BERNINA Corporate Blog –
Hallo zusammen, heute zeige ich Euch wieder einmal ein tolles Upcycling-Projekt: Aus einer alten Jeans wird eine lässige und robuste Tasche im coolen „Used Look“, die auch die typischen Jeansnähte, die Außentaschen und den Hosenbund als Schultergurt verarbeitet. Zusätzlich zur alten Jeans benötigt Ihr noch ein abgelegtes T-Shirt mit einem Motiv, das sich zum Aufnähen eignet. Wenn Ihr das Innenfutter aus Wachstuch oder anderem wasserabweisendem Stoff näht, ist die Tasche auch ideal, um nasse Badesachen darin zu transportieren. Bei diesem nachhaltigen Projekt habt Ihr viel Spielraum für eigene Ideen und könnt alles, was Euch an Eurer alten Jeans und an Eurem T-Shirt gefällt, kreativ wiederverwerten!
Diese Idee stammt aus meinem Buch “Näh-Ideen aus Kaffee oder Tee”, ich darf sie Euch hier mit freundlicher Genehmigung des frechverlags kostenlos zur Verfügung stellen. Ganz druckfrisch ist übrigens mein Folgeband “Neue Näh-Ideen aus Kaffee oder Tee”! Wer neugierig ist und mal reinschauen möchte, klickt einfach auf den Titel!
Zurück zu den Umhängetaschen. Hier seht Ihr meine drei “Schätzchen” 😊:
Foto: lichtpunkt, Michael Ruder, Stuttgart
Foto: lichtpunkt, Michael Ruder, Stuttgart
Foto: lichtpunkt, Michael Ruder, Stuttgart
Hinweis auf tolle Workshops im BERNINA Creative Center in Steckborn
Bevor es mit der Anleitung losgeht, möchte ich hier die Gelegenheit nutzen und Euch auf die vielen tollen Workshops hinweisen, die im wunderschönen BERNINA Creative Center angeboten werden! Das Programm ist sehr vielfältig, es ist für jeden etwas dabei! Ganz besonders freue ich mich, dass ich nun auch zum Team der KursleiterInnen gehöre und dort im Mai 2024 zwei Nähworkshops zu meinem Lieblings-Thema “Jeans Upcycling” anbiete!
Klickt doch mal auf das BERNINA Kursangebot – dort findet Ihr auch meine Workshops. Vielleicht sehen wir uns ja vom 06.-07.05.24 (“Einkaufskorb – Jeans neu interpretiert”) oder vom 27.-28.05.24 (“Handtasche – Designerstück aus Ihrer Jeans”) in Steckborn? Ich würde mich riesig freuen!
Aber nun zur Anleitung für die coole Umhängetasche aus einer alten Jeans 😊…
Genäht habe ich übrigens mit meiner BERNINA 540 und meiner älteren, mechanischen BERNINA 1008, der dicke Lagen und Jeansstoff so gar nichts anhaben können ;-).
Umhängetasche nähen aus alten Jeans – wichtige Angaben
Größe der Umhängetaschen
Alle Maße in Höhe x Breite x Tiefe
- große Tasche (Querformat) 40 cm x 35 cm x 10 cm
- große Tasche (Hochformat) 35 cm x 45 cm x 10 cm
- kleine Tasche 24 cm x 32 cm x 6 cm
Material für die Umhängetasche
Alle Maße in Höhe x Breite
- Außenstoff: alte Jeans mit möglichst breiten Hosenbeinen
- Innenstoff: bunter Baumwollstoff oder Wachstuch, 82 cm x 52 cm (groß Querformat) / 102 cm x 42 cm (groß Hochformat) / 78 x 32 cm (klein)
- Applikation: 1-2 abgelegte T-Shirts mit Druckmotiven
- Optional: Etiketten, Label, Aufnäher etc.
- doppelseitig aufbügelbares Klebevlies
- doppelseitig aufbügelbares Klebevlies, z.B. Vliesofix von Vlieseline/Freudenberg
- Gurtband, 40 mm breit, 60 cm
- Farblich passendes Jeansnähgarn, z.B. DENIM DOC von Amann Mettler
- Jeansnähnadel (Stärke 90 oder 100)
- Sicherheitsnadel
Hinweis
Wenn Ihr dünnen Futterstoff oder Wachstuch verwendet, dann beim Nähen der Seitennähte und Eckabnäher eine geeignete dünnere Nadel einwechseln und mit gewöhnlichem Nähgarn nähen.
Tipp
Der Trageriemen kann auch komplett aus Gurtband bestehen. In diesem Fall die Länge des Trageriemens nach Wunsch festlegen und 8 cm fürs Aufnähen dazugeben.
