Kreative Artikel zum Thema Nähen

Hoodie nähen – Teil 1

Hoodie nähen im Colourblocking-Stil – Teil 1

Im Winter brauche ich Farben! Farben, die dem dunklen Grau entgegenwirken. Mit einem Gratis-Schnittmuster, auf das ich unten im Beitrag verlinke, habe ich mir einen Kapuzenpulli in sommerlich, fröhlichen Farben genäht. In zwei Artikeln zeige ich euch Schritt für Schritt, wie ihr auch so einen Hoodie nähen könnt. Dies ist Teil 1. Teil 2 folgt morgen.

Die passenden Stoffe für meinen Colourblocking-Hoodie lieferten einige große T-Shirts. Diese Shirts nahm ich letzten Spätsommer im Abverkauf mit. Manche kosteten 2 bis 3 Euro pro Stück, manche sogar nur 1 Euro.

Eigentlich kaufe ich kaum fertige Kleidung, aber hier machte ich eine Ausnahme. Ich fragte nämlich die Verkäuferin an der Kasse, was eigentlich mit den T-Shirts passiert, die vom Abverkaufsständer nicht verkauft werden. Sie antwortete mir, dass diese höchstwahrscheinlich vernichtet werden. Schock, was für eine Verschwendung! Die Farben hatten es mir angetan, die Qualität war gut und die T-Shirts waren groß genug, um ihnen ein neues Leben einzuhauchen. Also nahm ich gleich einige in den verschiedensten Farben mit. 

Natürlich kann man für so ein Projekt auch ganz wunderbar Stoffreste aus elastischer Ware verwenden. Einen tollen Farb- und Materialmix kann ich mir besonders gut vorstellen.

Zum Nähen verwendete ich meine BERNINA 570 QE und zum Versäubern meine Overlock BERNINA L 860. Zusätzlich zum Standardfuß standen mir beim Nähen der Schmalkantfuss # 10 hilfreich zur Seite.

Image of Schmalkantfuss # 10.

Schmalkantfuss # 10

Der Schmalkantfuss #10 ist optimal zum Absteppen, Säumen und Verzieren. Durch sein spezielles Führungsblech gelingen mit ihm exakt gerade Nähte.

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Image of BERNINA L 860.

BERNINA L 860

One-Step BERNINA Lufteinfädler ✓ Einfache Stichwahl per Touchscreen ✓ Praktischer Freiarm ✓ Totale Stichkontrolle für perfekte Nähte ✓ Grosszügiger Nähbereich ✓ 

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Image of BERNINA 570 QE (NEW).

BERNINA 570 QE (NEW)

Einfaches Erstellen großer Quilts ✓ Drehen, Wenden und Applizieren ✓ Hervorragende Stoffführung ✓ Automatische Funktionen sparen Zeit ✓ Mit Patchworkfuss 97 ✓

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Material und Zubehör

  • T-Shirts oder Sweatshirts vorgewaschen – optional Stoffreste aus elastischer Ware (z.B. Summersweat, Kuschelsweat, Softwaffle, Romanit, Baumwolljersey usw.) in ca. 30 – 70 cm Größe
  • Overlockgarn
  • Stecknadeln oder Stoffklammern
  • Stopfnadel
  • Papierschere
  • Stoffschere oder Rollschneider samt Schneidematte
  • flexibles Nahtband (z.B. von Vlieseline)
  • Radierstift oder Trickmarker
  • Bügeleisen
  • Lederösen
  • Kordelband
  • textiler Klebestift (optional Stylfix)
  • optional Label

Das Gratis-Schnittmuster

Bei dem Schnittmuster, das ich verwendete, handelt es sich um ein Freebook. Ihr könnt es hier gratis herunterladen:

Hoodie Salla von Styla Patterns

Die Anleitung ist in englischer Sprache. Die Maßangaben sind aber nicht nur in Inch, sondern auch in Zentimeter angeführt. Im Vergleich zur Original-Anleitung nahm ich einige Änderungen vor, die ich euch im Laufe des Beitrages näher erläutern werde. Das Schnittmuster veränderte ich aber nicht. 

