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Alexander von Humboldt, die Fotografie und sein Erbe

Noch bis zum 27. Januar 2019 – verlängert bis 10. Februar 2019! – zeigt das Museum Ludwig in Köln die Ausstellung ‘Alexander von Humboldt, die Fotografie und sein Erbe’.

C. Schwartz und Julius Zschille: Porträt Alexander von Humboldt, 1857
Fotografie, 1857, 13,2 x 9,6 cm (Bild)
Museum Ludwig, Köln
Reproduktion: Rheinisches Bildarchiv Köln

Den 250. Geburtstag Alexander von Humboldts (1769–1859) nimmt das Museum Ludwig zum Anlass, Humboldts Spuren in der Fotografie nachzuverfolgen. ‘Die Leute wollen sehen’, schrieb der Naturforscher und Weltreisende Alexander von Humboldt. Bilder, ob gezeichnet, gedruckt oder gemalt, spielten in seinem Leben und Forschen eine wichtige Rolle. So sprach er von ‘künstlerisch- physiognomischen’ Naturbildern und gab Unsummen für Illustrationen seines fünfbändigen Werkes ‘Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung’ aus.

Installationsansicht ‘Alexander von Humboldt, die Fotografie und sein Erbe’
Museum Ludwig, Köln 2018
Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln / Jonas Klein

Der Fotografie begegnete er als einer der ersten, siebzigjährig, als Mitglied der dreiköpfigen Kommission, die 1839 über das frühe Verfahren der Daguerreotypie zu befinden hatte. Sie wurde so weltweit als fotografisches Verfahren bekannt. Humboldt war im diplomatischen Auftrag in Paris und schrieb euphorische Briefe über diese ersten Aufnahmen: ‘Es ist jedenfalls eine der freuendsten und bewunderungswürdigsten Entdeckungen unserer Zeit’ oder: ‘Die Bilder haben ganz unnachahmlichen Naturcharakter, den die Natur nur selbst hat aufdrücken können.’ Die Zeit seiner eigenen Reisen war vorüber. Aber in den folgenden zwanzig Jahren bis zu seinem Tod 1859 umgab sich Humboldt mit Fotografien und förderte das Fotografieren auf Expeditionen.

William Henry Fox Talbot: Spitze
aus dem Geschenkband Talbots an Alexander von Humboldt, 1844
Museum Ludwig, Köln

Von befreundeten Fotografen, wie W.H.F. Tal­bot und Paul de Rosti, erhielt er Fotoalben geschenkt. Zwei spektakuläre Geschenkbände mit frühen Fotografien finden sich in der Sammlung Fotografie des Museum Ludwig.

Paul de Rosti: Ein Garten in Cuernavaca
aus dem Album ‘Fotografische Ansichten aus Mexiko und Venezuela 1857–1858’; Geschenk an Alexander von Humboldt 1858, 1857–1858
Museum Ludwig, Köln
Reproduktion: Rheinisches Bildarchiv Köln

Dazu zählt ein Album von 1844, das der Erfinder der Fotografie auf Papier, W. H. F. Talbot, Humboldt widmete – eines der ersten Fotobücher überhaupt. Humboldt und Talbot waren sich erstmals 1827 in Berlin begegnet. Gemeinsam verband sie das Interesse an den Naturwissenschaften. Der Geschenkband von 1844 wurde im selben Jahr wie die ersten Teile seines berühmten Fotobuchs ‘Pencil of Nature’ zusammengestellt. Es enthält 22 Aufnahmen, darunter auch ein Pflanzenfotogramm, wie Humboldt sie vielleicht selbst angefertigt hätte, wäre die Fotografie früher erfunden worden.

William Henry Fox Talbot: Farnblatt
aus dem Geschenkband Talbots an Alexander von Humboldt, 1844
Salzpapier auf Karton, 22,2 x 18,3 cm (Bild)
Museum Ludwig, Köln
Reproduktion: Rheinisches Bildarchiv Köln

Das zweite grossformatige Album umfasst 47 Aufnahmen aus Südamerika von 1857–1858. Der aus Ungarn stammende Fotograf Paul de Rosti überreichte Humboldt 1858 dieses Album persönlich zum Dank für dessen Reiseunterstützung. Bei den Aufnahmen handelt es sich teils um die frühesten bekannten Aufnahmen aus Mexiko, Venezuela und Kuba.

Paul de Rosti: Aztekischer Kalender, eingelassen in das Gemäuer der Kathedrale
aus dem Album ‘Fotografische Ansichten aus Mexiko und Venezuela 1857–1858’; Geschenk an Alexander von Humboldt 1858, 1857–1858
Albuminpapier auf Karton, 21,0 x 20,7 cm (Bild)
Museum Ludwig, Köln

Durch Erich Stenger (1878–1957), einem frühen Erforscher der Rolle Humboldts in der Fotogeschichte, kamen diese Alben in die Sammlung des Museum Ludwig. Ihre Entstehungsgeschichte und ihr Weg in die Sammlung wird nun rekonstruiert und damit ein Blick weit zurück in die Fotogeschichte geworfen.

Paul de Rosti: Der Riesenbaum Zamang bei Turmero
aus dem Album ‘Fotografische Ansichten aus Mexiko und Venezuela 1857–1858’; Geschenk an Alexander von Humboldt 1858, 1857–1858
Albuminpapier auf Karton, 32,8 x 40,6 cm (Bild)
Museum Ludwig, Köln
Reproduktion: Rheinisches Bildarchiv Köln

‘Alexander von Humboldt, die Fotografie und sein Erbe’ ist die fünfte Präsentation im Fotoraum, in dem seit 2017 wechselnde Ausschnitte der etwa 70.000 Werke umfassenden Sammlung Fotografie des Museum Ludwig gezeigt werden. Dieser Fotoraum befindet sich innerhalb der Ständigen Sammlung im zweiten Obergeschoss. Der Ausstellungsraum wird erweitert durch das FOTO LAB, ein für Kinder und Erwachsene eingerichteter Raum zum Mitmachen und Experimentieren.

Info:

13. Oktober 2018 – 27. Januar 2019

verlängert bis 10. Februar 2019!

Alexander von Humboldt, die Fotografie und sein Erbe

Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Deutschland

www.museum-ludwig.de

 

Fotos und Informationen freundlicherweise vom Museum Ludwig zur Verfügung gestellt – vielen Dank!

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