Nahtzugaben
Die angegebenen Maße für die Schnittteile enthalten bereits 1 cm NZG.
Umhängetasche nähen aus alten Jeans – Schnittteile
Alle Maße in Höhe x Breite
Außenstoff, aus Jeans
- 1x vorderes Taschenteil, 52 cm x 42 cm (Groß Querformat)/ 42 cm x 52 cm (Groß Hochformat)/ 32 cm x 40 cm (klein)
- 1x rückwärtiges Taschenteil, 52 cm x 42 cm (Groß Querformat)/ 42 cm x 52 cm (Groß Hochformat)/ 32 cm x 40 cm (klein)
Innenstoff
- 1x Innenfutter, 52 cm x 82 cm (Groß Querformat)/ 42 cm x 102 cm (Groß Hochformat)/ 32 cm x 78 cm (klein)
Umhängetasche nähen aus alten Jeans – Zierelemente
Ein genauer Blick lohnt sich: Die meisten Jeans enthalten viele Details, die man als tolle Zierelemente am neuen Nähprojekt einsetzen kann: Etiketten, Label, Taschenbeutel mit Aufdruck, Fähnchen, Münztaschen, Gürtelschlaufen etc.
Die Etiketten und Label könnt Ihr abtrennen und wieder aufnähen. Auch Gürtelschlaufen und Münztäschchen sehen neu arrangiert und aufgesteppt sehr cool aus! Hier könnt Ihr Euch wirklich kreativ austoben und ausprobieren!
Umhängetasche nähen aus alten Jeans – Nähanleitung Teil 1
Zuschnitt der Taschenteile
Die Hosenbeine ca. 55 cm oberhalb der Säume abschneiden und an der Innen- oder Außenbeinnaht aufschneiden. Die „schönere“ Doppelnaht (falls vorhanden) sollte erhalten bleiben.
Vor dem Zuschnitt der zwei Taschenteile prüfen, ob diese glatt ausgeschnitten werden können oder ob die gebogene Hosennaht im oberen Teil der Hosenbeine stört. In diesem Fall die störende Mehrweite glatt unter die Naht falten, feststecken und auf der mit Stecknadeln fixierten Strecke oder auch komplett absteppen.
Die Säume knapp abschneiden, anschließend vorderes und rückwärtiges Taschenteil zuschneiden. Dabei darauf achten, dass die Doppelnähte der zwei Taschenteile etwas versetzt liegen, damit sie beim Zusammensteppen nicht aufeinandertreffen. Ein Hosenbein kann dafür auch um 180 Grad gedreht werden.
Tipp
Sollten die Hosenbeine zu schmal für den Zuschnitt sein, einfach aus anderen Teilen der Jeans passende Stücke ausschneiden und ansetzen.
Zuschnitt der Außentaschen
Für die Außentaschen die beiden Gesäßtaschen mit 3-4 cm Zugabe aus der Jeans ausschneiden.
Auf die linke Stoffseite Klebevlies bügeln.
Die Gesäßtaschen mit 1,5 cm Abstand zur Naht sauber ausschneiden.
Das Trägerpapier abziehen.
Aufnähen der Außentaschen
Die Außentaschen auf den Taschenteilen positionieren; dabei mindestens 6 cm Abstand zu den Kanten lassen. Die Gesäßtaschen aufbügeln und entlang der Schnittkanten mit Zickzackstich annähen.
Taschenteile kreativ gestalten
Nun könnt Ihr die Taschenteile ganz individuell und kreativ gestalten. Dafür das T-Shirt zur Hand nehmen und das oder die Motive erst einmal grob mit viel Abstand ausschneiden. Dann auf die linke Stoffseite Klebevlies bügeln, das Motiv sauber ausschneiden, das Trägerpapier abziehen, Motiv aufbügeln und feststeppen.
Nun könnt Ihr weitere Etiketten, Patches oder Applikationen auf den Taschenteilen positionieren und ebenfalls aufnähen. Hilfreich ist immer, zuvor linksseitig doppelseitig aufbügelbares Klebevlies auf die Applikationen aufzubügeln. Hier zeige ich Euch an einer weiteren Tasche, wie solch eine Gestaltung aussehen könnte.
Umhängetasche nähen aus alten Jeans – Nähanleitung Teil 2
Taschenkorpus nähen
Die Taschenteile rechts auf rechts legen, die Seitennähte und die Bodennaht mit Stecknadeln fixieren und schließen. Die Nahtzugaben auseinanderbügeln.
Für die Eckabnäher am Boden an beiden Ecken die Seitennaht rechts auf rechts auf die Bodennaht legen und rechtwinklig zur Naht mit 5 cm (große Tasche) / 3 cm (kleine Tasche) Abstand zur Ecke steppen.
