T.O.P. SECRET. Textile Open Project
Eine Ausstellung von Pascale Goldenberg, Gabi Mett und Judith Mundwiler
‘T.O.P. SECRET’ – Pascale Goldenberg, Gabi Mett und Judith Mundwiler haben sich zum Textile Open Project – T.O.P. – zusammengeschlossen und daraus eine Ausstellung entwickelt, in der sie erstmalig die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit präsentieren. Drei der renommiertesten Textilschaffenden auf dem Kontinent mit Wurzeln in Frankreich, Deutschland und der Schweiz, drei künstlerische Positionen, die man sich nicht entgehen lassen sollte!
Während der Installation der Ausstellung in der Textilsammlung Max Berk in Heidelberg wurde ich freundlicherweise eingeladen, um dabei zu sein, um einen Vorbericht für den BERNINA blog zu fertigen. Das liess ich mir nicht zwei mal sagen, natürlich nicht!
Alles ist sehr verlockend: Nicht nur die Neugierde, was sich hinter dem geheimnisvollen ‘T.O.P. SECRET’ wohl verbirgt, sondern auch das Wiedersehen und Gespräche in zwangloser Atmosphäre, das Schnuppern hinter die Kulissen, die Chance, ungewöhnliche Fotos zu schiessen – networking at its best!
Besagter ausführlicher Bericht ist inzwischen erschienen und hier zu finden. Klick! Und los geht’s. Zu allem, was man so wissen kann und sollte …
Die Ausstellung selbst geht am 16. Oktober 2022 an den Start und ist eine absoulte Empfehlung!
Info:
16. Oktober 2022 – 29. Januar 2023
T.O.P. SECRET. Textile Open Project
Eine Ausstellung von Pascale Goldenberg, Gabi Mett und Judith Mundwiler
Textilsammlung Max Berk
Brahmsstrasse 8
69118 Heidelberg-Ziegelhausen
Deutschland
www.guldusi.com
www.gabi-mett.de
www.judithmundwiler.ch
Vernissage:
So, 16. Oktober 2022, 11 Uhr (mit Voranmeldung)
News vom 4. Oktober 2022:
Aus Heidelberg höre ich:
Brückensperrung am 16.10.22: Am Tag der Eröffnung von ‘T.O.P. Secret’ ist die Ziegelhäuser Brücke für den Autoverkehr gesperrt, bitte beachten!
Öffnungszeiten:
Mi, Sa, So: 13 – 18 Uhr
geschlossen: 24., 25., 31. Dezember 2022 und 1. Januar 2023
Gruppen auch nach Vereinbarung zu anderen Zeiten
Näheres zum Rahmenprogramm siehe bitte im Flyer
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Shocking! Les mondes surréalistes d’Elsa Schiaparelli
Noch bis 22. Januar 2023 zeigt das Musée des Arts décoratifs in Paris die Ausstellung ‘Shocking! Les mondes surréalistes d’Elsa Schiaparelli’. Die italienische Modeschöpferin Elsa Schiaparelli (1890, Rom – 1973, Paris) pflegte enge Verbindungen zur Pariser Avantgarde der 1920er und 1930er Jahre und liess sich davon inspirieren.
Fast 20 Jahre nach der letzten Schiaparelli gewidmeten grossen Ausstellung war es für das Musée des Arts Décoratifs an der Zeit, die Arbeit dieser aussergewöhnlichen Designerin, ihren innovativen Sinn für femininen Stil, ihre raffinierten, oft exzentrischen Designs und den Nervenkitzel, den sie der Welt der Mode schenkte, erneut zu betrachten.
‘Shocking!’ beinhaltet kühne und aufregende Kreationen der Modeschöpferin, aber auch Accessoires von Schiaparelli selbst sowie Gemälde, Skulpturen, Schmuck, Parfums, Keramiken, Poster und Fotografien von Schiaparellis lieben Freunden und Zeitgenossen, wie z.B. Man Ray, Salvador Dalí, Jean Cocteau, Meret Oppenheim oder Elsa Triolet. Insgesamt sind es 577 Exponate.
Die Retrospektive zeigt auch Kreationen, die zu Ehren von Schiaparelli von Modeikonen wie Yves Saint Laurent, Azzedine Alaïa, John Galliano und Christian Lacroix entworfen wurden. Daniel Roseberry, künstlerischer Leiter des Hauses Schiaparelli seit 2019, interpretiert das Erbe von Elsa Schiaparelli ebenfalls mutig mit einem eigenen Design.
Katalog erhältlich
Auch interessant:
Bericht über die Ausstellung ‘Dalí & Schiaparelli’ im The Dali Museum, St. Petersburg, Florida (USA) 2017/18, zu finden in den Ausstellungstipps Dezember 2017
Info:
6. Juli 2022 – 22. Januar 2023
Shocking! Les mondes surréalistes d’Elsa Schiaparelli
Musée des Arts décoratifs
107, rue de Rivoli
75001 Paris
Frankreich
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8. Europäische Quilt-Triennale
Aus mehr als 150 Einsendungen wählte eine international besetzte Jury, der auch die Schweizerin Judith Mundwiler angehörte, fünfzig Werke aus, die eindrücklich belegen, dass Kreativität, künstlerische Inspiration und zeitkritische Aussagen nicht allein Malerei, Bildhauerei, Graphik und Fotokunst vorbehalten sind.
Politisch motivierte Arbeiten reflektieren Themen wie ‘Black Lives Matter’ oder die Lage der Frauen in Afghanistan. Naturgemäss nimmt auch die Pandemie und ihre vielschichtigen Folgen sowohl für den Einzelnen wie auch die Gesellschaft einen breiten Raum im Schaffen der Künstlerinnen ein. Andere Werke betonen das ästhetische Moment und widmen sich gestalterischen Fragestellungen, dem Spiel mit Farbe, Form und Materialien.
Die ‘8. Europäische Quilt-Triennale’ verdeutlich die Vielfalt und den künstlerischen Anspruch des zeitgenössischen Art-Quiltens. Vertreten sind mit Edith Bieri-Hanselmann, Elsbeth Egger, Nesa Gschwend, Heidi König, Beatrice Lanter, Rita Merten und Michèle Samter sieben Schweizer Künstlerinnen, die die aktive Quilt-Szene des Landes repräsentieren. Auch der Doris-Winter-Gedächtnis-Preis, der Innovation im Bereich Material, Technik und Entwurf würdigt, ging in diesem Jahr ein weiteres Mal in die Schweiz: Er wurde zu gleichen Teilen an Heidi König und Rita Merten vergeben.
Die ‘8. Europäische Quilt-Triennale’ wird von der Textilsammlung Max Berk ausgerichtet und ist im Rahmen einer Ausstellungstournee vom 7. Oktober 2022 bis Ostermontag, 10. April 2023 im Textilmuseum St.Gallen zu sehen.
Katalog erhältlich
Auch interessant:
Bericht über die Ausstellungseröffnung der ‘8. Europäische Quilt-Triennale’ in der Textilsammlung Max Berk, Heidelberg 2021 – hier zu finden
Bericht über die Ausstellung ‘8. Europäische Quilt-Triennale’ im Kreismuseum Zons in den Ausstellungstipps März 2022
Info:
7. Oktober 2022 – 10. April 2023
8. Europäische Quilt-Triennale
Textilmuseum St. Gallen
Vadianstrasse 2
9000 St. Gallen
Schweiz
Vernissage:
6. Oktober 2022, 18.30 – 21 Uhr
Anmeldung über die Website erforderlich
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Threads of Power
In einer Ausstellungskooperation mit dem Bard Graduate Center New York präsentiert das Textilmuseum St. Gallen erstmals rund 150 Objekte seiner umfangreichen Spitzen-Sammlung in den USA und veranschaulicht damit die Entwicklung der europäischen Spitze von ihren Anfängen im 16. Jahrhundert bis heute.
Ausgestellt sind derzeit einige der weltweit schönsten Beispiele für handgefertigte Nadel- und Klöppelspitzen, die von den Reichen und Mächtigen an den Höfen von Spanien und Frankreich getragen worden sind. In der Ausstellung ‘Threads of Power’ wird ein Blick sowohl auf die von Frauen gefertigten Handstickereien geworfen als auch auf die Entwicklung der Ätzstickerei – bekannt als Guipure-Spitze – und auf die der Stickmaschinen. Aktuelle Innovationen der Spitzenproduktion wie lasergeschnittene oder 3D-gedruckte Spitze, die in der zeitgenössischen Haute Couture verwendet werden, werden ebenfalls erklärt. Ein Highlight sind die ausgestellten Kostüme, etwa von Michelle Obama, die anlässlich der ersten Amtseinführung ihres Mannes ein Kleid aus St. Galler Spitze trug.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Emma Cormack, Bard Graduate Center; Ilona Kos, Kuratorin, Textilmuseum St. Gallen; Michele Majer, Bard Graduate Center.
Katalog erhältlich
Fotos einiger Highlights sind auf der Website des Bard Graduate Center zu finden
Info:
16. September 2022 – 1. Januar 2023
Threads of Power. Lace from the Textilmuseum St. Gallen
Bard Graduate Center Gallery
18 West 86th St.
New York, NY 10024
USA
www.bgc.bard.edu
www.textilmuseum.ch
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Hauptsache – Hüte. Hauben. Hip-Hop-Caps
Kopfbedeckungen waren seit jeher ein wichtiges Element der Selbstdarstellung. Gerade mit diesem besonderen Accessoire gelang und gelingt es Menschen aller Altersgruppen quer durch die Gesellschaft, dem eigenen Auftritt eine besondere Note zu verleihen.
Mit rund 250 Hüten, Hauben, Mützen und anderen originalen Kopfbedeckungen aus seinem einzigartigen Bestand gibt das Bayerische Nationalmuseum in München mit seiner Ausstellung ‘Hauptsache – Hüte. Hauben. Hip-Hop-Caps’ ab 20. Oktober 2022 erstmals einen umfassenden Überblick über die kulturgeschichtliche Entwicklung dieses modischen Zubehörs vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Was dabei sofort ins Auge sticht: Kopfbedeckungen waren und sind Kommunikationsmittel erster Güte. Sie verleihen dem Träger oder der Trägerin Würde und machen Hierarchien sichtbar, können das Gemeinschaftsgefühl stärken, aber auch Distanz schaffen.
Aus vielfältigen Perspektiven werden die ständigen Wandlungen der ‘Hauptsache’ durch die Jahrhunderte beleuchtet. Die Bandbreite der gezeigten Objekte erstreckt sich von prächtigen Mitren über zierliche Frauenhauben, klar strukturierte Männer- und verschwenderisch ausgestattete Frauenhüte bis hin zu aktuellen Designermodellen.
Neben der Modegeschichte thematisiert die Ausstellung auch gesellschaftliche und ökonomische Zusammenhänge und geht den unterschiedlichsten Materialien und Herstellungstechniken auf den Grund. Den Menschen ‘darunter’ kommt man ebenfalls nahe. So besitzt das Bayerische Nationalmuseum etliche Hüte von bayerischen Königen und Königinnen, davon allein über 40 Kopfbedeckungen von Ludwig I. Andere prominente Hüte stammen etwa vom Märchenkönig Ludwig II., von Reichskanzler Otto von Bismarck oder Stephanie von Österreich, der Witwe des so tragisch aus dem Leben geschiedenen Kronprinzen Rudolf.
