Kreative Artikel zum Thema Quilten

It’s crazy-time, Teil 1

Jetzt werde ich Euch die Crazymuster schon vor der Anleitung für die Weste zeigen. Dann habt Ihr genügend Zeit zum Üben und der eigentliche Westenbeitrag wird nicht ganz so lang.

Ich nähe mit Euch diese Muster:

Nähanleitung Crazymuster

 Und zeige wieder Schritt-für-Schritt die Anleitung, wie Ihr am besten zu schönen Ergebnissen kommt.

Heute starte ich mit diesem Block:

Nähanleitung Crazymuster

Aussuchen und Sortieren der Stoffe:

Aus meiner Restekiste habe ich mir Streifen rausgesucht, mit denen ich arbeiten möchte:

Wer die Streifen zuschneiden muss:  es wird ohne Lineal zugeschnitten, dann hat jeder Streifen schon eine eigene Dynamik.

Nähanleitung Crazymuster

 

Alle Streifen müssen gebügelt werden.

Beachtet bitte folgende Regeln beim Aussuchen der Stoffe für diese freien Arbeiten:

– es gibt ja keine Anleitung : 1.Quadrat rot, 2.Quadrat blau , weiße Zwischenstreifen  oder ähnliches-

1. sortiert nach hell – mittel – dunkel.

Nähanleitung Crazymuster

Das ist erforderlich, damit Ihr Farbabstufungen als Akzente setzen könnt.Am Anfang ist es noch nicht so leicht nach Farbstufen zu trennen, das übt sich aber. Ein kleiner Trick dabei ist folgender: schaut Euch die Stoffreihe mit fast zugekniffenen Augen an oder im schummerigen Licht – dann sind die Abstufungen besser zu erkennen.

2. Ihr sucht Euch zu Euren Farben Kontraste heraus. ( Im Farbkreis zum Beispiel die entsprechende Komplementärfarbe), die aber nur vereinzelt verwendet werden sollen.

3. Verwendet nicht nur gemusterte Stoffe oder zu bunte Stoffe – das wird dann zu unruhig, zu “Crazy”, man erkennt kein klares Muster mehr.

4. Bei nur einer Farbe – zum Beispiel alles in blau – unbedingt mit den Farbstufen hell-mittel-dunkel arbeiten.

5. Bei den Farben aus einem Farbtonbereich – bei meinem Muster habe ich überwiegend Farben aus dem mittleren Bereich vernäht – unbedingt auch den dunklen und den hellen Stoff mit verwenden – das sind die Akzente, die Eurer Arbeit Spannung und Dynamik geben.

Aber Farbenlehre ist heute nicht dran, wir wollen Crazyblöcke nähen.

 Nähanleitung  der Crazyblöcke:

Dieser Block wird mit frei zugeschnittenen „Tortenstücken“ genäht. Ich nähe mit den alten zugeschnittenen Streifen, werde sie aber all schräg aufnähen – also auch wie Tortenstücke.

Fast alle oben auf dem Foto genähten Blöcke sind auf Schnittmuster-Seidenpapier genäht. Das ist am Anfang auch wesentlich einfacher, später könnt Ihr es auch ohne Papier! Da verzieht sich nichts, es liegt ja fast gar nichts fadengerade und kann beim Bügeln dann mächtig verzogen werden. Aber so bleibt auch der Rand stabil und alle Blöcke lassen sich perfekt zusammennähen.

Es werden Papierquadrate aus dem Papier ausgeschnitten – bei mir 6 x 6 inch oder 15 x 15cm – die Nahtzugabe wird nur im Stoff hinzugefügt! Mit dieser Methode lassen sich aber auch wesentlich größere Blöcke perfekt nähen. Oder auch andere Formen, die dann zusammengesetzt werden sollen.

Nähanleitung Crazymuster

Nähanleitung Crazymuster

In einer Ecke beginnen wir mit dem Auflegen der ersten beiden Stoffe und nähen sie auf das Papier, dann bügeln:

Nähanleitung Crazymuster

Nähanleitung Crazymuster

Jetzt wie bei der Paper-Piecing-Methode die viel zu breite Nahtzugabe bei dem unteren Stoff wegschneiden. Das Seidenpapier wird ganz weggeklappt (sonst schneidet Ihr es ja mit ab) und  jetzt nahtbreit wegschneiden:

Nähanleitung Crazymuster

Nähanleitung Crazymuster

Von der linken Seite den Rand begradigen, dabei an die Nahtzugabe denken:

Nähanleitung Crazymuster

Nähanleitung Crazymuster

Mit dem nächsten Streifen ausprobieren, wo er liegen soll, dann auch nähen:

Nähanleitung Crazymuster

Nähanleitung Crazymuster

Es geht jetzt immer so weiter, bis das Papier abgedeckt ist. Ich nähe immer gleich mehrere Blöcke gleichzeitig – ist auch zeitsparender:

