Kreative Artikel zum Thema Nähen

Aus dem Nähkästchen geplaudert mit Birgit von “Koba.Siani”

Bunt und feminin-lässig, lieber over- als underdressed! So beschreibt Birgit von „Koba.Siani“ ihren Stil. Die gelernte Modedesignerin entwirft und verkauft Schnittmuster für Frauen, die sich etwas trauen. So extravagant einige ihrer Fashion-Teile aussehen, bei der Schnittkonstruktion macht Birgit keine Kompromisse. Qualität an erster Stelle – diese Devise aus ihrer Zeit als Angestellte in der Bekleidungsindustrie bekommt sie nicht mehr aus dem Blutkreislauf. Warum sie trotzdem nur 20% Selbstgenähtes trägt (sie hat nachgezählt!), was es mit afrikanischen Waxprints auf sich hat, wo sie Kritik aushalten muss und will … das alles und noch viel mehr erfahrt Ihr in unserem Interview mit Birgit.

Verpasst nicht Birgits wertvollen Shopping-Geheimtipp für Nähfäns, den Ihr ganz unten auf dieser Seite findet! Oder wisst Ihr schon, was der Mini-Pilling-Test ist?

Interview mit Birgit von “Koba.Siani”

Liebe Birgit, erzähl mal, wer bist du und was machst du so?
Hallo, ich bin Birgit von Koba.Siani. Ich wohne mit meinem Mann und zwei Kindern in Süddeutschland. Als gelernte Modedesignerin habe ich mich nach der Geburt der Kinder selbstständig gemacht und verkaufe nun online Schnittmuster und Materialpakete. Ich gebe aber auch Offline-Nähkurse.

Wie würdest du dein Angebot kurz zusammenfassen?
Meine Schnitte sind etwas für Frauen, die gerne feminine Mode tragen und sich modetechnisch etwas trauen – die meisten meiner Modelle haben schon auffällige Details.

Was bedeutet der Name Koba.Siani?
Koba ist das Dorf in Westkamerun, Region Haut Nkam, aus dem die Familie meines Mannes stammt, und Siani ist Teil unseres Nachnamens. Den Namen habe ich mir mit ihm zusammen ausgedacht. Das war erst einmal der Name für meine Kollektion. Ich habe ihn dann nach dem Wechsel in die DIY-Branche behalten.

Vor der Gründung deines Unternehmens warst Du in der Bekleidungsindustrie tätig. Was hast du dort für Erfahrungen gemacht?
Meine Jahre als angestellte Designerin waren sehr wichtig für meine Entwicklung und ich habe die Arbeit geliebt! Ich hätte mich ohne diese Erfahrung nicht selbstständig machen können. Von erfahreneren Kolleginnen habe ich gelernt, was es heisst, kreativ zu arbeiten und was gute Qualität ist. Das Computerprogramm, das ich früher nur für technische Zeichnungen benutzt habe, nehme ich jetzt auch fürs Erstellen meiner Schnittmuster. Aber die Selbstständigkeit war schon immer, wenn auch vielleicht nur insgeheim, mein Lebensziel, und ich kann jetzt meine Arbeit viel besser mit meiner Rolle als Mutter in Einklang bringen. Die Tätigkeit in der Modebranche ist nämlich leider sehr oft mit Überstunden verbunden. Die Teamarbeit allerdings vermisse ich manchmal sehr!

Wie kam es zur Gründung von Koba.Siani?
Genau als unser erstes Kind zur Welt kam und ich mich in die Elternzeit verabschiedet habe, hat mein Arbeitgeber Insolvenz angemeldet und musste schliessen! Das war zunächst mal ein Schock, dann aber auch eine Chance: Was, wenn das ein Zeichen wäre, endlich ein eigenes Unternehmen zu gründen? So wurde Koba.Siani geboren.

Womit hast du angefangen, wie hast du das Angebot weiterentwickelt?
Ich habe zunächst selbstgenähte Kleidung aus afrikanischen Stoffen verkauft. Ich hatte aber auch immer Ideen, was ich noch so aus diesen tollen Stoffen nähen könnte, was aber gar nicht in meine Kollektion passte. Darum habe ich dann einen YouTube-Kanal mit kostenlosen Nähanleitungen erstellt – das war mein Output für all die nicht genutzten Projekte: ein Stofftier, Stofftulpen, Prinzessinnen-Faschingskostüme und andere Deko-Objekte. Über diesen Umweg habe ich die DIY-Branche für mich entdeckt und gemerkt, dass es mir viel besser liegt, Kreativität und Nähwissen zu vermitteln, als „nur“ zu nähen. Aus diesem Grund habe ich angefangen, Schnittmuster zu verkaufen.

