen Linien zu produzieren.

Hallmark, ‘Floresence’ Romper (‘Blüte’ Anzug)
ca. 1967
Collection of Phoenix Art Museum
© Phoenix Art Museum
Ausstellung ‘Generation Paper: A Fashion Phenom of the 1960s’, Museum of Arts and Design (MAD), New York 2023
Foto: Airi Katsuta, freundlicherweise vom MAD zur Verfügung gestellt

‘Die Modedesign-Sammlung im Phoenix Art Museum beherbergt eine seltene – und beneidenswerte – Auswahl an Papierkleidungsstücken aus den 1960er Jahren. Diese Kleidungsstücke, darunter viele Schenkungen der langjährigen Museumsunterstützerin Kelly Ellman, befinden sich in einem unglaublichen Zustand und wurden in einigen Fällen in versiegelten Verpackungen gespendet, die vom ursprünglichen Besitzer nie zuvor geöffnet wurden. Dadurch kann das Publikum sie in unverfälschter Form erleben’, sagt Helen Jean, Fashion Design Kuratorin im Phoenix Art Museum und Kuratorin der Ausstellung. ‘Diese skurrilen Kleidungsstücke versetzen uns zurück in eine Zeit, als Mode zufällig ein Spielplatz zum Testen neuer Papier- und Vliesmaterialien war. Sie erinnern uns auch an eine Zeit in der Geschichte, die durch den ‘Space Race’ (der Wettlauf in den 1950er und 60er Jahren zwischen den USA und der Sowjetunion um Pionierleistungen und Vorherrschaft in der Raumfahrt) und prägende soziale und politische Bewegungen bestimmt war, die alle ihre Entwürfe beeinflussten.’

Info:

18. März – 27. August 2023

Generation Paper: A Fashion Phenom of the 1960s

Museum of Arts and Design
2 Columbus Circle
New York, NY 10019
USA

www.madmuseum.org

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Perfektion und Leidenschaft – 130 Jahre Wellendorff-Manufaktur
Ausstellungsinterventionen

Juwelierskunst, deren Traditionslinien in Technik und Design bis in die Antike zurückreichen, sie modern interpretiert und raffiniert weiterentwickelt – dafür steht die Schmuckmanufaktur Wellendorff. Im Jahr 2023 feiert das Familienunternehmen 130-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass blickt das Schmuckmuseum Pforzheim auf die einzelnen Dekaden seit 1893 zurück.’Für jedes Jahrzehnt zeigen wir eine Preziose aus dem Hause Wellendorff, die exemplarisch für ihre Zeit steht’, erläutert Museumsleiterin Cornelie Holzach. Als Interventionen eingeflochten in die historische Sammlung, können die Besucher bei ihrem Rundgang so die Geschichte der Manufaktur nachvollziehen.

Ernst Alexander Wellendorff: Entwurfszeichnung für ein Collier
Pforzheim, 1893
Ausstellungsinterventionen ‘Perfektion und Leidenschaft – 130 Jahre Wellendorff-Manufaktur’, Schmuckmuseum Pforzheim 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Als Ernst Alexander Wellendorff 1893 die Manufaktur in Pforzheim gründete, war seine Vision, perfekten Schmuck und prächtige Juwelen zu kreieren. Skizzen aus seiner Hand zeigen für die Zeit typische Jugendstilcolliers. Sie begeisterten nicht nur das reiche Bürgertum, vielmehr zählte auch der europäische Adel zu den Kunden.

Alexander Wellendorff: Siegelring mit Familienwappen
Gold, Nicolo
Pforzheim, um 1950
Ausstellungsinterventionen ‘Perfektion und Leidenschaft – 130 Jahre Wellendorff-Manufaktur’, Schmuckmuseum Pforzheim 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

In der Nachkriegszeit begann Sohn Alexander Wellendorff mit der Fertigung schwerer Siegelringe aus 18-karätigem Gold, wie ein Ring mit dem Familienwappen belegt. Bereits in den 1950er Jahren und im Zuge der Wirtschaftswunderzeit hatte die Manufaktur erneut ein breites Portfolio entwickelt.

