Kreative Artikel zum Thema Quilten

Ausstellungstipps März 2019

100 Jahre Schweizer National-Circus Knie

Anlässlich des Jubiläums ‘100 Jahre Schweizer National-Circus Knie’ präsentieren das Textilmuseum St. Gallen und das Verkehrshaus der Schweiz als Teil der Jubiläumsaktivitäten Ausstellungen. Beide Museen inszenieren die Zirkusgeschichte auf ihre Weise: In St. Gallen werden Kostüme gezeigt, in Luzern ein Original-Zirkuswagen.

Mode Circus Knie – Kostüme aus 100 Jahren im Textilmuseum

Key Visual

Vom 7. März 2019 – 19. Januar 2020 zeigt das Textilmuseum St. Gallen die Ausstellung ‘Mode Circus Knie’ mit Kostümen aus der Zeit vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute.


Historische Zirkuskostüme (Details), 1890-1950
Ausstellung ‘Mode Circus Knie’
Leihgabe: Gebrüder KNIE, Schweizer National-Circus AG
Foto: Martin Leuthold, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die prächtigen Gewänder aus dem Bestand der Familie Knie – gleichermassen modisches Statement wie funktionale Arbeitskleidung – lassen hundert Jahre Zirkusgeschichte Revue passieren.

Ivan Frédéric Knie
Foto: Katja Stuppia, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Wer könnte sich der Faszination des Zirkus entziehen? Atemberaubende Akrobatik, beeindruckende Tiere oder Clownerien am Rande der Manege: Immer sind es auch die fantasievollen Kostüme und Accessoires, die der Darbietung ihre Magie verleihen und die Schau zu einem sinnlich-poetischen Spektakel werden lassen.

Mary-José Knie Galland
Foto: Nicole Boekhaus, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Dies gilt für die mit bunten Pailletten geschmückten Gewänder aus den frühen Jahren des Circus Knie, als dieser noch von Dorfplatz zu Dorfplatz tingelt, wo die Seiltänzer, die Akrobaten und Clowns im Freien auftreten.

Gilet eines Seiltänzers (Detail), 1890 – 1920
Ausstellung ‘Mode Circus Knie’
Leihgabe: Gebrüder KNIE, Schweizer National-Circus AG
Foto: Silvia Gross, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Aber auch unter dem Zelthimmel – 1919 wird das erste Chapiteau angeschafft – sind die prächtigen Kostüme der Artisten wesentliches Element der Zirkusnummern, verleihen sie doch Clown, Magier, Dompteur und den Akrobaten ihren unverwechselbaren Charakter.

Mantel von Karl Knie, Dressurnummer, 1930 – 1934
Ausstellung ‘Mode Circus Knie’
Leihgabe: Gebrüder KNIE, Schweizer National-Circus AG
Foto: Textilmuseum St.Gallen, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Dabei sind sie hochgradig funktional und spielen mit den Moden der Zeit. So verwundert es nicht, dass viele der wertvollen Stücke von renommierten Kostümbildnern entworfen und unter Verwendung edelster Stoffe in Paris gefertigt worden sind.

Jacke von Mary-José Knie, Dressurnummer, 1985 –1991
Ausstellung ‘Mode Circus Knie’
Leihgabe: Gebrüder KNIE, Schweizer National-Circus AG
Foto: Textilmuseum St.Gallen, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Anlässlich des Jubiläums ‘100 Jahre Schweizer National-Circus Knie’ präsentiert das Textilmuseum St. Gallen eine Auswahl von zirka 90 Kostümen aus dem Privatbesitz der Familie Knie.

Torerokostüm für Pantomimen-Vorführung 1900 – 1930
Ausstellung ‘Mode Circus Knie’
Leihgabe: Gebrüder KNIE, Schweizer National-Circus AG
Foto: Ali Harrak, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Diese erstmals im Rahmen einer Ausstellung zu sehenden Gewänder verkörpern die Geschichte des Circus Knie, der seit vielen Jahrzehnten Generationen von Schweizerinnen und Schweizern in seinen Bann zieht.

Kuration / Szenografie: Moritz Junge, Martin Leuthold

Knie auf Reisen

In der Ausstellung ‘Knie auf Reisen’ präsentiert das Verkehrshaus der Schweiz ab dem 26. März 2019 den original Zirkuswagen 29 von Margrit Lippuner-Knie. In diesem Wagen wurden Zirkusgäste wie Charlie Chaplin, General Henri Guisan und Carl Zuckmayer empfangen.

Info:

7. März 2019 – 19. Januar 2020

Mode Circus Knie – Kostüme aus 100 Jahren im Textilmuseum

Textilmuseum St. Gallen
Vadianstrasse 2
9000 St. Gallen
Schweiz

www.textilmuseum.ch

Öffnungszeiten:
täglich von 10 – 17 Uhr

Vernissage:
Mi, 6. März 2019, 20 Uhr

Zum vielseitigen Rahmenprogramm, u..a. mit einer Reihe von Zirkusfilmen, siehe bitte hier

 

ab 26. März 2019

Knie auf Reisen

Verkehrshaus der Schweiz
Lidostrasse 5
6006 Luzern
Schweiz

www.verkehrhaus.ch

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FAUST 2019 – Kreativwettbewerb

‘Faust’ ist nur zum Lesen?! Ganz und gar nicht! Das Theater Pforzheim hatte in Kooperation mit dem Faust-Museum Knittlingen und der Goldschmiedeschule mit Uhrmacherschule Pforzheim alle Kreativköpfe dazu aufgerufen, ihren Gedanken zu Goethes ‘Faust’ im Spiegel unserer Zeit Gestalt zu geben. ‘Lasst eurer Inspiration freien Lauf! Ob Grafik oder Gedicht, Song oder Skulptur, Collage oder Comic – die Form liegt in der Hand des Künstlers’, hiess es in der Ausschreibung zu insgesamt vier Themenkreisen. Ich bin dem Aufruf gefolgt und habe eine Bodeninstallation zu ‘FAUST & GRETCHEN’ eingereicht.

Key Visual

Inzwischen zeigte sich: ‘Faust’ inspiriert! Der Kreativwettbewerb hat über 100 Menschen angeregt sich zu beteiligen und die Jury – bestehend aus Sandra Pfäfflin, René Dantes und Dr. Michael Kiefer – hatte die schwere Aufgabe, die Auswahl der Objekte für die Ausstellung zu treffen. Die Kreativköpfe Pforzheims und des Umlandes wählten vielfältige Ausdrucksmittel, u.a. Körperschmuck, Musikvideos, Skulpturen und Gemälde, aber auch eine Predigt und ein Theaterstück.

Mit grosser Freude erhielt ich die Mitteilung, dass die Jury meine Bodeninstallation „Mein schönes Fräulein darf ich wagen, meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen?“ für die bleibende Ausstellung im Foyer des Theaters Pforzheim (25. März – 28. April 2019) ausgewählt hat.

