BERNINA Corporate Blog –In diesem Beitrag zeige ich Euch, wie Ihr tolle und hochwertige Taschengriffe schnell und einfach aus Lederresten bzw. vergleichbaren Materialien herstellen könnt.
Hierfür benötigt Ihr:
- Lederreste (Alternativ Filz, Kunstleder, Nähpappe, Kork, etc.)
- Kordelreste, Dicke je nach Geschmack, allerdings empfehle ich, diese nicht zu dünn zu wählen
- stabiles Nähgarn, z. B. SERALON von Mettler
- Strickwarenfuss # 12
So wird’s gemacht:
Ermittelt zunächst die benötigte Breite Eures Lederzuschnitts. Das Leder sollte gut einmal um die Kordel reichen, dabei muss ausreichend Zugabe bleiben, damit die Kanten zusammengenäht werden können. Die Kordel sollte aber im Inneren des Griffs schön fest sitzen.
Die Länge des Zuschnitts ermittelt sich wie folgt: Die grundsätzliche, fertige Länge des Griffs plus Zugabe am Anfang/Ende ohne Naht. Auch hier gibt es keine pauschale Angabe, denn das hängt zum einen davon ab, wie breit Eurer Lederband ist und zum anderen, ob die Enden wie bei mir in die Tasche eingenäht werden oder ob ihr sie rund/oval zuschneidet, um sie dann knappkantig auf die Tasche zu steppen. Probiert das im Zweifel einfach mit einem Stück Papier aus.
Legt nun die Kordel mittig auf den Lederzuschnitt. Am Anfang/Ende steht jeweils so viel Nahtzugabe über, wie Ihr zuvor ermittelt habt.
In meinem Fall war der Lederrest nicht lange genug. So habe ich zwei Teile in der Mitte miteinander fixiert, zunächst mit einem sehr breiten Zick-Zack-Stich, über den ich dann noch einen Geradstich gesetzt habe. Das sieht hübsch aus und hält doppelt gut!
Für mehr Stabilität habe ich die beiden Teile vor dem Zusammennähen auf der Rückseite mit einem Rest stabilem Vlies fixiert.
Jetzt wird der Streifen zugeklappt und mit einem Geradstich zusammengenäht. Die Naht beginnt auf Höhe der Kordel. Dieser Arbeitsschritt funktioniert hervorragend mit dem Strickwarenfuß #12/12c. In seiner Rille auf der Unterseite kann die Kordel mühelos durch die Maschine gleiten, der Geradstich wird präzise und perfekt!
Jetzt müssen die Griffe nur noch in die Tasche genäht werden.
Ich habe zusätzlich noch einen Verschluss angebracht, mit dem ich bei Bedarf beide Griffe miteinander fixieren kann. Ihr kennt diese Variante vielleicht vom beliebten, skandinavischen Rucksack.
Die Nähte vom Zusammensetzen auf der Oberseite sind so hübsch geworden, dass man fast meinen könnte, es handle sich hier um eine Designvariante.
Vielleicht habt auch Ihr noch ein paar Leder- und Kordelreste im Körbchen, aus denen Ihr tolle Taschengriffe herstellen mögt? Dabei wünsche ich Euch ganz viel Spaß und Freude!
Liebe Grüße und bis bald
Eure Claudia
Kaum habe ich den Beitrag gelesen, stelle ich fest, dass an meiner “Sommer”handtasche der Griff abreisst. Da kommt die Anleitung doch wie gerufen. Auch wenn die Tasche schon einige Macken hat, habe ich die Gelegenheit genutzt, ihr einen neuen Griff aus dunkelblauem Korkleder zu nähen. An die Ringe musste ich den Griff allerdings von Hand annähen. Jetzt bin ich gespannt, wie lange er hält. Liebe Grüße!
Wow! Toller Tipp! – und sieht gar nicht so schwierig aus!? Das müsste doch auch mit Korkleder funktionieren, oder? (Ach, hast du ja oben auch aufgelistet…) Da habe ich als Griffe bisher immer nur 2 Streifen flach aufeinander genäht und finde das nicht besonders bequem zum Tragen. Vielen Dank für die Anleitung!
Liebe Ursula,
eigentlich kann man die Griffe aus allen Materialen fertigen, die nicht fransen. Am stabilsten sind sie sicher im Leder.
Liebe Grüße und viel Spaß beim Nähen
Claudia
Was eine tolle Idee … wird gleich mal ausprobiert… vielen Dank !
Gern geschehen! Viel Spaß beim Nacharbeiten wünscht
Claudia