Wie entstehen deine Schnittmuster?
Die groben Ideen habe ich meistens schon lange, bevor ich mich an die Arbeit mache, im Kopf. Ausgangspunkt ist bei mir immer – oder zumindest meistens – die Frage: welche Schnittmuster sind ein Must-have für eine Garderobe aus afrikanischen Stoffen? Gleichzeitig sollen meine Modelle auch modisch sein. Bevor ich also mit dem Schnitt beginne, recherchiere ich Trends und verifiziere, ob meine Idee noch modisch aktuell ist. Insgesamt schaue ich zu Beginn jeder Saison, welche Styles angesagt sind und welche ich gerne in mein Sortiment aufnehmen würde. Natürlich sollen sie eine gewisse Zeitlosigkeit haben, damit die genähten Teile nicht gleich wieder out sind. Dann geht es ans Nähen eines Prototypen in meiner Grösse. Wenn das Modell nach dem Probetragen immer noch überzeugt, erstelle ich den Schnitt in Grösse 44 und probiere ihn an einem Passformmodell an. Dadurch kann ich sehen, wie ich gradieren soll, sodass auch die grösseren Grössen eine gute Passform haben. Danach werden allfällige Änderungen vorgenommen und die restlichen Grössen gradiert. Übrigens erstelle ich manche Schnittmuster selbst, manche jedoch gebe ich bei einer Schnittdirektrice in Auftrag.

Wie ist dein Schnittmuster-Sortiment aufgebaut? Gibt es einen Beststeller? Hast du einen Lieblingsschnitt?
In meinem Sortiment gibt es Ober- und Unterteile, alle können aus afrikanischen Stoffen genäht werden – bis auf mein T Shirt –, aber natürlich auch aus anderen Materialien. Die Kundinnen lieben den Wickelrock „Rita“, vor allem nachdem er nach einem Makeover zusätzliche Grössen, Taschen und noch eine kurze Version bekommen hat! Wenn man sich die Herbst-/Wintertrends anschaut, sind Maxiröcke in A-Linie auch immer noch richtig angesagt! Selbst einen Tellerrock könnte man sich aus „Rita“ abwandeln, da dieser Schnitt auch auf einer Kreis-Konstruktion beruht. Persönlich habe ich keinen wirklichen Favoriten, es ändert sich nur je nach Wetter.

Du bist auf zahlreichen Shops vertreten, u.a. auf Etsy, Makerist und Ribblr. Bewährt sich dieses Vertriebskonzept?
Ein einzelner Verkauf bei Schnittmustern bringt nun mal nicht so viel Umsatz, deshalb ist es schon wichtig, auf vielen Plattformen vertreten zu sein. Wobei sich hier nun mit der Zeit herauskristallisiert, welche besser und welche schlechter läuft und unter welchen Rahmenbedingungen. Mein Ziel ist es auf jeden Fall, noch mehr Shops auf anderen Plattformen zu eröffnen und irgendwann einen eigenen Shop auf meiner Homepage zu haben. Shops, die nicht gut laufen, werde ich dann nach und nach schliessen.

Teil deines Angebots sind afrikanische Stoffe bzw. Waxprints. Wo kommen diese her und was es damit auf sich?
Afrikanische Stoffe, vor allem Waxprints, sind einfach mein Lieblingsmaterial, seitdem ich sie durch meinen Mann, einen Kameruner, kennengelernt habe.  Waxprints sind Baumwollstoffe, die mit dem Reservedruckverfahren gefärbt wurden und durchgefärbt sind. Linke und rechte Stoffseite sehen also gleich aus. Gleichzeitig sieht man oft eine blasenartige Struktur in der Farbe, das kommt vom Wachs. Meistens sind die Waxprints in sehr bunten Farben und mit plakativen Mustern gestaltet. Diese Stoffe wurden früher von holländischen Herstellern für die holländischen Kolonien in Südostasien hergestellt. Dort waren sie aber nicht so beliebt, dafür aber in den Zentral- und Westafrikanischen Kolonien. Von daher wurden sie dort weiterentwickelt und in die dortige Kultur integriert. Meistens sind die Druckmotive sehr symbolträchtig und bedeuten etwas, sind z.B. Glücksbringer. Bei bestimmten Anlässen lassen sich Familien einheitliche Outfits aus einem Stoff schneidern und Stoffhersteller bringen zu nationalen Feiertagen besondere Motive raus. Dadurch dass  Waxprints simple Baumwollstoffe sind, sind sie super für Nähanfängerinnen geeignet und sehr einfach zu verarbeiten. Ausserdem sind sie schön luftig für sommerliche Nähprojekte und für alle, die bunte Farben (wie ich) mögen.