Am Sonntag, 24. März 2019 eröffnet die Ausstellung um 17.30 Uhr im Theater Pforzheim. Die Jury hat entschieden, dass zur Vernissage alle eingereichten Werke präsentiert werden sollen, ebenso in Knittlingen im Faust-Museum, wohin die Ausstellung im Anschluss wandert und vom 19. Mai – 14. Juli 2019 gezeigt werden wird.

Bei der Vernissage im Foyer des Theaters Pforzheim mit künstlerischem Rahmenprogramm ist jedermann eingeladen, die Kunstwerke und sich selbst mit Goethes ‘Faust’ im Spiegel unserer Zeit zu betrachten. Der Eintritt ist frei.

Info:

FAUST 2019 – Kreativwettbewerb

25. März – 28. April 2019
Theater Pforzheim
Waisenhausplatz 5
75172 Pforzheim
Deutschland

www.theater-pforzheim.de

Ausstellungseröffnung:
So, 24. März 2019, 17.30 Uhr
im Foyer des Theaters Pforzheim

 

19. Mai – 14. Juli 2019
Faust-Museum
Kirchplatz 9
75438 Knittlingen
Deutschland

www.faustmuseum.de

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Nervescape VIII

Derzeit läuft im renommierten finnischen Museum Kiasma in Helsinki, das als Museum für zeitgenössische Kunst Teil der Finnish National Gallery ist, eine bemerkenswerte Ausstellung der isländischen Künstlerin Hrafnhildur Arnardóttir. Unter dem Titel ‘Nervescape VIII’ hat sie speziell für das fünfte Obergeschoss des Hauses eine verspielte Installation geschaffen, die richtig Freude macht. Die Installation aus synthetischem Haar ermöglicht es den Besuchern, in eine farbenfrohe Welt einzutauchen und das Haar zu streicheln, ‘als ab es ein scheues altes Mammut wäre’, so die Künstlerin.

Hrafnhildur Arnardóttir / Shoplifter
Ausstellung ‘Nervescape VIII’, 2019
Kuva Kansallisgalleria/Petri Virtanen
Foto: Finnish National Gallery/Petri Virtanen, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Sowohl echtes als auch künstliches Haar ist das Markenzeichen von Hrafnhildur Arnardóttir alias Shoplifter. Die 1969 in Reykjavik geborene Künstlerin lebt in New York. Weil ihr isländischer Name für viele unaussprechlich war, wählte sie eine von vielen vermeintlichen Versionen ihres Namens, die sie zu hören bekam, als Pseudonym: Shoplifter, auf Deutsch: Ladendiebin.

Hrafnhildur Arnardóttir / Shoplifter
Die Künstlerin
Kuva Kansallisgalleria/Petri Virtanen
Foto: Finnish National Gallery/Petri Virtanen, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Ihr subtiler Humor kennzeichnet auch ihre künstlerische Arbeit. Freude, Verspieltheit und Unschuld sind potentielle Erfahrungen, die Shoplifter in ihrer Kunst vermittelt. Sie sieht Haare mit Mode, Selbstdarstellung und Eitelkeit verbunden. Wir setzen unsere Haare ein, um anderen Menschen mitzuteilen, wer wir sind. Als ‘Rohstoff’ für Kunst weckt Haar gemischte Gefühle: Ein haariges Kunstwerk kann gleichzeitig ansprechend und abstossend wirken. Haar ist wie ‘ein Überbleibsel der Wildheit, die in uns steckt’, sagt Shoplifter.

Hrafnhildur Arnardóttir / Shoplifter
Ausstellung ‘Nervescape VIII’, 2019
Kuva Kansallisgalleria/Petri Virtanen
Foto: Finnish National Gallery/Petri Virtanen, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Neuinstallation im Kiasma ist Teil ihrer Serie ‘Nervescape’, deren Form und Grösse sich je nach Location ändert. Hier erscheint ‘Nervescape VIII’ wie den Besucher von allen Seiten umgebende Schling- und Kletterpflanzen. ‘Es ist nie wirklich dasselbe Stück’, sagt die Künstlerin in einem Interview. ‘Ich habe mir so etwas vorgestellt, als ich den Raum gesehen habe, aber ich weiss nie genau, wie es schlussendlich wird.’

Hrafnhildur Arnardóttir / Shoplifter
Ausstellung ‘Nervescape VIII’, 2019
Kuva Kansallisgalleria/Petri Virtanen
Foto: Finnish National Gallery/Petri Virtanen, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Serie ist zum Teil von ihrem Interesse an Neurowissenschaften und Hirnforschung inspiriert. Ungekämmtes Haar ähnelt Nervenzellen und neurologischen Bahnen in ihrer organischen Struktur, aber Shoplifter möchte, dass ihre Kunst unsere Synapsen in einem direkteren Sinn beeinflusst. Sie glaubt, dass, wenn wir von leuchtenden Farben umgeben sind, die Freisetzung des sog. Glückshormons Serotonin im Gehirn ausgelöst wird. Sie möchte Gefühle der Freude und des Glücks hervorrufen, da sie der Meinung ist, dass ‘glückliche Menschen dazu tendieren, einander besser zu behandeln.’

Hrafnhildur Arnardóttir / Shoplifter
Ausstellung ‘Nervescape VIII’, 2019
Kuva Kansallisgalleria/Petri Virtanen
Foto: Finnish National Gallery/Petri Virtanen, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung eröffnet das diesjährige Programm des Museums, das unter dem Motto ‘Güte’ steht. Geplant sind Ausstellungen und Performances rund um die Themen Geben, Teilen, Gastfrendschaft und Begegnungen. ‘Anna taiteen tehdä hyvää. Let the art do good.’

Hrafnhildur Arnardóttir / Shoplifter
Die Künstlerin
Kuva Kansallisgalleria/Petri Virtanen
Foto: Finnish National Gallery/Petri Virtanen, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Hrafnhildur Arnardóttir aka Shoplifter, deren Kunst sich an den Grenzen zwischen Kunst, Mode, traditionellem Handwerk und Design bewegt, wird Island bei der Biennale in Venedig 2019 vertreten.

Info:

8. Februar – 15. September 2019

Hrafnhildur Arnardóttir aka Shoplifter: Nervescape VIII

Museum of Contemporary Art Kiasma
Mannerheiminaukio 2
00100 Helsinki
Finnland

www.kiasma.fi

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Christian Boltanski: Die Zwangsarbeiter – Erinnerungsort in der Völklinger Hütte | Erinnerungen
Installationen im Weltkulturerbe Völklinger Hütte

In den letzten Jahren hat das Weltkulturerbe Völklinger Hütte den Forschungsstand zu den Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern der Völklinger Hütte erweitert und präsentiert. Der französische Weltkünstler Christian Boltanski realisierte nun einen Erinnerungsort im Weltkulturerbe Völklinger Hütte für die Menschen, die in der Völklinger Hütte Zwangsarbeit während zweier Weltkriege verrichten mussten. Ein emotionales Kunstwerk, das die Erinnerung an diese Menschen wachhält und erlebbar werden lässt.  Auch der Gedanke an die tägliche Arbeit der Hüttenarbeiter hat Christian Boltanski inspiriert. Diesen Menschen und ihren Emotionen hat er eine grosse temporäre Installation gewidmet.