Im Zentrum der grossen Ausstellung stehen die historischen Originale. Sie werden mittels Skulpturen, Porzellanfiguren, Kostümpuppen und Gemälden illustriert. Die Vergleiche zeigen, wie die Hüte, Hauben, Kappen, Schleier, Kränze und Mützen vom 16. bis ins 19. Jahrhundert getragen wurden.
Die Herrenmode des 20. und 21. Jahrhunderts repräsentieren wichtige Huttypen wie Zylinder, Fedora, Trilby, Porkpie, Schiebermütze und Caps. Bedeutende Privatsammlerinnen und Sammler haben ikonische Damenhüte aus den Ateliers von Dior, Pierre Cardin, Yves Saint Laurent, Christian Lacroix und Moschino als Leihgaben beigesteuert. Unikate von internationalen Stars wie Philip Treacy, Stephen Jones und Cécile Feilchenfeldt sowie aktuelle Eigenkreationen von Münchner Modistinnen und Hutkünstlerinnen setzen weitere Glanzpunkte.
Die Schirmherrschaft für das Ausstellungsprojekt hat Fürstin Gloria von Thurn und Taxis übernommen und auch zwei originelle Objekte aus ihrem persönlichen Besitz beigesteuert. Geschichte und Gegenwart werden unter einen Hut gebracht, und es wird deutlich: Kopfbedeckungen fungieren als soziale Marker und modische Statements, bieten eine einzigartige Vielfalt und sind einfach wunderschön!
Die Ausstellung wird durch die amerikanische Herrenhut-Marke Stetson grosszügig gefördert und mit Leihgaben aus den Firmenarchiven bereichert.
Katalog erhältlich
Info:
20. Oktober 2022 – 30. April 2023
Hauptsache – Hüte. Hauben. Hip-Hop-Caps
Bayerisches Nationalmuseum
Prinzregentenstrasse 3
80538 München
Deutschland
www.bayerisches-nationalmuseum.de
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Ein Inka-Mantel aus der Kolonialzeit
Als Ergänzung zur Sonderausstellung ‘Menschen, Tiere, Götterwesen’ über Textilien aus dem Alten Peru zeigt die Abegg-Stiftung in Riggisberg einen weiteren Schatz aus ihrem Depot: einen farbenprächtigen, fein gewirkten Schultermantel aus der Zeit um 1600. Er entstand nach der Eroberung Perus durch die Spanier und vereint Materialien und Motive aus beiden Welten. Der nun noch bis 13. November 2022 ausgestellte Mantel gilt als ältester von weltweit nur fünf erhaltenen Stücken dieser Art und Qualität.
Mäntel in Form eines einfachen Rechtecks gehörten zur traditionellen Frauentracht der Inka. Sie wurden um die Schultern gelegt und mit einer Nadel vor der Brust zusammengehalten. Ihre Farben und Muster gaben Aufschluss über die soziale Stellung und Herkunft der Besitzerin. Auch nach dem Untergang des Inkareichs wurden diese Mäntel weiterhin getragen. Doch webte man nun gerne Elemente europäischer Mode und Kultur mit ein, vor allem wenn es um Kleidungsstücke für die Elite ging.
So auch beim ausgestellten Mantel. Neben klassischen Inka-Mustern – kleinen Rechteckfeldern mit geometrisch-abstrakten Formen – und in Peru heimischen Tieren wie Affen, Lamas und Papageien finden sich auf dem Stoff auch europäisch gekleidete Figuren. Auffallend sind ausserdem die grossen weissen, zungenartigen Motive. Sie ahmen breite Klöppelspitzen nach, die im 16. und 17. Jahrhundert fester Bestandteil der Mode in Europa waren.
Der reiche und vielfältige Dekor des Mantels zeugt von einem hohen Anspruch. Ebenso die kostbaren Materialien, mit denen er gewebt wurde. Sie stammen aus verschiedenen Weltregionen: feine Wolle von Alpakas oder Lamas und Baumwolle aus Peru, Seide aus dem Orient und Metallfäden aus Europa. Es handelt sich um ein exquisites Kleidungsstück, das als Zeichen für Macht und Luxus einer Dame der obersten Gesellschaftsschicht gehört haben muss.
Auch interessant:
Die Sonderausstellung ‘Menschen, Tiere, Götterwesen – Textile Schätze aus dem Alten Peru’ in der Abegg-Stiftung ist ebenfalls noch bis 13. November 2022 geöffnet. Hier geht es zu meinem Bericht in den Ausstellungstipps Mai 2022
Bericht über die Ausstellung ‘Peru – Ein Katzensprung. Textilien aus präkolumbischer Zeit’ im Deutschen Textilmuseum Krefeld, die noch bis 23. April 2023 läuft. Zu finden in den Ausstellungstipps September 2022
Info:
16. September – 13. November 2022
Ein Inka-Mantel aus der Kolonialzeit
Abegg-Stiftung
Werner-Abeggstrasse 67
3132 Riggisberg
Schweiz
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FOUND
Ausstellung von Art Textiles: Made in Britain
Die Gruppe ‘Art Textiles: Made in Britain’, die ursprünglich von Hilary Beattie gegründet wurde, hat sich immer zum Ziel gesetzt, die Vielfalt britischer Textilkunst in Quilts, Stickereien und Mixed Media zu präsentieren.
‘FOUND’ ist die vierte Ausstellung in Folge, die die Gruppe zeigt und hatte, wie die drei vorangegangenen Ausstellungen auch, ihre Premiere beim Festival of Quilts in Birmingham.
Das Konzept ‘FOUND’ (dt. gefunden) erwies sich als spannende und besonders bedeutungsreiche Inspirationsquelle: freigelegte Gesteinsschichten, gefundene Stoffe aus der Vergangenheit, die Erinnerungen wecken, recycelte Objekte oder wiederentdeckte Schätze.
Die Gruppe erforschte alle Aspekte der offenbarten und entdeckten Welten, die ihr am Herzen lagen und zeigt damit, dass Kunst, Nähen und Stickerei in diesen herausfordernden Zeiten mehr denn je eine so wichtige Rolle in unserem Leben spielen.
Das Forge Mill Needle Museum in Redditch ist die letzte Station, wo die Ausstellung noch bis zum 30. Oktober 2022 zu sehen ist.
Zu ‘Art Textiles: Made in Britain’ gehören Bethan Ash, Louise Baldwin, Jessica Grady, Cas Holmes, Rosie James …
… Edwina Mackinnon, Sandra Meech, Sylvia Paul, Christine Restall, Stephanie Redfern und als geladene Gastkünstlerin Sarah Waters, die jetzt Vollmitglied von ‘Art Textiles: Made in Britain’ ist. Renommierte Textilkünstlerinnen also, die man auch hier kennt und schätzt.
Katalog erhältlich
Auch interessant:
Mein Bericht über die Ausstellung ‘Wild’, die ‘Art Textiles: Made in Britain’ beim Festival of Quilts in Birmingham 2018 zeigte – hier ist der Link
Info:
16. September – 30. Oktober 2022
FOUND
Ausstellung von Art Textiles: Made in Britain
Forge Mill Needle Museum & Bordesley Abbey Visitor Centre
Needle Mill Lane
Riverside
Redditch
B98 8HY
England
www.forgemill.org.uk
www.arttextilesmadeinbritain.co.uk
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Space – The Dimension of Fiber
12th From Lausanne to Beijing
International Fiber Art Biennial Exhibition
Seit 2000 wurde bereits zum zwölften Mal die Internationale Fiber Art Biennale ‘From Lausanne to Beijing’ erfolgreich durchgeführt, diesmal unter dem Titel ‘Space – The Dimension of Fiber’.
Die Academy of Fine Arts der Tsinghua Universität (Peking) präsentiert eine aussergewöhnliche Ausstellung für Textilschaffende weltweit in Zusammenarbeit mit der Yunnan Minzu Universität und dem Yunnan Provincial Museum. Die Ausstellung findet noch bis 31. Oktober 2022 im Yunnan Museum in Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan in China statt. Auf der Website des Museums findet man hier einige Einblicke.
Das Yunnan Provincial Museum widmet sich als Museum auf nationaler Ebene in China stets der Förderung und Verbreitung von Kultur und Geschichte und bietet einen würdevollen und eleganten Ort für die Faser- und Textilarbeiten aller Teilnahmer*innen an dieser Biennale.
Die in Lausanne von 1962 bis 1995 veranstalteten sechzehn internationalen Ausstellungen, die ‘Biennales de la tapisserie’, führten zu radikalen Erneuerungen in der Textilen Kunst und rückten ihre Kraft, ihren Ideenreichtum und neue künstlerische Ausdrucksformen in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Diesen Geist, der damals entfacht wurde, setzen die Internationalen Fiber Art Biennalen ‘From Lausanne to Beijing’ seit ihrer Gründung im Jahr 2000 fort.
Info:
1. September – 31. Oktober 2022
Space – The Dimension of Fiber
12th From Lausanne to Beijing
International Fiber Art Biennial Exhibition
Yunnan Provincial Museum
No.6393 Guangfu Rd
Kunming, YUNNAN
China
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Collectomania – Universen des Sammelns
Dinge suchen, sortieren, ordnen: Sammeln ist eine Leidenschaft, die Menschen packt. Die Ausstellung ‘Collectomania – Universen des Sammelns’, die das Museum für Gestaltung Zürich noch bis zum 8. Januar 2023 zeigt, feiert die Vielfalt dieser Welt und fragt nach deren gesellschaftlichem und kulturellem Wert.
Barbiepuppen, Messgewänder, Wasserpistolen oder Vogelstimmen: Kein Ding scheint zu banal oder zu kurios, um nicht Sammellust zu wecken. Sammlungen gleichen einem faszinierenden Universum aus Materie und Energie, zusammengehalten von der Kraft einer Passion, von Nostalgie, Geschäftssinn, Sinnsuche oder Wissensdrang. Die Motive, die Menschen, dazu bringen, Schätze zu horten, sind ebenso vielfältig wie die Sammlungen selber.
Die Ausstellung ‘Collectomania’ präsentiert rund 30 exemplarische Kollektionen aus den Bereichen Gestaltung und Alltagskultur. Darunter finden sich wertvolle Panini-Alben ebenso wie Handtaschen aus Reptilienleder, die vom Zoll beschlagnahmt wurden. Oder angesagte Turnschuh-Modelle, für die Sammelnde schon mal einen grossen Batzen hinlegen.
Die Exponate zeigen exemplarisch das Spektrum von Sammelobjekten und -strategien auf. Denn ob analog und digital, ob im privaten oder im institutionellen Rahmen, das Sammeln spielt sich im Spannungsfeld zweier Pole ab: Während ‘Messies’ scheinbar irrational anhäufen, setzt Recycling ein klar strukturiertes Trennen und Bündeln voraus.
Im Zentrum jeder Sammlung steht das Objekt. Auch ‘Collectomania’ bedient sich dieser Gegebenheit: Dem Publikum werden auf zwei fast 30 Meter langen Rampen alltägliche, originelle oder bizarre Sammelstücke präsentiert. Dazu gehören Glasaugen aus dem 19. Jahrhundert, Puppen der weltgrössten Barbie-Sammlung, ausgestopfte Alligatoren oder Do-Not-Disturb-Schilder von Hotels aus aller Welt.
