BERNINA Corporate Blog –Ihr kennt sicherlich Sabine von SewSimple. Hier auf dem BERNINA Blog durften wir bereits 3 Bücher von der erfolgreichen Autorin vorstellen: Meine Lieblings-Oberteile nähen, Näh doch einfach! Overlock und Näh doch einfach. In Kürze erscheint ihr neustes Buch. So viel dürfen wir schon darüber verraten: Es enthält acht Schnitte für moderne Hosenarianten, von Basics bis zu raffiniert geschnitten. Alles, was das Nähherz begehrt!
Wie Sabine zur Beststellerautorin wurde, warum ihre erste Erfahrung mit BERNINA problematisch war und was ihre neue BERNINA mit einem Hundebaby gemeinsam hat – das alles und noch viel mehr erfahrt ihr in unserem Interview mit dem Multitalent:
Interview mit Sabine von “SewSimple”
Liebe Sabine, Du bist Autorin, Bloggerin, Modemacherin, kreativer Kopf von SewSimple und hast einen Näh-Podcast. Ganz schön viel … Haben wir etwas vergessen? Wie würdest du dein Angebot und dein Ziel kurz zusammenfassen?
Weisst du was? Manchmal frage ich mich das auch. Je nach Lebenslage sage ich dann: „Ich bin Autorin!“ (wenn ich solide wirken möchte); „Ich bin Bloggerin!“ (wenn ich hip wirken möchte); „Ich mache Mode!“ (wenn ich meine Verwandtschaft beeindrucken möchte). Oder auch: „Ich bin Podcasterin!“ (wenn ich cool wirken möchte). Nein, kleiner Scherz. Alles, was ich mache, macht mir einen Riesenspass und ich würde auf keine Facette verzichten wollen. Für mich ist es ein Privileg, das tun zu können, was ich bei und für SewSimple tun kann.
Mein Ziel ist natürlich weiterhin, hinreissende, einfach umsetzbare und bezahlbare Schnittmuster zu machen und Menschen mit Tipps, Videos und Anleitungen zu befähigen, ihren eigenen Nähtraum zu träumen und ihre ganz persönlichen Lieblingsprojekte an der Nähmaschine umzusetzen.
Wie kam es zur Gründung von SewSimple und wie hat sich das Geschäft seit der Gründung entwickelt? Was hast du vorher gemacht?
Nachdem ich so richtig vom Näh-Fieber gepackt war, hab ich nach und nach gemerkt, dass ich ganz gut erklären kann, was ich da tue. Und dann hab ich beschlossen, einen Blog darüber zu schreiben. Welchen Rattenschwanz das nach sich ziehen würde, das war in der Neujahrsnacht 2016, als mein Blog online ging, überhaupt nicht absehbar. Und hätte ich es gewusst, hätte ich vermutlich die Flucht ergriffen. 😉
Vorher hab ich eine Ausbildung gemacht, Kulturwissenschaften studiert, Weiterbildungen absolviert und war viele Jahre als Redakteurin bei Magazinen, als Reporterin beim Radio und als Einrichtungsleitung in der Eingliederungshilfe im Bereich geistige und psychische Behinderung und Suchterkrankungen tätig. Das klingt jetzt etwas abstrakt, zugegeben. Also: Ich habe ein Wohnangebot für Menschen mit so genanntem herausforderndem Verhalten geleitet. Und hatte die Verantwortung für ein rund 60-köpfiges Team. Ich will jetzt nicht unbedingt sagen, dass das eine optimale Vorbereitung auf meine Tätigkeit bei SewSimple war. Aber es stört auch nicht. 🙂
War der Sprung in die Selbständigkeit schwer?
So ganz von jetzt auf gleich ging das nicht. Dafür habe ich meinen alten Beruf viel zu sehr geliebt. Ich habe mir vorsichtshalber eine halbe Stelle gesucht, bevor ich dann zu 100% bei SewSimple eingestiegen bin. Was wirklich schwer war: Einzusehen, dass ich meinen wirklich erfüllenden, sinnstierenden Beruf nicht mehr ausüben kann, wenn ich mit SewSimple ernst mache. Um dann zu begreifen: Menschen in ihrer Kreativität und Selbstermächtigung in Sachen Kleidung zu unterstützen ist eigentlich auch Empowerment. Also gar nicht so viel anders. Das Ziel ist immer: Lebenszufriedenheit und tolle Momente im Einklang mit sich selbst.
