Sweatjacken dürfen bei diesen kühlen Temperaturen im Kleiderschrank nicht fehlen. Die Sweatjacke Sarina ist ein kastenförmiges Modell. In dieser Anleitung zeige ich euch, wie ihr anstelle der klassischen Ösen mit der Lochstickeinrichtung Kordelöffnungen an der Kapuze anbringen könnt. Der Schnitt für Sarina stammt aus dem Magazin inspiration, Ausgabe 01/2023.
Die Sweatjacke Sarina habe ich mit Unterstützung der BERNINA 480 genäht. Neben einem Fadenabschneider auf Knopfdruck besitzt die Maschine eine größere Unterfadenspule und eine Vielzahl an Stichen. Was mich besonders begeistert, ist die Genauigkeit beim Nähen durch die Unterstützung zahlreiche Nähfüßchen.
Auf meinem Instagram-Profil sowie meiner TikTok-Seite dreht sich alles um die Themen Nähen, Plotten, Upcycling und Sticken. Bei mir findet ihr Reels mit Tipps und Tricks zu verschiedenen Projekten.
Folgendes Material wird für die Sweatjacke benötigt:
- 1,7 – 1,8 m French Terry (1,50 m Breite)
- teilbarer Reißverschluss, 55 cm
- 1,1 – 1,2 m Flachkordel
- 2 x Kordelstopper
- 6 x Ösen, 11 mm oder optional: Lochstickeinrichtung #82 inkl. Fuß #92 (zusätzlich: Reste Vlies zum Verstärken oder Wonder Dots)
- optional: Obertransportfuß #50
Vorbereitungen und Stoffzuschnitt
Das Schnittmuster ist in der Ausgabe Nr. 01/2023 der inspiration in den Größen 36-48 enthalten.
Wer sich das Magazin noch nicht abonniert hat, kann dies hier nachholen oder sich die Ausgabe als Einzelheft bestellen.
Außerdem steht das Schnittmuster inkl. Anleitung im Webshop der inspiration unter folgendem Link zur Verfügung: Sweatjacke Sarina im Webshop der inspiration.
Falls ihr mit dem Schnitt aus dem Heft arbeitet, braucht ihr für die Sweatjacke Sarina die Schnittteile 6-9 auf dem Bogen A. Übertragt die Schnittteile auf das Transparentpapier oder Folie.
Tipp:
Versucht hier, alle Linien und Markierungen möglichst genau zu übertragen. Wichtig ist auch, dass Informationen wie Fadenlauf, Knipse, Stoffbruch, Name des Schnittes, Größe, um welches Schnittteil es sich handelt, usw. nicht fehlen. Nur so könnt ihr sicher sein, dass alle Schnittteile korrekt zugeschnitten werden.
Nun werden die ausgeschnittenen Schnittteile (inkl. aller Markierungen) auf den Stoff übertragen und ausgeschnitten (Wichtig: Nahtzugabe nicht vergessen!). Bei mir beträgt die Nahtzugabe 1 cm und Saumzugabe 2 cm.
Schneidet den Stoff folgendermaßen zu:
- 2 x Vorderteil gegengleich zu schneiden (6) (Naht- und Saumzugabe nicht vergessen)
- 1 x Rückenteil im Stoffbruch zuschneiden (7) (Naht- und Saumzugabe nicht vergessen)
- 4 x Kapuze zuschneiden (8) (immer 2 werden gegengleich zugeschnitten) (Nahtzugabe nicht vergessen)
- 2 x Ärmel gegengleich zuschneiden (9) (Naht- und Saumzugabe nicht vergessen)
- 2 x Taschen: 16 x 18 cm (Nahtzugabe nicht vergessen)
- 2 x Taschenklappen: 17 x 10 cm, fertige Höhe 5 cm (Nahtzugabe nicht vergessen)
Zur Anleitung – los geht’s:
Die folgende Anleitung weicht im Umfang und in einigen Details von der im Magazin inspiration ab. Ich möchte euch in der Anleitung vor allem zeigen, wie ihr statt Ösen mit der Lochstickeinrichtung inkl. Fuß die Öffnungen an der Kapuze nähen könnt.
Schulter- und Seitennähte schließen
Versäubert die Schulter- und Seitennähte eures Vorder- und Rückenteil mit der Overlock oder Nähmaschine. Legt die beiden Vorderteile rechts auf rechts auf das Rückenteil und steckt Seiten- und Schulternähte mit Stoffklammern fest. Schließt nun die Schulter- und Seitennähte bei 1 cm.
