Kreative Artikel zum Thema Nähen

Aufbewahrungskörbe nähen aus alten Jeans – Upcycling-Projekt mit Erfolgsgarantie

Ordnungshelfer aus alten Jeans – Aufbewahrungskorb nähen

Hallo, heute möchte ich Euch eine tolle Upcycling-Idee vorstellen: Ich zeige Euch, wie Ihr aus alten Jeans einen Aufbewahrungskorb nähen könnt, der super als Ordnungshelfer dient. Am besten näht Ihr gleich mehrere Körbe! Sie sind leicht zu nähen und schaffen auf sehr dekorative Weise Ordnung.

Foto: Marjo Koivumäki, Finnland

Das kennt Ihr sicherlich auch: Nach dem Aufräumen ist vor dem Aufräumen ;-). Wo gewohnt und gelebt wird, liegt eigentlich immer etwas herum – das ist zumindest bei uns zu Hause so!

Daher haben wir, als unsere Kinder noch kleiner waren, ein Ordnungssystem eingeführt, das sich bis heute sehr gut bewährt hat: Jedes Familienmitglied besitzt seinen eigenen “Ordnungshelfer”, in den tagsüber alles gesammelt wird, was herumliegt.

Abends nimmt jeder seinen Aufbewahrungskorb zur Hand und räumt seine Sachen dahin zurück, wo sie hingehören. So einfach spart man Zeit und Nerven und hat zudem wieder viele abgetragene oder zu klein gewordene Jeans sinnvoll wiederverwertet!

Natürlich könnt Ihr die Aufbewahrungskörbe in den unterschiedlichsten Größen fertigen und auch für ganz andere Sachen einsetzen! Sie sind nicht schwer zu nähen und sehen allein durch das Jeans-Material und die aufgenähten Details schon sehr cool aus. Habt Ihr Lust loszulegen? Ich verspreche Euch, es wird ein Upcycling-Projekt mit Erfolgsgarantie!

Aufbewahrungskorb nähen – Größe der Körbe

Die Größe der Aufbewahrungskörbe ist variabel und kann ganz individuell festgelegt werden. Sie hängt natürlich auch ab von der Jeans, die zur Verfügung steht. Der mittelgroße Korb mit den rot-weißen Henkeln hat einen Durchmesser von 22 cm und eine Höhe von 25 cm.

Material für die Aufbewahrungskörbe

  • 1-2 abgelegte Jeanshosen
  • 60 cm Webband für die Henkel (ca. 2,5 – 3,5 cm breit) – hier kann z.B. ein alter Stoffgürtel wiederverwertet werden
  • Vliesofix (doppelseitig aufbügelbare Vlieseinlage), zwei Reststücke in Größe der Gesäßtaschen der Jeans
  • farblich passendes Jeansnähgarn, z.B. Denim Doc von Amann Mettler
  • Jeansnähnadel, Nm 100 – 110
  • Maßband
  • Schneiderkreide oder Markierstift
  • Lineal
  • Stoffschere

Beim Nähen mit Jeansstoffen und bei Upcycling-Projekten mit alten Jeans habe ich sehr gute Erfahrungen mit dem DENIM DOC Garn der Firma Amann Mettler gemacht. Das Garn ist super reißfest und dennoch nicht zu dick, so dass es sowohl als Unter- und Oberfaden sehr gut auf der Nähmaschine läuft.

Schnittmuster

Da die Schnittteile aus einem Kreis und einem Rechteck bestehen (die jeweils doppelt ausgeschnitten werden), müsst Ihr kein Schnittmuster herunterladen. Die Größe der Aufbewahrungskörbe kann beim Nähen ganz spontan festgelegt werden. Alternativ könnt Ihr Euch im Vorfeld ein Schnittmuster aus Papier in der gewünschten Größe erstellen.

