Kreative Artikel zum Thema Nähen

Ordnung auf der Sofalehne

Hand auf´s Herz, wer kennt es nicht: vorhin war die Stecknadel noch da und jetzt ist sie nicht mehr zu sehen. Wer schon einmal nach einer Nadel in der Sofaritze geangelt hat und sich dabei ordentlich gepiekst hat, der braucht das kein zweites Mal, stimmt´s?

Als echter Serienjunkie verbringe ich im Winter (zu) viel Zeit auf dem Sofa, aber selbstverständlich nicht ohne eine Handarbeit. Das kann Strickzeug sein, oder ein Quilt, oder manchmal auch etwas zum Sticken.

Nadeln und Schere, eine Anleitung und vielleicht noch ein Maßband, Garn,… ach da kann sich schon was ansammeln. Damit ich alles schnell und praktisch zur Hand habe, habe ich mir die Tage einen Sofa-Organizer genäht, nach der Anleitung von lillyella. Sie hat ein sehr umfangreiches kostenloses Tutorial erstellt.
Nachtrag: da einige von Download-Problemen berichten, gibt es das kostenlose PDF auch hier.

Mit mehreren kleinen Taschen, einem Abfallkörbchen und einem Nadelkissen, gehalten von einem Magnet, ist der Organizer wirklich ein tolles Utensilo, das auch schnell wieder weg geräumt ist, wird er nicht mehr gebraucht.


Bis auf ein paar kleinere Änderungen habe ich alles übernommen und möchte Euch davon berichten. Vielleicht fällt es der ein oder anderen von Euch auch leichter, einer deutschen Anleitung zu folgen.

Was soll ich sagen: das Ding ist relativ schnell genäht und weil´s so viel Spaß gemacht hat, hab ich gleich noch eines zum Verschenken genäht.

Ihr könnt wie ich, wunderbar ein paar Stoffreste dazu verwenden und überhaupt Eure Kreativität voll austoben. Dieses Projekt könnt ihr ebenso ganz wunderbar auch im Patchwork-Stil nähen. Dazu näht Ihr für das größere Stoffstück einfach nach Lust und Laune ein paar Reste zusammen. Für die kleinen Taschen finden sich bestimmt kleine passenden Reste in eurem Fundus.

Der Patchwork-Gedanke hat bei mir allerdings nicht zur Reste-Verwertung geführt, sondern hat diesen wundervollen neuen Stoff von Kokka auf den Zuschneidetisch fallen lassen.

Er sieht bereits aus wie aus Blöcken zusammen gesetzt und man kann mit den einzelnen Mustern wunderbar spielen.
Für die Rückseite habe ich einen einfarbigen Stoff gewählt, achtet darauf, dass er nicht zu glatt ist, damit das Utensilo nicht von der Lehne rutscht.

Das braucht Ihr für den Sofa-Organizer:

  • verschiedene Stoffe / Reste z.b. 2 Fat-Quarter
  • ca. 25 x 55 cm Volumenvlies H 640
  • ca. 1,5 m Schrägband
  • 2 kleine, aber starke Magnete, oder Magnetfolie, oder 1 Magnet und ein kleines magnetisches Metallstück (Bastelladen, z.B. idee Creativmarkt)
  • 1 Knopf
  • etwas Füllwatte

Hier sind meine Zuschnitte für den Organizer mit Taschen und das kleine Nadelkissen.
(Ich habe mich dabei, weil´s so schön einfach ist (und ich auch viele Lineale in Inch habe), an die Angaben in Inch gehalten, für Euch aber die Maße in Zentimeter umgerechnet. Wundert Euch also nicht über “seltsame” Einheiten.)

Hauptteil (Body): 23 x 43 cm
Volumenvlies: 23 x 43 cm

Tasche 1: 18 x 23 cm (Streifen schwarz / grau / beige)
Tasche 2: 13 x 23 cm (Muster rosa / beige)
Tasche 3: 15 x 23 cm (Streifen rosa / beige)
(Die Größen der Taschen habe ich nicht alle aus der Original-Anleitung übernommen, eine ist etwas größer)


Für das Abfall-Körbchen:
Außen: 2 Stücke je 10 x 12 cm
Innenstoff: 2 Stücke je 10 x 12 cm 
Volumenvlies: 2 Stücke je 10 x 12 cm (auf den Außenstoff bügeln)
Aufhängung: 3 x 10 cm, oder ein Stück vom Schrägband

Für das Nadelkissen:
Seitenstück: 4,5 x 24 cm
Boden und “Deckel”: je 7 x 7 cm

Neben dem Schrägband und passenden Garn, ist auch ein Stilett und ein Spatel hilfreich, aber kein Muss.
Mit dem Spatel habe ich mit der scharfen Kante die Steppnähte markiert. Es entsteht eine Falz, die später nicht mehr herausgewaschen werden muss. Für gerade Linien benutze ich dieses Werkzeug sehr gerne. Die Linie ist schön dünn, funktioniert auf allen Farben und im Vergleich zu einem Trickmarker zum Beispiel, ist er nie leer.
Das Stiletto ist mein neustes Lieblingswerkzeug und hilft mir gerade bei kleinen Näharbeiten den Stoff nah am Nähfuß zu führen, bzw. festzuhalten. Beim Bügeln verhindert die Silikon-Spitze zudem, dass ich mir die Finger verbrenne.

