Karlsruher Weihnachtsmesse für Angewandte Kunst
Vom 6. bis zum 14. Dezember 2014 bietet die Weihnachtsmesse für Angewandte Kunst im Museum beim Markt in Karlsruhe wieder zeitgenössisches Kunsthandwerk in höchster Qualität, zum Schauen, als Inspiration oder zum Erwerb eines individuellen Präsents.
Bei der facettenreichen Auswahl meisterlicher Werke der Disziplinen Textil, Schmuck, Gerät, Holz, Leder, Papier und Keramik kann sich der Besucher auf einen inspirierenden Mix aus traditioneller wie auch experimenteller Kunstfertigkeit freuen.
Unter den 33 Teilnehmern ist nahezu jeder dritte ein Newcomer und stellt zum ersten Mal in Karlsruhe aus. In diesem Jahr dabei ist zum Beispiel die Textildesignerin Anita Conradi. Sie nutzt das innovative 3-D-Druckverfahren um aus dem Material Filz aussergewöhnliche, raumgreifende Objekte zu gestalten.
Die Keramikerin Gabi Ehrminger – jüngst von der Jury ausgewählt, um auf der Landesausstellung für Kunsthandwerk auszustellen – ist unter anderem bekannt für ihre Gefässe aus dem Holzbrand, einem Brandverfahren von 8 bis 12 Stunden bei 900 Grad, wodurch ein besonderes Farbspiel erzeugt wird.
Besonders neugierig kann man auch auf die Arbeiten der beiden jungen Glaskünstlerinnen Louise Lang und Franca Tasch – genannt Weiberwalz – sein. Von Dänemark über die USA bis nach China: 24 Monate waren sie in 21 Ländern auf der Walz, immer auf der Suche nach traditionellen und neuen Trends im Bereich der Glasherstellung und der Arbeit mit den grossen Meistern ihres Fachs. Ihr Weiberwalz-Blog ist eine Fundgrube und ihre Arbeiten das Ergebnis dieser vielfältigen Eindrücke.
Bei der Nominierung der Aussteller/Innen wurde vor allem auf das Kriterium der gestalterischen Qualität bei gleichzeitiger handwerklicher Perfektion Wert gelegt. So gewährt die Messe einen Einblick in die Innovationskraft, die Individualität und Vielfalt des aktuellen kunsthandwerklichen Schaffens.
Die Karlsruher Weihnachtsmesse, die sich in über 20 Jahren als feste Grösse etabliert hat, ist eine gemeinsame Veranstaltung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe und des BdK Bund der Kunsthandwerker Baden-Württemberg.
Info:
6. – 14. Dezember 2014
22. Karlsruher Weihnachtsmesse für Angewandte Kunst
Museum beim Markt
Karl-Friedrich-Strasse 6
76133 Karlsruhe
www.weihnachtsmesse-karlsruhe.de
Öffnungszeiten:
täglich 11 – 18 Uhr
Eintritt: 1 EUR beim ersten Besuch, weitere Besuche sind frei
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Textile Geschichten von Anita Leutwiler
Wer kennt sie nicht? Anita Leutwiler ist seit vielen Jahren Patchworkerin und malt mit Stoff. Es entstehen phantasievoll-hinreissende Bilder in einer ganz eigenen Bildsprache, märchenhaft-bezaubernd, manchmal hintergündig. Eines Tages erscheint auch eine kleine blaue Maus auf ihren Bildern, wird zu ihrem Markenzeichen und schliesslich findet die kleine Maus auch in ihre Kinderbücher, deren Illustrationen eigentlich genähte Bilder sind. Die Künstlerin illustriert aber nicht nur Bücher, sondern beschreibt ihre Lebenserfahrung, ihre Lebensgeschichten, ihre Erlebnisse in ihren Quilts, die durchaus auch einen ernsten Charakter haben können.
Noch bis zum 11. Januar 2015 kann man die wunderschöne Ausstellung im Kunsthandwerkerhof in Königsberg besuchen.