Mit Eva und Hanspeter Wellendorff erfolgte ab 1960 der Aufbruch in die Moderne. Das Brillant-W wurde zu einer wertvollen Marke und zum Symbol für die ‘Wahren Werte’ der Manufaktur – hohe Qualität, Präzision und Handwerkskunst. 1977 entstand mit der Wellendorff-Kordel ein Collier, das sich durch hohen Tragekomfort auszeichnet und samtweich anfühlt.

Wellendorff: Collier Königskordel
Gold
Pforzheim, um 1977
Ausstellungsinterventionen ‘Perfektion und Leidenschaft – 130 Jahre Wellendorff-Manufaktur’, Schmuckmuseum Pforzheim 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Seit dem Eintreten von Christoph und Georg Wellendorff ins Unternehmen wurde mit den ‘magischen Ringen’, die sich durch intensive Farbigkeit auszeichnen, ein weiterer Klassiker entwickelt. Ein entscheidendes Detail dieser Schmuckstücke aus sogenanntem Kaltemail ist, dass sich der Innenring spielerisch drehen lässt. Ab 1997 kamen die limitieren Jahresringe hinzu.

Wellendorff: Armband ‘Umarme mich’ aus sogenanntem federndem Gold
Pforzheim, 2021
Ausstellungsinterventionen ‘Perfektion und Leidenschaft – 130 Jahre Wellendorff-Manufaktur’, Schmuckmuseum Pforzheim 2023
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

2021 überraschte das Unternehmen mit dem Armband ‘Umarme mich’ aus sogenanntem federndem Gold, das sich, ohne Verschluss, wie von selbst um den Arm legt. Mit einem hohen Anspruch an Perfektion investiert die Manufaktur in aufwendige Entwicklungsprozesse, die immer wieder zu Grenzverschiebungen des Möglichen führen.

Info:

11. März – 1. Oktober 2023

Perfektion und Leidenschaft – 130 Jahre Wellendorff-Manufaktur
Ausstellungsinterventionen

Schmuckmuseum Pforzheim
Reuchlinhaus
Jahnstrasse 42
75173 Pforzheim
Deutschland

www.schmuckmuseum.de

Der Eintritt ist im Besuch der Dauerausstellung inbegriffen.

Eröffnung:
Fr, 10. März 2023, 19 Uhr

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Salon Aiguille en Fête

Interessiert an ‘Do it yourself’ und ‘100% Nadel und Faden’?

Vom 9. – 12. März 2023 findet die Publikumsmesse wieder in Paris statt. Viele Händler mit einem breit gefächerten Angebot bieten – inclusive Workshops – so gut wie alles, was Freundinnen und Freunde der unterschiedlichsten Handarbeiten suchen und füllen zusammen mit verschiedenen Ausstellungen die Halle 7.1 im Ausstellungsgelände Porte de Versailles.

Info:

9. – 12. März 2023

Salon Aiguille en Fête

Parc des Exposiitons
1 Place de la Porte de Versailles
75015 Paris
Frankreich

www.aiguille-en-fete.com

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festival textile manufacture
Internationales Festival für textiles Handwerk, textile Kunst und Design

Die faszinierende Vielfalt des textilen Handwerks steht im Mittelpunkt der internationalen Verkaufsmesse für textiles Handwerk, textile Kunst und Design, die vom 24. – 26. März 2023 in Bozen (Südtirol) stattfindet. Schloss Maretsch mit seinem besonderen Flair bildet den Marktplatz für Begegnungen zwischen ausgesuchten Manufakturen, Kunsthandwerkern und Kunden, für den Austausch von Informationen und kreativen Ideen.

Info:

24. – 26. März 2023

festival textile manufacture
Internationales Festival für textiles Handwerk, textile Kunst und Design

Schloss Maretsch, Bozen, Südtirol
39100 Bolzano BZ
Italien

www.textilefestival.eu

… und dann gibt’s noch:

Modedesigner Paco Rabanne gestorben

Die Modewelt trauert um den spanischen Modeschöpfer Paco Rabanne, der im Alter von 88 Jahren Anfang Februar in Frankreich verstorben ist.

