Liebe Leserinnen und Leser,
mein gequiltetes „Crazy Hanky“ ist nun fertig und sieht so aus:
Detailaufnahme
Den Apfel hat Julia gequiltet. Es war ihr erster Versuch, freihand zu nähen. Ich stand neben ihr und schaute ihr über die Schulter. Ein missbilligendes „Ich finde die Stiche viel zu kurz.“ kam über ihre Lippen. Ich brach in lautes Lachen aus. In dem Moment begriff Julia, dass sie selbst, durch das Führen des Sandwiches, die Stichlänge bestimmt und nicht die Maschine.
Nach dem Quilten schnitt ich den grünen Rand des Taschentuches ab und versäuberte die Kanten mit einem Zickzack-Stich. Zur Zierde nähte ich noch eine selbst gedrehte Kordel auf.
Dabei leistete mir der zweckentfremdete Biesenfuss # 30 (mit 3 Rillen) sehr gute Dienste. Die Kordel passte genau in die mittlere Führung.
Die versäuberte Schnittkante des Sandwiches musste beim Nähen exakt an der Innenseite des Fußes entlang laufen. Um die Kordel brauchte ich mich nicht zu kümmern. Sie wurde automatisch in der Spur gehalten und sauber übernäht.
Auf dem nächsten Bild sieht man die Unterseite des Fußes # 30 mit eingelegter Kordel.
Zum Vergleich zeige ich Ihnen ein Vorher-Bild.
Das Sandwich wurde beim Quilten nicht gedreht. Dadurch war ich gezwungen, in alle Richtungen zu denken und den kleinen Quilt dementsprechend zu bewegen.
Liebe Grüße
Susanne
Hallo Susanne, vielen Dank für die Antwort. Oh ich habe es schon “befürchtet”, dass es keine “Regel” gibt und man probieren und experimentieren muss. Da ich aber sowieso bei jedem Projekt eine ausführliche Nähprobe mache muss ich mich halt tatsächlich “herantasten”. Trotzdem, den Tipp mit der etwas dünneren Nadel werde ich mal probieren. Also dann. Allzeit fröhliches Nähen und Gruß von Tine
Hallo Tine,
meistens verwende ich einen Stickunterfaden von Mettler als “Unterfaden” und Poly Sheen als “Oberfaden”. Der Unterfaden ist in der Regel weiß, manchmal aber auch schwarz, je nach dem, was ich gerade mache. Ich spiele mit der Oberfadenspannung. Bei einigen Projekten möchte ich, dass der Unterfaden als kleines Pünktchen auf der Oberseite des Quilts sichtbar wird. Um dies zu erreichen, erhöhe ich die Oberfadenspannung. So wird der Unterfaden auf die Oberseite gezogen.Bei Metallic-Garn lockere ich die Oberfadenspannung sehr, damit der Faden nicht reißt. Bei sehr feinen Stoffen verwende ich eine 80er-Nadel. Für jedes Projekt nehme ich eine neue Nadel, weil ich sicher sein will, dass die Nadelspitze unbeschädigt ist.
Ich glaube, eine allgemeingültige Regel gibt es für das Quilten nicht. Man muss sich bei jedem Projekt an das beste Ergebnis heranpirschen und ausprobieren.
Liebe Grüße
Susanne
Wow, Susanne, der sieht wundervoll aus, gefällt mir supergut und erinnert mich sehr an meine Leidenschaft, Doodles im Freihandmodus zu nähen. Und da hab ich grad mal eine Frage.
Ich bin nicht so ganz super zufrieden mit dem Stichbild meiner 440QE. Sie ist erst ein jahr alt und ich pflege sie sehr (immer reinigen und löen, wenn sie es verlangt).
Ich quilte mit dem BSR (Modus 1) und verwende vorzugsweise Maschinenstickgarn (z.B. Gütermann Sulky aber auch Isacord Polyester Thread) und eine 90/14 TopStich Nadel-. Nun hier die Frage, weil ich leider ratlos bin. Es streiten sich die Geister, ob man oben und unten das gleiche Garn nimmt, oder unten als Unterfaden auch ein “preiswerteres” Garn geht. Ich habe schon viel experimentiert (als Unterfaden nehme ich seit einiger Zeit ein Polyester-Overlockgarn (Gütermann). Die Oberfadenspannung habe ich je nach Obergarn zwischen 0 und 3 gestellt. Oberstoff und Unterstoff sind bei mir der gleiche weiße oder schwarze Uni-Baumwollstoff. Als “Vlies” verwende ich Fleece-Stoff weil ich hauptsächlich Wandbehänge und tischdecken mache, die (meine ich) kein Dickes Vlies brauchen.
Ich hoffe das ist jetzt nicht “unverschämt”, wen ich mal nach einem Tipp frage, was wohl im Zusammenspiel von Nadel, Faden und Stoff ein Beispiel für eine optimale Kombination ist (ich hab schon sooo viel probiert…)
Lieben herzlich Dank
Hallo Nicole,
ich mache es auch so.
Für das “Crazy Hanky-Quilting” wünsche ich Dir viel Spaß und Erfolg. Bitte schick mir Fotos, wenn Du fertig bist. Ich möchte sie dann sehr gerne im BERNINA Blog zeigen.
Liebe Grüße
Susanne
Hallo Susanne,
hach, ich freu’ mich schon.
Den Faden habe ich bisher immer vor dem Auflegen des Nähgutes (komische Wortschöpfung) mit der Nadelpositionstaste heraufgeholt. Also einmal die Nadelabsenken und dann wieder herauf holen. Wie früher eben, nur ganz ohne Handrad. Welche Methode wendest du denn an?
Liebe Grüße
Nicole
Hallo Nicole,
das Taschentuch ist nun unterwegs.
Liebe Grüße
Susanne
Hallo,
vielen Dank für die Komplimente. 🙂
@Nicole
Im besten Fall gibt es einen Anfang und ein Ende. Bevor ich anfange zu quilten, hole ich den Unterfaden nach oben auf das Top, halte beide Fäden (Ober- und Unterfaden) mit der linken Hand fest und nähe einige kleine Stiche auf der Stelle. Damit sind die Fäden befestigt. Die überstehenden Enden schneide ich ab.
Wenn ein Kästchen mit einem Muster gefüllt ist, “wandere” ich auf einer der in das Taschentuch eingewebten Linien zum nächsten Feld und denke mir ein neues Motiv aus. Bereits gequiltete Linien sind wie Straßen auf denen man entlangfahren kann, um von einem Ort zum nächsten zu gelangen. Auf so einer Straße mache ich auch ab und zu eine Pause, damit ich etwas ausruhe und mir einen Überblick verschaffen kann. Am Ende nähe ich wieder einige kleine Stiche auf der Stelle und schneide die Fäden ab. Weißt Du, wie man den Unterfaden nach oben holt, Nicole?
Liebe Grüße
Susanne
Hallo Susanne,
das sieht ja wirklich toll aus. Ich freue mich schon darauf, mit meinem Crazy Hanky zu beginnen.
eine Frage habe ich aber noch: Zu Beginn und zum ende eines jeden Musters – wie werden da die Fäden vernäht? Ich möchte ja nicht, dass sich die ganze Pracht wieder auflöst. Das “Vernähprogramm” fällt beim Freihandquilten ja wohl aus. Was ist denn mit dem automatischen Verknoten? Oder muss man ganz traditionell mit der Hand einmal vor und zurück führen?
Liebe Grüße
Nicole
Das ist schön geworden.