Info:
28. September 2014 – 11. Januar 2015
Textile Geschichten
Anita Leutwiler
Kunsthandwerkerhof
Altes Brauhaus 4
97486 Königsberg
Öffnungszeiten:
Mi – So: ab 14 Uhr
Eintritt frei
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Textil.Bild.Kunst.
Das textile Wandbild nach 1945
Die Dortmunder Sammlung zur Textilkunst konnte jüngst um fünf grossformatige Wandteppiche aus dem 1966 eröffneten Dortmunder Opernhaus erweitert werden. Die fünf erhaltenen Tapisserien ergänzen hervorragend die textilkünstlerische Sammlung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, in der Namen wie Lotte Hofmann, Franz und Inge Vahle, Liselotte Engelhardt, Hedwig Klöckner-Triebe, Karl Wollermann und Alen Müller-Hellwig vertreten sind.
Die Ausstellung ist ein Beitrag zur Einbindung der textilen Kunst in die allgemeine Kunstentwicklung. Die Zeit nach 1945 bis in die 1970er Jahre steht im Mittelpunkt.
Über diese Ausstellung wird noch ein ausführlicher Bericht folgen.
Info:
29. November 2014 – 22. März 2015
Textil.Bild.Kunst. Das textile Wandbild nach 1945
Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund
Hansastrasse 3
44137 Dortmund
Öffnungszeiten:
Di, Mi, Fr, So: 10 – 17 Uhr
Do: 10 – 20 Uhr
Sa: 12 – 17 Uhr
Mo sowie Heiligabend, 1. Weihnachtstag, Silvester, Neujahr geschlossen
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MKG Messe für Kunst und Handwerk 2014
Die MKG Messe für Kunst und Handwerk versteht sich als Forum für höchste gestalterische und handwerkliche Qualität sowie als Experimentalraum für den künstlerischen Nachwuchs. Gleichsam als Gütesiegel werden zwei Preise verliehen.
Die Öffnung der MKG Messe seit 2012 auf den gesamtdeutschen Sprachraum wirkt sich in einer stetig wachsenden Zahl von hochkarätigen Bewerbungen aus. Diese Entwicklung trägt dazu bei, das Profil der MKG Messe zwischen Kontinuität und Innovation weiter zu schärfen.
Mit Ihrer Qualitätsauslese bietet sie den Besuchern ein reiches Spektrum für gute Gestaltung. Damit findet eine wichtige Aufgabe des MKG eine weitere Plattform: die Schärfung des alltäglichen Bewusstseins für den guten Geschmack.
Neue Impulse erhält die MKG Messe auch durch den Förderpreis. Hierfür spürt die Messejury internationalen aktuellen Tendenzen nach und nominiert vielversprechende Kandidaten für die Shortlist.
Die hier vorgestellten Arbeiten beweisen einmal mehr, dass die Grenzen zwischen Kunsthandwerk, Design und freiem Objekt längst in Auflösung begriffen sind.
Parallel zum Förderpreis hat sich inzwischen auch die Hochschulplattform als dritter wichtiger Baustein der MKG Messe etabliert. Hochschulen sind ein Gradmesser für die Zukunft, für neue gestalterische und technologische Experimente.
In diesem Jahr haben sich die Fakultät Design, Medien und Information der HAW Hamburg und die Fakultät Design und Handwerk der Staatlichen Universität Seoul in Korea beworben. Im Fokus ihrer Präsentationen stehen die Materialien Filz und Porzellan.
Info:
28. November – 7. Dezember 2014
MKG Messe für Kunst und Handwerk 2014
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Steintorplatz
20099 Hamburg
Öffnungszeiten:
Di – So: 10 – 18 Uhr
Do: 10 – 21 Uhr
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EBENBILD + GEGENSTÜCK
Textil Art Thüringen
Unter dem Titel ‘EBENBILD + GEGENSTÜCK’ eröffnete das Kunsthaus Meyenburg am 22. November 2014 eine Sonderausstellung mit ungewöhnlichen Werken der Künstlergruppe ‘TAT’.