Größe der Aufbewahrungskörbe “spontan” festlegen

Ihr könnt die Größe des Aufbewahrungskorbes spontan beim Nähen und abhängig von der Größe und Beschaffenheit der Jeans festlegen. Den kreisrunden Boden könnt Ihr dann mithilfe eines Tellers oder eines anderen runden Haushaltsgegenstands direkt auf die Jeans aufzeichnen. Die Seitenteile zeichnet Ihr Euch ebenfalls direkt auf die Jeans. Wie das geht, erkläre ich unten in der Anleitung.

Aufbewahrungskorb nähen in vorab festgelegter Größe 

Wenn Ihr eine bestimmte Größe nähen wollt, könnt Ihr Euch natürlich auch ein Schnittmuster aus Schnittmusterpapier oder Packpapier erstellen. Das geht so:

  • Kreis in der gewünschten Bodengröße auf Papier aufzeichnen (mit Zirkel oder passendem Teller) und ausschneiden
  • Umfang des Bodens mit dem Maßband messen, dieses Maß  ergibt die Breite des Seitenteils
  • Höhe des Korbes festlegen, dieses Maß ergibt die Höhe des Seitenteils
  • Seitenteil auf Papier aufzeichnen und ausschneiden
  • Vor dem Zuschnitt 1 cm Nahtzugabe zugeben

Nahtzugaben

Beim Zuschnitt an allen Nähten und Kanten 1 cm Nahtzugabe dazugeben.

Zuschnitt

Für einen Korb benötigt Ihr je zwei schnittgleiche kreisrunde Bodenstücke und zwei schnittgleiche rechteckige Seitenteile. Da jede Jeans anders ist, solltet Ihr vor dem Ansetzen der Schere gut überlegen, ob der Stoff für die festgelegte Größe ausreicht. Am besten ist es, einfach zwei Jeans zur Verfügung zu haben, dann kann nichts schiefgehen! 

Wenn die zur Verfügung stehenden Jeans zu schmal sein sollten, dann näht Euch vor dem Zuschnitt erst einmal kleinere Stoffstücke zu einem größeren zusammen: Passende Stücke aus den Hosenbeinen ausschneiden und zusammenstellen. Die Teile rechts auf rechts zusammensteppen und die Nahtzugaben auseinanderbügeln. Die Nahtzugaben von rechts knappkantig feststeppen.

Nähanleitung für die Aufbewahrungskörbe aus alten Jeans

Aufbewahrungskörbe, genäht aus alten Jeans

Foto: Marjo Koivumäki, Finnland

Gesäßtaschen abschneiden und zwei Bodenteile ausschneiden

Die Gesäßtaschen mit 1,5 cm Abstand zu den Kanten aus der Jeans ausschneiden. Schöne Label oder andere Details (Aufnäher, ein Stück Hosenbund etc.) von der Jeans abtrennen oder abschneiden. Die Größe des Bodens festlegen und möglichst weit oben auf dem linken und rechten Gesäßstück der Jeans anzeichnen. Beide Bodenteile mit 1 cm Nahtzugabe ausschneiden. TIPP für den Bodenkreis: einfach einen passend großen Teller oder eine Schüssel suchen, dann Kontur mit Schneiderkreide oder Markierstift anzeichnen.

Hosenbeine aufschneiden

Beide Hosenbeine quer und so weit oben wie möglich von der Jeans abschneiden. Dann entlang der einfacheren (dünneren) Naht aufschneiden oder auftrennen, bügeln und glatt auf den Tisch legen.

Seitenteile zuschneiden

Der Umfang des Bodenstücks (mit dem Maßband entlang der aufgezeichneten Kontur messen) ergibt die Breite der zwei Seitenteile. Die Höhe der Seitenteile festlegen. Die zwei Seitenteile mithilfe von Maßband und Lineal auf den Hosenbeinen aufzeichnen und rundum mit 1 cm Nahtzugabe ausschneiden. Wenn die Breite der Hosenbeine nicht ausreicht, muss hier “gestückelt” werden: Passende Stücke aus den Hosenbeinen ausschneiden und zusammenstellen. Die Teile rechts auf rechts zusammensteppen und die Nahtzugaben auseinanderbügeln. Die Nahtzugaben von rechts knappkantig feststeppen.

