Nähen ist toll, daran besteht kein Zweifel, aber es hat leider einen sehr großen Nachteil: mit Nähmaschine auf dem Sofa ist es irgendwie ziemlich unbequem. Da ich zum Nähen viel Tageslicht brauche, und im Winter auch zum einem Serien-Junkie mutiere, sieht mich mein Nähzimmer abends eher selten. Meine Hände brauchen aber trotzdem etwas zu tun, also stricke oder sticke ich. (Vielleicht erinnert sich die ein oder andere von euch auch an mein kleines Etui für Stricknadeln?)

Eine Tasche nähen für Strickprojekte – das Modell Bi&Si

Vor einiger Zeit habe ich mir für das Strickzeug eine Art rundes Utensilo genäht, und neuerdings ist noch eine viel praktischere Tasche hinzugekommen, die ich euch gerne vorstellen möchte: die Projekttasche Bi&Si von Ingrid Berzsenyi-Paetzel (Bi) und Iris Springmann (Si), Inhaberinnen von b-Patterns und SpringiDesign.

Es gibt zwei unterschiedliche Größen – eine für größere Projekte wie zum Beispiel Pullover, eine kleinere Version, die eher für die SockenstrickerInnen geeignet ist. Die Anleitung dazu bekommt ihr z.B. hier als eBook. Es gibt sogar das Papierschnittmuster hier zu kaufen.

Das mit Schnittmustern und Nähanleitungen ist ja so eine Sache, da ich ja (nicht nur hier) selbst welche schreibe, weiß ich, dass es mitunter gar nicht so einfach ist, es für andere verständlich zu formulieren. Den beiden ist das wirklich sehr gut gelungen, die Anleitung ist super verständlich und detailliert beschrieben (Fotos gibt es natürlich auch!). Wer bereits die ein oder andere Tasche genäht hat, wird eh keine Schwierigkeiten bei diesem Projekt haben. Hier mal zwei Modelle in Original-Version:

Ohne Vergleich natürlich nicht zu erkennen, aber die Graue hier ist die kleine Version.

Größe und Einteilung haben mich auch gleich überzeugt. Es gibt diverse Innenfächer und einen kleinen (Vierkant-) Ring, an dem ihr eure Maschenmarkierer sammeln könnt.

Hier die große Version:

Es gibt allerdings eine Kleinigkeit, die ich bei Tasche Nr. 3 geändert habe: ich habe statt des Tunnelzuges einen Reißverschluss eingenäht (= katzensicher!). Das klappt total easy und ich will euch die Variante hier vorstellen und erklären.

Im Schnittmuster gibt es zwei Stoffstreifen, die eigentlich für den Tunnelzug gedacht sind. Diese beiden Streifen habe ich einfach als Einfassung für den Endlos-Reißverschluss genommen.

Dazu habe ich erstmal die kurzen Seiten gesäumt und dann die Streifen der Länge nach links auf links gebügelt. Dann wieder aufgeklappt und eine lange Kante 1 cm auf links gebügelt. Dann habe ich den Streifen r-a-r an den Reißverschluss, den ich ca. 20 cm länger zugeschnitten habe als die Tunnelstreifen, mittig angenäht. Ich habe den Endlos-Reißverschluss dazu vorher geteilt, denn später müssen die Streifen erst getrennt an jede Taschenseite genäht werden.

Die umgebügelte Seite habe ich mit Hilfe von Wondertape an die Unterseite des Reißverschlusses gesteppt, sodass dieser jetzt von dem Streifen eingefasst ist. 

Die Enden habe ich erstmal lose gelassen und die Tasche wie in der Anleitung gefordert fertig genäht.

Hier könnt ihr sehen, wie ich die Streifen zwischen Außen- und Futtertasche genäht habe.

Zum Schluss habe ich zwei Schieber gegenläufig aufgezogen und kleine Lederstücke über die Enden genäht. 

Die Schieber haben kleine Schlaufen bekommen, die ich aber “nur” geklebt habe.

Diese Version dürfte halbwegs katzensicher sein.

Und einmal auf links gedreht, damit ihr das schöne Futter sehen könnt:

Zum Schluss noch ein Tipp für Kordelenden: Bei den anderen Versionen habe ich mit dem schönen Polysheen-Nähgarn von Mettler die Enden umwickelt.

Und wie sieht es bei euch aus? Habt ihr auch noch weitere Hobbies, oder für welche Gelegenheiten würdet ihr die Tasche sonst verwenden? Für Reiselustige gibt es übrigens auch eine Version mit einem Schultergurt!

Für alle, die gleich loslegen wollen, haben wir hier wieder ein paar fertige Nähsets vorbereitet.

Viel Spaß beim Nähen,

Christiane