Und bügelt die Nachtzugabe auseinander.
Kapuze nähen
Schließt anschließend die Abnäher an den vier Kapuzenteilen. Hierfür legt ihr, entsprechend des Schnittmusters, den Stoff an der Mittellinie des Abnähers rechts auf rechts in Bruch. Steckt nun mit Stecknadeln fest und setzt euch die Markierung entlang der Nahtlinie. Am Ende des Abnähers könnt ihr euch eine Quernadel in den Stoff stecken. Beim Nähen lasst Ober- und Unterfaden etwas länger und beginnt an der Spitze zu nähen. Verriegelt erst am Ende der Naht. Am Anfang der Naht werden die zwei Fäden miteinander verknotet.
Wiederholt diesen Schritt mit allen vier Kapuzenteilen. Bügelt abschließend den Abnäher in eine Richtung, bei der Innenkapuze in die entgegengesetzte Richtung.
Bügelt zu Beginn Wonder Dots auf die linke Stoffseite an die Außenkapuze, an die Stellen auf, wo wir gleich die Öffnungen für die Kordeln nähen werden.
Ösen nähen mit der Lochstickeinrichtung #82
Für die Kordelöffnungen arbeiten wir nun mit der Lochstickeinrichtung #82. Mit der Lochsticheinrichtung inkl. Fuß #92 könnt ihr sehr präzise dekorative und und stabile Ösen nähen, die vor allem perfekt zum Stoff passen. Die genähten Ösen reißen nicht ein und halten eine Ewigkeit.
Die Montage und Benutzung wird in dem Tutorial zur Lochstickeinrichtung bestens erklärt:
Legt anschließend das im Set beigefügte Holzstück unter den Stoff und stanzt mit dem Locheisen das Loch für die Ösen. Achtet darauf, dass der Dorneinsatz die passende Größe für das gestanzte Loch hat.
Bringt den Anschiebetisch an, bevor ihr die Lochstickeinrichtung montiert. Versenkt anschließend den Transporteur. Und bringt die Abdeckplatte, wie im Video beschrieben an. Wenn möglich, könnt ihr den Stoff mit der Öffnung in einen Stickrahmen einspannen.
Näht anschließend die Öffnungen für die Kordel an die Außenkapuzenteile mit der Lochsticheinrichtung genau wie im Video beschrieben an. Zu Beginn werden zwei runden mit einem schmalen Zickzackstick genäht.
Dannach wird die Zickzackbreite auf 5 reguliert und weitere zwei Runden genäht. Beachtet dabei auch die Nadelposition und richtet euch genau nach den Einstellungen im Video.
Setzt noch abschließend einige Vernähstiche.
So näht eine Öse nach der anderen fertig.
So sieht es von der linken Stoffseite aus:
Legt die Kapuzenzeile abschließend rechts auf rechts aufeinander und schließt die Mittelnaht. Legt die Kapuzen-Außenkanten rechts auf rechts zusammen und näht diese bei 1cm zusammen.
Bügelt anschließend die Nachtzugaben an den Kapuzen auseinander.
Die Außenkapuze könnt ihr nun rechts auf rechts an den Halsausschnitt stecken und mit einem Geradstich annähen. Versäubert hinterher den Ausschnitt mit der Overlock oder mit der Nähmaschine mit einem passenden Stich.
Reißverschluss an die Jacke steppen
Legt nun den Reißverschluss rechts auf rechts an das erste Vorderteil. Steckt beginnend ab der Außenkapuze fest. Der Reißverschluss endet 2cm vor dem Saum.
Öffnet den Reißverschluss, setzt die Markierungen für das Ende der Außenkapuze sowie das Ende des Reißverschlusses an den Reißverschluss.
Für das kürzen des Reißverschlusses, öffnet zu Beginn den Reißverschluss. Legt das erste Band über den Zeigefinger und knippst die Reißverschluss-Zähnchen entsprechend auf die gewünschte Länge ab. Wiederholt diesen Schritt auf der anderen Seite des Reißverschluss-Bandes.
Setzt euch auch eine Markierung für die Naht an der Kapuze:
Steckt das zweite Band des Reißverschlusses rechts auf rechts auf das zweite Vorderteil fest. Legt die innere Kapuze rechts auf rechts auf die äußere Kapuze und steckt sie ebenfalls fest.