 

Ich hab “nur” das Hauptteil, das Nadelkissen und das kleine Körbchen genäht. Die Box erschein mir erstmal nicht so wichtig. Mal sehen, ob sie später noch dazu kommt.

Wichtig: ich habe für das Nähen den Patchwork-Fuß #57 benutzt, der für eine Nahtzugabe von ¼ Inch sorgt. Das entspricht exakt 0,635 mm. Relevant ist das aber eigentlich nur bei dem Nadelkissen.

So näht Ihr den Sofa Organizer:

Bügelt das Volumenvlies auf die Rückseite des Hauptteils, legt Rück- und Vorderseite des Hauptteils links auf links zusammen, sodass Ihr ein klassisches “Sandwich” erhaltet. Steppt das Sandwich nach Lust und Laune ab, ich habe diagonal im Abstand von 2,25 cm gesteppt, weil es so prima ins Muster des Stoffes passte. Mit dem Fuß #20 habt Ihr beste Sicht auf das Nähgut.

Ermittelt jetzt, wo später der mittlere Punkt des Organizers ist, als die höchste Stelle auf der Sofalehne. Dort schiebt Ihr einen kleinen Magnet zwischen die Steppnähte und steppt noch einmal drum herum, um ein Verrutschten zu verhindern.
(Wer mag, kann stattdessen natürlich auch einen Druckknopf, oder Klett & Flausch aufnähen.)

Jetzt werden die Taschen aufgenäht und individuell angesteppt um einzelne Fächer zu unterteilen.

Wie auf dem mittleren Bild zu sehen, habe ich anschließend das Hauptteil einmal mit der Overlock versäubert. Ich mache das gerne, da ich finde, dass sich dann das Schrägband leichter annähen lässt. Das könnt Ihr natürlich auch mit dem Zickzack-Stich Eurer Nähmaschine machen.
Das Schrägband habe ich auf der Vorderseite mit der Maschine, auf der Rückseite per Hand angenäht. – Letzteres ist auch so eine typische Arbeit für den Abend auf dem Sofa.

Für den kleinen Abfallbehälter näht Ihr jeweils ein Außen- und Futterteil an einer schmale Seite zusammen.
Bei einem der Teile legt Ihr das zuvor genähte Bändchen für die Aufhängung dazwischen. Hier nicht auf dem Bild, ich musste also nochmal trennen!

Legt die beiden Teile mit den jeweils passenden Seite rechts auf rechts zusammen. Steppt einmal komplett herum, lasst an einer Stelle eine Wendeöffnung, am Besten im Futterteil.

Um den Boden zu formen, schneidet jetzt aus den Ecken jeweils 2 x 2 cm große Quadrate heraus.


Steppt den Boden jeweils zusammen wie bei einer Tasche oder einem Stoffkörbchen auch, und wendet das kleine Stück. Schließt die Wendeöffnung.


Jetzt ist das kleine Nadelkissen dran.
Dafür macht Ihr Euch auf dem Streifen für die Seiten mit kleinen Knipsen innerhalb der Nahtzugabe Markierungen wie hier abgebildet:


Näht jetzt die schmalen Seiten mit einem etwas größeren Stich zusammen. –> Warum? Ich nutze diese Stelle später als Wendeöffnung und trenne sie dann wieder auf. Das ist mit dem größeren Stich dann leichter.
Die Markierungen steckt Ihr euch auf die Ecken des Bodenstücks, das Ihr zuvor ebenfalls mit kleinen Markierungen in den Ecken versehen habt. Sie sind jeweils ¼ Inch entfernt. Schaut hierzu am Besten auf Seite 3 der Original-Anleitung, dann wird es klar. 

Hier nutze ich jetzt zum Beispiel das Stiletto, um alles exakt festzuhalten. 


Bevor Ihr den Deckel festnäht, klebt Ihr noch den Magneten mit Klebstoff oder einem Stück Vlieseline fest. Dann trennt Ihr vorsichtig die Naht an der Seite wieder auf, wendet das Ganze und stopft es mit Füllwatte aus. 


Jetzt müsst Ihr eigentlich nur noch den Knopf für das kleine Körbchen annähen und schon seid Ihr fertig!

Was meint Ihr, findet der kleine Organizer einen festen Platz bei Euch auf der Lehne?

 

Gratis Nähanleitung für einen Sofa-Organizer

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