Woher hast Du Deine Waxprints?
Durch die Entstehungsgeschichte der Waxprints kommt es, dass viele renommierte Hersteller von Waxprints aus Holland kommen. Es gibt aber auch Unternehmen zum Beispiel aus Ghana oder Nigeria, die Waxprints herstellen und mittlerweile ist natürlich auch China ein Big Player in der Branche. Meine Waxprints beziehe ich entweder aus den Onlineshops holländischer Hersteller oder von einer lieben Instagram-Bekanntschaft, die einen Stoffhandel in Lagos, Nigeria betreibt (@klothyafrikana).

Afrikanische Stoffe sind also in Bezug auf Geschichte und Herstellung nicht unbedingt afrikanische Stoffe?
Es ist kompliziert! Vor allem, wenn man sich mit Rassismus und postkolonialen Strukturen auseinandersetzt. Neuerdings frage ich mich auch: wenn Waxprints ein koloniales Erbe sind, welches sind dann die eigentlich afrikanischen Stoffe? Hier kommt man aber schnell in teurere Gefilde, da diese oft handgewebt oder handgefärbt sind. Mit Adire (handgebatikte Stoffe) aus Nigeria und handgewebtem Kente aus Ghana habe ich schon erste Erfahrungen gesammelt. Das sind ganz wunderbare Materialien mit reicher Geschichte und Bedeutung. Hier möchte ich in Zukunft gern noch tiefer ins Thema eintauchen.

Wie stehst Du zum Thema kulturelle Aneignung? 
Ich bin der Überzeugung, dass man auch als weisser Mensch afrikanische Stoffe verarbeiten und tragen kann, solange man es respektvoll, laut seinem persönlichen Geschmack, also als „appreciation“ und nicht als Verkleidung oder despektierlich macht. Natürlich sollte man sich zumindest grob über Bedeutungen und Hintergründe informieren. Heilige Stoffe wären für mich ein No-Go. Man hat allerdings nicht den Anspruch darauf, dass man nicht kritisiert wird! Mir ist es zwar noch nie passiert, schwarze Menschen reagieren eher positiv darauf, wenn ich afrikanische Stoffe trage, aber mir ist bewusst, dass andere daran Anstoss nehmen könnten. Ich habe nur für mich beschlossen, auch im Hinblick auf meine Familienrealität, dass ich Waxprints und andere afrikanische Stoffe gerne in meinem Leben habe. Ich weiss um die Kompliziertheit und muss Kritik eben aushalten, falls sie kommt.

Wie würdest Du Deinen Stil beschreiben?
Bunt und feminin-lässig, lieber over- als underdressed!

Auf Youtube streamst du regelmässig Videos, die dich beim Nähen zeigen. Wie bist du dazu gekommen und was zeigst du deinen Zuschauerinnen da genau?
Der Anfang meines Kanals war zunächst ein Output von Nähideen für afrikanische Waxprints, die nicht in meine Ready-to-wear-Kollektion gepasst haben. Jetzt veröffentliche ich dort Nähvideos für meine Schnittmuster, viele kostenlose Anleitungen für Schnittmusterabwandlungen für meine Schnitte und allgemein Freebies. Manchmal habe ich auch Konzepte für andere Themen. Das halte ich aber aus Zeitmangel selten durch, obwohl ich das gerne würde.