Näht nun mit dem Reissverschlussfuss #4 den Reißverschluss an die Sweatjacke. Wiederholt diesen Schritt und näht auch den zweiten Teil des Reißverschlusses an.
Steckt am Reißverschluss den Saum wie folgt rechts auf links an und klappt ihn auf die rechte Stoffseite um.
Wendet die Kapuze auf rechts. Zuvor schneidet die Nahtzugabe in der Rundung an der Kapuze zurück und schneidet sie ein. Steckt die untere Kante der Innenkapuze fest und näht die eingeschlagene Nahtzugabe an den Halsausschnitt an.
Steckt den Reißverschluss mit Stoffklammern fest.
Steppt den Reißverschluss im Anschluss an der Sweatjacke ab.
Den Tunnel hinter den Ösen steppt nun ca. 3 cm breit ab.
Fädelt anschließend noch die Kodel durch die genähten Öffnungen hindurch.
So sieht die Kordel schließlich an der Kapuze durchgefädelt aus:
Ärmelnähte schließen und Jacke säumen
Faltet die Ärmel rechts auf rechts zusammen und schließt jeweils die Ärmelnaht. Bügelt die Nahtzugaben auseinander.
Steckt im nächsten Schritt den Ärmel rechts auf rechts in das Armloch. Dabei treffen die vorderen Ärmeleinsatzzeichen, die Schulternähte und die Seitennaht von der Sweatjacke und dem Ärmel genau aufeinander. Steckt diese rundum gleichmäßig mit Stoffklammern fest.
Falls die Markierungen nicht passen, könnte es sein, das ihr den falschen Ärmel genommen habt.
Näht zu Beginn bei 1 cm beide Stofflagen rundum zusammen und versäubert anschließend mit der Nähmaschine.
Wiederholt diesen Schritt mit dem zweiten Ärmel.
Sweatjacke säumen
Zum Schluss wollen wir die Sweatjacke noch säumen. Bügelt hierfür den den Saum jeweils 2 cm nach innen und näht einmal rundum mit einem elastischen Stich.
Bügelt und steckt auch den Saumabschluss an der Sweatjacke fest.
Saumt mit einem elastischen Stich (mit der Zwillingsnadel, der Coverlock oder wählt einen elastischen Stich z.B. Super-Stretchstich).
Das Schnittmuster aus dem Magazin inspiration beinhaltete noch Taschen. Bei euerer Sweatjacke Sarina könnt ihr an dieser Stelle überlegen, ob ihr die Taschen noch anbringt.
Eure Sweatjacke Sarina ist nun fertig!
Ich hoffe, euch hat die Anleitung gefallen. Ich wünsche euch viel Freude beim Nachnähen!
Eure Lisa
Hallo,ein sehr schönes Modell, nur schade, dass kein Kinnschutz dabei ist. Dafür bräuchte ich mal eine richtig gute Anleitung 😉
Guten Abend Frau Bichler, ich danke Ihnen für den lieben Kommentar. Ich werde an Sie denken, wenn ich die nächste Sweatjacke nähe und einen Kinnschutz mit einbauen. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend. Herzliche Grüße Lisa
Hallo Lisa,sehr schöne und aufwendige Anleitung. Werde ich bestimmtr sehr gut anwenden! Danke dafür!Viele GrüßeValika
…und die Ösen finde ich richtig Klasse!
Seither nähe ich sie am liebsten nur so. 😊
Liebe Valika, ich danke dir von Herzen für das liebe Feedback. Ich gebe mir Mühe, damit es für alles verständlich ist. Herzliche Grüße Lisa
Liebe LisaKannst du die Kapuze deiner Jacke so gut anziehen, dass sie bei Sturm und Gegenwind am Ort bleibt und nicht gegen hinten rutscht? Das ist nämlich eine Schwäche von manchen gut aussehenden Kapuzenjacken.Freundliche GrüsseRenate K.
Hallo liebe Renata, ich muss ganz ehrlich gestehen bislang hatte ich noch nicht die Gelegenheit die Sweatjacke Sarina bei Sturm und Wind zu tragen. Ich denke, aber wenn man durch die Ösen eine Kordel durchzieht, so lässt sich die Kapuze so gut festmachen, dass sie nicht vom Kopf rutscht. Generell fällt aber die Kapuze an der Sweatjacke eher größer als klein aus. Ich hoffe, ihr konnte dir ein wenig weiterhelfen. Viele Grüße Lisa