In Teil 1 meiner dramatischen Suche nach einem normalen gestreifen Shirt habe ich Ihnen erzählt, wie ich zu dem Stoffrest kam, über dessen Farbidentität noch uneinigkeit herrscht: Ist es orange? Ist es korallfarben? Ist es lachsfarben?

Am Ende einer Late-Night-Näh-Aktion stand jedenfalls dieses Shirt, genäht mit meiner heiß geliebten BERNINA Overlock 1150 MDA:

Die Innenseite finde ich fast schöner als die Außenseite – kann sich außer mir noch jemand für so sauber verarbeitete Nähte begeistern…?

Einmal mehr habe ich mir Mühe gegeben, die Streifen aufeinandertreffen zu lassen (und bin auch fast erfolgreich damit gewesen):

Ein kleines Extra, das ich an diesem Shirt besonders gelungen finde: Der Halsausschnitt, eingefasst mit einem Jerseystreifen in versetzter Musterposition.

Überhaupt bin ich begeistert von dieser Methode, T-Shirt-Halsausschnitte einzufassen: Man Schneidet einfach einen Stroffstreifen mit Nahtzugabe zu (bei Jersey kann man es sich sparen, schräg zum Fadenlauf zu arbeiten, da er auch in Längsrichtung dehnbar ist) und versäubert den Halsausschnitt vor dem Schließen der zweiten Schulternaht; der Ausschnitt wird einfach mit der Schulternaht zusammengenäht. Für mich ist diese Technik idela: Sie ist einfacher zu meistern als das saubere Umbügeln und Feststeppen und erfordert weniger Arbeitsschritte als das Erstellen eines Belegs, wofür man auch immer noch Einlage verwenden muss. Und das Ergebnis ist absolut sauber und professionell!
Alleine schon das Wort „Ringelpulli“ klingt für mich nach Kindheit – und das war für mich Ausrede genug, mal wieder Schaukeln zu gehen! Zumal das besondere an Jersey ja die große Bewegungsfreiheit ist, die einem die Kleidungsstücke geben, und diesen Aspekt musste ich natürlich auch demonstrieren. (Ich gebe allerdings zu, diese Fotos entstanden früh morgens, als ich noch nicht fürchten musste, dass jemand vorbeikommt der mich kennt.)

Schaukeln ist weder eine besonders elegante Form der Bewegung noch gut für die Frisur. Aber was für ein Spaß!