Die Ecken dann mit 1 cm Abstand zur Naht abschneiden.
Innenfutter nähen
Das Innenfutter rechts auf rechts zusammenklappen und die Seitennähte schließen. Wechselt dazu gegebenenfalls eine für den Stoff geeignete, dünnere Nähnadel in die Maschine. Die Nahtzugaben auseinanderbügeln.
Die Eckabnäher für den Boden wie oben beschrieben nähen.
Umhängetasche nähen aus alten Jeans – Nähanleitung Teil 3
Schultergurt aus dem Hosenbund fertigen
Den Hosenbund und die Gürtelschlaufen direkt unter der Bundnaht von der Jeans abschneiden. Die losen Gürtelschlaufen werden später wieder festgesteppt.
Die Länge des Schultergurts festlegen; Ihr könnt sie an einer vorhandenen Tasche abmessen oder die unfertige Tasche auf passender Höhe an den Körper halten und das Maßband um die Schulter legen. Den Hosenbund ca. 3 cm überlappend am Gurtband feststecken. Zur festgelegten Gurtlänge 10 cm dazurechnen und Gurtband an diesem Maß abschneiden.
Die Gurtbandenden mit Zickzackstich versäubern. Kunstfaserband könnt Ihr auch vorsichtig mit einem Feuerzeug entlang der Kanten erhitzen, so dass die Fasern miteinander verschmelzen.
Das Gurtband wieder vom Hosenbund entfernen und an der linken Seitennaht der (fertigen) Tasche innerhalb der Nahtzugabe annähen. Das Gurtende sollte dabei 2 cm überstehen.
Taschenteile miteinander verstürzen
Außentasche und Innentasche rechts auf rechts ineinanderziehen und die obere Kante mit Stecknadeln fixieren.
Die Taschenkante zusammennähen, dabei eine 15 cm lange Wendeöffnung lassen.
Taschenkorpus fertigstellen
Die Tasche durch die Wendeöffnung auf rechts wenden. Die Stofflagen an der oberen Kante sauber aufeinanderbügeln und feststecken.
Die obere Taschenkante knappkantig absteppen. Dabei die Wendeöffnung schließen und das Gurtband mit einem Rechteck und zwei Diagonalen feststeppen.
Die Kante nochmals mit 3 cm Abstand zur ersten Naht absteppen.
Umhängetasche nähen aus alten Jeans – Nähanleitung Teil 4
Umhängetasche fertigstellen
Die losen Gürtelschlaufen auf dem Bund feststeppen. Dabei vorsichtig und langsam nähen. Wenn die Stofflagen zu dick sein sollten, könnt Ihr die Gürtelschlaufen auch abtrennen. Den Bund mit der Knopflochseite an der rechten Seitennaht der Tasche feststeppen, dabei das Ende 6-8 cm lose überstehen lassen. Hier nur zwei Nähte setzen, damit der Tunnel für den Kordelzug erhalten bleibt.
Die Tasche probeweise umhängen, die Enden von Bundstück und Gurtband wieder aufeinanderstecken, dabei darauf achten, dass der Träger nicht verdreht ist. Die Länge des Schulterriemens prüfen, gegebenenfalls das Gurtband nochmals etwas kürzen.
Gurtband und Bundstück zusammennähen.
Am Tunnel an der Taschenoberkante Einziehschlitze für die Kordel in den Außenstoff schneiden. Die Kordel mithilfe einer Sicherheitsnadel einziehen und die Kordelenden verknoten
Und schon ist aus einer alten Jeans und einem abgelegten T-Shirt eine neue, coole Umhängetasche geworden!
Für die lustigen, gestreiften Quasten schneidet Ihr 20 cm lange und 2 cm breite Streifen aus Single Jersey (hier eignet sich ebenfalls ein altes T-Shirt) zu (ca. 12-15 Stück). Dann dehnt Ihr diese, damit sie sich einrollen, fädelt sie dann durch einen Schlüsselring oder Karabiner und klappt sie hälftig aufeinander. Abschließend benötigt Ihr einen weiteren 20 cm langen Streifen. Diesen knotet Ihr fest unterhalb des Karabiners um alle Streifen. Nun könnt Ihr die Enden noch etwas kürzen und auf dieselbe Länge bringen.
Foto: lichtpunkt. Michael Ruder, Stuttgart
So, nun wünsche ich Euch ganz viel Spaß beim Nähen und kreativ sein und ich bin mir sicher, dass Ihr stolz auf Eure Ergebnisse sein werdet!
Herzliche Grüße,
Laura
Wunderschöne Ideen
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