Kreative Artikel zum Thema Nähen

Handyhülle nähen aus alten Jeans – Geschenkidee mit Gratisanleitung

Nähanleitung für eine Handyhülle aus alten Jeans 

Na, habt Ihr schon alle Eure Geschenke beisammen oder seid noch auf der Suche nach individuellen, selbstgenähten Ideen, die sich für Familie und Freundeskreis gleichermaßen eignen? Ich zeige Euch hier, wie Ihr aus abgetragenen Jeans coole Handyhüllen nähen könnt.

Die fransigen Kanten verleihen der Handyhülle einen tollen Used-Look, und durch die Wahl der Applikation wird die Hülle ganz individuell für die Beschenkten gestaltet.

Ein schöner Rücken kann auch entzücken ;-). Ein Gummiband sorgt dafür, dass das Handy sicher in der Hülle bleibt.

Dank Gummi kann die Handyhülle an den Gürtel gehängt werden…

…und das Handy von dort entnommen werden.

Für die Handyhüllen braucht ihr gar nicht viel zu besorgen, eventuell habt Ihr auch schon alles da – so könnt Ihr ganz schnell loslegen mit dem Nähen!

Handyhülle nähen aus alten Jeans – Anleitung

Größe und Material

Die Größe der Handyhülle ist variabel und wird passend für das Handy festgelegt werden. Wie das geht, beschreibe ich weiter unten.

Ihr benötigt folgendes Material:

  • Jeanshosenbein von abgelegter Jeans oder fester Jeansstoff
  • Gummiband, 6 mm-12 mm breit: 12 cm
  • Stoffreste für die Applikation
  • Volumenvlies zum Aufbügeln
  • Vliesofix
  • kleines Label, Aufnäher oder ein Stück Webband
  • Jeansnähgarn, z.B. Denim Doc von Amann Mettler
  • Jeansnähnadel, Nm 100 – 110
  • Maßband
  • Schneiderkreide oder Markierstift
  • Lineal
  • Stoffschere

Tipp: Beim Nähen mit Jeansstoffen und bei Upcycling-Projekten mit alten Jeans habe ich sehr gute Erfahrungen mit dem DENIM DOC Garn der Firma Amann Mettler gemacht. Das Garn ist super reißfest und dennoch nicht zu dick, so dass es sowohl als Unter- und Oberfaden sehr gut auf der Nähmaschine läuft.

Schnittmuster erstellen für die Handyhülle

Um die individuelle Schnittteilgröße zu ermitteln, müsst Ihr das Handy zuerst einmal ausmessen. Wenn das Handy mit Schutzhülle in die Handyhülle passen soll, dann lasst diese beim Ausmessen drauf.

  • Breite Schnittteil: 1x Breite Handy + 2x Höhe (Dicke) Handy + 1 cm Nahtzugabe
  • Länge Schnittteil: 2x Länge Handy + 1x Höhe (Dicke) Handy + 2 cm Nahtzugabe
  • Beispiel: Mein Handy ist 7,5 cm breit, 16 cm lang und ca. 1 cm hoch / dick. So ergeben sich bei mir diese Rechnungen:
    Breite: 7,5 cm + 2 cm + 1 cm = 10,5 cm
    Länge: 32 cm + 1 cm + 2 cm = 35 cm
    Mein Schnittteil ist somit 10,5 cm breit und 35 cm hoch.

Schnittteile grob ausschneiden

  • Zunächst einmal müsst Ihr die Naht am Hosenbein abschneiden.
  • Dann schneidet Ihr quer ein Stück für die Außenhülle zu. Der Abschnitt sollte ca. 2-3 cm breiter sein als das Schnittteil. Ihr solltet auch überprüfen, ob die Länge / Höhe passt – sonst müsst Ihr das Stück weiter oben, an einer breiteren Stelle aus dem Hosenbein ausschneiden. Trennt den Abschnitt dann an der “unaufwendigeren” Naht auf, so könnt Ihr die schöne Doppelnaht als Gestaltungselement einbinden.
  • Den Streifen für die Innenhülle könnt Ihr dann längs aus dem Hosenbein ausschneiden, auch hier erst einmal “grob”. Einfach rundum ein paar Zentimeter mehr zuschneiden. Innen benötigen wir keine bestehende Jeansnaht zur Zierde und es entstehen keine unnötig dicken Stellen.
  • Die Jeansstücke schön glatt bügeln.