Die Mitglieder der Gruppe ‘Textil Art Thüringen’ (TAT) arbeiten seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten, nicht nur textilen Techniken – wie Nähen, Weben, Sticken, Filzen, Drucken oder Papierschöpfen. Dabei werden diese abgewandelt und mit eigenen oder eigens entwickelten Verfahren kombiniert. Die Experimente mit den Materialien führen weit über den textilen Charakter hinaus. Das umfängliche Gebiet Textil wurde und wird von den Künstlerinnen neu bearbeitet. Der Gruppe gehören 10 Textilkünstlerinnen an, von denen Nora Grawitter, Ute Herre, Cordula Hartung, Anne-Katrein Maschke und Sybille Suchy in der Nordhäuser Ausstellung mit Werken vertreten sind.
Beim Projekt ‘EBENBILD + GEGENSTÜCK’ bestand die besondere Herausforderung darin, sich auf die Arbeit eines anderen einzulassen. Jede der Beteiligten schuf in ihrem Atelier eine Arbeit im Format 1 x 1 Meter zu einem für sie relevanten und interessanten Aspekt der Geschichte eines Klosters – das EBENBILD. Im Sommer 2013 verbrachte man eine gemeinsame Woche in eben diesem Kloster, wo das GEGENSTÜCK zum EBENBILD dann durch eine jeweils andere – zugeloste – Kollegin, geschaffen wurde. Das Spannende in dieser künstlerischen Auseinandersetzung war, mit den eigenen Ausdrucksformen auf den Partner zu reagieren und damit auch für sich selbst neue Ausdrucksmöglichkeiten zu entdecken.
Info:
23. November 2014 – 25. Januar 2015
EBENBILD + GEGENSTÜCK
Textil Art Thüringen
Kunsthaus Meyenburg
Alexander-Puschkin-Strasse 31
99734 Nordhausen
Öffnungszeiten:
Di – So: 10 – 17 Uhr
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Zeughausmesse
‘Ein Hut ist eine Skulptur für sich’, sagt die Berliner Modistenmeisterin Katharina Sigwart. Mittels selbstgebautem 3-D-Drucker hat sie eine Hutform geschaffen, aus der sie die Filzkappe unisex ‘wired’ kreiert hat. Diese innovative Kopfbedeckung ist speziell für das Tragen von Kopfhörern entwickelt. Dieser ganz besondere Blickfang wird bei der Zeughausmesse im Schlüterhof des Deutschen Historischen Museums in Berlin präsentiert.
Rund 95 Künstler und Designer stellen im festlichen Rahmen eine hochwertige Auswahl an exzellenten Produkten für den täglichen Gebrauch aus – Erlesenes aus den Bereichen Glas, Holz, Keramik, Leder-, Hut-, Textil- und Modegestaltung sowie Schmuck.
Alena Willroth ist Mode- und Textilgestalterin und beschäftigt sich mit dem Verschweissen von Plastikmaterialien. Sie entwickelte eine Technik, die es ihr erlaubt sehr filigrane Formen zu schaffen. Die schmückenden Unikate bestehen aus weichem Polyäthylen, sind relativ reissfest und absolut bruchsicher.
Durch den hohen Anspruch der Künstler und Designer wird ihre Gebrauchskunst zum Genuss für den Alltag. Jeder Besucher wird hier etwas entdecken, das ihn begeistert. Wer möchte, kann mit den Künstlern in den Dialog kommen.
Designerin Karina Wendt fertigt mundgeblasene Schalen in unterschiedlichen Grössen und Farben. Sie beeindrucken vor allem durch ihr Farbenspiel und die Werkzeugspuren im Glas. Als Besonderheit stellt die Künstlerin für einzelne alte Porzellandeckel individuelle Glasobjekte her. Ihre Formen reichen von kleinen Schmuckdosen bis hin zu grossen Schüsseln und Vasen.
