BERNINA Corporate Blog –
Schnell genähte Teelicht-Säckchen
Kurz vor Weihnachten ist es ja oft so, dass man für den einen oder anderen der Lieben noch ein kleines liebevolles Geschenk nähen möchte. Oder die Festtafel soll ein tolles Detail bekommen, das aus dem heimischen Nähzimmer stammen soll.
Dafür sind diese kleinen Teelicht-Säckchen perfekt! Sie sind schnell genäht, können nach Wunsch mit einem Minimotiv oder einem Wort bestickt werden, passend zum Motto des Blog-Adventskalenders 2023. Und sie lassen sich an jede Festtagstafel farblich anpassen. Letztes Jahr hatte das gesamte Courleys-Team von Dennis auf seinem Arbeitsplatz so ein kleines Teelicht stehen – auch für den Arbeitsplatz passt das also super!
Für die kleinen Teelichtsäckchen eignen sich ganz hervorragend Webwarereste, die sonst vielleicht nur noch für Applikationen eingesetzt werden könnten, und auch kleinere Stickvliesstücke, die nur in den kleinen Rahmen passen.
Materialbedarf für ein Teelicht-Säckchen
- Zwei Quadrate verschiedener Baumwoll-Webwaren in der Größe 15×15 cm, dabei ist die Nahtzugabe von 0,75 cm bereits enthalten
- Dünnes Stickvlies zum Wegschneiden, zum Beispiel SulkySoft N`Sheer plus oder Weblon plus von Madeira
- Stickgarne in den gewünschten Farben
- LED-Teelicht und ggf. ein Teelichtgläschen
- Sprühkleber
- Etwas Sand oder Reis zum Befüllen sowie einen Rest Füllwatte
- Textilkleber oder Wondertape (beidseitiges wasserlösliches Klebeband zum Nähen)
- Die üblichen Näh- und Stickutensilien wie Sticknadeln, Schere, Markierstift usw. Der Markierstift sollte wasserlöslich sein oder sich sonstwie auflösen. Es darf keine Dauermarkierung verbleiben – sehr wichtig
Download Gratis-Stickdateien
Zu diesem Projekt haben wir für euch fünf Wörter in Micro-Schrift als Stick-Freebie bereitgestellt. Die Säckchen bieten nicht so viel Platz zum Besticken, aber eine sehr kleine Schrift oder ein anderes kleines Motiv gibt dem Ganzen eine besonders persönliche Note.
Da die Schrift sehr klein ist, sollte der Kontrast zwischen dem Stickgarn und dem Stoff recht hoch sein, damit es gut lesbar ist. Außerdem ist es sinnvoll, dass der Außenstoff einen ruhigen Druck hat, damit sich die Schrift gut absetzt.
Unter folgendem Link könnt ihr die Stickdateien in allen Formaten herunterladen: Download Stick-Wörter
Besonderheiten bei kleinen Stickschriften
Moderne Nähmaschinen haben viele Stickbuchstaben bereits inbegriffen. Kann man die nicht einfach an der Maschine so stark verkleinern, wie man mag?
Das ist nicht zu empfehlen. Ist ein Buchstabe im Ursprung 4 cm groß und wir verkleinern ihn auf 1 cm, schiebt sich die ursprüngliche Stichzahl zu sehr zusammen, bzw. die Stiche würden sich überlagern. Die Stickerei wird zu fest und Details verschwinden. Ein O hätte kein Loch mehr in der Mitte, ein i-Punkt würde verschwinden und vieles mehr. Die Stickdichte wäre viel zu hoch. Je dichter eine Stickerei auf kleinstem Raum ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Maschine sich festfährt und Schaden nimmt. Als Faustregel gilt: Stickmotive sollte man an der Maschine nur um 10 Prozent vergrößern oder verkleinern.