Eine Nahtzugabe von 1 cm ist bereits bei den Schnittmusterteilen berücksichtigt. 

Da das Schnittmuster sehr umfangreich ist, kann ich einen Ausdruck der A0-Datei wärmstens empfehlen. Hier seht ihr alle Schnittmusterteile im Überblick.

Vorbereitung und Zuschnitt

Vor dem Zuschnitt zerlegte ich die T-Shirts, indem ich die Seitennähte aufschnitt und die Ärmel abtrennte.

Danach sortierte ich die Stoffstücke nach Größe und Farbe. Ich begann mit den größeren Schnitteilen und verwendete dafür auch die größeren Stoffstücke.  

Hier seht ihr alle zugeschnittenen Teile. Die Ärmel und Teile für die Ärmelbündchen liegen doppelt.

Zusammensetzen der Schnittmusterteile, Rückenteil

Zuerst setzte ich alle Teile zusammen. Ich steckte die seitlichen Rückenteile rechts auf rechts an das mittlere Rückenteil.

Beim Zusammennähen musste ich auf die Nahtzugabe von 1 cm achten. Der Nähfuß der BERNINA L 860 ist so konzipiert, dass der Abstand von der rechten Außenkante bis zur linken Nadel genau 1 cm beträgt. Beim Nähen achtete ich also darauf, dass die Kanten der Schnittteile genau mit der rechten Kante des Nähfußes übereinstimmten. Außerdem erhöhte ich noch den Differentialtransport etwas.

Nun nähte ich die oberen Rückenteile rechts auf rechts an das mittlere Rückenteil. 

Ärmel für den Hoodie nähen

Als nächstes nähte ich die vorderen und hinteren Seitenteile der Ärmel zusammen. 

Für die Ärmelbündchen nahm ich das erste Set der Schnittteile und markierte jeweils die linke Stoffseite. Das kleine Teil für den Daumenauslass legte ich rechts auf rechts und schloss die Rundung. 

Anschließend wendete ich dieses Teil. 

Danach bügelte ich die Rundung gut heraus.

Nun faltete ich das größere Teil für den Daumenauslass in der Mitte, so dass die beiden offenen Enden nach unten zeigten. 

Das kleine Teil mit der Rundung steckte ich mit ca. 2 cm überlappend auf den Bruch des größeren Daumenteils.  

Ich drehte das Ärmelbündchen um, so dass die rechte Stoffseite nach oben zeigte.

Danach legte ich die zusammengesteckten Daumenteile rechts auf rechts an das untere Ende des Ärmelbündchens. 

Jetzt schlug ich die obere Hälfte des Ärmelbündchens genau darüber. 

Ich steckte beide Seiten zusammen. Dabei achtete ich darauf, dass alle Teile exakt übereinander lagen. Die Stecknadel zum Fixieren der Daumenteile entfernte ich während des Zusammensteckens des “Sandwiches”.

Nun schloss ich jeweils von der Bruchkante aus die beiden Seitennähte. 

Die Fadenraupen am Bruch zog ich jeweils mit Hilfe einer Stopfnadel in das Innere der Overlocknaht. 

Ich schob die Stofflagen des Daumenteils nach rechts und … 

… wendete alles durch diese Öffnung.

Anschließend überprüfte ich die Passform.  

Hoodie nähen – das Vorderteil 

Zuerst übertrug ich die Markierungen für die Tascheneingriffe. Am mittleren Vorderteil markierte ich die Tascheneingriffe auf der rechten und auf einem Taschenteil auf der linken Stoffseite.

Auf der linken Stoffseite des Taschenteils bügelte ich auf beiden Seiten flexibles Nahtband auf. 

Anschließend fixierte ich mit Stecknadeln das Taschenteil rechts auf rechts am unteren Ende des mittleren Vorderteils. Dabei achtete ich darauf, dass die Markierungen für die Taschenteile exakt übereinstimmten.