Der spanische Bürgerkrieg trieb seine Mutter mit ihm zusammen 1939 ins Exil nach Frankreich, wo sie als erste Schneiderin beim renommierten Modeschöpfer Cristóbal Balenciaga arbeitete. Während seines Architekturstudiums entwarf Paco Rabanne Modeskizzen für verschiedene Labels wie Dior und Givenchy und arbeitete später auch freiberuflich als Modezeichner, bevor er in den 1960er Jahren sein eigenes Modelabel gründete. Der spanische Designer hatte einen besonderen Hang zu futuristischen Entwürfen und wurde für seine metallischen und innovativen Kreationen bekannt.

1966 präsentierte er seine erste Haute-Couture-Kollektion unter dem Titel ‘Zwölf untragbare Kleidungsstücke’, die teils aus Metallstücken mit scharfen Kanten bestanden und verblüffte auch in den folgenden Jahren mit seinen extravaganten Entwürfen, die die Normen sprengten. Während andere Modeschöpfer zu dieser Zeit Samt und Seide verarbeiteten, hantierte Paco Rabanne stattdessen mit Zangen und Lötkolben, um Metall, Glas oder Kunststoff in seine Modelle zu integrieren. Ab den 1970er Jahren brachte er auch erfolgreich Parfüms auf den Markt. Um die Jahrtausendwende verlor Rabanne das Interesse und gab den Rückzug aus seinem Unternehmen bekannt.

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Vier Buchtipps

Mit Klick auf ‘Mehr Info’ gelangt man zu meiner ausführlichen Rezension auf meiner Website www.quiltsundmehr.de. Dort finden sich – neben weiteren Leseempfehlungen – alle bibliografischen Angaben sowie ein Link zu Amazon, den Sie benutzen können. Wenn die Bestellung darüber erfolgt, erhalte ich dafür einen kleinen Anteil, der es mir erlaubt, die Kosten für die Website zu verringern und damit neue Rezensionen einzustellen. Es würde mich sehr freuen!

 

Alessandra Mattanza: Banksy

Seit mehr als zwanzig Jahren tauchen Banksys ikonische Figuren – Ratten, Affen, Mädchen mit Luftballons und küssende Polizisten – an Hauswänden und Brandmauern in Grossbritannien und anderen Orten weltweit auf. Doch wer – oder was – verbirgt sich hinter dem Namen Banksy? Die Autorin Alessandra Mattanza begibt sich in dem umfangreichen Bildband auf Spurensuche und entdeckt dabei viel Interessantes über den Künstler und sein politisches und soziales Engagement, aber noch mehr über seine Kunst. Denn Banksy ist eine Botschaft und sorgt regelmässig mit seinen Werken für Furore und Schlagzeilen. Jüngstes Beispiel: Zum ersten Jahrestag des russischen Überfalls hat die Ukraine eine Banksy-Briefmarke herausgegeben.

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David Zinn: Street Art

David Zinns Werke entstehen aus Kreide, Kohle und vorgefundenen Details seiner Umwelt. Die liebenswert verrückten und täuschend dreidimensionalen Figuren erwachen an Strassenecken, auf Gullydeckeln und Gehwegen zum Leben. Auch wenn diese erstaunlichen Kreidezeichnungen, wenn der Regen sie wieder weggewaschen hat, die Fussgänger nicht mehr überraschen können, so leben doch etwa 140 in den letzten zwei Jahren entstandene Werke in Buchform weiter, um Leser jeden Alters zu faszinieren und zu inspirieren.

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Daniel Kalt: Staat tragen
Über das Verhältnis von Mode und Politik

Angela Merkel im dekolletierten Abendkleid, Barack Obama lässig in Shorts, Wladimir Putin oberkörperfrei hoch zu Ross – Zufall? Ganz bestimmt nicht. Der Dresscode in der Politik folgt klaren Regeln und formt unser Denken. Daniel Kalt entschlüsselt die Botschaften und hat eine Typologie verfasst.