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Du bietest auch Nähkurse und sogar private Nähpartys an. Das klingt richtig cool! Wie laufen diese Events ab, wo führst du sie durch?
In die Offline-Welt bin ich erst vor kurzem eingetreten, Nähkurse und Nähparties machen aber super viel Spass! Vor allem Kinder sind immer sehr neugierig auf Nähmaschinen. Für meine Nähkurse miete ich einen Raum hier bei uns in Plochingen (bei Stuttgart) an, für die Nähpartys komme ich zu den Kundinnen nach Hause. Ich überlege mir ein Nähprojekt oder Thema, das wir dann bearbeiten. Für Fortgeschrittene gibt es auch Kurse, in denen jeder nähen kann, was er möchte. Ich bin einfach vom Nähen als Hobby zu 100% überzeugt und hoffe immer, dass ich mit meinen Kursen und Angeboten andere anstecken kann!

Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag/Wochentag bei dir aus?
Der Vormittag ab ca. 8 Uhr gehört meistens komplett Koba.Siani, da muss ich dann jonglieren, um als Solo-Unternehmerin alle Fäden in der Hand zu behalten! Von Buchhaltung, Fotos schiessen, Nähen, Social Media, über Videos schneiden bis Planung und Design – die Aufgaben sind vielfältig. Eine genaue Routine habe ich hier eigentlich nicht, ich folge einfach meiner Tagesplanung, die immer sehr variiert. Mittags kommen dann die Kinder nach Hause und entweder stehen Erledigungen oder andere Termine an, oder ich kann doch noch das eine oder andere Stündchen für die Arbeit rausschlagen.

Welches sind deine drei wichtigsten Tipps für alle, die ins Nähen einsteigen wollen?
1. Sich Zeit für den Zuschnitt nehmen! Hier passieren oft Flüchtigkeitsfehler, die nicht mehr korrigierbar sind.
2. Nicht das Bügeln zwischendurch weglassen!
3. Mit einfachen Projekten anfangen und sich dann steigern, dabei Fehler zulassen – nur dadurch lernt man! Kein Meister ist je vom Himmel gefallen.

Wie bist Du zum Nähen gekommen? Von wem hast Du es gelernt?
Ich habe von meiner Mutter nähen gelernt, als ich Kind war, auch damals schon mit einer BERNINA! Aber während sie eher für Deko und Einrichtung näht und mittlerweile Quilt- und Patchwork-Expertin ist, hat es mich schon immer zur Bekleidung gezogen.

Gibt es ein Material, mit dem du am liebsten nähst? Wenn ja, welches? Was nähst du damit?
Man ahnt es nicht …Waxprints 🙂 – daraus nähe ich einfach alles. Von Deko bis Klamotten! Seit letztem Winter habe ich übrigens auch eine warme Winterjacke für Waxprints im Sortiment, das war schon lange mein Traum.

Viele kommen durch die eigenen Kinder zum Nähen. Hat das bei Dir auch eine Rolle gespielt?
Überhaupt nicht. Früher habe ich als Kind Barbie-Klamotten genäht, später als Teenie Sachen für mich selbst. Seit meiner Ausbildung zur Modedesignerin haben meine Werke dann professioneller ausgesehen. Aber natürlich profitieren mittlerweile auch Mann und Kinder von meiner Näherei! Für die Kinder nähe ich viele Upcycling-Klamotten aus alten Sachen von uns Erwachsenen. Trotzdem bleiben meine Lieblingsprojekte aus dem Bereich Damenmode.

Wie sieht dein persönliches Nähreich aus?
Ich habe sehr viel Glück. Das oberste Geschoss in unserem Haus mit meinem Arbeitszimmer besetzt. Es ist hell und gross, sodass ich auch drinnen Fotos schiessen und Stoffe ausbreiten kann. Mein Arbeitstisch ist allerdings nur mittelgross und für die Nähmaschinen und den Laptop bestimmt. Zuschneiden mag ich schon immer am liebsten am Boden. Ein grosser Schrank für Stoffe, Bastelmaterialien, Schnitte und sonstigem darf natürlich auch nicht fehlen! Ausserdem habe ich eine tolle Aussicht auf die Schwäbische Alb – was will man mehr …

Welche anderen grossen Leidenschaften hast Du neben dem Nähen? Kannst Du diese mit dem Nähen verbinden?
Seit kurzem habe ich das Färben von Stoffen mit Naturmaterialien wie Zwiebeln, Avocado etc. entdeckt – ein superspannendes Thema! Das hat natürlich prima Anschluss ans Nähen, da werde ich auch demnächst mal ein paar Werke auf Social Media zeigen. Ansonsten lese und wandere ich gerne und mache gern Gartenarbeit. Manchmal habe ich auch Phasen, in denen ich stricke.