Die Zwangsarbeiter – Erinnerungsort in der Völklinger Hütte

Christian Boltanskis Arbeit führt in die dunkelste Zeit der Völklinger Hütte und der Industriekultur. Seine Installation ‘Die Zwangsarbeiter – Erinnerungsort in der Völklinger Hütte’ in der Sinteranlage erschliesst die Erinnerung an das Thema Zwangsarbeit vollständig neu und ist sehr emotional und aufrührend. Sie geht im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut.

Christian Boltanski: Die Zwangsarbeiter – Erinnerungsort in der Völklinger Hütte
Sinteranlage, 2018
Mixed-Media, metallene Archivkästen, Kleider, Licht, Sound (die Namen der Zwangsarbeiter in der Völklinger Hütte geflüstert)
Maße 3,3 x 6 x 18 Meter
Copyright Foto: Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Hans-Georg Merkel, freundlicherweise von der Völklinger Hütte zur Verfügung gestellt

12.393 Männer, Frauen und Kinder aus 20 Ländern waren während des Zweiten Weltkrieges als Zwangsarbeiter in der Völklinger Hütte registriert. 261 von ihnen verloren ihr Leben, darunter 60 Kinder und Kleinkinder. Die Besucher*innen stehen mitten in den eng gestellten Wänden des Archivs der Erinnerungen, das aus unzähligen aufeinander gestapelten Archivkisten besteht, hier und da ist eine Nummer zu erkennen, schwarze Hosen und Jacken formieren sich zu einem Kleiderberg. Die geflüsterten Namen der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die aus allen Ecken der Installation erklingen, lösen einen Schauer aus. Schlagartig versetzt die Installation von Christian Boltanski die Besucher*innen in eine andere Welt.

In dieser Arbeit verbinden sich die Industriekultur der Völklinger Hütte, die rostigen Archivkästen und die Kleidungsstücke zu einer grossen, begehbaren Raum-Installation von 3,30 Metern Breite, 6 Metern Höhe und 18 Metern Länge. Zwischen den Archivkästen führt ein enger nur von einigen Glühbirnen spärlich beleuchteter Gang zu der Installation der Kleidungsstücke. Der Eindruck eines gigantischen Archivs stellt sich ein, die abgelegten schwarzen Kleidungsstücke suggerieren die Abwesenheit von Menschen, die einmal vor Ort gewesen sein könnten. Die gesprochenen Namen benennen konkrete Schicksale.

Christian Boltanski: Die Zwangsarbeiter – Erinnerungsort in der Völklinger Hütte
Sinteranlage, 2018
Mixed-Media, metallene Archivkästen, Kleider, Licht, Sound (die Namen der Zwangsarbeiter in der Völklinger Hütte geflüstert)
Maße 3,3 x 6 x 18 Meter
Copyright Foto: Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Hans-Georg Merkel, freundlicherweise von der Völklinger Hütte zur Verfügung gestellt

Der Erinnerungsort für die Zwangsarbeiter der Völklinger Hütte ist mit der Dokumentation der Forschungsarbeit verbunden. Im Rahmen der Forschungsarbeit und auf Anstoss von Christian Boltanski hat das Weltkulturerbe Völklinger Hütte die Statistik der ‘Röchling’schen Eisen- und Stahlwerke’ aus dem Archiv der Saarstahl AG erfasst und die Daten aller bekannten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter dokumentiert. Die Liste aller Namen der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die erreichbar waren, finden sich auch als kostenloser Download auf der Website, wo zudem eine Hörprobe verfügbar ist.

 

Temporäre Installation ‘Erinnerungen | Souvenirs | Memories’

Neben dem Erinnerungsort für die Zwangsarbeiter hat Christian Boltanski eine weitere grosse Installation als Erinnerungsprojekt für die Arbeiter geschaffen. 91 Spinde aus allen Betriebsteilen der Völklinger Hütte gruppierte der Künstler magisch beleuchtet zu einer neuen Installation in der 800 Quadratmeter grossen Erzhalle. Gesprochene Erinnerungen an die Arbeit in der Völklinger Hütte von ehemaligen Hüttenarbeitern dringen aus den Spinden. Diese Spinde sind Kristallisationspunkte der Arbeit, innen privat und aussen Teil der Völklinger Hütte, vermitteln sie auf höchst eindrucksvolle Art eine besondere Form der Erinnerung und Wertschätzung der Arbeit.

Christian Boltanski: Erinnerungen | Souvenirs | Memories
Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Erzhalle
1. November 2018 – 31. August 2019
Mixed-Media mit 91 historischen Arbeiterspinden der Völklinger Hütte, Licht, Sound (Erinnerungen an die Arbeit in der Völklinger Hütte von ehemaligen Hüttenarbeitern)
Maße 2,2 x 12 x 40 m
Copyright: Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Hans-Georg Merkel, freundlicherweise von der Völklinger Hütte zur Verfügung gestellt

Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, wo mit grossem Aufwand die Hochofengruppe, die Sinteranlage und die Maschinen vor dem Verfall gerettet wurden, verweisen die Arbeitsspinde auf die Menschen, die hier gearbeitet haben. Auf ihre Erinnerungen und Emotionen, die in den Arbeitsspinden gespeichert sind. Der Spind war der Ort, wo man sich vom Privatmann in den Hüttenarbeiter verwandelte. Wo man seine privaten Dinge ablegte und die Arbeitskleidung anzog. Kaum ein Gegenstand in der Völklinger Hütte verkörpert so sehr die Emotionen und die Erinnerungen der Hüttenarbeiter. Aus den Spinden sind Erinnerungen ehemaliger Hüttenarbeiter zu hören, die speziell für die Installation von Christian Boltanski aufgenommen wurden. Sie erzählen, was es hiess, auf der Völklinger Hütte zu arbeiten. Auf der Website gibt es auch davon etwas zu hören.

Der Künstler hat die Spinde zu einem konzentrierten Ensemble inszeniert, er gruppierte die Spinde so, dass sie in einem dialogischen Miteinander erscheinen. Durch diese künstlerische Veränderung entsteht eine neue Erfahrungsdimension. Die Installation ist eine Hommage an alle Hüttenarbeiter, die einzelnen Spinde sind bewusst aus der Funktion des ehemaligen Arbeitsablaufs herausgelöst. Die Installation ‘Erinnerungen | Souvenirs | Memories’ ist bis zum 31. August 2019 in der Erzhalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte zu sehen.

Christian Boltanski ist einer der international renommiertesten Künstler. Seine Werke wurden dreimal auf der documenta in Kassel gezeigt. 2011 wurde der gesamte französische Pavillon der 54. Internationalen Kunstbiennale von Venedig mit einer Rauminstallation von Christian Boltanski gestaltet. Boltanskis Arbeiten sind in den wichtigsten Kunstsammlungen der Welt – wie dem Museum of Modern Art in New York, der Tate in London oder dem Centre Georges Pompidou in Paris – zu sehen.