Hinter SewSimple steht inzwischen ein ganzes Team, richtig? Kannst du uns dieses vorstellen?
Aber gerne! Wir sind in dem Sinne ein Familienunternehmen, als dass mein Mann und einer unser Söhne, Maxim, uns unterstützt. Mein Mann Lutz kümmert sich um Orga, unsere derzeit fast 117.000 Mitglieder starke Facebookgruppe, erstellt Schnittmuster für Taschen und Accessoires, bastelt mir schöne Tabellen, steht mir bei Entscheidungen zur Seite und rückt mir täglich einmal meinen wirren Kopf zurecht. Er war von Anfang an dabei und SewSimple spielt eine ganz grosse Rolle in seinem Leben. Unser Sohn Maxim ist für die Kundenbetreuung zuständig und kümmert sich um alles, was mit dem Podcast zusammenhängt. Er ist auch für den Namen des Podcasts verantwortlich: „Näher dran!“ kam von ihm. Er hilft mir auch bei kreativen Entscheidungen oder technischen Lösungen. Und manchmal modelt er sogar für mich.
Wer arbeitet bei SewSimple sonst noch mit?
Für SewSimple schreiben ein paar ausgesprochen kreative, kompetente Redakteurinnen, die ihr Wissen zu speziellen Themen einbringen:
Simone Fuchs-Schulz, Stoffladen-Besitzerin aus Nienburg an der Weser, kennt sich natürlich bestens mit Stoffen aus, ist im Podcast dabei und teilt ihr Wissen über Nähtechniken auch in ihren Anleitungen auf SewSimple.
Birgit Kühr ist unsere Expertin für Upcycling, Patchwork, Quilten und vieles mehr. Sie schreibt hinreissende Anleitungen darüber und verblüfft das Redaktions-Team mit schöner Regelmässigkeit mit ihren kreativen Projekten. Und natürlich ist sie mit ihren Herzensthemen immer wieder auch in unserem Podcast zu hören. Von Birgit gibt’s ja auch ein sehr lesenswertes Interview hier auf eurer Seite.
Evelyn Strassburg-Rückert ist im SewSimple-Team ein echtes Multitalent. Sie schreibt, filmt, fotografiert, erstellt Schnittmuster und eBooks und ist ein echter Problem-Lösungs-Junkie. Wenn Eve keine Lösung für ein Nähproblem findet, dann gibt’s keine. Auch im Podcast ist Eve immer für eine Überraschung gut.
Annette Plachner kennt ihr aus unserer vierteiligen SewSimple-Podcast-Serie „Selbstgenähte Sachen verkaufen“, in der sie uns mit Tipps rund um das DIY-Business versorgt. Dazu gibt’s übrigens auch einen umfangreichen Blogbeitrag. Daneben schreibt Annette Anleitungen, macht Schnittmuster und ist als gelernte Damenschneiderin natürlich voll im Thema.
Und neben den Redakteurinnen?
Unsere Direktricen Beuna Gritz und Lena Danielzik von der Schnittstelle Hamburg setzen meine Entwürfe für Schnittmuster um und machen aus jeder einzelnen Idee etwas ganz Besonderes. Meine Fotografin Susanna Kolmos setzt unsere Bekleidungsschnitte immer aufs Schönste in Szene. Und zwar nicht nur für den Blog sondern auch für unsere Bücher. Seit ich mit ihr zusammenarbeite, merke ich erst, wie wichtig es ist, mich mit den Fotos, die im Netz von mir kursieren, wohlzufühlen. Soll ich dir was sagen? Ich bin unglaublich stolz darauf, ein Teil dieses kompetenten, kreativen und fröhlichen Teams zu sein.
Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag/Wochentag bei dir aus?
Das Schöne ist: Typische Arbeitstage gibt es bei mir nicht. Meetings, Podcast-Planungen oder Aufnahmen, Mails und Kommentare beantworten, mich mit dem Redaktionsteam austauschen, Nähpost schreiben, Fotos und Videos machen, Probenähen, Fotoshootings, Absprachen mit dem Verlag, Beiträge für Instagram oder Facebook schreiben, Schnittmuster entwerfen – all das gehört zu meinem Arbeitsalltag.
Gibt es unter deinen zahlreichen Aktivitäten eine Sache, die du besonders gern machst?
Ich glaube, es ist die Mischung, die mich so happy macht. Aber natürlich machen mir die Podcast-Aufnahmen mit meinen illustren Gästen riesigen Spass.