Nähanleitung Crazymuster

Nähanleitung Crazymuster

Bei mir sind zunächst 4 Blöcke fertig, ich kann schon verschiedene Muster legen, werde aber noch einige Blöcke hinzufügen:

Nähanleitung Crazymuster

Nähanleitung Crazymuster

Nähanleitung Crazymuster

Die Blöcke zunächst wieder paarweise zusammennähen, dabei genau stecken:

Die Stecknadel senkrecht am Papierrand an mehreren Punkten nach unten stecken, dann kontrollieren, ob sie auf der unteren Seite auch am Rand ist. Erst jetzt mit einer zweiten Stecknadel die beiden Teile dort zusammenstecken, dabei die Naht zwischen Daumen und Zeigefinger gut festhalten. Wenn man nur mit einer Nadel steckt, verschiebt sich der untere Stoff etwas nach unten. Jetzt kann die senkrecht steckende Nadel entfernt werden:

Nähanleitung Crazymuster

Nähanleitung Crazymuster

Nähanleitung Crazymuster

Nähanleitung Crazymuster

Es wird am Papier entlang genäht. Das Papier lässt sich  wesentlich besser entfernen, wenn es nicht mit in die Nahtzugabe eingenäht wird.

Zunächst paarweise:

Nähanleitung Crazymuster

 

Und dann die beiden Paare wieder zusammen, dabei wieder die eine Nahtzugabe nach oben und die andere Nahtzugaben nach unten legen, feststecken und perfekt zusammennähen:

Nähanleitung Crazymuster

Die Nahtzugabe wieder gut flach bügeln und von rechts die obere Hälfte nach oben bügeln:

Nähanleitung Crazymuster

Nähanleitung Crazymuster

Das Papier wird erst entfernt, wenn Ihr diese Blöcke eingerahmt oder weiterverarbeitet habt. So ist ein wirklich genaues Nähen möglich und Euer Crazyblock hat keine Falten und Beulen.

Meine ersten 4 Blöcke sind fertig. Mal sehen, was draus wird. Ich zeige es Euch dann hier.

Nähanleitung Crazymuster

 Ich bin heute im Community-Bereich von Yvonne um Rat gefragt worden, wie sie am besten ihre schwarz-weißen Stoffe einsetzen kann.

Als Musterbeispiel dann hier ein Quilt von hell nach dunkel mit dem Einsatz von schwarz-weißen Stoffen:

Crazyquilt

Crazyquilt

Es geht dann weiter mit den anderen Blöcken: da wäre das Zopfmuster, die Crazyrose und die Muster mit den hellen, mittleren und dunklen Flächen.

Bis bald und fröhliches „verrücktes“ Nähen

wünscht Euch

Wiebke

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Kommentare zu diesem Artikel

13 Antworten

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  • Wiebke Maschitzki BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Vielen Dank Ihr Lieben !
    Und Dir, liebe Gudrun, auch recht herlichen Dank für Deine Erklärungen für Annette.
    Euch und allen anderen viel Freude beim Crazy-Nähen.

    Ein schönes Wochenende mit hoffentlich schönem Wetter oder an der Nähmaschine!
    Wiebke

  • silena BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Wiebke
    Das ist eine coole Technik, ich habe auch schon ein Kissen so genäht. Im Moment arbeite ich an 2 Topflappen für einen Geburtstag. Die eine Seite zeigt den friedshipstar und die andere werde ich mit dem crazy muster gestalten. Vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung, da steckt immer viel Arbeit drin.
    Liebe Grüße
    Silena

  • Annette BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo Wiebke,
    Dankeschön für Deine umfangreiche Anleitung!
    Eine Frage stellt sich mir: Wenn ich ohne Lineal zwangsläufig mehr oder weniger gebogen/krumm schneide und entsprechend meiner Schnittkante nähe, ohne dass das darunter liegende Stoffstück die entsprechende Gegenkurve aufweist, wird dann nicht alles wellig? Ich hoffe, das war verständlich ausgedrückt…

    Danke und liebe Grüße Annette.

    • Wiebke Maschitzki BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      Hallo Annette !

      Jetzt bringst Du aber einiges durcheinander und möchtest verschiedene Nähtechniken mischen.

      Hier beim Crazynähen habe ich keinen Wellenschnitt gezeigt, erklärt und auch nicht genäht – wie das geht, steht in meinen anderen Beiträgen, z.B. hier :

      https://blog.bernina.com/de/2014/08/alles-aus-jeans/

      oder hier :

      https://blog.bernina.com/de/2014/02/mein-haus-ist-etwas-krumm-ach-wie-dumm/

      Die sogenannten Tortenstücke, die man sich hier aus dem Stoff schneidet,werden ohne Lineal aber nicht wellenförmig geschnitten.

      Diese Teile lassen sich dann genauso zusammennähen, wie ich es in den zahlreichen Abbildungen gezeigt habe.

      Und kannst Du dort Beulen erkennen ?