Anlässlich der Installationen ist eine Publikation ‘Christian Boltanski’ erschienen, herausgegeben von Prof. Dr.  Meinrad Maria Grewenig, dem Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Sie ist mehr als ein Katalog, der mit phantastischen Fotos und Essays glänzt, darüberhinaus wird das Leben des Künstlers in seinen Werken vorgestellt.

Info:

seit 1. November 2018

Christian Boltanski: Die Zwangsarbeiter – Erinnerungsort in der Völklinger Hütte

Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Sinteranlage
Rathausstrasse 75-79
66333 Völklingen
Deutschland

www.voelklinger-huette.org

1. November 2018 – 31. August 2019

Christian Boltanski: Erinnerungen | Souvenirs | Memories

Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Erzhalle
Rathausstrasse 75-79
66333 Völklingen
Deutschland

www.voelklinger-huette.org

Christian Boltanski
Die Zwangsarbeiter – Erinnerungsort in der Völklinger Hütte
Erinnerungen | Souvenirs | Memories
Herausgegeben von Meinrad Maria Grewenig
Edition Völklinger Hütte
in der Edition Cantz, Esslingen 2018
ISBN: 978-3-947563-27-2

Die Zwngsarbeiter in der Völklinger Hütte
im Ersten und im Zweiten Welkrieg
Herausgegeben von Meinrad Maria Grewenig
Edition Völklinger Hütte
in der Edition Cantz, Esslingen 2018
ISBN: 978-3-947563-22-7

Ich darf mich für die Überlassung der beiden Titel sehr herzlich bedanken.

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Pattern and Decoration
Ornament als Versprechen

Ornament als Versprechen. So könnte das Motto der US-amerikanischen Bewegung Pattern and Decoration lauten, die sich Mitte der 1970er Jahre formierte. In Abwandlung der bekannten Maxime von Adolf Loos – ‘Ornament und Verbrechen’ – führt die Ausstellung die reichen Bestände des Sammlerpaares Peter und Irene Ludwig zur grössten Präsentation von Pattern and Decoration im deutschsprachigen Raum seit den 1980er Jahren zusammen.

Miriam Schapiro: Dormer, 1979
Acryl, Textilien, Papier auf Leinwand
178,5 x 102 cm
Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen
Foto: Carl Brunn / Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen
© Estate of Miriam Schapiro / Bildrecht Wien, 2019
Foto freundlicherweise vom mumok zur Verfügung gestellt

Mit orientalisch anmutenden Mosaiken, monumentalen Textilcollagen, Malereien, Installationen und Performances verfolgten feministisch engagierte Künstler*innen wie Miriam Schapiro, Joyce Kozloff, Valerie Jaudon oder Robert Kushner in den 1970er Jahren das Ziel, Farbe, Formenvielfalt und Emotion in die Kunst zurückzuholen.

Thomas Lanigan-Schmidt: A Rite of Passage: The Leprechaun (a Mischievous Irishfairy) and the Puerto Rican Prince, 1974–85
Verschiedene Materialien
129,5 x 31 x 38,5 cm
Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen
Foto: Carl Brunn / Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen
Courtesy Thomas Lanigan-Schmidt & Pavel Zoubok Gallery, New York
Foto freundlicherweise vom mumok zur Verfügung gestellt

Das Dekorative und ihm nahe kunsthandwerkliche Techniken spielten dabei eine grosse Rolle: Unterschiedliche ornamentale Traditionen – von der islamischen über die nordamerikanisch-indianische bis zur Art déco – fanden Eingang in die Werke und öffneten den Blick über den geografischen und historischen Tellerrand hinaus. Die Nähe zu Folklore und Kitsch wurde dabei nicht nur in Kauf genommen, sondern als Gegenentwurf zum ‘Purismus’ der Kunst der 1960er Jahre ausdrücklich gesucht.

Ausstellungsansicht ‘Pattern and Decoration. Ornament als Versprechen’
mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 23. Februar – 8. September 2019
Thomas Lanigan-Schmidt, Iconostasis (1977/78), A Rite of Passage: The Leprechaun (a Mischievous Irish Fairy) and the Puerto Rican Prince (1974–85)
Foto: Stephan Wyckoff
© mumok
Foto freundlicherweise vom mumok zur Verfügung gestellt

Pattern and Decoration lässt sich als paradigmatische Kunstströmung der 1970er Jahre beschreiben, jenes schwer zu fassenden Jahrzehnts der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbrüche, in dem die sozialen und politischen Utopien der 1960er Jahre auf erste Vorboten eines aufkeimenden Neoliberalismus trafen.


Kim MacConnel: Edible, 1979
Acryl und Metalllack auf Baumwolle
258 x 302 cm
Ludwig Museum – Museum of Contemporary Art, Budapest
Foto: Ludwig Museum – Museum of Contemporary Art, Budapest
© Kim MacConnel
Foto freundlicherweise vom mumok zur Verfügung gestellt

Als ‘promisk’ kritisierte der amerikanische Kunsthistoriker Hal Foster die Kunst jener Dekade in seinem Artikel ‘The Problem of Pluralism’ (Das Problem des Pluralismus, 1982). Nach den ‘puren’ Bestrebungen der 1960er Jahre, allen voran der Minimal Art, mangle es der Kunst der 1970er Jahre sowohl an Stil als auch an kritischem Bewusstsein.

Ausstellungsansicht ‘Pattern and Decoration. Ornament als Versprechen’
mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 23. Februar – 8. September 2019
Brad Davis, All Seasons(1980); Kim MacConnel, Pagode(1974), No End to Bumper Harvest(1978)
Foto: Stephan Wyckoff
© mumok
Foto freundlicherweise vom mumok zur Verfügung gestellt

Pattern and Decoration allerdings war aus Überzeugung ‘promisk’: ‘Wir weigerten uns, Kunstformen einer Hierarchie zu unterwerfen’, so beispielsweise Joyce Kozloff. ‘Für uns gab es weder Grenzen zwischen den Kunstformen der Welt noch ‘High’ oder ‘Low Art’.’ Und Robert Kushner: ‘Wir wollten das Spektrum dessen, was im offiziellen Kunstlexikon zugelassen war, erweitern. Textilien, grossartig. Quilts – ja. Keramik – aber sicher. Teppiche – warum nicht. Wir schauten uns all diese Objekte im Hinblick auf ihren ästhetischen Wert und ihre reichen visuellen Vorzüge an und wollten, dass andere sie auch als Kunst wahrnahmen.’

Robert Kushner: Rivals, 1978
Acryl auf Baumwolle
171,5 x 216 cm
mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung seit 1981
Foto: mumok
© Robert Kushner
Foto freundlicherweise vom mumok zur Verfügung gestellt

Und schliesslich Robert Zakanitch: ‘Die strikten Parameter der Moderne verloren ihre Bedeutung, und jenseits davon gab es prächtige Dinge zu erfühlen und zu malen – feine Muster, Ornamente, Designs aus allen Kulturen der Welt, Volkskunst – Dinge und Themen, die als zu feminin erachtet worden waren und daher als trivial galten.’

