Ansteckblüten aus Stoff erleben gerade ihr großes Revival. Zum ersten Mal sind sie mir im Rahmen der Fashion Week in Kopenhagen aufgefallen. Seitdem sehe ich sie überall. Sie sind ein absoluter Hingucker und hübschen jedes Outfit auf. Ihr könnt sie mit Strick, Shirts, Jeansjacken oder Blazern kombinieren. Wie toll, dass sie nur mit der Overlock mit wenig Aufwand aus Stoffresten ganz schnell selbst genäht sind. Besonders schick wirken sie aus edler Seide, cool sind sie aber auch aus Jeans.
Wie ihr euch die dekorativen Ansteckblüten ganz schnell nähen könnt, zeige ich euch in diesem Tutorial.
Ansteckblüten nähen mit der Overlock – Anleitung
Material – das braucht Ihr
- Seide oder Stoffreste nach Wahl (ich habe Seidenreste von Bara Studio verwendet)
- Seraflock oder Seralene von Mettler
- Seralon von Mettler
- Nähnadel
- Broschennadel zum Annähen oder Sicherheitsnadel
- Cutter, langes Schneidelineal, Schneidematte
Zuschnitt
Schneidet euch für eine kleine Blüte einen 5 cm breiten und 86 cm langen, für die große Blüte einen 7 cm breiten und 100 cm langen Streifen zu. Dazu am besten einen ganz scharfen Rollschneider und ein langes Schneidelineal auf einer Schneidematte verwenden. Hier in meiner bebilderten Anleitung habe ich eine große Blüte genäht.
Damit sich die Blüte später schön legt, den Streifen nun an der Oberkante abschrägen. Dazu verwendet ihr das Lineal. An einer schmalen Seite bei 2,5 cm (kleine Blüte) oder bei 3,5 cm (große Blüte) anlegen und bis zum anderen schmalen Ende auf die gesamte Breite auslaufen lassen. Das breite Ende etwas abrunden.
Overlock für den Rollsaum vorbereiten
Nun wird die obere, abgeschrägte Kante mit dem 3 Faden-Rollsaum versäubert. Ihr könnt dafür Seralene oder Seraflock verwenden. Seralene ist extrem zart und fein, daher wird der Rollsaum damit sehr edel und dezent. Mit dem Bauschgarn Seraflock erzielt ihr einen eher voluminösen, aber auch weichen Effekt. Probiert aus, was euch besser gefällt.
Für die grüne und lilafarbene Blüte habe ich Seraflock verwendet, für die weinrote Seralene.
Zuerst entfernt ihr die linke Nadel und fädelt das gewünschte Garn ein. Ich habe übrigens Microtex-Nähmaschinennadeln verwendet. Das funktioniert super und ihr verletzt zarte Stoffe nicht.
Die Maschine so einstellen:
- Rechte Nadel 4
- Obergreifer: 4
- Untergreifer: 5,5, fast 6
- Stichlänge: R
- Rollsaumhebel umlegen
Bei mir ist die BERNINA L 850 im Einsatz:
Unbedingt auf einem Stoffrest einen Probesaum nähen und ggf. die Einstellungen anpasssen!
Rollsaum arbeiten
An der abgeschrägten Kante näht ihr nun einen dekorativen Rollsaum. Bei extrem dünnen und zarten Stoffen finde ich es hilfreich, den Stoff während des Säumens gut zu spannen. So wird der Saum schön gleichmäßig.
Overlock fürs Kräuseln vorbereiten
Im nächsten Schritt wird die untere, gerade Kante des Stoffstreifens gekräuselt. Auch das geht mir der Overlock ganz einfach. Die linke Nadel wieder einfädeln. Dann farblich passendes Overlockgarn, zum Beispiel Seracor, einfädeln.
Maschine zum Kräuseln einstellen:
- Stichlänge: 4,5
- Differential: 2
- Stichbreite: 6
- Spannung: alle 4
Untere Kante kräuseln
Nun näht ihr entlang der unteren Kante. Schon während des Nähens merkt ihr, dass sich die Kante kräuselt.
Habt ihr die gesamte Länge genäht, den Stoff herausnehmen, dabei die Fäden lang lassen. Nun an einem Ende die Fäden gut miteinander verknoten.
Am anderen Ende die Fadenraupe aufdröseln und nur an den beiden Nadelfäden ziehen. Eine Pinzette ist hier sehr hilfreich.
Auf welche Länge ihr den Stoff kräuselt, kommt auf den Stoff an. Zur Orientierung: Meine großen Blüten habe ich auf eine Länge von ca. 20 cm gekräuselt. Festeren Stoff müsst ihr prinzipiell weniger kräuseln. Verknotet dann die Fadenenden auch auf dieser Seite sehr gründlich.
Blüte formen
Wenn die Kräuselung gleichmäßig verteilt ist, könnt ihr den Streifen von der schmalen Seite her straff aufrollen und immer wieder mit der Nähnadel in der gerafften Stoffkante mit Handstichen fixieren. Dabei aufpassen, dass sich die Raffung schön legt und die Stoffkante nicht nach oben herausrutscht.
Dann den Faden sehr gut vernähen.
Broschennadel annähen
Zum Schluss wird die Broschennadel auf der Rückseite aufgenäht. Bringt sie am oberen Rand der Blütenmitte an, damit sie später beim Tragen nicht zu sehen ist.
Fertig! Ihr könnt die Blüten übrigens auch an ein Band nähen und euch um das Handgelenk knoten (das ist auch hübsch für eine Hochzeit). Oder ihr tragt sie an einem Gürtel, an eurer Handtasche…
Ich habe sie exemplarisch an einigen meiner handgestrickten Teile angebracht.
Sehr chic. Ich bin auch Fan dieser Ansteckblumen. Vielen Dank für die Anleitung, coole Idee!