In den Wunderkammern der frühen Neuzeit lösten Kuriositäten Bewunderung und den Drang aus, mehr über die Welt zu erfahren. Auch die Sammler*innen von heute eröffnen uns neue Zugänge. Sie bringen Gegenstände in eine Ordnung, entwickeln ein System, sie vergleichen, treffen Entscheidungen und klassifizieren. Sie erkennen minimale Unterschiede, wissen um die Lücken ihrer Kollektionen – oder den ökonomischen Wert. Ihre Expertise teilen sie auf Börsen, Social Media oder stellen sie öffentlich zur Diskussion. Damit fordern sie indirekt auch die Institution Museum heraus: Wer entscheidet, welche Dinge wie gesammelt werden und wer darüber spricht?
‘Collectomania’ lässt in Videoporträts Stimmen einzelner Persönlichkeiten zu Wort kommen. Unter anderen geben Kuratorin Bice Curiger, Unternehmer Erwin Lässer, die Vintage-Kleider-Sammlerin Sophie Grossmann oder Dirik van Oettingen, Besitzer der grössten Orangenpapier-Sammlung, Einblick in die Motive ihres Tuns. Sie vermitteln eine Vorstellung von dem, was an Überlegungen, Aufwand und Kreativität hinter ihrer Sammeltätigkeit steht.
Die Digitalisierung macht das Sammeln einfacher und sichtbarer: sei es bei der Suche nach raren Stücken, im Austausch mit anderen oder durch die Möglichkeit, seine Kollektion im Internet zu präsentieren.’Collectomania’ wiederum zeigt die Sammlungen im analogen Raum und eröffnet dem Publikum so einen sinnlichen Zugang ins eindrückliche Universum des Sammelns.
Kuratorium: Karin Gimmi, Kuratorin Museum für Gestaltung Zürich
Szenografie: Christine Moser, Zürich
Info:
24. Juni 2022 – 8. Januar 2023
Collectomania – Universen des Sammelns
Museum für Gestaltung Zürich
Toni-Areal
Pfingstweidstrasse 96
8005 Zürich
Schweiz
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Quilt Art – Material Evidence
Mit der Ausstellung ‘Quilt Art – Material Evidence’, die am Sonntag, 9. Oktober 2022 um 14 Uhr eröffnet wird, präsentiert das Handwerksmuseum Deggendorf die Werke von Künstlerinnen der renommierten Gruppe Quilt Art.
Durch Quilten mit Textilien Kunst zu erschaffen steht im Mittelpunkt der Schau, die das reiche Erbe solcher Künstlerinnen würdigt. Sie wurde inspiriert vom Leben und der Textilkunst von Mary Fogg, die ein Gründungsmitglied von Quilt Art und eine einflussreiche sowie bahnbrechende Quilt-Künstlerin war, bevor sie 2016 im Alter von 95 Jahren verstarb.
Die Ausstellung thematisiert Erinnerungen und die Macht des Stichs. Jede Teilnehmerin hat sich diesem Konzept auf ihre eigene Weise genähert, um ein spannendes, innovatives Werk zu schaffen. Die Künstlerinnen sind dabei äusserst vielfältig in ihren Interpretationen und Methoden, so dass die Arbeiten nicht unbedingt der traditionellen Definition eines Quilts entsprechen. Das ist es aber genau, was die Gruppe Quilt Art und damit die Ausstellung ausmacht.
Die Mitglieder der Gruppe experimentieren in ihren Arbeiten mit Farbe und Druck, ungewöhnlichen Materialien oder mit Dreidimensionalität. Einige arbeiten nach dem neuesten Stand der Technik, indem sie digital programmierte Stickereien oder fotografische Techniken einsetzen. Andere beschränken sich auf Stoff und Faden und spüren, dass deren Ausdruckspotential noch lange nicht ausgeschöpft ist. Alle verbindet die Leidenschaft für Stoff, Stich, Farbe und Textur und die grenzenlosen Gestaltungsmöglichkeiten der textilen Oberfläche.
‘Material Evidence’ ist eine Wanderausstellung, die 2019 in London startete und seither auch in Ungarn, den Niederlanden und Deutschland zu sehen war. Das Handwerksmuseum Deggendorf ist die letzte Station der Ausstellung.
Ein Katalog in englischer Sprache ist erhältlich. Er enthält auch die Exponate der zweiten Ausstellung, ‘Traces’ (‘Spuren’)
Auch interessant:
Mein Bericht über die Ausstellung ‘Material Evidence’ in der Textilsammlung Max Berk, Heidelberg. Zu finden in den Ausstellungstipps März 2022
Info:
11. Oktober 2022 – 22. Januar 2023
Quilt Art – Material Evidence
Handwerksmuseum Deggendorf
Maria-Ward-Platz 1
94469 Deggendorf
Deutschland
www.handwerksmuseum.deggendorf.de
www.quiltart.eu
Ausstellungseröffnung:
So, 9. Oktober 2022, 14 Uhr im Handwerksmuseum
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Quilt Art – Traces
Wie schon berichtet, ist Quilt Art mit der Schwester-Ausstellung ‘Traces’ noch bis 20. November 2022 in der High Five Art Galerie in Baarle-Nassau (Niederlande) zu sehen.
Inzwischen hat mir Helda Klouth von der Galerie High Five Art verschiedene Fotos zukommen lassen, die uns wunderbare Eindrücke vermitteln. Und auch Gabi Mett als Teilnehmerin an dieser Ausstellung hat in ihrem Blog darüber geschrieben und zeigt ebenfalls schöne Fotos von ihrem Besuch. Es geht in ihrem Beitrag um zwei Ausstellungen, die ich beide schon gesehen habe und die sehr sehenswert sind. Wenn man sich von Gabis Begeisterung anstecken lässt und die Ausstellung ‘Traces’ in der High Five Art Galerie besuchen möchte, so weist Helda Klouth ausdrücklich darauf hin, dass dies auch ausserhalb der genannten Öffnungszeiten möglich ist. Man sollte nur zuvor Kontakt aufnehmen, z.B. per E-Mail über die Website der Galerie, und eine Verabredung treffen. So, und nun zu den Bildern – viel Spass!
Ein Katalog in englischer Sprache ist erhältlich. Er enthält auch die Exponate der Ausstellung ‘Material Evidence’.
Info:
11. September – 20. November 2022
Quilt Art – Traces
High Five Art Galerie
Hoogbraak 5
5111 CS Baarle-Nassau
Niederlande
www.highfiveart.nl
www.quiltart.eu
www.gabi-mett.de
Öffnungszeiten:
jeweils 13 – 17 Uhr an den folgenden Samstagen und Sonntagen:
8., 9., 22., 23. Oktober 2022
5., 6., 19., 20. November 2022
und nach Vereinbarung
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Gisoo Kim: Traumwelt
Noch bis 8. November 2022 zeigt die Südkoreanische Künstlerin Gisoo Kim ihre Ausstellung ‘Traumwelt’ in der KleppArt – Räume für Textiles und Kultur der Universität Paderborn.
In ihren Arbeiten näht und bestickt Gisoo Kim unterschiedliche Fotomotive zusammen zu einer neuen Komposition. Die feinen Stofffäden sind nicht nur Verbindungselemente, mit ihnen werden auch im Foto vorgegebene Strukturen verlängert, fortgeführt oder verbunden. Die Stickspur führt das Bild in verschiedene Ebenen und Strukturen. Die unterschiedlichen Stickereien sind mal gegenständlich zu lesen, mal erscheinen sie abstrakt. Es werden neue räumliche Situationen geschaffen. Die sichtbare Realität der Fotografie trifft mit der Vorstellung der Künstlerin zusammen und das reale Motiv ihrer Fotografien wird im Raum der Fantasie weitergeführt.
Gisoo Kim wurde in Seoul geboren. Sie hat in Korea Bildhauerei studiert, an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg freie Kunst, ebenso an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Magdalena Jetelova und Prof. Irmin Kamp, wo sie auch Meisterschülerin war. Kim lebt und arbeitet in Essen.
Info:
28. August – 8. November 2022
Gisoo Kim: Traumwelt
KleppArt
Kleppergasse 10
33098 Paderborn
Deutschland
www.kleppart.de
www.instagram.de/kleppart
Öffnungszeiten:
Di, Do: 16 – 18 Uhr
Finissage:
8. November 2022, 19 Uhr
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Rheingold – Rohstoff aus dem Fluss
Das Gold des Rheins – Mythen und Legenden wie das berühmte Nibelungenlied kreisen um den märchenhaften Schatz, den dieser Fluss bergen soll. Doch hinter den Geschichten steckt ein wahrer Kern. Denn wie viele Gebirgsflüsse führt auch der Rhein natürliches Gold mit sich. Wohl schon seit der Antike haben Menschen Mittel und Wege gefunden, dieses edle Metall dem Fluss zu entlocken. Mühsam und in vielen Arbeitsschritten kann das Gold aus den Sanden herausgewaschen werden, die der Rhein an seinen Ufern anspült. Diese Ausbeute ermöglichte vielen Menschen entlang des Flusses einen einträglichen Hinzuverdienst. Für manche ist das Goldwaschen bis heute ein Hobby geblieben.
Der Glanz des Goldes hat sich in etlichen schönen Münzen und Medaillen erhalten, die aus dem Rheingold bis heute in kleinen Auflagen geprägt werden. Eine Auswahl der schönsten Prägungen aus den Beständen des Münzkabinetts am Badischen Landesmuseum ist in einer kleinen Präsentation zu sehen. Daneben dokumentieren historische Gerätschaften, Materialproben und Bilddokumente den Prozess des Goldwaschens, wie er über Jahrhunderte entlang des Rheins Anwendung fand.
Mit der Studiopräsentation ‘Rheingold’ beteiligt sich das Badische Landesmuseum an der Ausstellungsreihe ‘Der Rhein’ des ‘Netzwerks Museen’. Über 30 Museen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz werden im Zeitraum Herbst 2022 bis Sommer 2023 Ausstellungen zur Geschichte dieses europäischen Flusses zeigen. Die Ausstellungsreihe steht unter der Schirmherrschaft der trinationalen Oberrheinkonferenz.
Info:
24. September 2022 – 10. September 2023
Rheingold – Rohstoff aus dem Fluss
Badisches Landesmuseum
Schloss Karlsruhe
Schlossbezirk 10
76131 Karlsruhe
Deutschland
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Bibliomania – Das Buch in der Kunst
Noch bis zum 8. Januar 2023 zeigt das Kunstmuseum Villa Zanders in Bergisch Gladbach die Ausstellung ‘Bibliomania – Das Buch in der Kunst’.
Die Ausstellung zeigt Kunstwerke aus den Sparten Malerei, Zeichnung, Fotografie, Film, Buchobjekt, Künstlerbuch sowie Installation, in denen der Magie und Ausstrahlung des Buches nachgeforscht wird. Sinnlich-haptische Qualitäten, die Wahl des Papiers, die Gestaltung, die Art, wie ein Buch in der Hand liegt, aber auch als jederzeit verfügbarer Speicher von Zeit, Wissen und Kultur – all diese Komponenten weisen das Buch als ein komplexes Sujet aus, dessen gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung gerade in dem Moment, in dem es durch den Vormarsch des digitalen Zeitalters an den Rand gedrängt wird, in seiner ganzen Tragweite erst in das Bewusstsein kommt.