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Dijanna Mulhearn: Oscars – Glamour auf dem roten Teppich
Eine Fashiongeschichte der Academy Awards

In einer hochkarätigen Show werden am 12. März 2023 die Oscars zum 95. Mal in Los Angeles verliehen. Sie bietet den Rahmen für den Auftritt der in extravaganter Mode gekleideten Filmstars und wird zum glamourösesten Ort der Welt.

Dijanna Mulhearn hat sich speziell der Mode auf dem roten Teppich seit 1929 mit einem umfassenden Rückblick auf über neunzig Jahre Modegeschichte unter dem Titel ‘Oscars – Glamour auf dem roten Teppich’ gewidmet. Der Band präsentiert auf 480 Seiten die eindrucksvollsten Outfits in Wort und Bild und macht die Modegeschichte lebendig.

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Hutrausch!

Das Bayerische Nationalmuseum in München lädt zu einem Themensonntag im Rahmen seiner Sonderausstellung ‘Hauptsache. Hüte. Hauben. Hip-Hop-Caps’ (hier geht es zu meinem ausführlichen Bericht in den Ausstellungstipps Oktober 2022) am 5. März 2023, 11 – 16 Uhr ein.

Pinkfarbener Filzhut, Philip Treacy, London, um 2010
Haarfilz, Federkiele, Viskosegewebe, Viskose-Ripsband, Eisendraht
Leihgabe von Ute Patel-Mißfeldt, Neuburg an der Donau
© Bayerisches Nationalmuseum
Ausstellung ‘Hauptsache – Hüte. Hauben. Hip-Hop-Caps’, Bayerisches Nationalmuseum München 2022/23
Foto: Bastian Krack, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Unter dem Motto ‘Hutrausch!’ dreht sich alles um lebendige Handwerkskunst und die neueste Hutmode.

Die Kunst des Hutmachens kann man hautnah erleben. Modistinnen aus München und Umgebung lassen sich an diesem Tag über die Schulter schauen und präsentieren ihre schönsten Kreationen. Zu sehen ist eine berauschende Fülle ausgefallener Kopfbedeckungen. An den Ständen und auf dem Hutflohmarkt kann man Hüte ausprobieren, sich inspirieren lassen und ein neues Lieblingsstück auch gleich erwerben.

Hut des Pfalzgrafen August von Sulzbach, wohl Bayern, um 1630
Haarfilz, Metallschnur, Straußenfedern, Seidentaft
© Bayerisches Nationalmuseum
Ausstellung ‘Hauptsache – Hüte. Hauben. Hip-Hop-Caps’, Bayerisches Nationalmuseum München 2022/23
Foto: Walter Haberland, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Themenführungen:
11 Uhr: Wohlbehütet durch die Modegeschichte. Ein Accessoire erobert die elegante Welt
13.30 Uhr: Die Fantasie hat den Hut auf. Modische Damenkopfbedeckungen von 1900 bis heute
15.30 Uhr: Gesprangt, geknotet und gestrickt – Über die Herstellung von Haarnetzen und Nürnberger Goldhauben

Präsentationen und Hutflohmarkt:
11 – 16 Uhr: Vorführungsprogramm unter dem Motto ‘Von der Form zur Garnitur – wie man einen Hut macht’
Herstellung von Hüten: Eisenblätter & Triska von der Hutwerkstatt; Julia Lösch von Ina Böckler-Hutwerkstatt
Die Kunst der Garnitur: Hut Breiter; Christine Halbig
Präsentationen der Modistinnen Ruth Zanker; Heike Thamm; Virginie Pässler (La Vee); ALIDA und Royal Featherflowers

Vortrag:
14.30 Uhr: Frau Ute Patel-Mißfeldt berichtet über ‘Mut zum Hut’

Info:

5. März 2023, 11 – 16 Uhr

Hutrausch!