Ziel der Verkaufsausstellung ist auch eine Werkschau der Teilnehmer, die die gegenwärtige Entwicklung der zeitgenössischen Angewandten Kunst beleuchtet. Dazu gehören neue Ideen und Herangehensweisen ebenso wie bewährte traditionelle Techniken.
Zum 10-jährigen Jubiläum der Veranstaltung passt auch der Titel des diesjährigen Wettbewerbs ‘Ingenious Creation’ Ausgezeichnet! – Zwischen Kunst und Trophäe. Künstler aus allen Bereichen waren herausgefordert, Pokale, Medaillen, Orden oder Trophäen mit verschiedensten Materialien und Techniken neu und überraschend zu gestalten. Die besten Ergebnisse des Wettbewerbs werden innerhalb einer Sonderschau präsentiert.
Die Trophäe von Anja Heymann in Form eines Tierfelles, dessen ‘Fell’ aus tausenden von spitzen Nadeln besteht, regt den Beschauer zum Staunen und Nachdenken an.
Die Designer Johanna Spath und Johannes Tsopanides nutzten die neue 3-D-Drucktechnik, um mit Hilfe einer eigens entwickelten Software das Frequenzspektrum von Klängen, z. B. das einer persönlichen Laudatio, in einem Vasenobjekt festzuhalten. Die ausgedruckten Unikate können dabei, je nach Stimme und Lautstärke, bizarre Formen annehmen.
Die Berliner Zeughausmesse für Angewandte Kunst und Design findet seit 2004 im Schlüterhof des Deutschen Historischen Museums statt. Über die Teilnahme der ausstellenden Künstler entscheidet eine Jury. Jährlich werden jeweils drei Künstlerinnen und Künstler für ihre herausragenden Leistungen mit Preisen ausgezeichnet.
Bereits 1844 war hier im Rahmen der ‘Allgemeinen Deutschen Gewerbeausstellung’ anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Deutschen Zollvereins das Berliner Kunsthandwerk mit einem breiten Spektrum vertreten.
Heute, im Zeitalter seelenloser industrieller Einheitsprodukte, ist es das Anliegen der Zeughausmesse, die Sinne der Menschen für die Schönheit und besondere Qualität feiner Gebrauchsgegenstände und Schmuckobjekte zu schärfen, die auf der Grundlage traditioneller Handwerkskunst mit einer unverwechselbaren künstlerischen Handschrift gefertigt werden.
Info:
11. – 14. Dezember 2014
18. Zeughausmesse für Angewandte Kunst und Design
Deutsches Historisches Museum Berlin
Schlüterhof im Zeughaus
Unter den Linden 2
10117 Berlin-Mitte
Öffnungszeiten:
Do: 15 – 18 Uhr
Fr: 10 – 18 Uhr
Sa: 10 – 21 Uhr
So: 10 – 18 Uhr
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Strahlung-Radiation
Diese interessante Ausstellung ist uns schon hier und da im Blog über den Weg gelaufen. Sie fällt aus dem üblichen Rahmen. Einmal durch ihre Entstehungsgeschichte, die letztlich zu einer Einladung des Deutsch-Schweizerischen Fachverbands für Strahlenschutz führte, diese Ausstellung beim 4. Europäischen Kongress für Strahlenschutz im Juni 2014 in Genf zu zeigen. Die Verbindung schuf Angelika Henrichs Gatte. Angelika holte sich Verstärkung ins Boot, ist sie doch Mitglied bei zwei Quiltgruppen, bei den FreiScherlern und bei den Freisinger Schnipsis. Dort ist ebenfalls Freundin Barbara Lange Mitglied, die ausserdem internationale Quiltfreundschaften pflegt und sich tatkräftig in die Vorbereitung und Organisation des Unternehmens ‘Strahlung-Radiation’ eingebracht hat. Man lud international bekannte Textilkünstlerinnen aus 11 Ländern dazu ein, das Thema ‘Strahlung’ aus ihrer künstlerischen Perspektive darzustellen.