Die besondere Faszination des Buches überträgt sich auch auf die Orte, in deren Zentrum es steht. Über Jahrhunderte hinweg galten Bibliotheken als magische Orte der Gelehrsamkeit und geheimen Wissenschaften. Nicht umsonst bezeichnet man Bibliotheken auch als Kathedralen des Wissens, die häufig eine sakrale Feierlichkeit ausstrahlen und etwas in sich Geschlossenes zu haben scheinen. Ebenso bergen Bücherregale, Buchhandlungen und Archive eigene Welten, die aus der Zeit enthoben zu sein scheinen. Zur Bücherthematik gehören aber auch aggressive Aktionen wie Verfemung und Bücherverbrennung bis hin zur Verfolgung und Ermordung von Autorinnen und Autoren.
Da in unserer Kultur fast jeder eine Beziehung zum Buch unterhält (und sei es mit dem Bilderbuch, Schulbuch, Kochbuch, Reiseführer, Bildband etc.), ist das Blättern und Lesen in einem Buch eine tradierte Kulturform und alltägliche Praxis. Wie verhält es sich aber angesichts der rasanten Zunahme digitaler Medien wie Hörbücher, E-Book-Reader usw.?
Dass das Buch keineswegs verschwindet, spricht für seine enorme symbolische und kulturelle Bedeutung. Gerade heute finden bibliophile Ausgaben mit besonderer haptischer Qualität zunehmend neue Liebhaberinnen und Liebhaber. Auch in der Sammlung des Kunstmuseums Villa Zanders, die sich der ‘Kunst aus Papier’ widmet, spielt das Buch eine herausragende Rolle. Eine prägnante Auswahl der Künstlerbücher und Objekte aus dieser Sammlung bereichert die Ausstellung mit weiteren künstlerischen Herangehensweisen an das Buch als Thema, Medium und Material.
Katalog als ein bibliophiles Buch erhältlich
Info:
3. September 2022 – 8. Januar 2023
Bibliomania – Das Buch in der Kunst
Kunstmuseum Villa Zanders
Konrad-Adenauer-Platz 8
51465 Bergisch Gladbach
Deutschland
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Inspiration Geschichte
Die II. Biennale angewandter Kunst im Museum für Hamburgische Geschichte fällt mit dem 100jährigen Geburtstag des Museums zusammen. Grund genug für die Handwerkskünstler*innen Hamburgs, dem Haus am Holstenwall ihre Reverenz zu erweisen und den Blick auf die bewegte Vergangenheit der Stadt zu richten.
Konkret wählten die Künstler*innen aus der Dauerausstellung des Museums ein bestimmtes Exponat oder Ereignis, mit dem sie sich intensiv auseinandersetzten, um es in einer eigenen Arbeit zu reflektieren.
Die Ausstellung zeigt die aktuellen Arbeiten angewandter Kunst in unmittelbarem Bezug zu den Sammlungsobjekten und führt durch alle Abteilungen. So treffen Geschichte und Gegenwart immer wieder aufeinander und entwickeln überraschende Dialoge.
Das Ergebnis sind 100 Interpretationen, aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln gesehen, die, im Dialog mit den hauseigenen Exponaten in Szene gesetzt, die Besucher*innen zum genussvollen Betrachten und zum Nachdenken anregen, aber auch zum Schmunzeln und Diskutieren einladen.
Als Interventionen in der Dauerausstellung beschäftigen sich die individuellen Arbeiten mit der formalen Qualität historischer Objekte, mit der Art, wie Geschichte in einem Museum erzählt wird und mit dem Museumsgebäude selbst.
Wohl noch nie haben sich zeitgenössische Künstler*innen so umfassend und facettenreich mit dem Museum und seinen zahlreichen Zeugnissen zur bewegten Vergangenheit der Stadt Hamburg auseinandergesetzt.
Katalog erhältlich
Info:
14. September – 20. November 2022
Inspiration Geschichte
Museum für Hamburgische Geschichte
Holstenwall 24
20355 Hamburg
Deutschland
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Expressionisten am Folkwang
Entdeckt – Verfemt – Gefeiert
Das Museum Folkwang in Esssen widmet sich anlässlich seines 100. Jubiläums einem seiner Sammmlungsschwerpunkte und zeigt noch bis zum 8. Januar 2023 die fulminante Ausstellung ‘Expressionisten am Folkwang. Entdeckt – Verfemt – Gefeiert’.
Für die expressionistischen Künstler war die Zeit des Nationalsozialismus eine existenzielle Katastrophe. Ihre Werke wurden nicht – wie beispielsweise von Emil Nolde gehofft – zur Kunst der Zeit erklärt. Ganz im Gegenteil, sie wurde diffamiert, verboten, oftmals zerstört, galt als ‘entartet’.
Im Museum Folkwang gibt es nun einen tiefen Einblick in die Kunst des Expressionismus und seiner Geschichte ab den 1920er Jahren.
Ein ausführlicher Bericht folgt!
Info:
20. August 2022 – 8. Januar 2023
Expressionisten am Folkwang
Entdeckt – Verfemt – Gefeiert
Museum Folkwang
Museumsplatz 1
45128 Essen
Deutschland
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GEWANDELT. Farbe, Textil, Technik, Musik
PROJEKTE VON GISELA MEYER-HAHN
Das Museum Tuch + Technik in Neumünster zeigt ab 28. Oktober 2022 Projekte der Künstlerin Gisela Meyer-Hahn unter dem vielsagenden Titel ‘GEWANDELT. Farbe, Textil, Technik, Musik’.
Die Diplom-Designerin und freischaffende Künstlerin Gisela Meyer-Hahn entwickelt Konzepte und Objekte mit dem Schwerpunkt der komplexen Erscheinung und Wirkung des Phänomens Farbe und seinen Zusammenhängen mit der gesamten Sinneswahrnehmung. Es entstehen Raum-, Farb- und Lichtprojekte für Aussen- und Innenräume, die durch künstlerische Wandlung immer wieder neu erlebbar sind. Zuletzt hat sie unter anderem im Neumünsteraner Rahmenprogramm zum Schleswig-Holstein Musikfestival 2022 für den Glasgang zwischen Museum und Stadthalle ein neues Kunstprojekt entwickelt: eine LichtKomposition für das ‘Wiegenlied’ von Johannes Brahms.
Zu diesem wie zu anderen Projekten von Gisela Meyer-Hahn wirft die neue Präsentation im Museum Tuch + Technik Schlaglichter auf die Bandbreite ihres künstlerischen Schaffens. In ihrer Arbeit verbindet Gisela Meyer-Hahn Kunst und Technik, Textil und Farbe mit Raum, Licht und Klang. Musik und Töne wandeln sich in Farbe, technische Windkraftanlagen wandeln sich durch Farbe und Licht in künstlerisch gestaltete Objekte, Farbe und Licht wandeln Innenräume.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht ein Textilrelief, das auf einer Komposition von Johann Sebastian Bach (‘Gigue’, Französische Suite Nr. 5) beruht. Aus der Überlegung, wie die Musik – auch wenn sie nicht hörbar ist – immer wieder angeschaut werden kann, entwickelte Meyer-Hahn ein Textilrelief: Jeder Ton/jede Farbstufe ist ein als weiche Falte gelegter Stoffstreifen, auf Spannung gebracht und rückseitig, für den Betrachter unsichtbar, auf schmale Untergrundplatten montiert. Das Farbsystem für die Noten hat Gisela Meyer-Hahn eigens für das Projekt entwickelt. Geschaffen hat sie eine Farbabwicklung von fast 1.500 Einzelstufen. Auf einer Länge von sieben Metern lässt sich die ‘Gigue’ nun von links nach rechts wie eine Noten-Notierung ‘lesen’. ‘Die Falten empfinde ich wie Unendlichkeit von Wellenkämmen auf dem Wasser, auf denen Licht reflektiert’, sagt Meyer-Hahn.
Info:
28. Oktober 2022 – 15. Januar 2023
GEWANDELT. Farbe, Textil, Technik, Musik
PROJEKTE VON GISELA MEYER-HAHN
Museum Tuch + Technik
Kleinflecken 1
24534 Neumünster
Deutschland
www.tuchundtechnik.de
www.meyer-hahn.de
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Franco Clivio – Manifolds
Zu Franco Clivios 80. Geburtstag widmet das Museum Ulm dem international renommierten Schweizer Produktdesigner und Absolventen der ehemaligen HfG Ulm eine Kabinett-Ausstellung, die noch bis 15. Januar 2023 zu sehen ist. Wie Stefanie Dathe schreibt, nennt er seine umfangreiche Objektserie aus geometrischen Linien- und Flächengefügen mit raumgreifendem Ausdehnungspotenzial ‘Manifolds’ und gibt damit gleichzeitg der Ausstellung ihren Titel. Dieser Titel, als Wortspiel zwischen Mannigfaltigkeiten und manuellen Faltungen angesiedelt, spricht Bände und entlarvt Franco Clivio als einen Gestalter mit Humor und Sinn für spielerische Formerkundungen.
Stefanie Dathe weiter: ‘Nach seiner beruflichen Praxis, die im Dienste einer funktionalistischen Designästhetik stand, hat er sich entschieden, die Richtung zu ändern und seinem grundlegenden Interesse am ‘Bewegungsdesign’ zu folgen. Franco Clivios verfeinerter Sinn für die Technik, Geometrie und Kinetik faltbarer Objekte spiegelt sich in jenen anmutigen Gebilden aus hauchdünnen, goldenen Metallröhrchen, die wie Fühler oder Insektenbeine leichtfüssig ihren Standort ertasten und den Raum vermessen. Sie spielen mit der Labilität und Ponderation ihrer Gewichte, berühren ihre Standflächen nur punktuell und scheinen mitunter tänzerisch zu schweben. Es sind Kunstwerke, in denen sich die gegensätzlichen Prinzipien von Plastik und Zeichnung, Statik und Dynamik, Schwere und Leichtigkeit, Dichte und Auflösung, konstruktiver Klarheit und spielerischer Freiheit verbinden. Sie fordern unsere einlassende Betrachtungs- und Berührungslust.
Dürfen wir diese interaktiven Kunstwerke handhaben, so entfalten sie einem linearen Origami gleich eine unerwartete Transformationskraft. Von unsichtbaren Scharnieren geführt bewegen, schieben, ziehen und nähern sich die dünnen starren Stäbchen in einer dynamischen Metamorphose aufeinander zu, aneinander an, in- und umeinander oder voneinander weg. Die physikalische Dichte und Stabilität des Metalls wird durch die Leichtigkeit der linearen Form negiert und die Plastiken selbst zum Spielball der Luft.
Die vollflächigen ‘Manifolds’ thematisieren das subtile Kräftespiel zwischen optischer Leichtigkeit und materieller Schwere. Franco Clivio durchbricht die technoide Strenge des starren Materials und verleiht ihm eine künstlerische Eigenästhetik, aus der eine geballte und zugleich fragile plastische Kraft zu erspüren ist.’
Auf zeitgenössische Weise geht es Frano Clivio in seinen ‘Manifolds’ um die Auseinandersetzung mit Fläche und Raum, Licht und Schatten, um die Statik und gleichzeitig innewohnende Dynamik des Materials, um die ausdrucksstarke Potenz der reduzierten Form, um die Verschränkung von Innen und Aussen, um das Besitzergreifen des Raumes und die Konstituierung eines plastischen Körpervolumens aus den Leerräumen zwischen den Rund- und Flächenprofilen.
