Weihnachtsschmuck aus Stoffschnipseln und Glitzergarn
Eines bleibt beim Nähen immer übrig: Stoffreste! Doch sind sie noch so klein, man kann noch immer etwas hübsches daraus zaubern, zum Beispiel kreativen Weihnachtsschmuck! Heute nähen und besticken wir Weihnachtsschmuck aus Stoffschnipseln. Wir sind beim 15. Türchen des Blog-Adventskalenders angelangt.
Ich liebe das Freihandsticken oder auch Nähmalen! Das ist fast wie Kritzeln, nur eben mit der Nähmaschine. Man kann dabei der Nadel freien Lauf lassen, es muss nicht perfekt und akkurat sein – ganz im Gegenteil: je freier desto besser. In Kombination mit kleinen Stoffstücken, die von anderen Projekten übrig geblieben sind, kann man hier tolle Applikationen und Verzierungen gestalten. Für Weihnachten habe ich mir hübsche Christbaumkugeln mit dieser Technik genäht. Ob sie wirklich an den Baum kommen, weiß ich noch nicht, vielleicht auch ins Weihnachtsfenster, auf den Tisch oder als Anhänger an die Geschenke. In jedem Fall sind sie ein hübsches Detail für die Weihnachtszeit – und mit dem richtigen Garn glitzern sie auch noch!
Weihnachtsschmuck nähen – Material
Das Material für diese Christbaumkugeln findet Ihr bestimmt in Eurem Vorrat oder in der Restekiste. Ihr braucht:
- Stoffreste, am besten aus Webware
- Vliesofix
- Trägerstoff (später nicht sichtbar)
- Filz
- Garn
Die Stoffreste sollten am besten aus Webware sein. Sie können harmonisch zusammenpassen, weihnachtlich glitzern oder wild zusammengewürfelt sein.
Vorbereitung
Zuerst habe ich auf die Rückseite der Stoffreste Vliesofix aufgebügelt. Dabei habe ich darauf geachtet, dass das Vliesofix ein kleines bisschen kleiner zugeschnitten ist als das Stoffstück, damit beim Aufbügeln garantiert nichts davon auf dem Bügelbrett landet und festklebt. Die Klebeseite lässt sich am ruhen Griff erkennen und sollte zum Stoff hin zeigen. Ob das Vliesofix bereits klebt, erkennt man gut daran, dass das Trägerpapier transparent wird. Durch die Hitze vom Bügeleisen verflüssigt sich der Kleber und verbindet sich mit dem Stoff. Dafür braucht es genug Hitze über ein paar Sekunden, daher kann man ruhig das Bügeleisen mal an einer Stelle ruhen lassen und innerlich auf 10 zählen.
Vor dem Abziehen des Trägerpapiers sollte man warten, bis der aufgewärmte Kleber vom Vliesofix wieder abgekühlt ist. Ansonsten lässt sich das Papier nicht gut lösen oder die Klebeschicht kann sich beim Abziehen mit ablösen.
Ist das Stoffstück vorbereitet, kann es zerschnitten werden. Ich habe das mit dem Rollschneider auf einer Schneidematte gemacht. Zuerst quer in verschieden breite Streifen und dann noch einmal schräg längs, damit die Streifen unterschiedlich lang werden.
Am besten lässt man die einzelnen Schnipsel noch getrennt liegen, vor allem wenn man auch zweiseitig nutzbare Stoffe hat, so wie mein heller Jacquard, der auf der Rückseite einen schönen Goldschimmer hat, oder die lila-goldene Webware mit dem Schönen feinen Muster, das ebenfalls auf beiden Seiten zu sehen ist. Da der Kleber kaum sichtbar ist, würde es nur kompliziert werden, wenn man sie mischt. Und es könnte dazu führen, dass Streifen mit der Klebeseite nach oben aufgebügelt werden…
Den Weihnachtsschmuck gestalten
Jetzt kann man die Streifen kombinieren und arrangieren, und sie dafür auf ein Stück Stoff legen. Dieser Stoff dient nur als Träger und ist später nicht sichtbar!
Vor dem Aufbügeln unbedingt nochmal kontrollieren, ob alle Streifen mit der Klebeseite nach unten liegen. Ist alles fest verbügelt und abgekühlt, kann man mit Hilfe eines Glases oder einem anderen Hilfsmittel einen Kreis aufzeichnen und ausschneiden.
Jetzt kommt das Freihandsticken oder Nähmalen ins Spiel. Dafür braucht es einen festen Stoff als Unterlage. Ich habe hierfür einen schönen, etwas dickeren grauen Filz genommen und die Kreise aufgebügelt. Hat man mehrere, unbedingt auf genug Abstand achten!
Mit Metalllicgarn nähen und sticken
Für noch mehr Weihnachtsstimmung habe ich ein Glitzergarn in Kupfer ausgesucht, das perfekt zu den kleinen Metallicpunkten im grauen Streifen passt.
Bei solchen Metallicgarnen dreht sich der Fadenanfang gerne etwas auf, was das Einfädeln schwierig macht. Mit dem Einfädler meiner BERNINA 535 war das aber gar kein Problem und ging ratzfatz!
Für das Nähmalen eignet sich am besten ein Stickfuss oder Quiltfuss. Ich habe hier den Quiltfuss #29 verwendet, weil ich die Transparenz sehr mag.
Beim Nähmalen führt man das Nähgut freihand unter dem Füßchen. Deshalb ist zum einen wichtig, ein passendes Füsschen zu verwenden, das dem Nähgut genug Platz lässt. Zum anderen muss der Transport ausgeschaltet wird. Das freie Führen braucht am Anfang etwas Übung, bis man damit vertraut ist und das Nähgut sicher und gleichmäßig bewegen kann, sodass genau die Linien entstehen, die man nähmalen möchte.
Ich habe hier drei Runden um den Kreis gestickt und bin dabei bewusst auch immer wieder über die Kanten hinausgegangen. Oben habe ich noch einen Aufhänger gemalt.
Weil mir noch etwas gefehlt hat, habe ich ebenfalls mit dem Metallicgarn und dem Stickfuss #20 einen Zierstich in die Kugel genäht.
Jetzt muss man das Ganze nur noch ausschneiden, und fertig ist ein hübscher weihnachtlicher Anhänger.
Ich habe noch ein schönes Band eingezogen, mit dem meine Christbaumkugel am Weihnachtsbaum aufgehängt oder an ein Geschenk gebunden werden kann. In jedem Fall ein hübscher Weihnachtsschmuck!
Ich hoffe euch gefällt meine weihnachtliche Stoffresteverwertung. Das funktioniert natürlich auch super mit anderen weihnachtlichen Formen, z.B. mit einem Tannenbaum oder Stern. Als Vorlage für die Form eignen sich Keks-Ausstecher. So könnt Ihr ganz einfach hübschen Weihnachtsschmuck nähen und gestalten!
Ich wünsche ganz viel Freude beim Schnipseln und Nähmalen!
Katja
Gute Idee für meine Minireste 🙂
Das gefällt mir sehr gut und wird auch ohne Stickmaschine ausprobiert!
Ja das ist das tolle am Nähmalen, und man kann so schön selbst gestalten nach Lust und Laune!
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Eine tolle Resteverwertung! Super 🙂
Freut mich, daß Ihnen das Projekte gefällt!