Heraus kamen 80 Quilts und textile Objekte, die sich mit Aspekten der Teilchenphysik seit dem Urknall bis hin zu gesellschaftlichen Themen der Gegenwart befassen. So wurde zum anderen eine Brücke zwischen Wissenschaft und Kunst geschlagen.
Da auch ich zur Teilnahme eingeladen war, liess ich mir die Vernissage im Juni 2014 in Genf nicht entgehen, die am Vorabend vor der Kongresseröffnung stattfand.
Die ersten wissenschaftlichen Besucher, die sich im CICG für den Kongress einschrieben, trafen auf die Quiltausstellung, manche zum ersten Mal, waren aber durchweg sehr angetan von den künstlerischen Interpretationen wissenschaftlicher Themen.
Das Foyer des Kongresszentrums bietet auf mehreren Ebenen tolle Ausstellungsmöglichkeiten. Eine Galerie war für die Quiltausstellung reserviert. Die Exponate hingen dort frei, sehr luftig und schon allein diese Art der Hängung war sehenswert. Die Besucher konnten sich zwanglos dazwischen bewegen und die Exponate auf sich wirken lassen oder sich auch z.B. mit den anwesenden Quilterinnen ins Gespräch vertiefen.
Anhand der Formate, die sich die Initiatorinnen selbst vorgegeben hatten, aber auch den internationalen Teilnehmerinnen zur Bedingung gemacht worden waren, lassen sich die Exponate unterscheiden. Gleichzeitig konnte man so in den allermeisten Fällen Rücken an Rücken bestens hängen.
Und das fabelhafte Hängesystem ist auch mit einer tollen Beleuchtung ausgestattet!
Sehr angenehm überrascht stellte ich fest, dass sich die Reise ans südwestliche Ende der Romandie an den Genfersee mehr als gelohnt und mit dieser exzeptionellen Ausstellung ihr Sahnehäubchen gefunden hatte.
Im September 2014 besuchte ich natürlich auch das 20. Europäische Patchwork Treffen im Elsass (F) und traf dort alte Bekannte wieder. Die gleiche Ausstellung präsentierte sich dort so:
Die Fotos entstanden am Morgen, bevor die Besuchermassen Zutritt hatten – der Vorteil eines Presseausweises. Der Veranstalter hatte ebenfalls eine sehr grosszügige und gut beleuchtete Hängung ermöglicht. Klasse!
Nun folgen die nächsten Ausstellungen, die ich allen München-Besuchern ans Herz legen möchte: In Teil I zeigen die Freisinger Schnipsis ihre ‘Radiation’-Quilts und einige weitere Arbeiten vom 5. – 7. Dezember 2014 im ‘Alten Gefängnis’ in Freising.
Vom 16. Januar – 7. Februar 2015 ist Teil II, eine Auswahl von Quilts der FreiScherler und der internationalen Quilterinnen, in der Galerie Quilt Et Textilkunst in München zu sehen.
Beide Ausstellungen versprechen einmal mehr ein hochinteressantes Besuchserlebnis. Ein Katalog ist erhältlich.
Info:
5. – 7. Dezember 2014
Quilt-Ausstellung
Strahlung-Radiation (Teil I)
‘Altes Gefängnis’
Obere Domberggasse 16
85354 Freising
freisingerschnipsis.blogspot.de
16. Januar – 7. Februar 2015
Quilt-Ausstellung
Strahlung-Radiation (Teil II)
Galerie Quilt Et Textilkunst
Sebastiansplatz 4
80331 München
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Bitte informieren Sie sich vor einem Besuch auf der jeweiligen Website über die genauen Öffnungszeiten – es kann sich immer etwas ändern.