Franco Clivio wurde 1942 in Zürich geboren wo er auch heute lebt. Bekannt wurde Franco Clivio mit preisgekrönten Entwürfen u. a. für Gardena und Lamy. Franco Clivio prägte zudem den Begriff ‘No Name Design.’ Er studierte von 1963 bis 1968 an der HfG Ulm. Mit Dieter Raffler entwickelte Franco Clivio noch während des Studiums das preisgekrönte Original Gardena System für Gartengeräte. Nach diversen Lehraufträgen in Deutschland, den USA, Finnland und Italien lehrte er von 1980 bis 2002 als Dozent an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich und der Università IUAV di Venezia. Er erhielt u.a. den Eidgenössischen Preis für Design sowie den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland.
Herzlichen Dank für diesen Tipp an Ursula Brenner, die auch weitergeforscht und auf ‘ndion’ einen Artikel über den Designer entdeckt hat. Und nicht nur das, mit Hilfe eines Videos wird hier sehr anschaulich die Ästhetik und Eleganz von ‘Manifolds’ sichtbar. Unbedingt ansehen!
Info:
17. September 2022 – 15. Januar 2023
Franco Clivio – Manifolds
Museum Ulm
Marktplatz 9
89073 Ulm
Deutschland
Öffnungszeiten:
Di – Fr: 11 – 17 Uhr
Sa/So: 11 – 18 Uhr
Feiertage: 11 – 18 Uhr
geöffnet:
Tag der deutschen Einheit, 3. Oktober 2022
Neujahr, 1. Januar 2023
Drei Könige, 6. Januar 2023
geschlossen:
Allerheiligen, 1. November 2022
Heiligabend, 24. Dezember 2022
1. Weihnachtsfeiertag, 25. Dezember 2022
Silvester, 31. Dezember 2022
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Venedigsche Sterne. Kunst und Stickerei
Die Stickerei und insbesondere der Kreuzstich haben in Graubünden eine grosse Tradition und fanden im Engadin und in anderen Regionen und Tälern des Kantons eigene Ausprägungen. Die reiche Stickerei-Sammlung im Rätischen Museum bietet Anlass, die lokale Stickerei in einem erweiterten Kontext zu betrachten.
Gleichzeitig wird aus der Perspektive der zeitgenössischen Kunst die Aktualität und das besondere Potenzial der Stickerei hervorgehoben. Die Ausstellung ‘Venedigsche Sterne. Kunst und Stickerei’ ist noch bis 20. November 2022 im Erweiterungsbau des Bündner Kunstmuseums in Chur zu sehen.
‘Venedigsche Sterne’ zeigt Stickerei aus Graubünden und stellt sie Werken von internationalen Künstlerinnen und Künstlern gegenüber. Dabei wird deutlich, dass die kunsthandwerkliche Tradition Graubündens von Anfang an aus verschiedenen Kulturen genährt war und ein reicher Schatz unterschiedlicher Muster Eingang in repräsentative Tücher und Kleider fand. Die traditionelle Stickerei wirft dabei Fragen auf, die sich heute vor dem Hintergrund anderer gesellschaftlicher und kultureller Erfahrungen neu stellen.
Die weiblich konnotierte Handarbeit wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgewertet und gefördert, gleichzeitig haben Künstlerinnen und Künstler wie Sophie Taeuber-Arp, Alice Bailly und Ernst Ludwig Kirchner wesentlich dazu beigetragen, der Kunst der Avantgarde aus dem Geist des Kunstgewerbes neue Impulse zu verleihen. Sie haben künstlerische Textilien geschaffen, die selbstverständlich neben Gemälden und Zeichnungen ausgestellt wurden.
Jahre später greifen Künstlerinnen und Künstler wiederum zu Nadel und Faden oder schlagen, wie Alighiero Boetti oder Susan Hefuna, mit ihren Werken Brücken über Grenzen und Kulturräume hinweg. Gegenwartskunst mit Stickerei will die traditionelle Ästhetik hinterfragen und aufbrechen. So verwendet Louise Bourgeois für ihre Werke Kleidungsstücke und macht sie zu Trägern emotionaler und psychologischer Zustände.
Eliza Bennett, die in ihre eigene Hand stickt, oder Véronique Arnold, die Stickerinnen porträtiert, weisen auf die Arbeitsbedingungen in Industrie und privatem Haushalt hin.
Die amerikanische Konzeptkünstlerin Elaine Reichek analysiert seit den 1970er Jahren, wie der Faden als Mittel weiblicher Ermächtigung in der antiken Mythologie auftritt und wie diese Geschichten in der europäischen Malerei weiterentwickelt wurden.
Dagegen hält die in der Türkei lebende Künstlerin Gözde Ilkin Figuren auf der Wanderschaft auf Leintüchern und Bettüberzügen fest und entwickelt so eindrückliche Bilder über die Suche nach dem Zuhause.
Zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler geben Nadel und Faden so eine neue Kraft, um die Welt von heute poetisch und gesellschaftskritisch zugleich zu ersinnen.
Kuratiert von Stephan Kunz und Susann Wintsch
Katalog erhältlich
Erfahren habe ich von dieser wunderbaren Ausstellung durch eine phantastische Fotoreportage von Bea Bernasconi, die ihren Bericht im Blog des Textile Art Forum Schweiz – kurz: TAFch – veröffentlicht hat. Eine weitere Empfehlung!
Auch interessant:
Bericht über die Ausstellung ‘Sophie Taeuber-Arp. Gelebte Abstraktion’, Kunstmuseum Basel 2021, zu finden in den Ausstellungstipps März 2021
Bericht über die Ausstellung ‘Louise Bourgeois: The Woven Child’, Gropius Bau Berlin, noch bis 23. Oktober 2022, in den Ausstellungstipps August 2022 zu finden
Info:
27. August – 20. November 2022
Venedigsche Sterne. Kunst und Stickerei
Bündner Kunstmuseum
Bahnhofstrasse 35
7000 Chur
Schweiz
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Zwei Ausstellungen von Monika Häußler-Göschl
Das Textilmuseum ‘Die Scheune’ in Nettetal zeigt noch bis zum 31. Oktober 2022 Arbeiten der Textilkünstlerin Monika Häußler-Göschl unter dem Titel ‘Im Dialog’.
Bei ihrem Dialog mit dem Material, einem wesentlichen Bestandteil ihrer Arbeit, stützt sich Monika Häußler-Göschl auf ein Zitat der Bauhaus-Künstlerin Anni Albers und übersetzt es für sich so: Das Material stelle eine Form der Kommunikation dar. Es komme darauf an, ihm zu lauschen, nicht, es zu dominieren. ‘Für eine aktive Zusammenarbeit braucht es auch eine Form der Passivität’.
Der Ausstellungstitel verweist also nicht nur auf den Dialog zwischen Kunst und Betrachter*innen, sondern auch auf den zwischen Künstlerin und Werkstoff. Monika Häußler-Göschl experimentiert mit verschiedenen textilen Materialien und vesucht, hier die Grenzen auszuloten. Besonderheiten werden akzeptiert, bei Bedarf wird sich Eigenheiten untergeordnet. Die Frage: ‘Wie macht das Material, was ich will, ohne dass ich es dazu zwingen muss?’ steht dabei immer im Raum. So kommt es, dass eine Arbeit manchmal in eine ganz andere Richtung geht als ursprünglich gedacht.
Parallel dazu zeigt Monika Häußler-Göschl unter dem Titel ‘Wabi Sabi’ eine zweite Ausstellung in der Pop Up Scheune in Nettetal-Lobberich.
‘Wabi Sabi’ ist eine Form der japanischen Ästhetik, die im 16. Jahrhundert entstanden ist. Das Konzept bezeichnet eine Art von Schönheit, die sich durch Schlichtheit, Vergänglichkeit und Unvollkommenheit auszeichnet. Es ist aber auch eine Geisteshaltung, die von Einflüssen der Natur geprägt ist und daher einen Gegenpol zur digitalisierten, unbegrenzt reproduzierbaren Hochglanz-Ästhetik darstellt.
Auf dieser Philosophie gründen die hier ausgestellten Arbeiten von Monika Häußler-Göschl. Inspiration und Ausgangspunkt für die Entwicklung dieser Werkreihe waren Fotos von alten, verwitterten oder beschädigten Gebäuden oder Gebäudeteilen. Übersetzt ins textile Material betont die Künstlerin dessen Mehrschichtigkeit und legt Veränderungsprozesse offen.
Der Aspekt des Wandels wohnt ihren Arbeiten inne. So stellen die Blütenmotive, die sie auf handgeschöpftes Papier gedruckt hat, eine Anlehnung an die japanische Kirschblüte dar. Deren kurze Blütezeit symbolisiert die Vergänglichkeit und Veränderung und steht mit der japanischen Philosophie in Einklang, die die Realität als ständigen Wandel versteht.
Info:
28. August – 31. Oktober 2022:
Im Dialog
Monika Häußler-Göschl
Textilmuseum Die Scheune
Krickenbecker Allee 21
41334 Nettetal
Deutschland
www.textilmuseum-die-scheune.de
Öffnungszeiten:
So: 11 – 18 Uhr
26. August – 31. Oktober 2022
Wabi Sabi
Monika Häußler-Göschl
Pop Up Scheune
Hochstrasse 73
41334 Nettetal-Lobberich
Deutschland
www.textilmuseum-die-scheune.de
Öffnungszeiten:
Mi: 14.30 – 18 Uhr
und auf Anfrage
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Landesausstellung Kunsthandwerk 2022
Die Landesausstellung Kunsthandwerk 2022 (hier geht’s zu meiner Ankündigung) ist noch bis 6. November 2022 zu Gast in Schwäbisch Gmünd. Sie zeigt die mit einem Staatspreis prämierten Werke und viele weitere ausgezeichnete und ausgewählte Stücke aus baden-württembergischen Ateliers und Werkstätten. Das Spektrum umfasst Schmuck und Gerät ebenso wie Keramik, Glas und Textil, Marionetten und Flechtwerk, Arbeiten aus Leder und Papier, Holz, Metall und Stein.
Eine Fachjury vergab die Staatspreise und weiteren Auszeichnungen und wählte 90 Arbeiten für die Ausstellung aus.
Die Staatspreise Gestaltung Kunst Handwerk 2022 – verbunden mit einem Preisgeld von jeweils 4.000 EUR – wurden überreicht an die Keramikmeisterin Ute Kathrin Beck aus Stuttgart, an Mirjam Hiller, Diplom-Designerin für Schmuck und Gerät aus Pforzheim und die Karlsruher Schmuckdesignerin und Bildhauerin Annette Lechler.
Der Hanns-Model-Gedächtnispreis ging in diesem Jahr an die Textilgestalterin Marianne Wurst.
Herzliche Glückwünsche!
Info:
25. September – 6. November 2022
Landesausstellung Kunsthandwerk 2022
Museum und Galerie im Prediger
Labor im Chor im Prediger
Galerie und Forum für Angewandte Kunst
Johannisplatz 3 (Eingang Bocksgasse)
73525 Schwäbisch Gmünd
Deutschland
www.schwaebisch-gmuend.de
www.kunsthandwerk.de
Der Eintritt ist frei!
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Luxus, Lotterleben, Lifestyle – Tee verändert Nordeuropa
Tee ist inzwischen das nach Wasser beliebteste Getränk der Welt und kaum noch aus dem Alltag, gerade in der kalten Jahreszeit, wegzudenken. Das Lübecker St. Annen-Museum hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, die Erfolgsgeschichte des Heissgetränks in Nordeuropa in einer Sonderausstellung vom 2. Oktober 2022 bis zum 29. Januar 2023 darzustellen. ‘Luxus, Lotterleben, Lifestyle. Tee verändert Nordeuropa’ zeichnet den Weg von China nach Nordeuropa, vom 17. Jahrhundert bis heute nach, wo bunte Bubble Tea-Läden die Innenstädte erobern und Tee-Mischungen mit verheissungsvollen Namen wie ‘Seelenwärmer’ oder ‘Spassmacher’ vertrieben werden.