Gesäßtaschen und Zierelemente aufsteppen

Auf eine oder zwei Gesäßtaschen linksseitig Vliesofix aufbügeln. Das Trägerpapier abziehen und die Taschen auf die rechte Stoffseite des äußeren Seitenteils aufbügeln. Die Taschen feststeppen, dabei rundum auf der einlagigen Nahtzugabe nähen, dann kommt Euch keine dicke Naht oder Niete in die Quere ;-). Wenn Ihr ca. 0,5 cm Abstand zur Außenkante lasst, dann franst diese schön lässig aus. Ich könnt auch noch Label oder andere coole Details auf das äußere Seitenteil heften und feststeppen.

Seitennähte Außenkorb steppen

Die Seitennähte des äußeren Seitenteils rechts auf rechts heften und zusammensteppen. Die Nahtzugaben auseinanderbügeln. Am unteren Rand des äußeren Seitenteils und am äußeren Boden Viertelstrecken markieren.

Seitenteil Außenkorb an Boden steppen

Das äußere Seitenteil mithilfe der Markierungen rechts auf rechts an das äußere Bodenstück heften und feststeppen. Das Feststeppen gelingt am besten, wenn der Kreis mit der linken Seite unten glatt auf dem Nähmaschinentisch liegt und das Seitenteil darüber. So hat man den besten Einfluss darauf, dass die Teile beim Steppen glatt zusammen kommen. Die Nahtzugaben rundum bis ca. 2 mm vor die Naht einschneiden. Den Außenkorb auf rechts wenden.

Innenkorb nähen

Die Seitennähte des Innenteils rechts auf rechts heften und zusammensteppen. Dabei eine ca. 8 cm lange Wendeöffnung (für später) 5 cm oberhalb der Bodenunterkante lassen. Den Boden ansteppen, dabei genauso verfahren wie beim Außenteil.

Außen- und Innenkorb miteinander verstürzen

Die Korbteile rechts auf rechts ineinanderziehen. Die obere Kante rundum aufeinanderheften und zusammensteppen. Den Aufbewahrungskorb durch die Wendeöffnung auf rechts wenden und “richtig” (links auf links) ineinanderziehen. Den oberen Rand glatt aufeinanderbügeln.

Aufbewahrungskorb fertigstellen

Den oberen Rand  0,7 cm von der Kante absteppen. Die Wendeöffnung von Hand oder knappkantig mit der Maschine schließen. Das Webband in zwei 30 cm lange Stücke teilen und die Schnittkanten mit Zickzackstich versäubern (bei Kunstfaser kann man die Kanten auch vorsichtig mit einem Feuerzeug verschmelzen). Die Henkel wie abgebildet gegenüberliegend am inneren Rand des Korbes im Rechteck und über Kreuz feststeppen.Cooler Ordnungshelfer! Aus alten Jeans genähter Aufbewahrungskorb

Und schon ist er fertig, Euer cooler Ordnungshelfer; so leicht lässt sich ein Aufbewahrungskorb nähen! Ich würde mich freuen, wenn Euch diese Näh-Idee genauso gut gefällt wie mir und wünsche Euch viel Spaß beim Nähen! Ich bin und bleibe einfach ein absoluter Jeans-Fan :-)! Eure Laura

Ach ja, was ich noch sagen wollte: Auch wenn es nach draußen geht – zum Beispiel auf den Spielplatz, ins Freibad oder aufs Wasser – auch hier leisten die robusten Jeanskörbe einen tollen Dienst!

Aufbewahrungskorb als alten Jeans

Foto: Marjo Koivumäki, Finnland

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