Weitere Ausstellungen finden Sie auf meiner Website in der Rubrik AUSSTELLUNGSKALENDER.
Den verschiedenen Beteiligten herzlichen Dank für das Zur-Verfügung-Stellen der Informationen und Fotos!
halli hallo,
wart ihr schon auf dem blog der freisinger schnipsis? dort gibt es – neben dem adventskalender – heute (5.12.) einen interessanten zeitungsartikel, eine besprechung der ausstellung ‘strahlung-radiation’ (siehe den obigen hinweis). sie thematisiert sehr schön die widersprüche ‘handarbeit halt’ contra ‘art quilts’.
http://freisingerschnipsis.blogspot.de/
beste grüsse
gudrun
Hallo Gudrun,
ich denke, das “Handarbeiten halt” ist das Problem, nicht so sehr die Bezeichnung “Quilt – Art Quilt”. Wenn ich bei wikipedia.org schaue (auf deutsch habe ich nichts vergleichbares gefunden), könnte ich meine eigenen (Mach)werke fast alle der Kategorie Art Quilt zuordnen (Zitat: “Practitioners of quilt art create it based on their experiences, imagery, and ideas rather than traditional patterns”). Über die Qualität, sowohl was Handwerk als auch eine etwaige Auseinandersetzung mit einem Thema anbelangt, ist mit dem Begriff “Art Quilt” gemäß der obigen Definition nichts gesagt.
Ich denke, dass die nur langsam wachsende Anerkennung der Quilts als Kunstform mehrere Gründe hat. Einige davon: Quilts und Quilten sind zumindest im sonnigen Süden Deutschlands traditionell eher nicht bekannt. Leider mischen in der Quilter-Szene sehr wenige Männer mit, somit wird diese “Handarbeit” vermutlich (leider) als “Mädchenkram” ohnehin nicht besonders erst genommen. Zudem finden, so weit mir bekannt ist (ich befasse mich ja überhaupt erst seit 2 Jahren mit Quilts, daher bitte ich um Nachsicht für eventuelle Wissenslücken), eher selten spektakuläre Aktionen speziell mit Quilts (nicht mit anderer Textilkunst) am Besten “umsonst und draussen” statt, um den Bekanntheitsgrad voran zu bringen. Da bräuchte es ein paar Ideen und ein paar wirklich laute Quilterinnen…
Liebe Grüße Annette.
liebe annette,
vielen dank für deine gedanken. wenn wir in diese diskussion tiefer einsteigen wollen, ist dies hier in den kommentaren wohl nicht der geeignete platz, da das ganze zu komplex ist.
ich möchte aber auch für alle mitlesenden hier noch einen tipp geben:
ganz anders sieht es – auch aus traditionellen gründen – in usa aus. fundierte infos findet man auf der website des International Quilt Study Center & Museum der University of Nebraska-Lincoln.und dort speziell unter dem menüpunkt ‘discovery’ – ‘world quilts’ – ‘the american story’, mit vielen fotos und querverweisen.
http://www.quiltstudy.org/
beste grüsse
gudrun
Hallo Gudrun,
Danke für den Link! Damit ist meine online-Lektüre auf Wochen gesichert – wirklich sehr interessant!
Liebe Grüße Annette.
Liebe Gudrun,
tolle Ausstellungsvorstellungen sind das. Lieben Dank dafür.
Und einen noch viel lieberen Dank für deine Erläuterungen zum Thema Artquilt. Du sprichst mir aus der Seele.
Manche Eigenkreationen und deren Kennzeichnung als Artquilt sind so an den Haaren herbeigezogen, dass ein hübscher Kurzhaarschnitt fällig wäre. Aber sowas von kurz.
Schöne Adventszeit und endlich etwas Ruhe :-).
