Anleitung zum Ostereier-Nähen mit der Lochstickeinrichtung
Weil die Lochstickeinrichtung (Nr. 82) eines meiner Lieblingszubehörteile ist, habe ich mir für euch ein Tutorial zum Nähen von Ostereiern mit der Lochstickeinrichtung für euch einfallen lassen. Ich zeige euch, wie ihr Eier mit einem kleinen Guckloch und zum Befüllen nähen könnt.
Ostereier nähen – das braucht Ihr:
- verschiedene Baumwollstoffe
- Vlieseline H250
- Wonder Dots von Snaply
- passendes Nähgarn. Ich habe Seralon von Mettler in tollen Frühlingsfarben verwendet
- Lochstickeinrichtung 82 von BERNINA
- schmale Satinbänder
- ausgeschnittene Ausdrucke der dreiteiligen Vorlage, hier findet ihr die Vorlage
- Zackenschere
Vorbereiten
Bügelt auf die Rückseite der Stoffe Vlieseline auf. Dann übertragt ihr die Teile der Eier auf die Stoffe. Pro Ei braucht ihr einmal das Vorderteil sowie einmal das obere und einmal das untere Rückteil. Je nachdem, ob ihr euer Guckloch in die obere oder die untere Eihälfte nähen wollt, braucht ihr das entsprechende Rückteil doppelt. Denn durch das Loch soll ja nicht die verstärkte Rückseite des Stoffes, sondern ein hübsches Design zu sehen sein. Besonders schön sieht es aus, wenn ihr hierfür einen anderen Stoff als den für die Vorderseite verwendet. Auch sollte dieser Stoff unverstärkt sein, damit die Lagen nicht zu dick werden.
Markiert auf den Vorderteilen die Position für die Löcher mit einem Punkt. In der oberen Eierhälfte ist das Loch 4 cm vom oberen Rand entfernt, in der unteren 3,5 cm. Wichtig ist, dass die Punkte mittig sitzen. Schneidet dann alle Teile aus. Auf die Markierungen für die Löcher bügelt ihr auf die linke Stoffseite einen Wonder Dot auf (darauf solltet ihr nicht verzichten, denn mit den Dots wird die Lochstickerei viel gleichmäßiger und schöner als ohne und der Stoff verzieht sich nicht).
Dann stanzt ihr die Löcher mit dem beiliegenden Locheisen (ich habe das größte verwendet) auf dem Holzklötzchen aus.
Löcher sticken
Jetzt sind die gestickten Löcher an der Reihe. Bringt den beiliegenden Nähfuß und die Abdeckplatte mit dem größten Dorneinsatz an. Dann wird der Transporteur versenkt.
Stickt das Loch wie in der dem Tool beiliegenden Anleitung beschrieben. Wenn ihr mit Wonder Dots arbeitet, kommt ihr dabei sehr gut ohne Stickrahmen klar.
Ihr könnt euch hier bei den Farben so richtig schön austoben und entweder Ton in Ton oder mit auffälligen Kontrasten arbeiten.
So sehen die Vorderseiten aus:
Und so die Rückseiten der Vorderteile:
Teile zusammennähen
Legt für das zweilagig gearbeitete Rückteil den unverstärkten Stoff, der später durch das Loch zu sehen sein wird, links auf links auf das entsprechende verstärkte Rückteil. Dann schlagt ihr die Kante 1 cm ein, bügelt sie, dann wird sie nochmals 1 cm umgeschlagen und gebügelt. Die Kante des zweiten Rückteils bügelt ihr genauso um.
Steppt die Naht anschließend knappkantig ab.
Im nächsten Schritt werden die Teile zusammengenäht. Legt das Vorderteil und die beiden Rückteile rechts auf rechts aufeinander. Die Rückteile überlappen sich ähnlich wie bei einem Hotelverschluss. Denkt daran, ein ca. 15 cm langes Stück Satinband hälftig zu legen und es mit der Schlaufe zur Eimitte hin einzulegen.
Alles zusammenstecken.
Mit kleiner Stichlänge (1,5) die Teile zusammennähen. Die kleine Stichlänge ist wichtig, damit die Rundungen gut gelingen.
Die Nahtzugabe mit einer Zackenschere zurückschneiden.
Dann das Ei wenden, ausformen und bügeln.
So sieht die Rückseite aus:
Und so die Vorderseite:
Absteppen
Mit dem Fuß 10 knapp am Rand eine Ziernaht mit dem Dreifachstich (bei mir die Nummer 6) mit einer Länge von 1,7 ganz langsam rund um die Ostereier nähen.