Was schätzt du am Nähen besonders?
Den Umgang mit Stoffen, das Haptische, die Arbeit mit den Händen und die Kreativität. Hat schon fast was meditatives!

Nähst du deine Garderobe vorwiegend selbst oder gehst du auch mal shoppen? Wie hoch ist der Anteil Selbstgenähtes in deiner Garderobe?
Mir ist immer wichtig, dass meine Kleidung professionell und nicht zusammengebastelt aussieht. Von daher würde ich Teile, die ich nicht so gut selbst nähen könnte, lieber kaufen, neu oder secondhand. Zum Beispiel Jeanshosen – wegen der Waschung – oder klassische Anzüge. Gestrickte Meterware mag ich ebenfalls nicht so. Ein hochwertiges Strickteil ist für mich in Form gestrickt. Alles andere sieht billig aus, tut mir leid. Da bin ich etwas vorbelastet durch meine Zeit als Strickdesignerin. Ein anderes Argument für „Kaufen“ ist für mich, wenn es die gleiche oder bessere Qualität zu einem besseren Preis im Laden fertig gibt. Ich sehe wenig Sinn darin, Basics zu nähen, die es überall gibt. Das kaufe ich eher. Ich konzentriere meine Schaffenskraft auf aussergewöhnliche Teile oder aufs Upcycling. Der Anteil an selbstgenähten Klamotten bei mir liegt bei 20%, das habe ich mal für ein Reel gezählt und ausgerechnet. Vielleicht mittlerweile etwas höher, da das schon eine Weile her ist.

An welchem Nähprojekt arbeitest du momentan? Dürfen wir was davon sehen?
Geheim ist das nicht richtig, auf Instagram habe ich davon schon ab und zu erzählt – mein nächster Schnitt wird ein sexy Corsagen-Top mit optionaler Schnürung. Das sehe ich gerade ganz viel und man kann das auch immer gut für diverse Nähprojekte im Abendmodenbereich brauchen. Ein echtes Mammutprojekt – es gibt dabei so viel zu bedenken und zu beachten! Falls ihr Lust habt, mir hierbei zu helfen, könnt ihr euch sehr gerne fürs Testnähen melden. Den Schnitt wird es in den Grössen 34-54 geben. Schreibt mir einfach auf Instagram oder Facebook! Wäre doch ein super Outfit-Bestandteil für Partys gegen Jahresende, oder? Cosplay-Outfits lassen sich damit auch wunderbar nähen.

Gibt es etwas am Nähen, das du gar nicht magst?
Natürlich auftrennen! Vor allem wenn man beim Nähen noch denkt, dass alles super geklappt hat, und dann bei der Kontrolle ein Fehler auffällt. Das ist richtig nervig. Oder wenn ein Projekt sehr lange dauert, dann kriege ich auch einen Koller. 🙂

Wohin soll deine persönliche kreative Reise noch gehen?
Ich freue mich darauf, viele neue Schnittmuster in der Zukunft zu erstellen, sodass eine richtige Kollektion entsteht. Ideen und Designs zu entwickeln, macht mir immer richtig viel Spass.

Du nähst mit BERNINA. Magst du deine Maschine(n)? 🙂
Ja, ich nähe schon immer mit BERNINA, aus Überzeugung – ich liebe meine Maschinen. Ich habe eine BERNINA 335 und eine BERNINA activa 240, damit immer eine Maschine im Haus ist, falls eine mal in die Werkstatt muss. Das sind, wie man sieht, keine Oberklasse-Modelle, aber ich bin sehr zufrieden. Nachdem ich mir zusätzliche günstige Nähmaschinen für meine Kurse zugelegt habe, ist mir nochmal aufgefallen, wie toll BERNINA Maschinen sind. Ausserdem habe ich die BERNINA 800DL, die ist auch super. Nähen gelernt habe ich übrigens auf einer alten BERNINA Sport, die hatte aber dann doch irgendwann einen Motorschaden, aber erst nachdem sie ca. 30 Jahre im Einsatz war.

Image of BERNINA 335.