Dein Angebot ist stark auf Näh-Anfänger fokussiert. Warum dieser Fokus auf den erfolgreichen Nähstart?
Weil das der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft sein kann. Wer gut und informiert startet, der kann später seine kreativen Ideen viel besser umsetzen. Deshalb ist eine solide Basis das A und 0.
Welches sind deine drei wichtigsten Tipps für alle, die ins Nähen einsteigen wollen?
1. Kauf dir die beste Maschine, die du dir leisten kannst. Auch eine gebrauchte, gewartete Maschine kann dabei eine gute Lösung sein.
2. Besorg dir lieber wenige gute als viele minderwertige Materialien. Man braucht nicht alles, was einem die Werbung anpreisen will.
3. Such dir eine Handvoll “gelingsichere” Schnittmuster und probiere aus, wofür dein Herz schlägt. Erfolgserlebnisse sind gerade am Anfang unglaublich wichtig.
Bei dir kann man einen Nähführerschein machen. Was können wir uns darunter vorstellen?
In meinem Online-Kurs lernen Einsteiger alles über Materialien, den Umgang mit Stoffen, das Einfädeln, also kurz: Über die ersten Schritte, die man zum Nähen braucht. Und natürlich sind auch ein paar Projekte dabei, mit denen man direkt ausprobieren kann, was man gelernt hat. Übrigens machen den Nähführerschein auch viele ältere Näh-Hasen. Und sind dann ganz erstaunt darüber, was sie alles noch nicht gewusst haben. In zweieinhalb Stunden kann man eben eine Menge Infos unterbringen. Übrigens gibt’s auch einen Online-Kurs zum T-Shirt-Nähen mit der Nähmaschine. Du hast keine Vorstellung, wie oft ich mit Fragen zum Thema „Jersey nähen“ angeschrieben werde. Deshalb gibt’s zu diesem Thema auch viele Hilfsbeiträge bei SewSimple.
SewSimple ist für Dich Leidenschaft, aber auch Business. Welches ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten der wichtigste Pfeiler deiner Firma? War das immer so?
Naja, SewSimple macht Schnittmuster. Und das von Anfang an. Beantwortet das deine Frage?
Wie entstehen deine Schnittmuster?
Oft ist es eine spontane Idee, ich bin vielleicht irgendwo unterwegs und fange plötzlich an, eine Notiz auf dem Handy oder eine Skizze in mein Notizbuch zu machen. Zu Hause bringe ich das Ganze ins Reine, schaue mir Stoffe an, bespreche mich mit meinem Team und dann erstellen wir ein Probeschnittmuster in verschiedenen Grössen. Wir testen den Schnitt dann, schauen, wie gut er in verschiedenen Materialien aussieht, wie er sich trägt, setzen Änderungen um und geben dem Schnitt einen Namen (okay, wo du eben gefragt hast: DAS ist vielleicht mein Lieblings-Part!). Dann machen wir die Anleitung, ein ausführliches Video und all die vielen Fotos, auf denen man jeden Step genau sieht. Oft erstelle ich noch einen Blogbeitrag mit Infos, die in den eBooks keinen Platz haben. Also: Alternativen zum Material, Änderungen, Stoffkunde, Nähgarne etc. Das kann gerade für Anfänger echt hilfreich sein.
Wie ist dein Schnittmuster-Sortiment aufgebaut? Gibt es einen Beststeller? Hast du einen Lieblingsschnitt?
Wir haben Schnittmuster für Männer, Frauen, Kinder. Natürlich auch Taschen und andere Kleinigkeiten. Aber der Schwerpunkt bei uns sind Bekleidungs-Schnittmuster für Frauen in den Grössen 32 bis 60. Einige unserer Schnittmuster gibt es auch bis Grösse 68. Mein aktueller Lieblingsschnitt ist unser Hemdblusenkleid OLIV und unsere Quiltjacke TRINA. Ich liebe schöne Webwarenstoffe und feiere sie, indem ich spezielle Schnittmuster dafür entwerfe.
Welche Rolle spielt das Patchen und Quilten für dich?
Ich mag beides, deshalb nehmen beiden Themen bei SewSimple auch einen besonderen Platz ein. Leider komme ich viel zu selten dazu, mich selbst mit Patchwork zu beschäftigen, was ich richtig schade finde. Im Urlaub weiss ich immer als Erstes, wo ich in der Nähe einen Quiltshop finden kann. Und natürlich können mich keine zehn Pferde davon abhalten, mal kurz vorbeizuschauen und vielleicht das ein oder anderer Näh-Helferlein oder Stöffchen zu erstehen.