Fertig!
Jetzt müsst ihr die Eier nur noch füllen! Dann könnt ihr sie verschenken, auf dem Ostertisch dekorieren, an einen hübschen Zweig hängen …
Leider hat meine Nähmaschine diese Lochstickeinrichtung nicht. Vielleicht könnte ich ja die Nietenstickfunktion nehmen, keine Ahnung. Wenn auch das nicht klappt bei mir werde ich sie einfach ohne Guckloch nähen. Die Eier sind sehr schön, mal was anderes. Danke für die schöne Idee.
Ich finde es wunderschön, was man alles nähen kann. Seit ca. 4 Jahren besitze ich eine Bernina B 560. Leider komme ich mit dieser Maschine überhaupt nicht klar. Darüber bin ich sehr traurig. Vor dieser B 560 hatte ich über 30 jahre eine Bernina-Maschine, mit der ich wunderbar klar kam. Für die B 560 habe ich mir seinerzeit ein Stickmodul gleich mitgekauft. Dieses Stickmodul liegt originalverpackt bei mir im Keller…… Gekauft habe ich beide Teile bei der Firma Blättermann in Dortmund. Leider ließ die Einweisung für den Gebrauch der Geräte zu wünschen übrig.
Ich bin schon ein bißchen enttäuscht, daß ich all die tollen Dinge nicht nähen kann.
Mit traurigen Grüßen
Helga Moscheik
Liebe Helga
Danke für Deinen Kommentar. Schade, dass Du dich bisher nicht mit der B 560 anfreunden konntest. Aber vielleicht ist jetzt ja der Moment gekommen, um etwas Neues auszuprobieren und das Stickmodul aus dem Keller zu holen? Hier findest Du eine Reihe von Videos, die das Nähen und Sticken mit der B 560 Schritt für Schritt erklären: https://www.youtube.com/playlist?list=PL6629B7F70EF47170
Die Schritte werden anhand der B 580 erklärt, die mehr Möglichkeiten der Stickmusterbearbeitung am Bildschirm bietet als die B 560. Trotzdem solltest Du mit der B 560 gut folgen können. Ich hoffe, Dir gelingt auf diesem Weg der Einstieg ins Sticken!
Beachte in den Videos und in Deiner Bedienungsanleitung v.a. die Infos zum Einfädeln, sowohl beim Nähen als auch beim Sticken. Aufgrund des neuen Greifersystems liegen hier die grössten Unterschiede zu Deiner vorherigen Maschine. Vom korrekten Einfädeln hängt wiederum die Fadenspannung ab (unter anderem). Hier ein hilfreiches Video dazu: https://www.youtube.com/watch?v=thQ9eL2GhBM
Viel Spass und Erfolg!
Liebe Grüsse
Matthias
Ich finde diese Idee ja recht knuffig, aber wozu sind die Gucklöscher? Falls ich die nicht unbedingt brauche, habe ich die Eier doch viel schneller genäht, bzw. in der gleichen Zeit ganz viele. Ich habe diese Lochstickvorrichtung nicht und bestimmt werde ich sie auch sonst nie brauchen. Habe 2 wunderbare Berninas plus einer Bernina Overlock und viele Füßchen, die auch alle sehr oft zum Einsatz kommen.
Sicher kann man die Stoffeier auch an einen Osterstrauß hängen, dann sollten aber keine zu schweren Dinge darin versteckt werden .. grins. Sonst fällt noch der Strauß vom Tisch !!
Was macht man damit ? Schade um die Zeit und den Stoff !! Ist das als Beschäftigung für die Zeit, wenn wir alle in Quarantäne sind ?
So sorry, aber die Dinger erinnern mich stark an die Stomabeutel-Hüllen, die ich für eine Freundin genäht habe.
Tut mir echt leid, aber das war mein erster Gedanke.
Miriam
N.S. Wäre doch auch einmal ein Tutorial wert?!
Hallo Miriam, dies Beutel kannte ich bis jetzt nicht. Jetzt bin ich wieder ein bisschen schlauer… Viele Grüße von Claudia
Das ist eine richtig süße Idee – bestimmt auch in vergrösserter Form eine tolle Geschenkverpackung für mehr als nur Süßes…
Danke dir, liebe Miriam! Ich habe diese Größe gewählt, weil die Löcher nicht größer gestickt werden können.