Das Nähen mit Spitze kann wunderbar, aber auch wunderbar anstrengend sein. Ich habe euch deshalb hier fünf Tipps zusammengestellt, die euch das Leben ein wenig einfacher machen werden. Los geht’s!
Spitze nähen – fünf Tipps
Tipp 1: Muster und Symmetrie
Jede Spitze hat ein Muster, darum lieben wir sie ja. Beim Kauf von Spitze achte ich jeweils darauf, was ich damit einmal vernähen könnte. Ich habe beispielsweise wunderbare Spitzen, die ein solch grosses und einseitiges (siehe unten) Motiv aufweisen, dass ich sie vermutlich niemals zum BH-Nähen werde verwenden können. Die Mustergrösse und die Musterrichtung sollten also auch beachtet werden.
Beim Zuschnitt achte ich darauf, dass das ganze Muster ausbalanciert aussieht und (im Falle eins BHs oder einer Unterhose) absolut symmetrisch daherkommt. Bei einem BH schneide ich daher einmal eine Seite aus und verwende dann diese Teile, um eine spiegelverkehrte Kopie zu erstellen. Nur so kann ich ein symmetrisches Ergebnis begünstigen.
Weiter sollte auch die Position beim Zuschnitt beachtet werden. Gerade bei feinen Kleidungsstücken ist es eher ungünstig, wenn in der vorderen Mitte eine «halbe Rose» zu liegen kommt.
Tipp 2: Elastizität beachten
Nicht jede Spitze ist elastisch und nicht jede Spitze ist gleichermassen elastisch. Der Schnitt muss also entsprechend gewählt werden. Während bei Unterhosen eher Elastizität gefragt ist, steht bei BHs eher Stabilität im Vordergrund. Wer also ein passendes Set aus Spitze nähen will, muss entsprechend vorsorgen. Bei einer elastischen Spitze füttere ich darum den BH mit BH-Futter und bei einer festen Spitze passe ich für das Höschen entweder den Schnitt an oder wähle einen Schnitt, der mit fester Spitze vernäht werden kann (z.B. die Marie Panties von Evie La Luve).
Gerade beim Nähen von (unterschiedlich) elastischen Stoffen ist der Obertransportfuss #50 euer bester Freund. Zusätzlich lohnt es sich, die elastischere Stoffschicht beim Nähen unten zu haben. Wenn alles nichts hilft, dann nutze ich den neuen Stift von Prym, um die beiden Stoffschichten temporär zu fixieren. Das hilft gerade bei Nähten, die symmetrisch aussehen müssen. Ich habe schon Näherinnen gesehen, die gewöhnlichen UHU-Klebstift dafür verwenden. Offenbar lässt sich dieser auswaschen und beschädigt die Maschine nicht. Ich habe allerdings keine Erfahrung damit gemacht und möchte mein Schätzchen dem Risiko auch nicht unbedingt aussetzen.
Tipp 3: Zickzackstich verwenden
Die Spitze nähe ich praktisch ausnahmslos mit einem Zickzackstich. Diesen passe ich je nach Motiv an. Für filigrane Teile nehme ich Stichlänge 1.5 und Stichbreite 2.5. Für grössere Motive reicht Stichlänge 2.5 und Stichbreite 3.5 völlig aus.
Tipp 4: Sorgfältig vernähen
Bei besonderer Rutschgefahr nähe ich die Spitze jeweils von der Mitte nach aussen. Das ist etwas mehr Arbeit, aber es spart Frust und damit ist ja auch etwas gewonnen.
Obwohl ich eine Maschine mit Vernähfunktion und automatischem Fadenabschneider nutze, halte ich die Fadenenden beim Vernähen von Spitze während gut 7 cm fest, damit sich nichts zusammenzieht. Das ist einfach meine Präferenz und hindert meine Maschine daran, meinen Stoff zu fressen.
Tipp 5: Versäubern
Beim Spitze-Nähen ist es grundsätzlich nicht nötig, die Spitze zusätzlich zu versäubern. Ich schaue jedoch darauf, dass ich möglichst wenig exponierte Nähte habe, die direkt auf die Haut zu liegen kommen.
Die Nahtzugaben schneide ich mit einer Applikationsschere zurück.
Viel Spass beim Ausprobieren!
Nadine @heart.pleat
Danke für die sehr nützlichen Tipps.Darf ich fragen,welchen Stift sie zum markieren von Spitzenstoff verwenden? Liebe Grüsse aus Baden-Württemberg
Ich möchte mich bedanken denn Inhalte die sie mir geschickt haben sind für mich sehr nützlich und obendrein kann ich dabei noch vieles lernen. DankeIngrid bischoff
Danke für die guten Tipps. Ich fange gerade an Spitze zu vernähen.