Bayerisches Nationalmuseum
Prinzregentenstrasse 3
80538 München
Deutschland

www.bayerisches-nationalmuseum.de

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Tag der offenen Tür im Kunsthaus Zürich

Am Samstag, den 4. März 2023 lädt das Kunsthaus Zürich ein zum Tag der offenen Tür.

Führungen hinter die Kulissen geben Auskunft über den Brand vom August letzten Jahres und die Folgen für das Museum. Führungen mit Informationen zu den restauratorischen und betrieblichen Aspekten ermöglichen einen einmaligen Blick auf das Geschehen hinter dem ‘normalen’ Museumsbetrieb, bevor die Sammlung wieder vollständig eingerichtet wird.

Tag der offenen Tür Kunsthaus Zürich
Müller-Bau, 2. OG, Sanierung nach Brand, 2022
Foto: © Franca Candrian, Kunsthaus Zürich, freundlicherweise vom Kunsthaus Zürich zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung ‘Füssli. Mode – Fetisch – Fantasie’ (Ausstellungsbericht in den Ausstellungstipps Februar 2023) lädt zum Besuch ein und offenbart einen Blick in die fantastische Welt des ‘Wild Swiss’ Johann Heinrich Füssli.

Johann Heinrich Füssli: Halbfigur einer Kurtisane mit Federbusch, Schleife und Schleier im Haar, um 1800–1810
Grafitstift, Feder in Braun und Pinsel, grau und schwarz laviert, aquarelliert
28,3 x 20 cm
Kunsthaus Zürich, Grafische Sammlung, Gottfried Keller-Stiftung, Bundesamt für Kultur, Bern, 1934
Ausstellung ‘Füssli. Mode – Fetisch – Fantasie’, Kunsthaus Zürich 2023
Foto freundlicherweise vom Kunsthaus Zürich zur Verfügung gestellt

Und wer sich anschliessend selber kreativ betätigen möchte, besucht das offene Malatelier. Für Papier und Farbe ist gesorgt.

Am Tag der offenen Tür steht das Kunsthaus bei freiem Eintritt von 10 bis 18 Uhr offen für Jung und Alt.

Programm:

10.30 Uhr / 11.30 Uhr / 13.30 Uhr / 14.30 Uhr / 15.30 Uhr / 16.30 Uhr
Führungen ‘Restaurierung’
Der Brand hat vor allem viel Rauch erzeugt. Was bedeutete dies für die knapp 690 Werke in der Sammlung? Was waren die wichtigsten Sofortmassnahmen und wo bringt man so viele Werke auf einmal hin? Wie schnell sollte Russ von Oberflächen entfernt werden und was passiert, wenn er auf der Kunst verbleibt? Ist Russ nicht auch giftig für Menschen? Im temporären, eigens eingerichteten Brandatelier stehen die Restauratorinnen Rede und Antwort.

11 Uhr / 13 Uhr / 14 Uhr / 15 Uhr / 16 Uhr / 17 Uhr
Führungen ‘Betrieb’
Wo ist der Brand ausgebrochen und was ist passiert? Welche Auswirkungen hatte das Ereignis auf das Kunsthaus und seinen Betrieb? Was geschah nach dem Brand und wie hat sich das Kunsthaus organisiert? Mitarbeitende des Technischen Dienstes geben Auskunft und führen an den Ort des Geschehens.

10 – 18 Uhr
Offenes Malatelier für alle, Jung und Alt.

10 – 18 Uhr
Die Ausstellung ‘Füssli. Mode – Fetisch – Fantasie’ entführt in die fantastische Welt des Zeichners Johann Heinrich Füssli.

Info:

4. März 2023, 10 – 18 Uhr

Kunsthaus Zürich
Heimplatz
8001 Zürich
Schweiz

www.kunsthaus.ch

Eintritt frei

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Musterbuchsammlung des tim geht online
NAK-Stoffmusterarchiv zum digitalen Durchblättern

Das weltweit einzigartige Stoffmusterarchiv der früheren ‘Neuen Augsburger Kattunfabrik (NAK)’ ist ab sofort in Teilen online verfügbar. Dazu hat das Staatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) die ersten 63 von insgesamt 555 Musterbüchern im Rahmen eines Förderprojekts des Freistaats Bayern innerhalb eines Jahres aufwendig digitalisiert.

