Hallo ihr Lieben,
Mit dem Muschel- und Tricotsäumer lassen sich sehr schöne Saumabschlüsse arbeiten. Der Nähfuß ist mit einer sogenannten Schnecke in dem Fußvorteil ausgestattet. Sie bewirkt, dass der Stoff doppelt eingeschlagen wird. Der Fuß ist vom Aufbau so, dass ein leicht wulstiger Saum entsteht. Näht man den Saum mit einem Zickzack-, Blind-, Varioverlock-, oder Universialstich erhält man den sogenannten Muschelsaum. Aber nicht nur, dass man mit diesem Fuß schmale und saubere Säume in der Breite von 4 mm an weichen leichten Stoffen herstellen kann, man kann mit ihm auch Schnüre aufnähen.
Wie der Stoff in die Schnecke geführt wird und welche Einstellungen an der Maschine vorzunehmen sind zeigt das nachfolgende Video:
Ihr habt bestimmt auch in eurem Stofffundus Stoffreste, die nur für ein kleines Projekt reichen, so wie ich. Daraus lassen sich durchaus sehr schöne kleine Geschenke ohne viel Aufwand nähen. Seit geraumer Zeit lag in meinem Stofflager ein Jersey, der für ein T-Shirt leider nicht mehr reichte, jedoch wollte ich ihn auch nicht wegtun. Dann kam mir in den Sinn einen Schal daraus zunähen. Ich wollte ihn aber auch nicht nur mit der Overlock gestalten. Ein bisschen pfiffiger sollte er schon sein. Wie ich diesen nun gearbeitet habe, möchte ich euch zeigen.
Schal mit Muschelsaum und Kordelapplikation – Anleitung
Was man dafür braucht:
- Jersey 35 cm x 140 cm
- passendes Nähgarn
- Satinkordel Ø 3 mm in 3 unterschiedlichen Farben
- passendes Stickgarn zu der Satinkordel
- eventuell passendes Overlockgarn
- Solufix (Freudenberg)
Sonstige Zubehöre und Werkzeuge wie:
- Overlockfuß # 2/2A oder gegebenenfalls Overlockmaschine
- Stecknadeln
- Rollschneider
- Rollschneidematte
- Stopfnadel
- Schneiderkreide
Ich habe auf einem Reststück den Gerad- und Zickzackstich ausprobiert. Der Geradstich lässt die Satinkordel so wirken, als wäre sie nur auf das Material draufgelegt. Der Zickzackstich verändert die Struktur der Satinkordel doch sehr. Mir persönlich gefällt die Technik mit dem Geradstich besser.
Das Jerseyreststück gerade zuschneiden, die Maße von meinem Schal sind 35 cm breit und 130 m lang. Die Rückseite mit Solufix ausstatten. Ihr solltet auf jeden Fall ein Stickvlies für das Aufnähen der Kordel verwenden, ansonsten verzieht sich das Material extrem. Ein selbstklebendes wasserlösliches Stickvlies eignet sich perfekt. Es lässt sich nach der Fertigstellung einfach auswaschen und es verbleiben keine Vliesrückstände. Auf der rechten Seite mit Schneiderkreide im 60° Winkel und mit einem Abstand von 7,5 cm Linien aufzeichnen.
Maschine mit dem passenden Stickgarn zur Kordel einfädeln. Für den Unterfaden habe ich schwarzes 120ger Garn verwendet. Geradstich einstellen. Satinkordel durch die Schnecke führen und entlang der Markierung aufnähen. Jede dritte Linie mit der gleichen Farbe benähen.
Fertig aufgenähte Satinkordel.
Maschine im Oberfadenbereich mit schwarzem Garn ausstatten. An den kurzen Seiten einen Muschelsaum mit dem Blindstich (Grundeinstellung) nähen.
Lange Seiten aufeinander stecken.
Entweder die lange Seiten mit der Nähmaschine und dem Fuß 2/2A oder mit der Overlockmaschine zusammennähen. Das Stickvlies solltet ihr in beiden Fällen erst auswaschen, wenn der Schal fertig genäht ist.
Die Nahtketten, die beim Zusammennähen mit der Overlockmaschine am Anfang und am Ende der Naht verbleiben, mit einer Stopfnadel vernähen.
Dann den Schal im Kurzprogramm der Waschmaschine durchwaschen und kurz im Trockner antrocknen. Schal anschließend wenden. Fertig!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nacharbeiten.
Eure Birgit
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