Du bist Bestsellerautorin und hast mittlerweile 5 Nähbücher veröffentlicht. Wie bist du zum Bücherschreiben gekommen?
Ganz ehrlich? Wie die Jungfrau zum Kinde. 😉 Im Herbst 2021 rief mich der frechverlag an und fragte, ob ich vielleicht Lust dazu hätte, ein Nähbuch zu machen. Nach einer knappen halben Stunde war klar: Yapp, machen wir.
Viele träumen davon, ein Nähbuch zu veröffentlichen. Ist es so schön, wie man es sich vorstellt?
Es ist wunderschön, natürlich, aber vor allem ist es arbeitsintensiver als man es sich vorstellt. Stell dir zum Beispiel ein Schnittmusterbuch wie unser „Meine Lieblingsoberteile nähen“ vor. Darin sind 8 Grundschnitte mit Varianten. Ich muss beim Probenähen also alle 8 Schnitte in mehreren Varianten nähen. Das ist mal das Erste. Aber: Ich muss die Schnitte auch in den Grössen 32 bis 60 nähen. Jetzt wird’s interessant, oder? Und dann muss ich Models mit den zu den Grössen passenden Massen finden, die die Schnitte Probetragen. Dann werden die notwendigen Änderungen vorgenommen, die Schnittmuster neu geplottet und das Probenähen geht in die nächste Runde. Und das machen wir solange, bis wir alle zufrieden sind. Wer sowas noch nicht gemacht hat, kann sich die Materialschlacht nicht vorstellen, die in dieser Zeit hier abgeht. Bei meinem Buch „Meine Lieblingshosen nähen“ war es natürlich genauso. Deshalb war das vorerst das letzte Schnittmusterbuch, das ich veröffentliche. Aber natürlich sind weitere Nähbücher zu verschiedenen Themen angedacht. 🙂
Worum geht es in deinem neuesten Werk?
Das Schnittmuster-Buch, das im August 2023 erscheint, enthält Hosenschnitte. Das geht von Basics wie Leggings und Joggpants über eine Hose mit asymmetrischem Verschluss, oder eine Workerjeans bis hin zur coolen Latzhose. Es werden wieder 8 Modelle mit Schnittbogen in Originalgrösse sein. Ich find’s richtig gelungen, muss ich sagen.
Vermutlich planst du weitere Bücher. Kannst du uns schon verraten, worum es im nächsten Buch geht?
Derzeit plane ich ein neues Buch-Konzept und bin darüber mit dem frechverlag im Austausch. Mehr wird noch nicht verraten. 🙂
Wie bist Du zum Nähen gekommen? Von wem hast Du es gelernt?
In meiner Familie ging’s schon immer kreativ zu: Malen, Möbel bauen, Schreiben, Musik machen, Hardanger-Stickerei, Buchbinden, Färben, Kettenhemd-Basteln, Schmieden, Drucken, Weben, Filzen, Makramee, Knüpfen, Häkeln, Stricken, Nähen – wenn man’s selbst machen kann, dann machen wir’s. Ich denke, das ist so eine Art „Familien-Spirit“, der uns alle täglich begleitet.
Viele kommen durch die eigenen Kinder zum Nähen. Hat das bei Dir auch eine Rolle gespielt?
Nein, gar nicht. Und das finde ich total schade, weil ich mir manchmal vorstelle, wie süss meine beiden Jungs in selbstgezauberten Sachen ausgesehen hätten. Aber damals war ich mit Studium und zwei Jobs voll ausgelastet. 🙂
Wie sieht dein persönliches Nähreich aus?
Wir wohnen in einem etwas unpraktisch geschnittenen Haus mit kleinen Räumen. Also ist auch meine Nähwerkstatt nicht besonders gross. Aber immerhin habe ich zwei grosse Arbeitstische. Die brauche ich aber auch zum Arbeiten, Filmen und Fotografieren.
Man hört, dass du in hochherrschaftlichen Gemäuern lebst. Wie kommt das?
Hihi, naja, es ist mehr die Umgebung, die hochherrschaftlich ist. Wir leben auf einem alten Gutsgelände. Und zwar im Gärtnerhaus. 🙂
Welche anderen grossen Leidenschaften hast du neben dem Nähen? Kannst du diese mit dem Nähen verbinden?