Wer fertig gekauften Jeansstoff verwendet, darf diese Arbeitsschritte überspringen, nur Bügeln schadet natürlich auch hier nicht! 😉

Zuschnitt Handyhülle

  • das Schnittteil 2 x aus den vorbereiteten Jeansausschnitten ausschneiden. Achtet darauf, dass ihr möglichst parallel bzw. im rechten Winkel zum Webverlauf schneidet, dann werden die fransenden Kanten besonders gleichmäßig und schön.
  • das Schnittteil 1x (rundum 0,5 cm kleiner) aus Volumenvlies zuschneiden. Dazu einfach bei Breite und Länge je einen Zentimeter abziehen. Mein Volumenvlies ist beispielsweise 9,5 cm breit und 34 cm lang

Volumenvlies aufbügeln

Volumenvlies nach Herstelleranleitung auf die linke Stoffseite der Außenseite aufbügeln.

Schnittteile aufeinandernähen

Die Schnittteile passgenau links auf links aufeinanderheften. Die oberen und unteren Kanten mit Geradstich 0,5 cm breit zusammensteppen. Die Naht 0,5 cm von der Seitenkante beginnen und enden lassen. Nahtanfang und -ende mit Rückstichen sichern.

Applikation 

Für die Applikation benötigt Ihr erst einmal ein Motiv. Falls Ihr keine eigene Idee umsetzen möchtet, habe ich Euch ein paar Applikationen zum Herunterladen zusammengestellt:

Handyhülle_aus_Jeans_nähen_Applikationen

Ihr könnt die Motive durch Verändern der Ausdruckgröße auch kleiner oder größer – passend zu Eurer Handyhülle – Ausdrucken.

Zum Aufnähen der Applikation Vliesofix von links auf den Applikationsstoff aufbügeln. Das Motiv (Applikation) mit Markierstift auf den Stoff (oder spiegelverkehrt mit Bleistift auf das Vliesofix-Papier) übertragen und ausschneiden.

Das Trägerpapier abziehen und das Motiv aufbügeln.

Mehrfach mit Geradstich oder einfach mit Zickzackstich absteppen.

Wenn Ihr den Geradstich verwendet, dann dürfen die Nähte ruhig etwas ungenau ausfallen, das passt zum Stil!

Gummiband auf der Vorderseite der Handyhülle 

Das Gummiband 4 cm unterhalb der Oberkante des Vorderteils mit einer rechteckigen Naht oder mehreren Quernähten mittig auf der Vorderseite der Handyhülle feststeppen.

Als Abdeckung und könnt Ihr ein Label, ein kleines Etikett oder ein Stück Webband mit eingeklappten Seitenkanten über das Gummibandende steppen.

Gummiband auf der Rückseite 

Die Hüllenteile aufeinanderlegen, das Gummiband um die Oberkante legen und so in der Mitte der Rückseite festheften, dass es glatt anliegt, aber nicht spannt. Wenn Ihr Euch die Stelle mit einem Markierstift oder Schneiderkreide anzeichnet, dann könnt Ihr die Stecknadel auch entfernen und das Gummiband erst unter der Nähmaschine an die richtige Stelle anlegen.

Die Hülle wieder aufklappen und das Gummiband mit einer rechteckigen Naht oder ein paar Längsnähten feststeppen. Am Besten geht das, wenn Ihr den Anschiebetisch entfernt und die Handyhülle um den Freiarm legt.

Um das Gummibandende auf der Rückseite zu verdecken, könnt Ihr auch hier ein Label oder eine kleine Applikation aufnähen. Das ist ein bisschen knifflig, weil das Gummiband “im Weg” ist und die Hülle nicht mehr glatt liegt. Einfach langsam nähen und darauf achten, dass alles glatt liegt und das Gummi nicht unter den Nähfuß gerät.

Sieht doch ganz gut aus! 🙂

Die Seitenkanten der Handyhülle aufeinandernähen

Die Handyhülle wieder passgenau zusammenklappen und die Seitenkanten heften.

Die Seitenkanten 0,5 cm breit zusammensteppen. Dabei die Naht exakt an der unteren Kante beginnen und 0,5 cm vor der oberen Kante enden lassen. Nahtanfang und -ende mit Rückstichen sichern.

Handyhülle nähen – die letzten Schritte 

Damit die Kanten schön ausfransen, muss die Hülle noch gewaschen werden. Ihr könnt sie einfach mit in der Jeanswäsche mitwaschen. Und so sehen die Kanten nach der Wäsche aus:

Nach dem Waschen und Trocknen werden die herausstehenden Fädchen einfach abgeschnitten.

Übrigens: Es geht deutlich schneller, wenn man die Arbeitsschritte gleichzeitig für mehrere Handyhüllen erledigt. Daher nähe ich meine Handyhüllen immer gerne als “Fließbandarbeit”!

Ich hoffe, Euch gefällt meine Idee und ich wünsche Euch viel Spaß beim Handyhüllen nähen aus Euren alten (Lieblings?)-Jeans!

Herzlichst, Laura

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