      Mein zusätzlicher Hinweis für das Nähen auf Papier – besonders geeignet für die ersten Schritte beim Crazynähen – verhindert das dann hoffentlich bei Dir auch.
      Viele Grüße
      Wiebke

      • Annette BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

        Hallo Wiebke,
        Danke für Deine Antwort!
        Tut mir leid, dass ich mich, wie ich befürchtet hatte, wohl wirklich nicht verständlich ausdrücken konnte.
        Natürlich hast Du keinen Wellenschnitt gezeigt, und mischen will ich auch nichts. Ich habe einfach erhebliche Bedenken, dass ich ohne Lineal gerade Schnitte ohne “Kurven” bzw. “Wellen” hinbekomme. Das Papier bietet mir hier ebenfalls keine Orientierungslinien, um kurvige oder wellenförmige Schnittkanten beim Nähen zu egalisieren. Aber vielleicht ist es ja auch eine Frage, wie groß ich meine Quadrate anlege, wie stark sich Ungenauigkeiten beim Schneiden und Nähen dann auswirken. Oder ich habe gerade ein Brett vor dem Kopf…
        Liebe Grüße Annette.

      • Renate K. BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

        Liebe Annette
        Bei mir funktioniert die Sache auch mit handgeschnittenem Stoff ganz gut. Wenn Du grad nähst – die Bernina hält die Spur nicht schlecht, Du musst sie nur nicht stören – dann werden höchstens die Nahtzugaben ungleich breit.

      • Annette BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

        Hallo Renate,
        Danke für Deine Aufmunterung!
        Ja, mit meiner Bernina
        kämpfe ich manchmal schon, wenn die zu nähenden Teile größer und somit
        auch schwerer sind, wohin
        die Reise gehen soll. Mein Plan ist, mehrere Kissenhüllen 40×40 cm zu
        nähen, die jeweils nur ein Muster enthalten, also z.B. “Tortenstücke” quer über die gesamte Breite zusammengenäht. Ich fürchte, dass sich bei so
        langen Nähten krummes Schneiden + krummes Nähen gewaltig addieren
        können.
        Liebe Grüße Annette.

      • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

        liebe annette,
        und wer hindert dich daran, schräge schnitte entlang eines lineals zu machen, wenn du bei dieser länge bedenken hast, nicht mit schwung eine gerade schnittkante aus der hand hinzubekommen? probieren geht über studieren! die kleineren teile sind freilich leichter im handling, vielleicht fängst du nicht mit dem schwierigsten an. mit der gewonnenen erfahrung lassen sich dann auch die grösseren teile einfacher bewältigen (im sinne von minimierung von fehlern und materialverbrauch).
        beste grüsse
        gudrun

      • Annette BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

        Hallo Gudrun,
        Danke!!!!!!!!!!!!!!
        Abgesehen davon, dass ich vermutlich allmählich dafür berüchtigt bin, mir etwas in den Kopf zu setzen und ausführen zu wollen, für das mir die Basiskenntnisse und -fertigkeiten fehlen: Ich hätte meine gut 40 cm langen Tortenstücke heimlich entlang eines Lineals geschnitten :-). Ich kenne meine oft mangelhafte Koordination zwischen Hand und Auge lange genug 🙂
        Liebe Grüße Annette.

      • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

        hallo annette,
        na bitte! trotzdem würde ich empfehlen, bevor du dein kissenhüllen-projekt angehst, dir ein paar basiskenntnisse zu erwerben. mach doch bitte zuerst eine kleine probe und folge dem obigen lehrgang schritt für schritt. er ist doch mit absicht so aufgebaut wie er aufgebaut ist und dann wirst du sehen, dass du bei kleinen teilen durchaus gerade schnitte ohne lineal hinbekommst, wenn du mit schwung schneidest. und dann wie oben gezeigt nicht die schnittkanten wie sonst kante auf kante legen – hier würden dann nämlich die beulen entstehen, solltest du doch einen bogen geschnitten haben. die kleinen teile liegen schön aufeinander und wenn die kanten ein paar millimeter oder mehr voneinander abweichen – meine güte, es handelt sich doch um die nahtzugabe, was soll’s! hinterher wegschneiden, wenn es zuviel ist oder lassen. die nählinie ist entscheidend.
        beste grüsse
        gudrun

      • Annette BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

        Hallo Gudrun,
        ich hatte mich bereits im frei Schneiden versucht; daher meine Skepsis, ob das anschliessende Nähen bei langen Schnitten gut geht. Aber Du hast mich auf eine Idee gebracht: Es werden 5 Kissenhüllen. Ich fange mit so etwas wie log cabin oder Schachbrettmuster (hatte Wiebke ja bereits früher beschrieben) an; da sind die Streifen/Tortenstücke überwiegend nicht so lang. Muss aber erst noch sehr viel Stoff sammeln, da zu dem Ensemble farblich passend auch ein riesiger Sofaüberwurf entstehen soll.
        Danke und liebe Grüße Annette.

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