Ich reise sehr gerne. Und komme von jeder Reise mit neuen Ideen und/oder Materialien zurück. Und ich liebe Kunst. Manchmal finde ich in Gemälden Ideen für Stoff-Kombis oder andere Inspirationen.
Was schätzt du am Nähen besonders?
Dass es mir eine grosse Spielwiese für meine eigene Kreativität bietet.
Nähst du deine Garderobe vorwiegend selbst oder gehst du auch mal shoppen? Wie hoch ist der Anteil Selbstgenähtes in deiner Garderobe?
Klar gehe ich auch mal shoppen. Aber tatsächlich nur noch in Ausnahmefällen. Sowas wie Sweater, Shirts, Tops, Blusen, Jacken etc. kaufe ich überhaupt nicht mehr. Durch das Modeln habe ich eh immer viel mehr Kleidung als ich selbst tragen kann. Deshalb gebe ich lieber was ab als was Neues zu kaufen. Der Anteil von selbstgezauberter Kleidung in meinem Kleiderschrank beträgt ca. 70 Prozent. Tendenz steigend.
An welchem Nähprojekt arbeitest du momentan? Dürfen wir was davon sehen?
Fertige Fotos gibt’s noch nicht. Aber ich kann verraten, dass wir immer an mehreren Schnitten gleichzeitig arbeiten. Und weil wir ja ein grosses Team sind, haben wir auch immer mehrere Blogbeiträge und Anleitungen gleichzeitig in Arbeit.
Gibt es etwas am Nähen, das du gar nicht magst?
Naja, Bügeln ist jetzt nicht mein Favorit, aber ich sehe die Notwendigkeit ein. 😉
Wohin soll deine persönliche kreative Reise noch gehen?
Mein ganz persönlicher Wunsch ist, mein Gespür für gute Themen weiter zu verfeinern und auch noch in vielen Jahren neugierig zu sein und kreativ ausrasten zu können.
Aus eigenem Interesse: Wir glauben, du nähst mit BERNINA stimmt’s? Magst du deine Maschine(n)? 🙂
Witzig, dass du fragst. Nee, im Ernst, klar mag ich meine Maschinen. Ich könnte nie auf einer Nähmaschine nähen, die ich nicht rundherum mag. Aber tatsächlich ist die BERNINA eine Maschine, die man erst mit der Zeit kennenlernt.
Wir haben gehört, dass deine erste Erfahrung mit BERNINA nicht sehr positiv war. Willst du davon erzählen?
Ja, das stimmt. Ich habe mir während der Corona-Zeit eine kleinere BERNINA gekauft. Einweisungen gab es zu der Zeit ja leider nicht. Und da lag dann auch der Hase im Pfeffer. Ein Erstkontakt mit einer BERNINA ohne Einweisung, entweder online oder im Fachgeschäfte, ist echt keine gute Idee.
Mittlerweile bist du stolze und glückliche Besitzerin einer B 770 QE PLUS Kaffe Edition. Hast du deine Meinung geändert? 🙂
Ja, stimmt. Und hey, eigentlich wollte ich nur eine Stickmaschine kaufen. Ich bin also ins Fachgeschäft gestiefelt. Und da stand die BERNINA 770 QE PLUS Kaffe Edition. Meine Kollegin Simone sagt: „Das ist, als würdest du einem Hundebaby zu lange in die Augen schauen.“ Nach anderthalb Stunden war klar: Diese oder keine. Und damit es mir nicht wieder so ging wie mit meiner ersten BERNINA habe ich direkt zwei Einweisungen gebucht: eine für Reinigung, Wartung und Nähstart. Und eine für die Stickeinheit. Beide waren absolut unerlässlich und ich hab enorm viel dabei gelernt. Für mich bleibt es eine Tatsache: Eine BERNINA ist kein Selbstläufer. Sie ist eine Maschine, um die man sich kümmern und die man pflegen muss. Ohne Reinigen und Ölen läuft da nix. Und mit jeder neuen Wellness-Runde lernt man die Maschine mit ihren Möglichkeiten besser kennen. Übrigens habe ich jetzt auch eine Cover von bernette, die sind ja verwandt mit BERNINA, oder? Die bernette 62 AIRLOCK ist ein Monsterteil, das echt die ultimativ schönen Säume zaubert.
Gibt es ein Zubehörteil, das du besonders magst?
