Eine gute Vorbereitung erleichtert das Nähen erheblich. Linien von Abnäher oder Taschen müssen von den Schnittteilen auf den Stoff übertragen werden. Profis fügen auch “Knipse” als Nahtlinienmarkierungen ein.
Schnell: Rädeln
Die gute alte Methode funktioniert meistens. Liegt die rechte Stoffseite beim Zuschnitt innen, ist es ganz einfach. Zwischen Schnittteil und Stoff vorne und hinten ein Stück Kopierpapier schieben und Abnäher oder andere Linien durchrädeln.
Kopierpapier gibt es in verschiedenen Farben. Keinen zu grossen Farbkontrast wählen.
Rädchen gibt es sowohl mit, als auch neuerdings ohne Zacken, speziell für das Kopierpapier gemacht.
Bei dünnen Stoffen eine Schneidematte unterlegen oder ein gebügeltes Geschirrtuch. Nicht zu stark drücken, die Farbe kann bei feinen Stoffen durchschlagen. Farbe ist durch Abreiben entfernbar, oder durch waschen.
Wie bei Mutti: Faden schlagen
Wer keine geeigneten Hilfsmittel hat, kommt auch mit einem Heftfaden und einer Nadel zum Ziel. Das braucht zwar mehr Zeit, aber es funktioniert wirklich immer.
Doppelte Stofflage. Alle Linien mit grossen Stichen von Hand nachnähen, dabei zwischen den Stichen grosse Schlingen lassen. Schlingen durchschneiden, Schnittteil entfernen. Anschliessend die Stofflagen vorsichtig auseinander ziehen und die Fäden zwischen den Stofflagen durchschneiden.
Heffaden eignet sich hier besser, als einfacher Nähfaden, da er rauer ist und nicht so leicht aus dem Stoff rutscht.
Eher für eine einzelne Stofflage: Anzeichnen
Abnäher einschneiden, umklappen und entlang den Linien nachzeichnen.
Es eignen sich Trickmarker für sofortige Verarbeitung oder wasserlösliche Stifte, für die Arbeiten, die noch liegen bleiben. Aber auf keinen Fall über die Markierungen bügeln, bevor sie noch nicht restlos entfernt wurden! Bei Synthetik vorher testen.
Sofern die Stoffe nicht gerade tiefschwarz sind, eigenen sich auch Kreidestifte oder Kreiderädchen sehr gut.
Für schnelles Arbeiten ohne Anzeichnen: Knipse
Dort wo sich Nählinien kreuzen oder Richtungswechsel sind (Taille, Revers), werden Einschnitte in die Zugaben gemacht. Im Schneiderjargon Knipse genannt. So können die verschiedenen Schnittteile einfach aufeinander gelegt werden und oft sogar ohne Stecknadeln einfach drauf losgenäht werden.
Geübte Näherinnen kommen beim Abnäher so mit 1 Punkt in der Spitze und den Knipsen auf der Zugabe aus, ohne weitere Linien einzeichnen zu müssen. Leicht zu verarbeitende Stoffe vorausgesetzt!
Tipp: Fehlende Anzeichnungen können so jederzeit durch nochmaliges Auflegen des Schnittteils rekonstruiert werden.
Haben wir etwas vergessen? Kennen Sie noch weitere Methoden? Dann melden Sie sich unter [email protected], Betreff: Markierungen. Wir sind gespannt!
Danke für die Erklärung, habe einiges dazu gelernt-
LG Sigrid
Muttis Anleitung hatten wir ja schon….
Hier kommt Omas Anleitung:
Man nehme den Markierfuß 419 und folge der Anleitung im Anleitungsbuch Mein Bernina Buch 830 aus dem Jahr 1972 Seite 36.
Das ist ja eine tolle Erklärung, vielen Dank.
Da war mir einiges neu und ich habe gleich wieder etwas dazugelernt.
Viele liebe Grüße
Tatjana