Robert Zakanitch: Flash, 1978
Acryl auf Leinwand
247 x 210 cm
mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Österreichischen Ludwig Stiftung
Foto: mumok
© Robert Zakanitch
Foto freundlicherweise vom mumok zur Verfügung gestellt

Geboren aus Diskussionen von miteinander befreundeten und bekannten Künstler*innen sowie der Kritikerin Amy Goldin, stellt Pattern and Decoration die vielleicht letzte Kunstbewegung des 20. Jahrhunderts dar – und zugleich die erste, die über die Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten dekorativen Traditionen eine tatsächlich globale Perspektive verfolgte.

Ausstellungsansicht ‘Pattern and Decoration. Ornament als Versprechen’
mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 23. Februar – 8. September 2019
Joyce Kozloff, Tut’s Wallpaper / Pilaster Pair II (1979), Ceramic Tile Floor (1978/79)
Foto: Stephan Wyckoff
© mumok
Foto freundlicherweise vom mumok zur Verfügung gestellt

Die egalitären, kollektiven und lebenspraktischen Dimensionen, die Goldin als Eigenschaften des Dekorativen definierte, stehen dabei stellvertretend für das Programm von Pattern and Decoration: nämlich, was konventionell als ‘nieder’ eingestuft wurde – die Kunst von Frauen, Kunsthandwerk, Volkskunst und so weiter –, möglichst laut zu feiern.

Miriam Schapiro: Geometry in Flowers, 1978
Acryl auf Leinwand, Textilapplikationen, Collage
180,4 x 364,3 cm
Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen
Foto: Carl Brunn / Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen
© Estate of Miriam Schapiro / Bildrecht Wien, 2019
Foto freundlicherweise vom mumok zur Verfügung gestellt

Der österreichische Architekt Adolf Loos (1870–1933) kriminalisierte das Dekor in seiner berühmt-berüchtigten Streitschrift ‘Ornament und Verbrechen’, die 1908 in Reaktion auf den Wiener Jugendstil entstand. Seine Abwesenheit sei Indikator einer hohen Kulturentwicklung; seine Fertigung ein ‘Verbrechen an der Volkswirtschaft’. Ornament als Versprechen, der Untertitel der Ausstellung, verkehrt die Loos’sche Polemik im Sinne der Anliegen von Pattern and Decoration: Tritt die eine Position in unverkennbar misogynem und kolonialistischem Tonfall für eine ‘High Art’ ein, so wird auf der anderen Seite nach Alternativen zu den Werten der westlichen Industriestaaten gesucht – nach anderen Geschlechterverhältnissen und kulturellen Identitäten und, nicht zuletzt, nach einem neuen Kunstbegriff.

Ausstellungsansicht ‘Pattern and Decoration. Ornament als Versprechen’
mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 23. Februar – 8. September 2019
Miriam Schapiro, Pink Light Fan (1979), Geometry in Flowers (1978)
Foto: Stephan Wyckoff
© mumok
Foto freundlicherweise vom mumok zur Verfügung gestellt

Peter und Irene Ludwig haben den Wert dieser Kunst schon früh erkannt und Pattern and Decoration durch systematische Ankäufe zu einem der Schwerpunkte ihrer Sammlung ausgebaut: Auf ihren Reisen in die USA Ende der 1970er Jahre erwarben sie rund siebzig Arbeiten, von denen sich heute der Grossteil im Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen und eine ebenfalls umfassende Werkgruppe im mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien befindet.

Valerie Jaudon: Hattiesburg, 1979
Öl auf Leinwand / Oil on canvas
223,5 x 335,5 cm
Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen
Foto: Carl Brunn / Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen
© Bildrecht Wien, 2019
Foto freundlicherweise vom mumok zur Verfügung gestellt

Das in Kooperation realisierte Projekt ‘Pattern and Decoration. Ornament als Versprechen’ führt die Bestände der beiden Museen erstmals wieder zusammen. Ergänzt durch weitere internationale Leihgaben bildet die Ausstellung damit die grösste Präsentation der Pattern-and-Decoration-Bewegung im deutschsprachigen Raum seit den 1980er Jahren und ermöglicht, dass diese mehr als vierzig Jahre nach ihrer Gründung einer Neubewertung unterzogen werden kann.

Ned Smyth: Portale Fish & Fabric, 1979
Mischtechnik auf Papier
88 x 114 cm
mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Leihgabe der Österreichischen Ludwig-Stiftung seit 1991
Photo: mumok
© Ned Smyth
Foto freundlicherweise vom mumok zur Verfügung gestellt

Denn die Fragen, die die Künstler*innen stellten, erfahren heute, in einer noch viel stärker globalisierten und von Machtasymmetrien gekennzeichneten Welt, eine brisante Aktualisierung. Zu einem Zeitpunkt, da sich Gräben vertiefen und Grenzen schliessen, erinnert Pattern and Decoration daran, was es zu gewinnen gilt, wenn die Kanäle offenbleiben.

Ausstellungsansicht ‘Pattern and Decoration. Ornament als Versprechen’
mumok Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 23. Februar – 8. September 2019
Ned Smyth, Portale Fish & Fabric (1979), Philadelphia Colonnade, 1979
Photo: Stephan Wyckoff
© mumok
Foto freundlicherweise vom mumok zur Verfügung gestellt

Das Projekt wurde vom Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen initiiert und in Kooperation mit dem mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien realisiert. Im Anschluss an die beiden Stationen wird die Ausstellung im Ludwig Múzeum – Museum of Contemporary Art, Budapest zu sehen sein.

Robert Kushner: Pink Leaves, 1979
Acryl, verschiedene Textilien
205 x 330,5 cm
Courtesy Ludwig Museum – Museum of Contemporary Art, Budapest, Schenkung Peter und Irene Ludwig
Foto: Ludwig Museum – Museum of Contemporary Art, Budapest
© Robert Kushner
Foto freundlicherweise vom mumok zur Verfügung gestellt

Der zur Ausstellung erhältliche Katalog (d/e) stellt mit einer Auswahl historischer Texte (teils erstmals auf Deutsch publiziert), neuen kunsthistorischen Essays, einem Künstler*inneninterview sowie einer umfassenden Chronologie eine fundierte Aufarbeitung der Pattern-and-Decoration-Bewegung dar.

Info:

23. Februar – 8. September 2019

Pattern and Decoration
Ornament als Versprechen

mumok
museum moderner kunst stiftung ludwig wien
MuseumsQuartier
Museumsplatz 1
1070 Wien
Österreich

www.mumok.at

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Traditionelle Textilkunst aus Baschkortostan

Flyer

In Zusammenarbeit mit der Galerie Ural vom nationalen Zentrum für Volkskunst in Ufa und der in Heidelberg lebenden baschkirischen Ärztin Dr. Dinara Daniel präsentiert die Textilsammlung Max Berk noch bis zum 19. Mai 2019 erstmals Trachten, phantasievolle Filzkostüme, Patchwork und Filzteppiche dieses eher unbekannten Landes, das am östlichen Rand des europäischen Teils der russischen Föderation, westlich des Ural-Gebirges, gelegen ist.