Ich liebe den beschichteten Geradstichfuss mit Gleitsohle # 53. Der ist hellgrün und sehr schön wendig.
Fun facts
Hast du einen Näh-Tick?
Immer laut Rock’n’Roll hören.
Soundtrack zum Nähen?
Meat loaf – Paradise by the dashboard light (ich hab ihm mein neues Buch gewidmet, das sagt doch alles, oder?!)
Schuhe beim Nähen an oder aus?
Aus.
Was liest du gerade?
Couples von John Updike
Dein Lieblingsort?
Unser Garten auf Gut Wotersen. Den zeige ich auch oft in meiner Insta-Story.
Lieblingsstoff jetzt gerade? All-time favorite?
Webware aus Chinagrass, Canvas-Stoffe
Lieblings-Nähbuch (eigene Bücher zählen nicht)?
„Nähen“- das Standardwerk aus dem Topp-Verlag.
Lieblings-Podcast (eigener Podcast zählt nicht)?
Höre leider keine Podcasts.
Was hast du immer im Kühlschrank?
Vegane Fleischalternativen, Gemüse, Proteinriegel
Ordnung oder organisiertes Chaos?
Ordnung. Aber keine Pedanterie.
Stecknadeln (welche?) oder Clips?
Stecknadeln. Da bin ich ein richtiger Junkie. Ich liebe zum Beispiel die von Taylor Seville mit dem breiten, bügelfesten Köpfchen. Ich hab sogar mal einen Stecknadel-Testbericht für SewSimple gemacht.
Wie gross ist dein Stofflager?
Du würdest staunen.
Hose oder Rock?
Hose. Im Sommer aber auch gerne Röcke oder Kleider.
Dein Näh-Motto?
Nähprobleme sind in Schleifpapier verpackte Geschenke.
Schönstes Näherlebnis bisher?
Dass es mir immer wieder neu gelingt, Hürden zu meistern und besser zu werden. Um dann einzusehen: Es gibt noch richtig viel zu lernen.
Grösste Nähkatastrophe bisher?
Sowas gibt’s bei mir nicht. Wenn’s nix wird, wird’s ein Patchwork-Projekt. 😉
Auftrennen oder «passt schon»?
Auftrennen.
Stoffe waschen vor dem Nähen oder nicht?
Auf jeden Fall waschen. Es gibt auch einen Blogbeitrag bei uns „Stoffe vor den Nähen waschen“, damit erkläre ich, warum, wie und was.
Wo willst du unbedingt noch hin?
Mal wieder ins Death Valley.
Dein Shopping-Geheimtipp für Nähfans (offline)
Simones Nähcafé am Wasserturm in Nienburg. Gibt’s auch online.
Dieses Nähzubehör muss noch erfunden werden?
Ich finde, manchmal ist weniger mehr.
Haben deine Nähmaschinen Namen?
Neee. Sie geben mir ja auch keine.
Sprichst du mit ihnen? Was sagst du ihnen?
Wir verständigen uns ausschliesslich per Blickkontakt.
Mehr erfahren über Sabine
Weitere Informationen über Sabine von SewSimple findet ihr auf Ihren Social-Media-Kanälen.
Instagram: instagram.com/sewsimple.de
Facebook: facebook.com/SewSimple.de
Webseite: sewsimple.de
Podcast: sewsimple.de/podcast
Fotos: © Susanna Kolmos / www.instagram.com/susanna.kolmos
In Sachen Kleidung nähen bin ich absolute Anfängerin. Einige Bücher mit Schnitten stehen im Regal meiner Nähstube… oft durchblättert, aber nie den richtigen Dreh gefunden um mit einem Kleidungsstück anzufangen. Dann habe ich das Buch ” Meine Lieblingsoberteile nähen” von Sabine entdeckt. Dieses wunderbare Buch, das so detaillierte und bebilderte Anleitungen enthält, sowie die Mengenangaben für den Stoff, in jeder Größe hat den Punkt aufs i gesetzt. Also Stoff kaufen, waschen und loslegen. Besonders angetan hat es mir die Tunika “Minze”. Eine Tunika , sowie 2 Shirts habe ich schon aus dem Schnitt genäht. Und alle 3 Teile sind gelungen und tragbar. Wie im Interview gesagt, am Anfang sind Erfolge wichtig. Stoff für andere Oberteile aus dem Buch liegen schon parat.Liebe Grüße und weiter soBirgit