BERNINA 335

Auf der Suche nach einer preiswerten Nähmaschine für den Näheinstieg? Dann ist die BERNINA 335 genau das Richtige! Eine Nähmaschine mit innovativen Funktionen, einfach bedienbar.

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Gibt es ein Zubehörteil, das du besonders magst?
Was Nähtechnik angeht, bin ich überraschend standardmässig unterwegs, ich habe gar nicht so viel spezielles Zubehör. Das möchte ich auch meinen Kundinnen gern vermitteln, dass man nicht unbedingt eine Profiausrüstung oder spezielles Zubehör braucht, um tolle Bekleidung zu nähen. Aber meinen Nähfuss mit Gleitsohle mag ich nicht mehr missen!

Image of Geradstichfuss mit Gleitsohle # 53.

Geradstichfuss mit Gleitsohle # 53

Der Geradstichfuss mit Gleitsohle # 53 erleichtert das Nähen auf schlecht gleitenden Materialien und sorgt dabei für einen gleichmässigen, faltenfreien Geradstich.

Mehr erfahren

Fun facts 

Hast du einen Näh-Tick?
Ohne Bügeln geht hier nix.

Soundtrack zum Nähen?
Am liebsten Podcasts!

Lieblings-Podcast?
Die Wochendämmerung, Alles gesagt, Drinnies, Alarma Pyjama, Feminist Shelf Control …

Was liest du gerade?
„People of Deutschland”

Und welches ist dein Lieblingsbuch?
Die Reihe von „Das Lied von Eis und Feuer“ sprich Game of Thrones

Fashion-Vorbild?
Diverse „ältere“ Instagrammerinnen, denen ich folge, das inspiriert und macht Mut.

Dein Lieblingsort?
Mein Arbeitszimmer

Lieblingsstoff jetzt gerade? All-time favorite?
Waxprint, Waxprint, Waxprint 🙂

Ordnung oder organisiertes Chaos?
Organisiertes Chaos 

Stecknadeln (welche?) oder Clips?
Unbedingt Stecknadeln! Mit Glaskopf! Nur für nähende Kinder sind Clips besser, deshalb benutze ich diese – aber nur bei meinen Kindernähkursen.

Wie gross ist dein Stofflager?
Ähhm… eher grösser.

Hose oder Rock?
Kleid.

Lieblingsfarbe?
Bunt!

Schönstes Näherlebnis bisher?
Jedes Mal wenn ich was auf links zusammennähe und dann auf die rechte Stoffseite wende – ist das nicht ein herrliches Gefühl?

Dein verrücktestes Nähprojekt?
Gibt’s so einige … ich liebe es, Fashionteile zu nähen, die nicht für den Alltag gemacht sind. Schaut mal auf meinem Instagram-Kanal vorbei!

Grösste Nähkatastrophe bisher?
Es gab schon öfters kleinere oder grössere Missgeschicke (Fadenlauf falsch herum, Stoff beim Bügeln versauen), aber durch Kreativität und Improvisation konnte ich die meisten Probleme beheben.

Auftrennen oder «passt schon»?
Kommt aufs Nähprojekt drauf an. Choose your battles!

Stoffe waschen vor dem Nähen oder nicht?
Meistens waschen.

Dein Shopping-Geheimtipp für Nähfans (offline):
Bei Bouclés, Wollstoffen oder manchen Jerseys/Strickstoffen gern mal einen „Mini-Pilling-Test“ im Laden machen – Stofflagen ein bisschen gegeneinander reiben oder mit den Fingern fest drüberreiben (Wärme+Feuchtigkeit/Schweiss+Reibung!). Natürlich unauffällig! Es bilden sich schon im Laden schnell Knötchen? Dann lieber Finger weg von dem Stoff, die verwendeten Garne sind von eher schlechter Qualität.

Häufigstes Schimpfwort beim Nähen?
Oh shit!


Mehr erfahren über Birgit

Weitere Informationen über Birgit von Koba.Siania findet Ihr unter folgenden Links.

Website: https://koba-siani.com/

Schnittmuster und Stoffe: https://www.etsy.com/

Instagram: www.instagram.com/koba.siani_sewingpatterns

Facebook: www.facebook.com/Koba.Siani

Youtube: https://www.youtube.com/channel

Verwendete Produkte:
BERNINA 335
BERNINA 335
Geradstichfuss mit Gleitsohle # 53
Geradstichfuss mit Gleitsohle # 53

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