Guten Morgen, ihr Lieben, heute geht es an das eigentliche Quilten unserer Quiltjacke, also an das Verbinden der drei Stofflagen. Der erste Teil der Blogreihe zum Nähen einer Quiltjacke war ja teils sehr mathematisch und von logischem Denken geprägt. Nun dürft ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen, denn heute geht es ans Verbinden der drei Stofflagen durch das Quilting.
Materialübersicht
Die Materialübersicht ist hier sehr kurz zusammengefasst:
- drei (bei euch je nach Größe auch mehr oder weniger) Quilttops
- als Volumenvlies 266 Wool Mix von Vlieseline
- Baumwollstoff für die Rückseite
- verwendetes Garn: Quilting Waxed von Amann Mettler
Nochmals kurz zur Erinnerung: Das zweite kleine Quilttop ist bei mir die Rückseite des Rückteils, also das Rückteil besteht nachher aus Oberseite, Vlies und nochmals Oberseite. Das Schöne daran ist, wenn man die Jacke später an den Bügeln hängt, dass man dann auch innen gleich das Patchworkmuster sieht.
Quilten – Zuschnitt und Befestigung
Zunächst werden sowohl das Volumenvlies als auch der Rückseitenstoff etwas größer als das Quilttop zugeschnitten.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die drei Stofflagen miteinander zu verbinden. Ihr könnt sie mithilfe von Nadeln oder mit einem Heftstich von Hand aneinander befestigen oder wie ich auf Sprühkleber zurückgreifen. Das ist für mich die schnellste und sauberste Methode, um alle drei Lagen gut für das Quilten vorzubereiten.
Zunächst verklebe ich den Rückseitenstoff mit dem Vlies …
… und anschließend das Quilttop. Achtet darauf, dass keine Klebereste auf Möbel oder Böden gehen, legt gerne großzügig etwas zum Schutz derselben aus. Außerdem empfiehlt es sich, die beiden Baumwollteile zu rollen und dann Stück für Stück am Vlies zu kleben, anstatt alles auf einmal zu probieren. Ich streiche es gerne nach und nach mit der freien Hand glatt, bis es ganz eben ohne Falten liegt. Fertig ist euer sogenanntes “Quiltsandwich”.
Wenn ihr – wie ich – ein Teil habt, bei dem sowohl die Vorder- als auch die Rückseite aus einem Quilttop besteht, achtet darauf, dass die jeweiligen Reihen und Spalten genau übereinander liegen. Dann gelingt euch auch auf beiden Seiten ein sauberes Quiltmuster.
Das Quilten der Quiltjacke
Und dann kommen wir schon zum eigentlichen Quilten der Jacke. Bei der Stichwahl könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen. Ich habe mich für schlichte, gerade Linien jeweils links und rechts von den Nähten entschieden. So bleibt das Augenmerk auf den wunderschönen Stoffen von Westfalenstoffe.
Es empfiehlt sich, die Seiten des Quiltsandwichs einzurollen, da das einen leichteren Stofftransport ermöglicht. Außerdem lege ich jedem den Obertransportfuss #50 ans Herz. Mit ihm gelingen sehr schöne und gleichmäßige Nähte.
Quiltet nun alle eure vorbereiteten Quiltsandwiches.
Herzlichen Glückwunsch, ihr habt bis hierhin schon große Schritte geschafft. Das Quilten hat mir richtig viel Freude gemacht und ich hoffe, das ist bei euch auch so. Nächstes Mal werden wir aus dem großen restlichen Rechteck des unifarbenen Stoffes Schrägband für die Quiltjacke herstellen. Seid also gespannt!
Bis dahin alles Liebe,
Sara
Leider bekomme ich das Volumenvlies von Vlieseline hier nicht und muß auf eine andere Marke in vergleichbarer Qualität ausweichen. Wie dick ist das Originalvlies? Auf der Produktseite von Vlieseline ist das ärgerlicherweise nicht angegeben.
Liebe Ursula, es ist etwa 5mm dick, aber bspw dichter als H630. Liebe Grüße, Sara
Herzlichen Dank für die tolle Anleitung, liebe Sara!Eine Anmerkung habe ich noch: Zum Quilten mit der Nähmaschine kann man sehr gut auch ungewachstes Baumwollgarn verwenden. Das gewachste Garn ist beim Quilten von Hand sehr hilfreich, bei der Nähmaschine aber nicht nötig. Hier hätte ich eher Sorge, dass es die Fadenführung verklebt, aber dazu können die Bernina-Spezialisten bestimmt etwas sagen. Liebe Grüße, Isabel
Liebe Isabel, vielen Dank für den Tipp! Ich benutze das Garn für beides (Hand und Maschine) und mag es sehr gerne. Liebe Grüße, Sara