Viele Nähbegeisterte haben den selben Angstgegner: Knopflöcher. Auch mir erging es viele Jahre so. So müssen die Knopflöcher ja meist ganz am Ende gesetzt werden und wenn dann etwas schief geht, war die ganze Arbeit umsonst. Seit ich allerdings die Knopflöcher mit der Knopflochautomatik der bernette 77 und dem dazugehörigen Knopflochschlitten setze, hat sich meine Angst in Luft aufgelöst. Ich bin sehr zufrieden mit dem Stichbild und noch dazu geht es wirklich schnell und problemlos. Lediglich bei dicken oder sehr grob gewebten Stoffen könnten die Knopflöcher mit der Automatik noch etwas schöner aussehen. Versteht mich nicht falsch, das Knopfloch setzen funktioniert trotzdem tadellos, aber die Optik kommt teilweise nicht an die der Kaufkleidung heran. Aber auch hierfür habe ich mittlerweile einen sehr guten Tipp erhalten: ich verleihe dem Knopfloch ein plastischeres Aussehen, indem ich ein dickeres Garn mitlaufen lasse.
Vielleicht habt Ihr euch auch schon einmal gefragt, wofür an eurem Knopflochschlitten am oberen Ende eine kleine Noppe, auch Nase genannt, und am unteren Ende diese zwei kleinen Einkerbungen stehen? Diese kann man nutzen, um ein Beilaufgarn einzuspannen. So entsteht ein plastisches Knopfloch.
Automatisches Knopfloch nähen mit Beilaufgarn – so funktionierts:
Spannt zuerst den Knopf in Euren Knopflochschlitten ein, für den Ihr das Knopfloch erstellen möchtet. Als Beilaufgarn nutze ich Häkelgarn, da dieses aus meiner Sicht die perfekte Stärke hat.
Einfach ein Stück Garn abschneiden, dieses doppelt legen und die Schlaufe an der Nase aufhängen. Die beiden Garnfäden stramm unterhalb des Knopflochschlittens entlang führen und in den beiden Einkerbungen einspannen. Ich verknote die beiden Enden anschließend noch einmal, damit auch wirklich nichts verrutscht.
Nun müsst ihr nur noch euren Knopflochschlittenfuß an der Nähmaschine anbringen und einen Knopflochstich auswählen, zum Beispiel Nr. 51.
Natürlich darf auch nicht vergessen werden, den Knopflochhebel nach unten zu schieben.
Und dann kann das Knopfloch auch schon genäht werden. Wenn das Beilaufgarn richtig und stramm sitzt, wird das Garn während des Nähvorgangs übernäht, sodass das plastische Aussehen des Knopflochs entsteht. Wichtig: das Garn sollte wie gesagt nur übernäht und nicht festgenäht werden! Wenn die Automatik mit dem Nähen des Knopflochs fertig ist, das Beilaufgarn vom Knopflochschlitten lösen. Das Knopfloch sieht dann so aus:
Nun an den unteren Enden des Beilaufgarns ziehen, sodass die Schlaufe im Knopfloch verschwindet. Anschließend die beiden Enden des Beilaufgarns mit einer Nadel durch das Nähwerk ziehen und auf der Rückseite vernähen bzw. verknoten. Das überschüssige Garn einfach abschneiden.
Und so schnell ist das plastische Knopfloch fertig. Gerade bei sehr dicken Stoffen oder Stoffen mit grober Struktur wirkt das plastische Knopfloch edler, als das normale ohne Beilaufgarn. Hier sehr ihr den direkten Vergleich: oben mit Beilaufgarn und unten ohne.
Ich hoffe ich konnte beim ein oder anderen von euch das Geheimnis lüften, wozu diese Einkerbungen am Knopflochschlitten überhaupt dienen und ihr habt jetzt Lust bekommen, euch auch einmal an einem plastischen Knopfloch zu versuchen.
Bitte nicht vergessen: Beim Knopfloch nähen, den Unterfaden durch die zusätzliche Öse in der Spulenkapsel durchziehen, bevor der Faden heraufgeholt wird!!
B.Knab
Hallo Tina,
danke für den Hinweis. Dies betrifft alle BERNINA Maschinen mit CB-Greifer. Für bernette Maschinen ist es nicht relevant, deshalb hat es Simone im Beitrag oben nicht erwähnt.
Liebe Grüsse
Corinna
Vielen Dank für die “Erinnerung”. Zwar hatte ich das beim Kauf der Nähmaschine noch in einem Video zu dem Füßchen gesehen aber inzwischen einfach vergessen.
Gute Anleitung
Liebe Nicole,
sehr gerne. Ich freue mich, dass ich die Erinnerung wieder auffrischen konnte.
Herzliche Grüße
Simone