Hallo ihr Lieben, habt ihr schon das Shirt Overflow aus den BERNINA Fashion Looks, einer DIY-Modekollektion von Designer Rafael Kouto, entdeckt? Das modern geschnittene Rollkragenshirt mit Cut-Outs macht nicht nur auf dem Laufsteg was her! Wie ihr euch das Shirt Overflow anhand eines kostenlosen Schnittmusters nähen könnt, zeige ich euch heute in diesem Beitrag.
Zunächst ein Blick auf die Modellzeichnung und die Umsetzung von Rafael Kouto:
… und hier mein Shirt Overflow:
Gratis-Schnittmuster für das Shirt Overflow
Für das Shirt Overflow aus der Fashion-Looks-Reihe benötigt ihr das zugehörige Schnittmuster, welches ihr unter folgendem Link als PDF herunterladen könnt:
Das Schnittmuster für das Shirt Overflow steht kostenlos zur Verfügung. Folgt dem Link, klickt auf den Button “Dein Schnittmuster” und anschliessend auf “Wähle Dein Schnittmuster” bei den Damen-Schnittmustern.
Material
Für das Shirt Overflow benötigt ihr Rippjersey oder einen anderen sehr dehnbaren Stoff mit etwas Stand.
Außerdem benötigt ihr folgende Zutaten:
- Framilastic von Vliesline
- Overlockgarn in passender Farbe zum Stoff
- Bauschgarn in passender Farbe zum Stoff
Schritt 1: Kanten der Cut-Outs verarbeiten
Nachdem ihr alle Teile zugeschnitten habt (Nahtzugabe von 1 cm ist inklusive), werden im ersten Schritt die Cut-Outs, die das Shirt Overflow ausmachen, verarbeitet. Dazu werden die entsprechenden offenen Kanten mit einem 3-Faden-Rollsaum an eurer Overlocker versäubert. Setzt dafür in die rechte Nadel (grün) und den Unterreifer (rot) normales Nähgarn ein. In den Obergreifer kommt das Bauschgarn. Da dies durch den Lufteinfädler nur schwer einzufädeln ist, ist es ratsam, zunächst normales Garn über den Lufteinfädler einzufädeln, mit dem Bauschgarn zu verknoten und dieses dann so durchzuziehen.
Probiert unbedingt die Einstellungen eurer Maschine an einem Reststück aus. Für mich hat die Einstellung, die ihr auf dem Bild sehen könnt, am besten funktioniert. Ich nähe mit der BERNINA L 860. Das Messer habe ich auf 5 eingestellt, da die Kanten noch um 5 mm verschmälert werden sollen.
Seid ihr mit eurer Einstellung zufrieden, könnt ihr die Kanten, die später durch die Cut-Outs sichtbar werden, mit dem Rollsaum versäubern.
Hier kommt nun auch das Framilastic-Band ins Spiel. Dieses lasst ihr einfach beim Nähen auf der Stoffrückseite entlang laufen. Achtet dabei darauf, dass es zwar angenäht, aber nicht abgeschnitten wird. Das Framilastic-Band dient zur Stabilität der offenen Kanten und sorgt dafür, dass die Cut-Outs beim Tragen nicht ausleiern.
Schritt 2: Cut-Out-Teile zusammensetzen
Jetzt können die Teile, die die Cut-Outs an Vorder- und Rückenteil bilden, zusammengesetzt werden.
Überlappt die gerade versäuberten Kanten anhand der Markierungen im Schnitt um 1 cm und näht dann bis zur Markierung mit der Nähmaschine die Teile zusammen.
Näht hierfür am Besten genau auf der äußeren Kante der Rollnaht. Das geht am einfachsten mit dem Patchworkfuss # 37.
Schritt 3: Vorder- und Rückenteil zusammensetzen
Jetzt können Vorder- und Rückenteil des Shirt Overflow zusammengesetzt werden. Steckt hierfür zunächst jeweils die gerade genähten Teile mit den Cut-Outs rechts auf rechts an das zugehörige Unterteil. Näht dann mit der 4-Faden-Naht eurer Overlocker.
Auch das Schulterteil, welches Vorder- und Rückenteil miteinander verbindet, wird auf diese Weise angenäht.
Schritt 4: Ärmel annähen
Bevor die Ärmel in das Shirt Overflow eingenäht werden, werden noch die Dekorelemente an den Schultern genäht.
Diese werden im Bruch zugeschnitten und dann an der langen Kante links auf links gefaltet und mit einer Hilfsnaht fixiert.
Anschließend werden die beiden Teile von Markierung zu Markierung an jeweils einen Armausschnitt gesteckt. Wer mag, kann auch hier nochmals mit einer Hilfsnaht gegen Verrutschen sichern.
Nun werden jeweils die Ärmel mit einer Overlocknaht geschlossen.
Danach können die Ärmel dann rechts auf rechts in die Armausschnitte gesteckt und mit einer Overlocknaht vernäht werden. Achtet dabei darauf, dass ihr das Dekorteil gleichmäßig mitfasst, insofern ihr es nicht mit einer Hilfsnaht gesichert habt.
Schritt 5: Rollkragen annähen
In diesem Schritt wird der Rollkragen an das Shirt genäht.
Legt das Rollkragenteil rechts auf rechts zusammen und schließt es zu einem Ring. Faltet dann den Ring in der Hälfte, sodass die beiden offenen Kanten übereinander liegen und die rechten Stoffseiten außen sind. Markiert mit einem Knips die vordere Mitte, die hintere Mitte ist die Naht. Näht den Rollkragen dann mit Hilfe der Overlocker an.
Schritt 6: Säume des Shirts nähen
In diesem letzten Schritt werden die Säume des Shirts verarbeitet. Faltet zunächst den Saum vorne und hinten um die Saumzugabe um und näht mit der 3-Faden-Covernaht oder alternativ mit einem elastischen Stich an eurer Nähmaschine. Ich habe dies erst im Nachgang gemacht, da ich meine Coverstich-Maschine nicht zur Hand hatte. In diesem Fall habe ich lediglich die Säume für den nächsten Schritt umgebügelt und mit ein paar Nadeln fixiert und die Covernaht später gesetzt. Achtet in diesem Fall darauf, dass ihr die Covernaht am Anfang und am Ende gut sichert!
Bereitet dann die Bündchen für die gerundeten Kanten vor. Legt jeweils die beiden Teile rechts auf rechts aufeinander und näht sie an der kurzen geraden Kante mit der Overlocker zusammen.
Faltet dann das Bündchen entlang der langen Kanten rechts auf rechts in der Mitte und näht die beiden schrägen kurzen Enden mit der Overlocker zusammen. Wendet die Enden und arbeitet die Ecken mit einem spitzen Gegenstand aus.
Dann kann das Bündchen rechts auf rechts an eine der gerundeten Kanten gesetzt werden. Dabei trifft die Naht, die die beiden Bündchenteile miteinander verbindet, auf die Seitennaht des Shirts.
Näht wieder mit der Overlocker und sichert die Naht indem ihr die überstehende Fadenraupe mit einer Stopfnadel in die Naht zieht.
Nun werden nur noch die Ärmel gesäumt – mit einer Covernaht oder einer elastischen Nähmaschinennaht.
Das Shirt Overflow ist nun fertig. Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachnähen.
Toller Entwurf