Liebe Grüße,
Jutta
liebe barbara,
vielen dank für den hinweis! das ist ja ne tolle idee – ich bin gespannt!
liebe grüsse
gudrun
Liebe Gudrun,
passend zur Strahlenausstellung erscheint ein Adventskalender auf
freisingerschnipsis.blogspot.de
– jeden Tag gibt es eine andere Arbeit aus der Ausstellung zu sehen. Du bist auch vertreten, aber ich verrrate natürlich nicht, wann!
Liebe Guidrun !
Ganz herzlichen Dank für diesen wundervollen Beitrag !
Nach Hamburg ins Museum für Kunst und Gwerbe fahre ich häufiger, das muß auch unbedingt in diesem Jahr klappen.
Liebe Grüße und einen schönen, gemütlichen 1. Advent!.
Wiebke
vielen dank, liebe wiebke. ich komme gerade von der ausstellungseröffnung im schmuckmuseum pforzheim – die ausstellung ‘erhobenen hauptes’ ist sehenswert. nun kann es gemütlich weitergehen 🙂
dir und allen bloglesern ebenrfalls einen schönen sonntag noch,
beste grüsse
gudrun
vielen Dank liebe Gudrun für die tollen Tipps! Ich selbst fahren in 10 Tage nach Paris um die Ausstellungen von Niki de St Phale und Hokusai im Grand Palais und Sonia Delaunay im Musee d’art Moderne de la Ville zu sehen – falls jemandem nach Paris geht?!….
hallo isabelle,
vielen dank für diese tollen tipps! das wäre natürlich eine reise wert, wenn sie denn drin wäre. schade, schade, aber es passt im moment zeitlich bei mir leider gar nicht rein.
vielleicht hast du ja aber noch zeit für die paul mc carthy-ausstellung ‘chocolate factory’ in der monnaie de paris und erstehst dort eine weihnachtliche figur – essbar natürlich.
schau mal hier: http://www.monnaiedeparis.fr/
viel spass in paris und beste grüsse,
gudrun
Ja, vielen Dank, das ist alles sehr anregend! Ich war gestern Abend zur Vernissage in der dortmunder Tapisserie-Ausstellung, das war ganz toll. Vor allem faszinierten mich die von Lotte Hofmann mit der Nähmaschine gestalteten Wandbehänge, wie auch der gezeigte pinkfarbene. Die hat sie wohl in den 70er Jahren mit einer Adlernäma hergestellt. Schade ist natürlich das Fehlen von Quilts.
Liebe Grüße stoffmadame
hallo stoffmadame,
vielen dank für diese interessante anmerkung.
zum einen die künstlerin lotte hofmann. ich habe in den 1990er jahren eine gedächtnisausstellung ihr zu ehren in karlsruhe gesehen und war hin und weg! wenn ich mir den katalog betrachte, so bin ich heute noch fasziniert, was sie in der zeit ab nach dem krieg mit den damaligen nähmaschinen in frei geführter maschinenstickerei technisch vollbracht hat, ist toll, von der gestaltung ganz zu schweigen. es wäre mal ein portrait wert.
tja, und das fehlen von quilts. damit sind wir in der geschichte der art quilts, die ja als künstlerische auseinandersetzung erst in den 1980er jahren in usa langsam zur anerkennung fanden und in deutschland, so scheint es, erst langsam ankommen. wobei man gerade hier sehr sorgfältig unterscheiden muss, denn nicht jeder quilt ist gleich ein ‘art quilt’ – der gedankenlose gebrauch des terminus macht die anerkennung der wirklichen art quilts nicht leichter.
und so verlegen sich die meisten museen lieber auf die ausstellung von gobelins und tapisserien, die als richtung der bildenden kunst seit langem etabliert sind. von ausnahmen wie lotte hofmann oder der meisterin im klöppeln, alen müller-hellwig, mal abgesehen …
beste grüsse
gudrun
wow – vielen Dank für die ausführliche Ankündigung! Klasse gemacht
die ausstellung hat es auch verdient! 🙂
Hallo Gudrun,
Danke für das Augen-und Hirnfutter!
Liebe Grüße Annette.
sehr gern geschehen!