Herstellung einer traditionellen Tracht
Foto: Gulnaz Makieva, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Alle Exponate stammen aus verschiedenen Regionen von Baschkortostan und wurden bereits mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet.

Wandbild ‘Aulak’, Teamarbeit ‘Nadezhda’
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Ergänzt wird die Ausstellung von Fotografien der baschkirischen Fotografin und Regisseurin Gulnaz Makieva, die mit ihren Bildern von Trachten, Gebäuden und altem Handwerk die Tradition dieses faszinierenden Landes festzuhalten versucht.

Info:

24. Februar – 19. Mai 2019

Traditionelle Textilkunst aus Baschkortostan

Textilsammlung Max Berk
Brahmsstrasse 8
69118 Heidelberg-Ziegelhausen
Deutschland

www.museum-heidelberg.de

Öffnungszeiten:
Mi, Sa, So: 13 – 18 Uhr

Führungen:
Mi, 10. April 2019, 17 Uhr
Sa, 13. April 2019, 16 Uhr
Mi, 8.Mai 2019, 17 Uhr
So, 12. Mai 2019, 16 Uhr

Rahmenprogramm:
Sa, 13. April 2019, 18 Uhr
Vortrag Marina Galetskaya und Anna-Maria Kortmann (Brücke nach Ufa e.V. Überlingen) sprechen über die Webereieröffnung im Salawater College für Bildung und berufliche Technologien in Baschkortostan durch Überlinger Arbeitstherapeuten und Webereifachleute in den Jahren 2014 – 2015

So, 12. Mai 2019, 18 Uhr
Zwischen Ufa und Belaia – Ein Austausch mit Baschkortostan.
Reisebericht von Tim Zwinscher, Freunde Baschkortostans e.V. Halle

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Banksy: Love is in the Bin

Banksys sich selbst während einer Auktion in London im Oktober 2018 zerstörendes Bild ‘Girl with Balloon’ sorgte weltweit für Aufsehen. ‘Von 0 auf 100 ist die Arbeit zu einem der international bekanntesten Bilder avanciert – und das in einer Welt, die von Bildern geradezu überflutet ist’, liest man auf der Website des Museums Frieder Burda, Baden-Baden, wo das zerstörte und in ‘Love is in the Bin’ umbenannte Werk noch bis zum 3. März 2019 zu sehen ist.

Es hätte immer wieder künstlerische Versuche gegeben, die eigene Existenz des Kunstwerkes zu verflüchtigen oder gar zu zerstören und damit seinen materiellen Wert zu unterminieren oder in einen anderen Wertkontext zu transferieren, liest man weiter. Und: Die Inszenierung im Museum fokussiere ganz auf das Bild und versuche zugleich in konzentrierter Form die Hintergründe und Intentionen im Werk Banksys plausibel zu machen – sowie auch die Bedingungen in einer Kunstwelt zu hinterfragen, die eine solche Entwicklung, ja Wertexplosion überhaupt erst möglich mache.

An Banksys Überzeugungen orientiert soll der Besuch vielen Menschen möglich sein – daher ist der Eintritt in das Museum Frieder Burda für diesen Fall kostenfrei und nur noch diese Woche möglich. Denn …

Banksy: Love is in the Bin
Besuch im Museum Frieder Burda
Foto: Dr. Wolfgang Heinz mit freundlicher Erlaubnis des Museums

… das von einer europäischen Sammlerin erworbene Werk wird in die Staatsgalerie Stuttgart umziehen und dort ab dem 7. März 2019 erstmals auf Werke aus über 850 Jahren treffen. ‘Love is in the Bin’ wird abwechselnd in unterschiedlichen Sammlungsbereichen zu sehen sein, neben Alten Meistern, Hauptwerken der Klassischen Moderne bis hin zur zeitgenössischen Kunst. Street Art poppt eben immer wieder an unerwarteten Stellen auf.

Info:

Banksy: Love is in the Bin

5. Februar – 3. März 2019

Museum Frieder Burda
Lichtentaler Allee 8 b
76530 Baden-Baden
Deutschland

www.museum-frieder-burda.de

 

ab 7. März 2019

Staatsgalerie Stuttgart
Konrad-Adenauer-Strasse 30 – 32
70173 Stuttgart
Deutschland

www.staatsgalerie.de

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Mozarts Mode Welten

Key Visual

Wer kennt sie nicht, die berühmte Darstellung von Wolfgang Amadé Mozart im roten Rock? Bei den zahlreichen Konzerten, die das musikalische Wunderkind durch ganz Europa führten, galt es immer, äusserst modisch gekleidet zu sein. Deshalb überrascht es nicht, dass sich in den Mozart-Briefen auch ungemein reiche Kommentare zu Textilien, Kleidungsweisen, Perücken und Accessoires finden.

Grosses Familienbild
Johann Nepomuk della Croce (1736-1819) zugeschrieben
Öl auf Leinen, Salzburg zwischen Spätherbst 1780 und Sommer 1781
Bildnachweis: Salzburg, ISM, Mozart-Museen & Archiv
Leopold Mozart (re.) mit seinen Kindern Maria Anna (‘Nannerl’) und Wolfgang Amadé. Im Portrait an der Wand zu sehen ist Leopolds bereits verstorbene Ehefrau Anna Maria.
Foto freundlicherweise vom tim zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung ‘Mozarts Mode Welten’ nimmt den 300. Geburtstag Leopold Mozarts zum Anlass, den umfangreichen Briefwechsel der Familie mit historischen Kostümen des 18. Jahrhunderts, mit Abbildungen der damaligen Modezeitschriften und Trachtendarstellungen der Zeit in Beziehung zu setzen. So breitet die Schau einen reichen Kosmos der höfischen und grossbürgerlichen Mode der Mozartzeit aus, wie er sich im Spiegel der Familienüberlieferung darstellt.

Faltfächer mit Musikinstrumenten
Deutschland, um 1775/1780
© Bayerisches Nationalmuseum München
Foto: Walter Haberland, freundlicherweise vom tim zur Verfügung gestellt

Das Staatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) feiert den 300. Geburtstag Leopold Mozarts – einem Sohn der Stadt – ab dem 22. März 2019 mit dieser gross angelegten Ausstellung …

Hausrock mit eingenähter Weste
Frankreich, zwischen 1740 und 1775
© Bayerisches Nationalmuseum München
Foto: Karl-Michael Vetters, freundlicherweise vom tim zur Verfügung gestellt

… die in Kooperation mit dem Bayerischen Nationalmuseum München entsteht und zeigt einzigartige historische Kostüme des 18. Jahrhunderts, Schuhe und Accessoires der damaligen Zeit.

Musterbuch Nr. 1 von 1792
der Augsburger Stoffdruckerei Schöppler und Hartmann mit zeittypischen Mustern.
Schöppler und Hartmann war die Vorläuferfirma der berühmten Neuen Augsburger Kattunfabrik (NAK).
© Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim)
Foto: Maik Kern, freundlicherweise vom tim zur Verfügung gestellt

Alle Besucherinnen und Besucher erwartet eine spannende Zeitreise, die von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet wird. Die näheren Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Infoflyer und der Website des Museums.