Ist bei einer Maschine eine Microschrift enthalten, muss diese natürlich nicht weiter verkleinert werden und lässt sich somit wunderbar aussticken. Solche Microschriften sind in ihrem Aufbau genau wie die von benutzten Schriftzüge, also mit weniger Stichen und sehr schmalen Elementen digitalisiert, sodass sie auch klein gestickt gut erkennbar sind und ohne Probleme gestickt werden können.
Metallic-Garn kann hier nur mit äußerster Vorsicht eingesetzt werden. Das Garn ist relativ starr. Durch seine Beschaffenheit ist es nicht gewillt sich in kleine Schlingen zu legen, somit kommt es schnell zu Schlaufen, Knoten und Fadenbrüchen. Ich rate daher in diesem Fall von Metallic-Garn ab. Wenn ihr es trotzdem wagen wollt, verwendet die Nähfadengleiteinheit von BERNINA und stickt sehr langsam.
Stoff vorbereiten
Wir schneiden nun von zwei verschiedenen Stoffen je ein Quadrat von 15×15 cm zu und markieren an den vier Ecken auf der linken Stoffseite bei einem der beiden Quadrate die Nahtbreite von 0,75 cm mit einem kleinen Punkt.
Besonders gut geht das mit einem Patchwork-Lineal. Zusätzlich markiert man eine Wendeöffnung von ca. 5 cm auf einer der vier Seiten.
Das Quadrat, welches später außen sein soll, wird mit einer Linie im 45-Grad-Winkel zu einer Ecke des Stoffes auf der rechten Stoffseite versehen. 5 cm von der Ecke entfernt setzt man einen Punkt und zieht eine weitere Linie quer dazu. Der Kreuzpunkt der beiden Linien bildet den Mittelpunkt der Stickerei.
Warum Schneidvliese oft eine gute Wahl sind
Nun wird das Stickvlies trommelfest in den Rahmen gespannt und mit einem Hauch Sprühzeitkleber benetzt. Das ist der Grund, warum Dennis ungern mit Reißvliesen arbeitet. Diese reißen oftmals schon beim Einspannen. Eine Stickerei wird jedoch nur dann richtig schön, wenn das eingespannte Vlies bzw. Vlies/ Stoff – Sandwich straff im Rahmen sitzt. Wer mag, markiert sich auf dem Stickvlies die Mitte entweder vorher mit der Schablone oder mit einem Lineal. Nun wird der markierte Stoff obenauf gelegt.
Nachdem der Stoff nun vorbereitet ist, kann es an die Maschine gehen. Dennis hat hier an der BERNINA 770 QE PLUS gearbeitet und die gelbe Spulenkapsel mit hoher Fadenspannung verwendet.
Durch die höhere Fadenspannung der gelben Spulenkapsel bekommt die Stickereien eine klare Kontur, weil der Oberfaden mehr zur Unterseite gezogen wird. So wird das Stichbild besonders schön.
Das gewünschte Motiv wird auf den USB-Stick übertragen und über das Menü auswählen:
Im Display links klickt man auf den Stickrahmen und wählt alle 3 Felder aus. Nun bekommt man ein Raster im Display angezeigt, die Motiv Mitte wird angegeben und beim Positionieren der Stickerei im Rahmen am Stickmodul bewegt sich der Rahmen direkt mit. So ist es einfach, die genaue Motiv-Mitte zu finden.
Durch Drehen des Handrades kann mit der Nadelspitze kontrolliert werden, ob die Nadel auch genau den Motiv-Mittelpunkt trifft.
Nun kann das Motiv ausgestickt werden. Da die Schrift so klein ist, sind die Stickereien in Windeseile fertig.
Anschließend wird das Stickvlies knapp auf der Rückseite zurückgeschnitten. Das folgende Bild dient nur dafür, den Rückschnitt des Vlieses anzuschauen.