Nun nähte ich beide Teile mit einem Geradstich zwischen den Markierungen mit einem Abstand von 1 cm Nahtzugabe zusammen.

Danach schnitt ich vorsichtig die Markierungen der Tascheneingriffe exakt zum Nahtbeginn ein.

Jetzt wendete ich alles auf die rechte Seite und steppte die Kanten des Tascheneingriffs knappkantig ab. 

Nach dem Absteppen drehte ich das vorbereitete mittlere Vorderteil um. Danach legte ich das zweite Taschenteil mit der rechten Stoffseite genau auf das erste. 

Nun nähte ich das zweite Taschenteil an die Oberkante des ersten Taschenteils.

Zur besseren weiteren Verarbeitung fixierte ich innerhalb der Nahtzugaben das zweite Taschenteil noch zusätzlich ober- und unterhalb der Tascheneingriffe mit einem Geradstich an das erste Taschenteil bzw. mittlere Vorderteil. 

Anschließend steckte ich rechts auf rechts die seitlichen Vorderteile an das mittlere Vorderteil. 

Beim Stecken achtete ich darauf, die Tascheneingriffe nicht versehentlich miteinzufassen. 

Bevor ich die Seitenteile mit der Overlock annähte, steppte ich die Strecke der Tascheneingriffe mit dem Geradstich meiner Nähmaschine ab.

So konnte ich sichergehen, dass die Tascheneingriffe nicht zugenäht wurden.

Nach dem Zusammennähen der Taschenteile sicherte ich die Ecken noch mit kleinen Zickzackstichen. 

Anschließend nähte ich das obere Vorderteil an das mittlere fest.

Zusammenfügen der Teile

Vorderteil und Rückenteil legte ich rechts auf rechts und schloss die Schulternähte.

Danach klappte ich alles auseinander und legte die zusammengenähten Teile mit der linken Stoffseite nach unten. 

Nun nähte ich die Ärmel an die Ärmelausschnitte. Dabei achtete ich auf die Bezeichnung Vorder- und Rückenteil. 

Anschließend klappte ich alles rechts auf rechts zusammen, so dass das Rückenteil genau auf dem Vorderteil lag und die Ärmel jeweils übereinander lagen. Danach schloss ich in einem Zug die Seitennähte vom jeweiligen Ärmel bis hin zum Saum . 

Bei den Ärmelbündchen mit Daumenauslass markierte ich mir mit Stecknadeln die obere und untere Mitte. 

Diesen Arbeitsschritt wiederholte ich auch bei den Ärmeln.

Nun steckte ich die Ärmelbündchen rechts auf rechts in die Ärmel. Dabei achtete ich darauf, dass die obere Seite des Bündchens mit der oberen Seite des Ärmels übereinstimmte. 

Die Stecknadeln trafen jeweils aufeinander. Ebenso trafen sich die Nahtübergänge vom Ärmelbündchen und Daumenteil. Anschließend nähte ich alles zusammen und dehnte das Bündchen auf die Ärmelweite.

So sahen nun die fertig angenähten Ärmelbündchen aus. 

Wie es mit der Anleitung weitergeht, zeige ich euch im morgigen Beitrag. Also dann bis morgen! 

Schwierigkeitsgrad: Fortgeschritten
Zeitaufwand: ein Wochenende
Verwendete Materialien: alte T-Shirts, Baumwolljersey, Bügeleisen, Flachkordel, Jerseyreste, Kantenband, Kordel, Lederösen, Markierstift, Nahtband, Ösen, Papierschere, Stoffklammern, Stoffschere, Stopfnadel, Stylefix, Textilkleber, Trickmarker
Verwendete Produkte:
BERNINA 570 QE (NEW)
BERNINA 570 QE (NEW)
BERNINA L 860
BERNINA L 860
Schmalkantfuss # 10
Schmalkantfuss # 10

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