Info:

22. März 2019 – 7. Januar 2020

Mozarts Mode Welten

tim | Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg
Provinostrasse 46
86153 Augsburg
Deutschland

www.timbayern.de

Infoflyer

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30 Jahre patCHquilt

Key Visual

Anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums der Schweizer Gilde patCHquilt finden am 29. und 30. März 2019 folgende Ausstellungen im Landhaus in Solothurn statt:

Mitglieder Quilts zum 30-Jahr-Jubiläum

EQA-Boundaries

Exposition du Groupe Voyage, neuf artistes présentent leurs travaux réalisés sous le thème ‘Liberté’

Contemporary Art Quilts von patCHquilt-Mitgliedern

Plakat

Info:

29. – 30. März 2019

30 Jahre patCHquilt

Landhaus Solothurn
Landhausquai 4
4500 Solothurn
Schweiz

www.patchquilt.ch

Die Ausstellungen sind wie folgt geöffnet:
Fr: 10 – 18 Uhr
Sa: 10 – 14 Uhr, ab 14 Uhr findet die Generalversammlung der Mitglieder statt.

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Jugendstil skurril. Carl Strathmann

Die Kunst Carl Strathmanns (1866-1939) entzieht sich jeder Kategorisierung, sie ist höchst originell, bisweilen bizarr und skurril. Mit einer ornamentverliebten Detailversessenheit schuf sich der Künstler eigene Welten von karikaturhaften Märchen, fantastischen Blumenstillleben und Landschaften, symbolistischen Historienbildern und kunsthandwerklichen Entwürfen.

Carl Strathmann: Frauenkopf im Profil
1898, Aquarell und Feder auf Karton
© Münchner Stadtmuseum
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Aufgrund seiner aus dem Rahmen fallenden Bildwelten wie auch wegen seiner geselligen, dandyhaften Persönlichkeit war Strathmann den Zeitgenossen weit über München hinaus ein Begriff. Speziell Lovis Corinth und Wassily Kandinsky schätzten seine Kunst sehr.

Carl Strathmann: Satan
1896, Aquarell
© Münchner Stadtmuseum
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Obwohl Strathmann in der Fachliteratur über den deutschen Symbolismus und Jugendstil zwar regelmässig hervorgehoben wird, ist er der Allgemeinheit heute kaum mehr bekannt. Dies soll die grosse Ausstellung mit ca. 150 Objekten, die sich zum grössten Teil in der Sammlung des Münchner Stadtmuseums befinden, ändern. Hier nämlich befindet sich sein künstlerischer Nachlass, der alle Aspekte seines Œuvres abdeckt. Dieses Konvolut wurde in seiner Gesamtheit bisher von der Forschung übersehen und damit auch nicht publiziert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Carl Strathmann: Hexensabbat
um 1894, Aquarell und Feder
© Münchner Stadtmuseum
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Unter anderem finden sich hier auch zahlreiche seiner (Haupt-)Werke, die allgemein als verschollen oder zerstört gelten. Aus Anlass der Ausstellung werden einige dieser Werke restauriert und erstmals seit den Lebzeiten des Künstlers wieder einem Publikum präsentiert.

Carl Strathmann: Froschkönig auf der Flucht
um 1910, Aquarell und Tusche
© Münchner Stadtmuseum
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Diese Ausstellung bietet die Gelegenheit, mit Carl Strathmann eine besonders schillernde Künstlerpersönlichkeit Münchens um 1900 zu entdecken und seine aussergewöhnliche Kunst neu kennenzulernen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Info:

15. März – 22. September 2019

Jugendstil skurril. Carl Strathmann

Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1
80331 München
Deutschland

www.muenchner-stadtmuseum.de

***

Shibori-Inspirationen

Inspiriert von der japanischen Textilsammlung des Museum der Kulturen Basel (MKB) und der Färbetechnik Shibori haben Bekleidungsgestalterinnen und -gestalter der Berufsfachschule Basel eine eigene Kollektion entworfen. Die Kleider, Hosen, Hemden, Sakkos oder Mäntel sind ab sofort in der Ausstellung ‘StrohGold’ ausgestellt.

Die Kreationen betten sich schön in die Ausstellung ein
Foto freundlicherweise vom MKB zur Verfügung gestellt

Für die angehenden Designerinnen und Designer war Shibori etwas ganz Neues. Erst durch den Kontakt mit dem MKB haben sie diese japanische Färbetechnik entdeckt – und gemeistert.

Sakkojacke von Nico Tschopp in arashi shibori-Technik gefärbt und
Kleid mit Gürtel von Florence Dietziker in itajime shibori-Technik gefärbt
Foto freundlicherweise vom MKB zur Verfügung gestellt

Das Projekt stellte sie vor viele Herausforderungen, wie sie in einem Video, das in der Ausstellung zu sehen ist, zugeben. Diese hätten sie jedoch gerne angenommen.

Hose mit Kimonobluse von Noemi Kuster in naname goshi shibori-Technik gefärbt und
Hose mit Hemd von Lukas Kummli in tesuji shibori-Technik gefärbt
Foto freundlicherweise vom MKB zur Verfügung gestellt

Dabei gingen sie unterschiedlich vor und verwendeten auch diverse Shibori-Techniken.

Korsage von Jessica Rey in tesuji shibori-Technik gefärbt
Foto freundlicherweise vom MKB zur Verfügung gestellt

Die einen wollten der Tradition gerecht werden und akkurate Muster herstellen wie es in Japan üblich sei.

Mantel von Julie Beurret in hachinosu shibori-Technik gefärbt
Foto freundlicherweise vom MKB zur Verfügung gestellt

Andere liessen sich lieber überraschen.

Sakkojacke von Marc Christian Kaiser in kumo shibori-Technik gefärbt
Foto freundlicherweise vom MKB zur Verfügung gestellt

Die Kollektion spiegelt die Individualität sehr schön wider, bildet aber trotzdem ein Ganzes und passt sehr gut in die Ausstellung ‘StrohGold’.

Info:

bis 2. Juni 2019

Shibori-Inspirationen

Museum der Kulturen Basel
Münsterplatz 20
4001 Basel
Schweiz

www.mkb.ch

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Ausstellungen zugunsten des Stickprogramms Guldusi

Pascale Goldenberg hat mich gebeten, auf zwei Ausstellungen zugunsten des Stickprogramms Guldusi hinzuweisen:

Zum einen geht es um Susanis, die handbestickten prächtigen Tücher, die hauptsächlich aus Usbekistan stammen. Pascale hat erst kürzlich ganz ausführlich hier darüber geschrieben. Im Rahmen der Handarbeitsmesse ‘Salon Aiguille en Fête’ in Paris, wird sie eine Auswahl davon zeigen.