Das St. Annen-Museum erzählt die Geschichte – wie sich die Blätter der aus China stammenden Teepflanze seit dem 17. Jahrhundert in Europa verbreiteten, wie der Transport um die halbe Welt vonstatten ging und wie das exotische Getränk in höfischen Kreisen eine sagenhafte China-Mode auslöste – mit rund 130 spannenden und kostbaren Objekten. Darunter befinden sich lange nicht mehr ausgestellte Schätze der eigenen Sammlung, ergänzt um besondere Leihgaben.
Ausgestellt sind Exponate, die die reiche Geschichte des Tees belegen. Dazu zählen Teekannen, -tassen und -dosen vom 18. Jahrhundert bis heute oder ein elektrischer Wasserkessel der Firma AEG aus dem Jahr 1913, entworfen von dem berühmten Industriedesigner Peter Behrens. Interaktive Stationen, etwa zum Riechen oder Abstimmen, E-Guides für Erwachsene und Kinder, ein informatives Begleitheft und ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm, unter anderem mit Tee-Verkostungen, runden die Schau ab und machen sie zu einem Erlebnis für Besucher*innen aller Altersschichten.
Info:
2. Oktober 2022 – 29. Januar 2023
Luxus, Lotterleben, Lifestyle – Tee verändert Nordeuropa
St. Annen-Museum
St. Annen-Strasse 15
23552 Lübeck
Deutschland
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SEWING BOX MEMORIES
Was Nähkästchen über Menschen erzählen
Derzeit läuft die Ausstellung ‘SEWING BOX MEMORIES – Was Nähkästchen über Menschen erzählen’ am Kulturort Garnlager in Lyssach.
Nähkästchen haben eine besondere Bedeutung. Frauen trafen sich früher zum gemeinsamen Handarbeiten und tauschten sich aus. Das Nähkästchen war nicht nur ihre Werkzeugkiste, sondern auch Aufbewahrungsort für andere persönliche Dinge. Esther Haltiner und Vernessa Foelix hegten schon lange die Idee, Nähkästchen zu gestalten und damit Frauen zu würdigen, die sonst vergessen gegangen wären. Zusammen mit 14 Gestalterinnen haben sie diese Ausstellung realisiert.
Wer in die Geheimnisse der verschieden gestalteten Nähkästchen eintauchen und mehr über die Frauengeschichten erfahren möchte, sollte sich beeilen, denn die Ausstellung läuft nur noch bis zum 9. Oktober 2022.
Info:
11. September – 9. Oktober 2022:
SEWING BOX MEMORIES
Was Nähkästchen über Menschen erzählen
Kulturort Garnlager
Gewerbestrsse 9
3421 Lyssach
Schweiz
Öffnungszeiten:
Mi, Fr, Sa, So: 13.30 – 17 Uhr
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Mining Photography.
Der ökologische Fussabdruck der Bildproduktion
Seit ihrer Erfindung ist die Fotografie von der Gewinnung und der Ausbeutung so genannter natürlicher Rohstoffe abhängig. Im 19. Jahrhundert waren es Salz, Kupfer und Silber, die für die ersten Fotografien auf Kupferplatten und für Salzpapierabzüge genutzt wurden. Mit dem Aufkommen der Silbergelatineabzüge im späten 20. Jahrhundert wurde die Fotoindustrie mit etwa einem Viertel des weltweiten Verbrauchs zur wichtigsten Abnehmerin für Silber.
Im Zeitalter der digitalen Fotografie und der Smartphones ist die Bildproduktion auf seltene Erden und Metalle wie Koltan, Kobalt und Europium angewiesen. Die Speicherung der Bilder und ihre Distribution produzieren zudem grosse Mengen an CO2. In der Ausstellung ‘Mining Photography. Der ökologische Fussabdruck der Bildproduktion’ widmet sich das MK&G der Materialgeschichte zentraler Rohstoffe im Kontext der Fotografie und stellt den Zusammenhang zur Geschichte ihres Abbaus, ihrer Entsorgung und dem Klimawandel her.
Anhand historischer Fotografien und zeitgenössischer künstlerischer Positionen sowie Interviews mit Restaurator*innen, Geolog*innen und Klimaforscher*innen erzählt sie die Geschichte der Fotografie als eine Geschichte der industriellen Fertigung und zeigt, dass das Medium tief in die vom Menschen verursachten Veränderungen der Natur verwickelt ist.
Die Ausstellung nimmt eine neue Perspektive ein, indem sie nicht bloss die Folgen des Klimawandels abbildet, sondern erforscht, wie das Medium Fotografie selbst materiell und ideologisch in Umweltveränderungen verwickelt war. Zu sehen im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg noch bis zum 31. Oktober 2022.
Info:
15. Juli – 31. Oktober 2022
Mining Photography.
Der ökologische Fussabdruck der Bildproduktion
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G)
Steintorplatz
20099 Hamburg
Deutschland
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Zum Spielen geboren
Friedrich Becker
Am 25. Mai 2022 hätte Friedrich Becker (1922-1997) seinen 100. Geburtstag gefeiert. In einer umfangreichen Jubiläumsausstellung wird im Deutschen Goldschmiedehaus Hanau noch bis zum 16. Oktober 2022 eine Übersicht über das Oeuvre des Goldschmieds und Kinetik-Künstlers geboten und mit zahlreichen Medienstationen kontextualisiert. Becker wollte keinen Schmuck machen, ‘der immer gemacht worden ist’, sondern etwas Neues schaffen. Seine Stücke sollten eine eigene Form besitzen, gleichzeitig aber die schmückende Funktion nie ablegen.
Friedrich Becker war ein vielseitig neugieriger und technisch versierter Mensch, der nach verschiedenen Ausbildungsstationen schliesslich als Goldschmiedemeister eine Professur erlangte und zuletzt an der Fachhochschule Düsseldorf lehrte.
Wie kein anderer entwickelte Friedrich Becker technisch höchst anspruchsvollen Schmuck, die Mechanik verbirgt er gekonnt hinter der minimalistischen Formensprache. Mit der Kinetik versuchte er eine chaotische Welt ins Lot zu bringen.
Angefangen bei frühen Arbeiten und klassischem Silbergerät spannt die Ausstellung einen Bogen von Materialpurismus und neuen Werkstoffen über variablen und kinetischen Schmuck bis hin zur Dokumentation kinetischer Grossobjekte. Ein Grossteil des Schmucks und der Objekte entfaltet sein volles Potenzial erst in Bewegung. Individuelle körperliche Impulse werden übersetzt, das Tragen von Beckers Schmuck ist immer ein besonderes Erlebnis.
Für die Ausstellung wurde Dank der Erfahrungen Michael Bergers, langjähriger Mitarbeiter der Werkstatt Becker und selbst Künstler kinetischen Schmucks, eine spezielle Präsentation für die kinetischen Exponate entwickelt. Diese ermöglicht es Besucher*innen, eine grosse Anzahl der Schmuckstücke zu aktivieren und das Tragemoment in der Ausstellung nachzuvollziehen.
Eine Vielzahl von Fotos, Dokumenten, Skizzen, und nicht zuletzt Videos, kontextualisiert die Werke, zeigt Entstehungsprozesse. Interviews mit Wegbegleitern und ehemaligen Schüler*innen machen darüber hinaus den Künstler Friedrich Becker nahbar. Werke der Preisträger*innen des Friedrich Becker Preises Düsseldorf und eine Auswahl der Arbeiten von Schüler*innen zeigen eindrucksvoll den nachhaltigen Einfluss seines Schaffens.
Info:
24. Juli – 16. Oktober 2022
Zum Spielen geboren
Friedrich Becker
Gesellschaft für Goldschmiedekunst e. V.
Deutsches Goldschmiedehaus Hanau
Altstädter Markt 6
63450 Hanau
Deutschland
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German Design Graduates 2022
Perspectives for Graduates in Productdesign
Herausragende Arbeiten von Absolvent*innen der renommiertesten deutschen Design- und Kunsthochschulen aus den Bereichen Produkt- und Industriedesign werden vom 2. – 31. Oktober 2022 vom Design Campus des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) in Kooperation mit der Initiative German Design Graduates und deren Projektträger Rat für Formgebung im Wasserpalais auf Schloss Pillnitz präsentiert.
Der diesjährige Schwerpunkt der Schau ‘Perspectives for Graduates in Product Design’ widmet sich unter dem Einfluss der gravierenden Veränderungen und Entwicklungen in Politik, Gesellschaft und Umwelt den zentralen Themen unserer Zeit und zeigt erstmals in Dresden die aussichtsreichsten Ideen und Lösungsansätze junger Talente des Produktdesigns: Rund 40 junge Designer*innen aus über 20 deutschen Hochschulen verdeutlichen auf vielfältige Weise, wie Produktdesign mit gesellschaftlicher, sozialer und ökologischer Verantwortung einhergehen kann.
Ausgewählt von international besetzten Jurys werden jährlich vier Awards an innovative Projekte vergeben, die in fünf Ausstellungsbereichen präsentiert werden.
Die Ausstellung wird realisiert von der Initiative German Design Graduates und deren Projektträger Rat für Formgebung in Kooperation mit dem Design Campus der Staatliche Kunstsammlungen Dresden.
Info:
2. – 31 .Oktober 2022
German Design Graduates 2022
Perspectives for Graduates in Productdesign
Design Campus im Wasserpalais
Kunstgewerbemuseum Schloss Pillnitz
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
August-Böckstiegel-Strasse 2
01326 Dresden
Deutschland
www.germandesigngraduates.com
www.skd.museum
Öffnungszeiten:
Di – So: 10 – 17 Uhr
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Club Patchwork du Léman
Exposition Textile
Marianne Bender-Chevalley ist nicht nur mit der Gruppe arT-Tex bei der NADELWELT Friedrichshafen und bei der Biennale der zeitgenössischen Textilkunst in Avenches vertreten, sondern hat auch noch eine dritte Ausstellung im Oktober 2022 mit ihrem Club Patchwork du Léman in Blonay.
Soweit die gute Nachricht. Die schlechtere: Marianne gibt zum Jahresende ihren Blog auf, ist dann aber weiter über Instagram zu finden. Weitere Informationen hier
Info:
20. – 29. Oktober 2022
Club Patchwork du Léman
Exposition Textile
Collège de Bahyse (Aula)
Chemin de Bahyse 14
1807 Blonay
Schweiz
Vernissage:
Do, 20. Oktober 2022, 18 Uhr
Öffnungszeiten:
Mo – Fr: 14 – 18 Uhr
Sa/So: 10 – 17 Uhr
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… und dann gibt’s noch:
Ausschreibungen:
11th International Mini Textile and Fibre Art Exhibition ‘Scythia’
3rd International Micro Textile and Fibre Art Exhibition ‘Scythia’
SCYTHIA contemporay fibre art schreibt die nächsten Wettbewerbe aus:
11th International Mini Textile and Fibre Art Exhibition ‘Scythia’ und
3rd International Micro Textile and Fibre Art Exhibition ‘Scythia’
Die Ausstellungen sind geplant für die Zeit vom 6. – 20. Juni 2023 in Ivano-Frankivs’k, Ukraine.
Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt, die mit unterschiedlichen Techniken und Materialien der Textil- und Faserkunst arbeiten, sind zur Teilnahme an den Wettbewerben eingeladen. Eingereicht werden können jeweils zwei Kunstwerke, 2- oder 3-dimensional gearbeitet, bis zu 30 x 30 x 30 cm (Mini Textile) bzw. bis zu 5 x 5 x 5 cm (Micro Textile).
Einsendeschluss: 1. Februar 2023
Einschreibeunterlagen (engl.) unter: scythiatextile(at)gmail.com – bitte (at) durch @ ersetzen
Weitere Informationen:
Auch interessant:
Die vorangegangenen Wettbewerbe bzw. Ausstellungen habe ich in den Ausstellungstipps Mai 2021 vorgestellt
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Messen und Märkte:
NADELWELT Friedrichshafen
Die NADELWELT – bisher ein Begriff, der vor allem durch die am Standort Karlsruhe seit Jahren etablierte sehr erfolgreiche Handarbeitsmesse bekannt ist – wird nach der Premiere 2019 zum zweiten Mal in Friedrichshafen stattfinden, nachdem sie hier zwischenzeitlich coronabedingt leider ausfallen musste. Die Messe Friedrichshafen ist vom 7. – 9. Oktober 2022 am Bodensee der Anziehungspunkt für Handarbeitsfreaks. Der gleiche Veranstalter PARTNER Medien bietet nach bewährter Manier alles, was das Herz begehrt: Verkaufsveranstaltung, hochwertige Ausstellungen und ein kreatives Kursangebot zum Mitmachen vor Ort.
Über 20 Ausstellungen listet die Website auf – die NADELWELT Friedrichshafen präsentiert eine ganze Reihe internationaler Textilkünstler*innen und Gruppen, beispielsweise Rosemarie Vetter und die weissen Frauen, die den Schätzen aus Grossmutters Wäscheschrank ein neues Leben schenkten, Annemiek Stijnen mit afrikanischen Inspirationen, die Quilts der Schweizer Gruppe arT-Tex oder Seika Lee Klein, die sich dem korenaischen Bojagi verschrieben hat, um nur einige zu nennen.
Ich habe mir wieder einige Ausstellungen ausgesucht, um sie hier näher vorzustellen:
Die Art Quilts von Isabelle Wiessler bestechen durch ihre ganz eigene Technik und fallen sowohl aus der Distanz als auch aus der Nähe betrachtet ins Auge. Oft sind es die kleinen Details, die die Künstlerin zum Titel ‘Raumfragmente’ inspirierten.
patCHquilt, die Vereinigung Schweizer Quilter, präsentiert die von Mitgliedern geschaffenen Werke der neuesten Art Challenge ‘Dreams Come True’, inspiriert vom Motion Design des Künstlers Michaël Cailloux (Paris).
Ebenfalls aus der Schweiz, nämlich aus Genf, kommt Elisabeth Nacenta de la Croix, die ihre Ausstellung unter den Titel ‘Gezeiten oder Momente des Lebens’ gestellt hat: Art Quilts, die mit in vielen Farbnuancen selbst gefärbten Stoffen bezaubern.
Konnie Keller würdigt mit ihren kunstvollen Häkelobjekten den Wald. ‘Waldstücke’ – so der Titel – sind gleichzeitig textile Statements für den Erhalt der Wälder, der grünen Lunge der Erde, so dass das Projekt an das Korallenriff der australischen Schwestern M. und C. Wertheim erinnert.
TeXperiment – eine Gruppe von gleichgesinnten Textilkünstlerinnen aus verschiedenen Orten Baden-Württembergs – präsentiert ‘Schrottgeschichten’: experimentelle, ausgefallene Werke aus textilen Materialien und Found Objects vom Schrottplatz. Sehenswert!
Lace Artists 5.0 – eine Gruppe von fünf Klöppelkünstlerinnen – zeigt die Ausstellung ‘Märchenhafte Spitze’. Die Zartheit der Spitze hat an sich schon etwas Märchenhaftes. Kombiniert mit anderen Materialien, werden nicht nur Märchen interpretiert, sondern zugleich neue Ausdrucksmöglichkeiten moderner Spitze entdeckt.
Am besten werfen Sie vorab einen Blick auf das komplette Programm auf der Website.
Info:
7. – 9. Oktober 2022
NADELWELT Friedrichshafen
Messe Friedrichshafen
Neue Messe 1
88046 Friedrichshafen
Deutschland
www.nadel-welt.de/friedrichshafen
Auch interessant:
Mein Bericht über die NADELWELT Karlsruhe 2022 – hier ist der Link
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22. Schwäbischer Trachtenmarkt
Bereits zum 22. Mal findet am Wochenende 8. – 9. Oktober 2022 der Schwäbische Trachtenmarkt in Krumbach statt, veranstaltet von der Trachtenkulturberatung / Bezirk Schwaben.
Angeboten wird alles rund ums Thema Tracht: hochwertige Stoffe (auch bestens für Patchworkarbeiten geeignet!), spezielle Kurzwaren, farbenfrohe Knöpfe in unterschiedlichen Techniken, Kopfbedeckungen, Schnittmuster, Schmuck in vielen Variationen und vieles mehr. Traditionelle Handwerkstechniken werden vorgeführt.
Ursula Brenner nutzt die Gelegenheit: Sie ist mit afghanischen Handstickereien aus dem Guldusi-Projekt vertreten und mit einem Verkaufsstand vor Ort. Mit eigenen Arbeiten dekoriert, motiviert sie bestimmt die Besucher*innen zum Mitmachen. Denn man muss zugeben: Tracht und Afghanistan passen hervorragend zusammen!
Uschi versucht, auch mit eigenen Kursen, das Stickprojekt mit einer Aktion wie dieser zu unterstützen, wo es nur immer geht. Danke dir, liebe Uschi, für diesen Tipp!
Info:
8. – 9. Oktober 2022
22. Schwäbischer Trachtenmarkt
Pfarrheim St. Michael am Stadtpark
Mühlstrasse 13
86381 Krumbach
Deutschland
www.trachten.bezirk-schwaben.de
Öffnungszeiten:
Sa/So: 11 – 17 Uhr
Eintritt frei!
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4. Biennale der zeitgenössischen Textilkunst
Vom 15. – 23. Oktober 2022 ist das historische Städtchen Avenches im Schweizer Kanton Waadt wieder Schauplatz für zeitgenössische textile Kunst. Der Verein ‘Eloge du fil’ (dt. Loblied auf den Faden) organisierte eine neue Auflage der Veranstaltung ‘Biennale zeitgenössischer Textilkunst’.
Fäden aus Wolle, Textilien, Papier, Eisen: Unter den kreativen Fingern international bekannter Textilkunstschaffender aus der Schweiz und dem Ausland nehmen Quilts, Gewobenes, geklöppelte Spitzen, Stickereien, Häkelarbeiten und gestrickte Werke ungeahnte Formen an.
Die Ausstellung ist auf die schönsten Lokalitäten der Altstadt verteilt und darüber weht der Geist dieser Biennale in Form einer Urban-Art-Beflaggung mit rund 200 textil gestalteten ‘Visages Vagabonds’ (dt. Vagabundengesichter). Dazu beigetragen haben Textilkunstschaffende aus ganz Europa sowie viele Passionierte aus der Region.
Paola Zanda, Textilkünstlerin aus Carona/TI, präsentiert im Keller des Rathauses wunderbar farbstarke Quilts, für die sie sich in der Natur und insbesondere von Bäumen inspirieren lässt.
Die in Neuchâtel lebende Künstlerin und ‘Garn-Virtuosin’ Renate Rabus findet in der Stickerei eine zum Flanieren und Träumen einladende Entschleunigung. Sie zeigt ihre Werke, darunter etwa ein bezauberndes Aquarium, im Saal des Swiss Hotel la Couronne.
Maria Stoller, Textilkünstlerin und Plastikerin aus Zürich, ist seit Jahren bekannt für ausdrucksstark genähte Bilder und textil gebaute Bücher. Ihre Portraits vermitteln Emotionen und Probleme in der Gesellschaft, indem die Betrachtenden diesen wortwörtlich ins Gesicht blicken. Ihr steht die Galerie Local 49 sowie das nebenan liegende Lokal Au jardin fleuri zur Verfügung.
Jürg Benninger ist in seinem Atelier in Biel, aber auch in seiner Phantasie zuhause. Mit Häkelnadel und Wolle schafft er dreidimensionale Kunstwerke, die mit ihrer oft absurd scheinenden Komik allen etwas zu sagen haben. Er stellt im Römischen Museum aus.
Weiter gibt es noch Klöppel- und Filzarbeiten von Mireille Finger, Daniela Melberg oder Catherine Lambert sowie Quilts der Gruppe arT-Tex zu bewundern.
‘Wenn unsere Mütter und Grossmütter das sehen könnten, würden sie zwar staunen, aber das Herz würde ihnen weit aufgehen’, sagt die Veranstalterin Christiane Studer. Denn diese Biennale verstehe sich auch als Brücke zwischen dem im Alltag verankerten, handwerklichen Savoir-faire unserer Vorfahren und den künstlerischen Ausdrucksformen von heute. Wo sie recht hat, hat sie recht, oder?
Info:
15. – 23. Oktober 2022
4. Biennale der zeitgenössischen Textilkunst
1580 Avenches (VD)
Schweiz
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Webermarkt im Museum Tuch + Technik
Zum Forum für hochwertige Handwerkskunst wird das Museum Tuch + Technik in Neumünster am Samstag und Sonntag, 15. und 16. Oktober 2022, jeweils von 10 bis 18 Uhr.
Beim Webermarkt gibt es individuelle und meist handgefertigte Kreationen aus feiner Seide, flauschigen Wollstoffen und rustikalen Leinen- und Baumwollgeweben – aber auch aus Leder, Filz oder Papier. Mit dabei sind in diesem Jahr rund 30 Aussteller*innen aus ganz Deutschland, eine Weberin kommt aus Dänemark. Eine Fach-Jury hat die Teilnehmer*innen nach handwerklicher Qualität und künstlerischer Handschrift ausgewählt.
Info:
15. – 16. Oktober 2022
Webermarkt
Museum Tuch + Technik
Kleinflecken 1
24534 Neumünster
Deutschland
Eröffnung:
Fr, 14. Oktober 2022, 19 – 21 Uhr
Der Eintritt am Eröffnungsabend ist frei
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GRASSIMESSE
Vom 21. – 23. Oktober 2022 findet die GRASSIMESSE im Leipziger GRASSI Museum für Angewandte Kunst statt – Kunstausstellung und Verkaufsmesse in einem, die als eine der führenden internationalen Verkaufsmessen für angewandte Kunst und Design gilt.
Rund 150 Aussteller*innen aus sieben europäischen Ländern sowie aus Taiwan, Südkorea und den USA wurden für die Teilnahme ausgewählt. Das diesjährige Gastthema ‘à la française …’ präsentiert junges und überraschendes Design und Kunsthandwerk, drei Hochschulen aktuelle Semesterprojekte. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Schmuck und Keramik, gefolgt von Textil, Glas, Möbeln, Metall und Papier.
Fünf Grassipreise mit einer Gesamtdotierung von 8.500 EUR werden für herausragende Arbeiten und Konzepte vergeben.
