Es ist schon so, in manchen Brockenhäusern, und insbesondere in jenem, von dem hier berichtet werden soll, liegt sehr viel Schrott herum. Unweigerlich überkommt einem da die Sehnsucht nach einer grossen Mulde, die all die Kabel, kaputten Kerzenständer und deckellosen Teekrüge gnädig verschluckt und zur Kehrichtverbrennung bringt.
Ich steh mitten im Durcheinander, wie immer auf der Suche nach alten Schönheiten. In einem Karton liegen wie zum Trotz sieben Nachthemden, die jemand wohl auf einem Dachboden gefunden hat. Gründlich gewaschen machen sie was her. Halbleinen und Leinen, wunderbar zu tragen im Sommer, herrlicher als jedes Seidenteil, wenn’s denn 2012 wirklich heiss werden sollte (Klimaerwärmung!). Die Verkäuferin ist gnädig, wenn ich mehrere nehme, will sie 5 Franken pro Stück. Ich nehme vier davon mit. Kleine Spitzen, hübsche Abschlüsse und ein ganz langes sogar wintertauglich!
Das Vierte und Letzte aber nicht wegen des Stoffes und nicht wegen nicht mehr vorhandener Spitzen, sondern – wegen des Musters.
So ein Göller! Schon die Form. Das könnte was hergeben: Vorne ganz offen mit Knopfleiste, lange oder längere Ärmel (Dreiviertel?), und das Ganze vielleicht sogar als Jacke…
Stoff: Fein und leicht, Bunt, nicht unbedingt Afrika, aber Blumen wären gut – ich bin noch auf der Suche. Vielleicht find ich was im nächsten Brockenhaus.
eine intressante Idee,alleine schon die Schnittführung—wunderschön.Auch ich wühle gerne in alten Sachen,doch soetwas findet man bei uns nicht.
Liebe Grüße,Anka