Antiker Susani
Foto freundlicherweise von Pascale Goldenberg zur Verfügung gestellt

Zum zweiten findet im Rahmen der Frauenwochen ‘Brot & Rosen 2019’ im Kreishaus Südliche Weinstrasse in Landau eine Dokumentationsausstellung ‘Fäden verbinden Frauen von Afghanistan bis Europa’ statt. Sie zeigt auf, dass eine vom Aussterben bedrohte Handwerkskunst etlichen Frauen in Afghanistan Einkommen, Lebensgrundlage und Selbständigkeit verschafft.

Bei der Ausstellungseröffnung besteht die Möglichkeit, Stickereien zugunsten der deutsch-afghanischen Initiative e.V. zu erwerben.

Einladung

Im Anschluss an die Ausstellung wird ein Stick-Workshop mit Erna Dieckmann für Samstag, 6. April 2019 angekündigt, zu dem eine Anmeldung erforderlich ist. Zum Näheren siehe bitte die Einladungskarte.

Info:

7. – 10. März 2019

Salon Aiguille en Fête

Parc des Exposiitons
1 Place de la Porte de Versailles
75015 Paris
Frankreich

www.aiguille-en-fete.com

 

10. – 29. März 2019

Fäden verbinden Frauen von Afghanistan bis Europa

Kreishaus der Südlichen Weinstrasse
An der Kreuzmühle 2
76829 Landau in der Pfalz
Deutschland

www.suedliche-weinstrasse.de

Ausstellungseröffnung:
So, 10. März 2019, 15 Uhr

Einladungskarte

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Baselitz im Dialog mit den Zittauer Fastentüchern

Von Aschermittwoch, den 6. März 2019, bis Pfingstmontag, den 10. Juni 2019, wird im Chor der Zittauer Klosterkirche das flächenmässig grösste Kunstwerk von Georg Baselitz (*23. Januar 1938) präsentiert: Der 1987 geschaffene Anna-Selbdritt-Vorhang.

Auf der Einladung:
Georg Baselitz: Anna selbdritt, 1987, Filz auf Nessel, 435 x 605 cm

Er misst 4,35 m x 6,05 m und wurde vom Künstler aus Filz und Nessel gefertigt. Das letzte Mal wurde er vor über zwanzig Jahren in einer Kirche präsentiert. Das Werk zeigt die heilige Anna, ihre Tochter Maria mit dem Jesuskind sowie den Johannesknaben als monumentale Figuren. In der christlichen Ikonographie wird dieses Motiv auch ‘Anna selbdritt’ bezeichnet. Und natürlich ist es in der typischen Manier von Georg Baselitz auf dem Kopf gemalt wurden.

Mehr zur Fastentuchtradition und den Zittauer Fastentüchern findet man hier

Info:

6. März – 10. Juni 2019

Baselitz im Dialog mit den Zittauer Fastentüchern

Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster
Klosterstrasse 3
02763 Zittau
Deutschland

www.zittau.de

Einladungskarte

Feierliche öffentliche Präsentation:
Mi, 8. März 2019, 18 Uhr

Traditionelle Zittauer Dreitücherfahrt:
So, 10. März 2019, 15 – 17 Uhr

***

Contemplation
Textilgruppe ‘Crossroads’

Die belgische Textilgruppe ‘Crossroads’ arbeitete unter der Leitung von Monique Gilbert zum Thema ‘Glasfenster’. Technik und Design konnten frei gewählt werden, nur die Grösse von 150 cm x 45 cm legt die Assoziation zu Kirchenfenstern nahe. Ausserdem gibt es einige kleinere Art Quilts zu sehen.

Einladung

Info:

9. – 17. März 2019

CONTEMPLATION
Textilgruppe ‘Crossroads’

Galerij De Schuur van A
Wijgmaalsesteenweg 10
3012 Wilsele Leuven
Belgien

www.deschuurvana.be

Öffnungszeiten:
Sa, So: 11 – 17 Uhr

***

Und dann noch Folgendes:

Karl Lagerfeld gestorben

Im Alter von 85 Jahren ist Karl Lagerfeld am 19. Februar 2019 verstorben. Der in Hamburg geborene Couturier zählt zu den weltweit bedeutendsten Modeschöpfern. Über eine Zeitspanne von über 60 Jahren – von 1955 bis heute – zeugen seine Kreationen für Modehäuser wie Chloé, Fendi, Karl Lagerfeld oder Chanel von einem aussergewöhnlichen Gespür für das Lebensgefühl und die Strömungen der jeweiligen Zeit, sowohl in der Haute Couture als auch beim Prêt-à-porter.

Er begann seine Karriere Mitte der 1950er Jahre in Paris. Mit dem Entwurf eines Mantels gewann der 21-jährige Lagerfeld 1954 einen Preis des Internationalen Wollsekretariats, was ihm sein erstes Engagement bei Balmain eintrug. Seither hat die Modewelt ihn nicht mehr gehen lassen: 1958 wechselte er als Art Director zu Jean Patou, ab 1963 war er unter anderem federführend bei Chloé. 1965 begann er für Fendi zu entwerfen und war dort bis zuletzt für die Prêt-à-porter-Kollektionen verantwortlich. Seit 1983 führte er bis zu seinem Tod eines der wenigen grossen Haute Couture-Häuser: Chanel – das französiche Label stellt die Verkörperung französischen Chics schlechthin dar. Der typische Chanel-Chic, die Eleganz des scheinbar schlichten Entwurfs, fand seine Verbindung mit dem Zeitgeist und der unverwechselbaren Handschrift Karl Lagerfelds. Zudem brachte er seit 1984 unter seinem eigenen Namen aufsehenerregende Kollektionen auf den Markt.

Karl Lagerfeld galt als Perfektionist. Der rastlos Kreative hat sich stets neu erfunden: als Modemacher, Verleger, Fotograf und Sammler.

2015 widmete ihm die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn die grosse Ausstellung ‘Karl Lagerfeld. Modemethode’, ein Jahr zuvor das Essener Museum Folkwang die Schau ‘KARL LAGERFELD. Parallele Gegensätze. Fotografie – Buchkunst – Mode’. Unter anderem über beide Ausstellungen sowie über die Ausstellung ‘Mythos Chanel’ habe ich hier im Blog mit vielen Fotos seiner Entwürfe berichtet.

***

Wettbewerb ‘Goldene Nadel’

Die Veranstalter der NADELWELT Karlsruhe hatten einen neuen grossen Patchwork- und Quilt-Wettbewerb mit Ausstellung ausgeschrieben. Hier gehts zu meiner Ankündigung.

Dafür hat sich der Zeitrahmen geändert: Der neue Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2019.

Info: www.goldene-nadel.art

***

Bitte informieren Sie sich vor einem Ausstellungsbesuch auf der jeweiligen Website besonders über die genauen Öffnungszeiten – es kann sich immer etwas ändern.

Weitere Ausstellungen finden Sie auf meiner Website in der Rubrik AUSSTELLUNGSKALENDER.

Den verschiedenen Beteiligten herzlichen Dank für das Zur-Verfügung-Stellen von Informationen und Bildmaterial!

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