Die Säckchen nähen
Nun werden die zwei Quadrate (eins bestickt, eins unbestickt) rechts auf rechts aufeinandergelegt und bis auf die Wendeöffnung zusammengenäht. Möchte man direkt an der Füßchenkante nähen, ist der Jeansfuss #8 ein idealer Helfer. Neben vielen anderen Einsatzmöglichkeiten, besonders aber auch beim Nähen mit der Geradstichplatte für ein perfektes Stichbild, bietet er von der Kante bis zur mittleren Nadelposition genau 0,75 cm Abstand.
Am besten arbeitet man mit Nadelstop unten, so kann die Nadel speziell an den Ecken den Stoff halten, sodass man dort genau auf dem markierten Punkt die Richtung ändern kann.
Nun werden die Ecken schräg zurückgeschnitten und das Teil auf rechts gewendet. Die Ecken werden ausgearbeitet und die Öffnung sauber aufeinandergelegt. Anschließend hilft es, den Stoff kurz zu dämpfen. Jetzt steppt man einmal knappkantig rundherum ab. Dazu kann Kontrastgarn verwendet werden oder man fädelt Ober- und Unterfaden zur jeweiligen Stoffseite passend ein. Hier kam einer unser liebsten Nähfüße zum Einsatz, der Schmalkantfuss #10D.
Nun legt man das genähte Quadrat einmal zur Hälfte, der bestickte Teil liegt innen, und fixiert es mit ein paar Stoffklammern. Rechts und links an der Kante wird eine diagonale Linie eingezeichnet, 1 cm von der unteren Ecke beginnend und 4 cm von der unteren Ecke endend.
Diese Linie wird nun genäht. Dabei müssen Anfang und Ende gut verriegelt werden. Genauso werden die anderen zwei Kanten genäht. Dadurch entsteht die gewünschte Form. Anhand der zwei Bilder sieht man, wie das vorher flache Teil dreidimensional wird.
Jetzt kann das Teil gewendet werden und an allen Kanten wird, wie unten zu sehen, ein kleiner Klebestreifen befestigt. Dadurch liegen die Ecken nachher schöner. Die Schutzfolie wird abgezogen und die Ecken werden heruntergedrückt. Alternativ funktioniert auch ein Tropfen Textilkleber.
Wie aus dem Säckchen das Geschenk wird
Nun füllt man zuerst etwas Sand oder ähnliches ein, um das Säckchen etwas schwerer zu machen. Danach kommt etwas Füllwatte hinzu und zuletzt das Teelicht, evtl. mit Glas. Das Schöne an diesen elektrischen Teelichtern ist, dass keine Unfallgefahr davon ausgeht. Grundsätzlich können aber auch normale Teelichter verwendet werden, dann empfiehlt sich die Verwendung von Sand zum kompletten Füllen. Bitte in diesem Fall keine Watte verwenden! Außerdem muss unbedingt zum Schutz vor Hitze ein Gläschen verwendet werden!
20 Rabatt auf den Courleys-Füßchenkurs
Zu guter Letzt habe ich ein Goodie für Euch: Falls Ihr Lust habt, mal in den Nähmaschinen-Füßchenkurs von Courleys zu schauen, könnt Ihr jetzt von einem Weihnachtsrabatt profitieren. Hier der Link zum Kurs:
Mit dem Code „Bernina_Xmas“ bekommt Ihr ab sofort und bis Silvester 20% auf den Kurs. Er ist in 12 Module mit einigen Untermodulen aufgeteilt, beleuchtet alle Füße, zeigt außergewöhnliche Einsatzmöglichkeiten neben dem Standard … und das Beste: Er wird immer noch erweitert. Ihr könnt dem Kursleiter Fragen stellen und so Lösungen für Eure Projekte und Herausforderungen erhalten.
Wir wünschen euch ganz viel Spaß beim Sticken und Nähen. Aber Achtung, die Säckchen machen süchtig 😉
Manu mit dem Courleys-Team
Super schön, habe noch sehr viele Stoffreste die ich dafür verwenden kann
Wow, eine sehr schöne Idee