NAK Stoffmusterbücher gehen online
Foto: tim, Freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die hochwertigen Fotoaufnahmen der einzelnen Buchseiten zeigen eindrucksvoll die ganze Fülle und Vielfalt von Mode und Design ‘made in Augsburg’ aus den Jahren 1783 bis 1858. Sie sind hier auf der Website des Museums und auf dem Internet-Portal www.bavarikon.de abrufbar.

Info:

tim | Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg
Provinostrasse 46
86153 Augsburg
Deutschland

www.timbayern.de

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Bitte informieren Sie sich vor einem Ausstellungsbesuch auf der jeweiligen Website besonders über die tagesaktuellen Besuchsregelungen und die Öffnungszeiten – es kann sich immer etwas ändern.

Weitere Ausstellungen finden Sie auf meiner Website in der Rubrik AUSSTELLUNGSKALENDER.

Den verschiedenen Beteiligten herzlichen Dank für das Zur-Verfügung-Stellen von Informationen und Bildmaterial!

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Kommentare zu diesem Artikel

12 Antworten

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  • Ulrike B. BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Vielen Dank für die großartige Vorstellung dieser Vielzahl an Ausstellungen! Ich habe zufällig eine weitere,  wenn auch kleine,  Kunst  – Textilausstellung entdeckt. Und zwar in Marburg, im Kunstverein.  Ich fand die Verarbeitung der Textilien zu Kunst sehr interessant.http://marburger-kunstverein.de/event/sophia-domagala/Die Ausstellung geht noch bis zum 30. März 2023. Viele Grüße Ulrike 

    • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      halli hallo ulrike,

      vielen dank zurück! vor allem für deinen tipp und kommentar zur ausstellung von sophia domagala in marburg. ich habe mir die website der künstlerin, die der kunstverein marburg verlinkt hat:

      https://www.sophiadomagala.de/

      angesehen – sieht wirklich toll aus, was sie da zeigt. also super, dass du den hinweis hier weitergegeben hast.

      nochmals danke und einen schönen sonntagnachmittag noch.

      beste grüsse

      gudrun

    • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      halli hallo birgit,

      auch dir wieder einmal ein grosses dankeschön für deinen kommentar. ja, du hast recht, leider ist nicht überall ein besuch drin. das finde ich besonders schade in bezug auf neubrandenburg – ich persönlich hätte die ausstellung von ramona seyfarth sehr gern live gesehen – ein teppich, der aussieht wie man sich das normalerweise vorstellt: wolle satt, warm und kuschelig – und dann besteht er aus glasfäden. muss toll sein! 🙂

      beste grüsse

      gudrun

  • Martina Hilgert-Vervoort BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo Gudrun,das ist wieder einmal eine tolle Zusammenstellung. Besonders freue ich mich natürlich auf die Präsentation unserer T-M Ende März in Karlsruhe. Aber auch die anderen Termine sind echte Events. Mal schauen, was ich mir davon anschauen kann. Und das Gefühl, mal wieder den Fuß auf den Anlasser zu setzen, ist auch bei mir schon fast unbekannt. Zeit ist rar im Moment. Für deine April-Ausgabe lege ich dir noch die Patchworktage im Mai in Dinkelsbühl ans Herz, aber das hast du sicher schon auf deinem Zettel. Wir freuen uns, neben vielen tollen Ausstellungen, besonders auf die Soloausstellung von Isabelle Wiessler.Liebe Grüße und bis baldMartina

    • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      halli hallo martina,

      vielen herzlichen dank für deine zeilen. ich freue mich sehr darüber und auf ein wiedersehen bei der NADELWELT. ich habe es ja schon geschrieben, dass ich auch gespannt bin auf die ausstellung der T-M XII, deren ausstellungstour wegen corona etwas holprig verlief. und es gibt bei dieser messe ja noch jede menge mehr! selbstverständlich habe ich die patchworktage auf dem zettel, aber danke dir trotzdem für den reminder. wie sagt man so schön: doppelt genäht hält besser! 🙂

      beste grüsse

      gudrun

  • Ursula brenner BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Gudrun, wie superschön ist das, wenn es wieder so tolle Ausstellungen gibt, wenn man sich die ganzen interessanten Präsentationen ansehen kann! Vielen herzlichen Dank für Deine wieder einmal sensationelle Zusammenfassung der Angebote – ich bin “hin & weg” – aber größtenteils halt nur im übertragenen Sinn. Rein virtuell habe ich mich schon ausgiebig mit den wunderbaren Stoffmusterbüchern des tim hier in Augsburg beschäftigt, und auch dessen “calico-projekt” hat mich stundenlang fasziniert. Von meinem Ausflug nächstes WE (“Hutrausch” im Bayer.Nationalmueum Mü) werde ich Dir berichten – freue mich schon SEHR darauf!    Also nochmals dickes DANKE + liebe Grüße – von uschi

    • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      halli hallo uschi,

      ich bedanke mich sehr herzlich bei dir. ich freue mich wie immer sehr über deine zeilen. und bin natürlich gespannt, was du über den ‘hutrausch’ berichten wirst.

      bei mir sammelt sich schon wieder neues für den april an – ich könnte glatt weiterschreiben. aber zwischendurch muss ich auch mal zeit für anderes haben. heute habe ich ein fotobuch erstellt, leider zu einem traurigen anlass: eine trauerfeier. mal sehen, wie es wird. und meine nähmaschine würde auch gern mal wieder meinen fuss auf dem pedal spüren 🙂

      viel spass mit den kopfbedeckungen. hast du gesehen, es gibt ‘Gesprangt, geknotet und gestrickt – Über die Herstellung von Haarnetzen und Nürnberger Goldhauben’ …

      beste grüsse

      gudrun

  • Gabi Mett BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Gudrun,der Abend ist schon spät, aber ich habe mir doch noch die  Zeit genommen, Deine Berichte zu lesen. Phantastisch, was Du da wieder alles zusammengetragen und recherchiert hast.Ich musste ein wenig schmunzeln. Ich kann mich noch gut daran erinner, dass ich mit 14 oder 15 Jahren auch ein solches Papierkleid getragen haben in Giftgrün mit vielen Blümchen, ein sogenanntes Hängerkleid. Dazu hatte ich auch die passenden grünen Lackschuhe. Es hat schon etwas Mut gekostet, damit auf die Straße zu gehen. Dazu gab es dann noch einen Hosenanzug in Grün-Gelb und ein Kostüm in giftgrün. Unglaublich. Das Papierkleid war aber schon etwas Besonderes.Die Kultur läuft Deinen Berichten zufolge wieder auf Hochtouren. Drücken wir die Daumen, dass es auch in Zukunft so sein wird.An dieser Stelle sei Dir auch gedankt für die umfangreiche Berichterstattung zu unseren Ausstellungen.herzliche Grüße    Gabi

    • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      halli hallo gabi,

      ganz vielen herzlichen dank! die erinnerungen kommen bei mir auch hoch, wenn ich beim verfassen bin und wenn ich deine zeilen lese, sowieso. wie schön, dass es dich auch gepackt hat. an ein giftgrünes kostüm kann ich mich auch erinnern. die jacke hatte einen quer über das ganze teil schräg eingesetzten metallreissverschluss. also wirkte es nur, wenn der geschlossen war. und der wollstoff hat fürchterlich gekratzt … aber ein papierkleid hatte ich nicht. nur gut, dass ich sowas heute nicht mehr tragen muss.

      ja, die kultur läuft wieder, ich komme kaum hinterher mit den berichten 🙂

      beste grüsse

      gudrun

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