BERNINA Corporate Blog –Ein Wärmekissen zu nähen ist gar nicht schwer! Sie sind beispielsweise ein wunderbares Geschenk zur Geburt. Wärmen Sie doch ganz hervorragend das bei Gelegenheit zwickende Bäuchlein. Doch auch weit über das Babyalter hinaus gelten Sie als bewährtes Hausmittelchen bei Ohren-, Hals-, Bauch- Regelschmerzen und Nackenverspannungen bzw. in der kühlenden Variante bei Prellungen, Verstauchungen, Insektenstichen oder Zahnschmerzen. Denn ebenso wie die Samen aufgewärmt werden können, könnt Ihr sie auch vor Gebrauch im Gefrierfach kühlen.
Ihr könnt diese kleinen Wärmekissen wunderbar aus Stoffresten nähen. Falls Euch meine Modelle besonders gut gefallen, findet Ihr ein Rundum-Sorglos-Nähpaket mit allen Stoffen und den Samen für die Füllung in meinem Online-Shop.
Anwendung Wärme-/Kühlkissen
Traubenkerne oder Rappsamen schmiegen sich wunderschön an und sind beispielsweise nicht so schwer und “laut” wie Kirschkerne. Die Kissen können sowohl als Wärme als auch Kühlkissen verwendet werden.
Für die warme Variante das Kissen etwa 3 Minuten bei ca. 600 Grad in der Mikrowelle erwärmen. Um ein gleichmäßiges Erwärmen sicherstellen zu können, solltet Ihr das Kissen zwischendurch immer wieder wenden und durchschütteln. Bitte lasst Wärmekissen in der Mikrowelle nie unbeaufsichtigt!
Für die kühlende Variante muss das Kissen ca. 1 Stunde ins Gefrierfach gelegt werden. Wichtig dabei ist, dass es gut eingepackt ist, damit es keine Feuchtigkeit aufnimmt. Liegt es länger im Kühlfach, die Samen einfach vor der Anwendung durchkneten.
Materialbedarf für ein Wärmekissen
Für ein genähtes Wärmekissen benötigt Ihr mein Nähpaket bzw. alternativ folgende Zutaten:
- Stoff 1 | ca. 20 x 20 cm gewebter Baumwollstoff Kissenvorderseite, z. B. ein schöner Motivstoff
- Stoff 2 | ca. 20 x 30 cm gewebter Baumwollstoff Kissenrückseite
- Stoff 3 | ca. 20 x 40 cm gewebter Baumwollstoff Kisseninlett
- ca. 150 g Rapssamen oder Traubenkerne
- ggf. Silk-Finish Cotton von Mettler für die Quasten oder ein vergleichbares Baumwollgarn
Zuschnitt
Sofern nicht anders angegeben ist in allen Zuschnitten eine Zugabe von 1 cm enthalten.
- Stoff 1 | Kissenvorderseite 17 x 17 cm
- Stoff 2 | Kissenrückseite 1-mal 17 x 17 cm, 1-mal 17 x 9 cm
- Stoff 3 | Kisseninlett 2-mal je 17 x 17 cm
Bezug Nähen fürs Wärmekissen
Die beiden Stoffteile für die Kissenrückseite an jeweils einer der 17 cm langen Seiten doppelt 1 cm zur linken Seite umbügeln.
Dann säumen. Das klappt ganz hervorragend mit dem Schmalkantfuss # 10. Wie Ihr auf diesem Bild sehen könnt, kann auch sehr hübsch mit einem Zick-Zack-Stich gesäumt werden.
Die dem Saum gegenüberliegenden Seiten jeweils an die Ober- und Unterkante des Kissens nähen. Das größere Teil wird an die Oberkante, das kleinere an die Unterkante genäht.
Anschließend beide Teile rechts auf rechts auf das Kissenvorderteil klappen, das größere Teil bitte zuerst. Nun die verbliebenen beiden Kanten schließen. Ich habe das mit einer 4-fädigen Naht mit meiner BERNINA L 460 Overlock erledigt. Wer keine Overlock hat, näht die Teile mit einem Geradstich zusammen und versäubert die Kanten anschließend mit einem Zick-Zack-Stich.
Nähen Inlett
Legt die beiden Zuschnitte aus Stoff 3 rechts auf rechts übereinander. Dann rundherum zusammennähen. Lasst dabei in einer der geraden Seiten eine ca. 8-10 cm lange Wendeöffnung. Nahtzugaben an den Ecken zurückschneiden, Teil wenden und gut ausbügeln.
Mit Rapssamen oder Traubenkernen füllen. Verwendet hierfür einen Löffel oder dreht ein Stück Papier zu einem Trichter.
Wendeöffnung mit der Maschine schließen. Das funktioniert ganz hervorragend mit dem Schmalkantfuss # 10. Achtet dabei aber unbedingt darauf, dass die kleinen Samen nicht in Eure Maschine “purzeln”. Ggf. macht es Sinn, die Öffnung vorab mit einigen kleinen Stichen von Hand zu schließen.
Herstellung Quasten
Quasten könnt Ihr aus verschiedenen Garnen herstellen, z. B. SILK-FINISH Cotton oder EXTRA STARK von Mettler. Für dieses Kissen entscheide ich mich für die Baumwollvariante.
Ihr benötigt ein Stück Karton. Die Höhe entspricht der Höhe der späteren Quaste, bei mir sind das 2,5 cm. Die Breite sollte so sein, dass Ihr das Garn gut und komfortabel wickeln und dabei den Karton festhalten könnt. 4 bis 5 cm sind meiner Meinung nach eine gute Größe.
Wickelt nun das Garn beliebig oft um den Karton. Je mehr, desto dicker wird die Quaste. Ich habe ca. 50 Runden gewickelt.
Nun scheide ich das Fadenende ab und nehme ein neues, ca. 30 cm langes Stück Garn. Dieses verknote ich mittig wie abgebildet. Wer mag, kann hierfür zuvor eine Markierung auf dem Karton anbringen.
Nun wird der Karton gewendet und das Büschel ebenfalls mittig aufgeschnitten.
Jetzt werden die Fadenenden zu einer Seite gelegt, glatt gelegt und wie abgebildet mehrfach umwickelt. Das Fadenende vernähe ich gut in der Quaste.
Mit diesem Faden nähe ich die Quaste dann wiederum gut mit mehreren Stichen an das Kissen.
Das Fadenende wird dann gut in der Quaste vernäht und genauso lange abgeschnitten wie die restliche Quaste. Die Fadenenden werden mit der Schere oder dem Rollschneider gleichmäßig gekürzt.
Nun wird noch die Füllung in den Bezug gesteckt und schon kann das kleine Häschen Bäuchlein wärmen oder Beulen kühlen.
Viel Spaß und Freude beim Nacharbeiten wünscht Euch
Eure Claudia
Liebe Claudia, ganz herzlichen Dank für Deine Mühe und das du deine Idee mit uns teilst! Alles Gute für Dich 🙂