Info:
21. – 23. Oktober 2022
GRASSIMESSE
GRASSI Museum für Angewandte Kunst
Johannisplatz 5-11
04103 Leipzig
Deutschland
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Tag des traditionellen Handwerks 2022
Patchwork
Am Wochenende 22. und 23. Oktober 2022 findet im Textil- und Rennsport Museum Hohenstein-Ernstthal wieder der Handwerkertag statt.
Im Mittelpunkt des textilen Handwerks steht Patchwork, was durch die gerade auch im Museum laufende Sonderausstellung ‘Tradition bis Moderne XII’ unterstrichen wird. Es handelt sich um den jurierten Mitglieder-Wettbewerb der Patchwork Gilde Deutschland e. V., über den ich schon verschiedentlich berichtet habe, beispielsweise in den Ausstellungstipps September 2022.
Ausserdem gibt es Vorführungen in den Schauwerkstätten des Museums, Mitmachaktionen für Klein und Gross sowie Show & Tell von mitgebrachten Patchworkarbeiten. Informationen und Verkauf von Stoffen und anderem Zubehör runden das Angebot ab. Ausserdem trifft man hier auf viele Gleichgesinnte und kann sich austauschen.
Info:
22. und 23. Oktober 2022
Tag des traditionellen Handwerks 2022
Patchwork
Textil und Rennsport Museum
Antonstrasse 6
09337 Hohenstein-Ernstthal
Deutschland
Öffnungszeiten:
Sa/So: 10 – 18 Uhr
Eintritt für Mitglieder der Patchwork Gilde frei!
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The Knitting & Stitching Show
Die ‘Knitting & Stitching Show’ lockt mit dem üblichen Angebot: Shopping von Zubehör, Workshops und Textilkunst-Ausstellungen.
Im Oktober ist London an der Reihe mit der Show im Ally Pally (Alexandra Palace). Neun Ausstellungen sind angekündigt, wovon besonders interessant ‘The Fine Art Textiles Award’ zu werden verspricht: Die künstlerischen Ergebnisse dieses Wettbewerbs haben eine aussergewöhnliche Qualität, die Fotos davon wirken vielversprechend!
Info:
6. – 9. Oktober 2022
The Knitting & Stitching Show
Alexandra Palace
Alexandra Palace Way
Wood Green, London
N22 7AY
England
www.theknittingandstitchingshow.com
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Abilmente
Vom 13. – 16. Oktober 2022 findet in Vicenza wieder die Kreativmesse ‘Abilmente’ statt. Aber es gibt dort nicht nur eine breite Auswahl von Materialien zu erwerben, nein, Besucher*innen können sich auch von verschiedenen Ausstellungen inspirieren lassen:
Die Vereinigung Schweizer Quilter patCHquilt zeigt ihre Ausstellung ‘Dreams Come True’, der Art Challenge 2022 für ihre Mitglieder. Es sind Werke auf Rahmen, die vom Motion Design ‘Dreams Come True’ des Künstlers Michaël Cailloux (Paris) inspiriert sind.
Weiter gibt es eine Erinnerung an die japanische Künstlerin Yayoi Kusama, die ‘Königin der Punkte’ (vgl. dazu bitte meinen Bericht über die Künstlerin in den Ausstellungstipps April 2021) und ausserdem geben sich DAMMS (das Textilkünstler-Duo Daniela Arnoldi und Marco Sarzi-Sartori aus Mailand) und die internationale Gruppe ‘Art Quilt Fusion’ die Ehre und zeigen ihre neuen Werke.
Info:
13. – 16. Oktober 2022
Abilmente
Fiera di Vicenza
Via dell’Oreficeria, 16
36100 Vicenza
Italien
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Bitte informieren Sie sich vor einem Ausstellungsbesuch auf der jeweiligen Website besonders über die Besuchsvoraussetzungen und die genauen Öffnungszeiten – es kann sich immer etwas ändern.
Weitere Ausstellungen finden Sie auf meiner Website in der Rubrik AUSSTELLUNGSKALENDER.
Den verschiedenen Beteiligten herzlichen Dank für das Zur-Verfügung-Stellen von Informationen und Bildmaterial!
Hallo Gudrun,mal wieder viele Tipps für den Norden, Hamburg und Lübeck. Super. Im Museum für Hamburgische Geschichte war ich schon während meiner Schulzeit. Mal sehen, was möglich ist.Viele GrüßeBirgit
halli hallo birigit,
vielen herzlichen dank für dein feedback. du weisst doch, ich bemühe mich immer um eine mischung: alle himmelsrichtungen, klein und gross, traditionell und modern etc. es hängt aber immer vom angebot ab und ob ich antwort erhalte.
das museum für hamburgische geschichte hatte doch eine gute idee mit dieser ausstellung – von den eigenen exponaten zu vielen neuen arbeiten, extra zum jubiläum angefertigt. da könnte man sich doch auch mal zu einem quilt anregen lassen …
beste grüsse
gudrun
WOW, das war viel. Danke, liebe Gudrun, für die vielen tollen Tipps. Man möchte sich direkt ins Auto, in die Bahn oder in den Flieger setzen und alles “abarbeiten”. Leider bleibt nur die kleine Auswahl. Die Buchausstellung in der Villa Zanders steht in Kürze bevor und für die Vernissage zur T.O.P Secret habe ich mich angemeldet. Liebe Grüße Birgit
halli hallo birgit,
1000 dank an dich! was glaubst du, wie es mir geht, wenn ich die kommenden ausstellungen erst mal für mich durchgehe? und dann auch entscheiden muss, worüber ich berichten möchte? da wünsche ich mir direkt eine möglichkeit, um das alles mit eigenen augen sehen zu können, aber … is halt nich. trotzdem, du hast dir ja zwei phantastische vernissagen rausgesucht und ich beglückwünsche dich dazu, dass sie für dich machbar sind, einfach klasse!
beste grüsse
gudrun
Liebe Gudrun, welch außergewöhnliche Berichte wieder in Deinen neuen Ausstellungstipps. Zuerst einmal nur überflogen, brauche ich immer einige Tage um sie ausführlicher zu lesen. Aber jetzt schon einmal ein großes Dankeschön wieder an Dich. Es beeindruckt mich immer sehr, wie Du es schaffst, Interesse, Neugier, Bewunderung, eigene Inspirationen und noch vieles mehr in einem zu wecken. Toll! Auch wenn man wirklich nicht alles live erleben kann, es ist einfach bereichernd. Und die Ausstellung in Heidelberg-Ziegelhausen werde ich auf jeden Fall besuchen. Also nochmals danke und liebe Grüße Angelika
halli hallo angelika;
zuallererst ein grosses dankeschön an dich! du hast recht, dieses mal sind es extrem viele ‘exhibitions & events’ geworden und du wirst tatsächlich einige zeit dafür brauchen. aber die kannst du dir ja auch lassen. gerade wenn du drauf hörst, was in dir wach geworden ist, nur keine eile, sonst verflüchtigen sich die gedanken und ideen wieder. jedenfalls geht mir das oft so und dann tut eine notiz ganz gut 🙂
dein kommentar freut mich jedenfalls sehr, denn genau das ist eine meiner absichten, die ich damit verfolge – wie schön!
beste grüsse
gudrun
Wunderbare Tipps, unglaubliche Kreativität! Herzlichen Dank im Namen der Biennale zeitgenössischer Textilkunst in Avenches (Region Murtensee, Schweiz) für die Aufnahme in diesen hochkarätigen Blog! Susi
halli hallo susi,
herzlichen dank zurück! das ist sehr gern geschehen und ich freue mich sehr, wenn es gefällt.
viel erfolg mit dem schönen event!
beste grüsse
gudrun
OOOH – eine versuchung jagt die nächste – sooo viele interessante präsentationen – man müßte ja eigentlich nichts anderes tun, nur rumfahren und sich alles “in echt” ansehen – das wäre wirklich schön! aber dank deiner super-sammlung geht wenigstens ein kleines hineinschnuppern, liebe gudrun – VIELEN HERZLICHEN DANK, auch dafür!!! liebe grüße – von uschi
halli hallo uschi,
herzlichen dank zurück für deine lieben worte. freut mich sehr, dass es dir gefällt. und für deinen stand beim krumbacher trachtenmarkt und den sich anschliessenden kurs drücke ich meiner besten tipp-geberin mal ganz fest die daumen! zum glück findet der markt nicht unter freiem himmel statt – bei uns regnet es heute nur einmal.
also viel erfolg und beste grüsse
gudrun
Eine solche Fülle von Ausstellungtipps, die Du uns wieder präsentierst. Und sogar mal wieder hier im Norden, Neumünster ruft gleich zweimal.herzlichen Dank für Deine viele Arbeit mit den vielen Terminen. Liebe GrüßeWiebke
halli hallo wiebke,
ganz viel dank an dich! ja, ich habe beim schreiben öfter an dich gedacht und ob du vielleicht mal die ausstellung oder den webermarkt in neumünster besuchen willst. und was ist mit lübeck? im st. annen museum gibt es auch eine dauerausstellung über die danziger textilschätze. ja, und wenn du schon mal dort wärst, lübeck ist ja auch für gewisses naschwerk berühmt …
beste grüsse
gudrun
halli hallo,
meinem mann gefällt die ausstellung ‘collectomania’ besonders gut. kein wunder, er ist selbst ein sammler – briefmarken, telefonkarten, streichholzschachteln, bis hin zu alten schrauben und nägeln ist alles mögliche nicht vor ihm sicher und auch ich werde entsprechend beschenkt. was sammelt ihr denn so?
einen schönen sonntag noch und
beste grüsse
gudrun
Aber nicht mit alten Schrauben und Nägeln!!!
nein, deine geschenke sind immer ausgesucht 🙂 obwohl, rostige nägel habe ich auch schon mal für einen kleinen quilt gebraucht (zum thema sammlung). man weiss es halt nie.
Vielen Dank für diese Fülle an Informationen zu Ausstellungen! Es dauerte schon eine Weile alles durchzulesen, wie lange hat das Zusammentragen dann gedauert???Nochmals vielen Dank, Doris
halli hallo doris,
vielen dank auch dir, freut mich sehr. du kannst noch mehr zeit investieren, wenn du auch noch die links mit verfolgst 🙂
deine frage kann ich dir allerdings nicht genau beantworten. das ist so ähnlich wie bei einem patchwork-quilt, da ist diese frage auch sehr beliebt und muss meist offen bleiben. aber was fast jedesmal passiert, ist, dass buchstäblich stunden vor der geplanten veröffentlichung noch e-mails eintrudeln mit der bitte, den event noch aufzunehmen. kann man dann nein sagen?
beste grüsse
gudrun
Liebe Gudrun,diese Fülle von Eindrücken aus den verschiedensten Ausstellungen reicht eine ganze Weile, um sich damit zu beschäftigen. Bei schneller Durchsicht sind mir wunderbare Hüte und schönes Patchwork, sowie ausgezeichnete Webarbeit aufgefallen.Und natürlich dein Fleiß, mit dem du uns immer wieder umfangreich informierst.Dafür herzlichen Dank und liebe GrüßeErika
halli hallo erika,
1000 dank zurück! ich freue mich sehr über deinen kommentar und dass dein blick beim schnellen durchgang schon da und dort hängen geblieben ist. diesmal sind es wirklich mehr tipps als sonst geworden – da hast du ja beim nächsten mal noch was zu entdecken! viel spass!
beste grüsse
gudrun