Heute plaudere ich mal ein wenig aus dem Nähkästchen und möchte euch einen einfachen kleinen Nähtrick zeigen. Diesen Kniff liebe ich seit meiner Lehrzeit und seither hat er mir den Nähalltag schon ganz oft erleichtert. Und glaubt mir – von nun an wird es auch Euch problemlos gelingen, exakte Kragenecken und Taschenklappen zu nähen. Und das Verstürzen von anderen Kleinteilen schafft ihr in Zukunft ohne umständliches Anzeichnen der Form auf den Stoff, wenn Ihr Euch vor dem Nähen einfach eine Sandpapierschablone macht.
Das Zaubermittel ist eine Schablone aus Sandpapier
Das Prinzip ist immer gleich und ich zeige euch erst einmal an einer geschwungenen Klappe, wie ich vorgehe. Ich arbeite dabei mit dem Applikationsfuß #23, denn er ist wunderbar kurz und man hat eine perfekte Sicht auf die Nadel und die Schablone. Außerdem hilft die kleine Ausparung an der Unterseite, der Schnittkante des Schleifpapieres zu folgen.
Ich reduziere die Stichlänge auf 1,5 bis 2, stelle die Nähgeschwindigkeit auf Minimum und wähle die Funktion „Nadel unten“. Sehr hilfreich ist auch der Kniehebel, um zwischendurch das Nähfüßchen zu heben, um den Stoff zu drehen. Natürlich helfen Sandpapierschablonen auch, wenn man eine ganz simple Nähmaschine ohne Komfortausstattung hat.
Die Stofflagen werden nun rechts auf rechts aufeinander gelegt und die Schablone aus Sandpapier wird mit der rauhen Seite nach unten aufgelegt. Durch die Stuktur haftet die Vorlage auf dem Stoff und verschiebt sich nicht.
Nun wird genäht. Ganz langsam und Stich für Stich näht man um die Schnittkante. Der kurze Nähfuß erlaubt, dass man jeden Kurve direkt im Blick hat und problemlos der Form folgen kann. Ich habe diesmal meine Lupe aus dem Bernina Lupenset angebracht und ich muss sagen, das geht nochmal so gut.
Extra Hilfsmittel für Brillenträger
Nun wird die komplette Sandpapierschablone nachgenäht. Auch ich nähe immer ganz langsam und sorgfältig, Stich für Stich. Lieber langsam nähen, als von der Spur abkommen. Kleiner Zusatztipp: Eine sehr spitze Spitze nähe ich immer mit einem kleinen Querstich stumpf. Das gibt nach dem Wenden eine schönere Form
Nun kappe ich die Nahtzugabe an den Außenecken und knipse sie an den Innenecken ein. Die restlichen Zugaben schneide ich meist ganz knapp zurück- aber das hängt immer vom Stoff und von der weiteren Verwendung ab.
Einen ganz wichtigen Schritt beim Verstürzen vergessen leider viele- ich finde aber das richtige Ausformen vor dem Bügeln, besonders wichtig. Da arbeite ich gerne vorsichtig mit einem Falzbein und forme mit leicht angefeuchteten Fingern die Nahtkante. Erst wenn die spätere Form sehr gut ausgearbeitet ist, geht es an Bügeleisen.
Hier seht Ihr das fertig gebügelte Teil. Die Form ist wunderbar gleichmäßig und ich könnte damit z.B. eine hübsche Klappentasche nähen.
Wie ihr auf dem Bild ganz am Anfang sehen könnt, besitze ich ein kleines Sammelsurium an Schablonen, denn sie lassen sich ja beliebig oft wieder verwenden. Die Anwendungsmöglichkeiten sind wirklich vielfältig. Welches Sandpapier ihr verwendet ist übrigens egal- nur all zu grob sollt es nicht sein, weil es sich dann schlecht in Form schneiden lässt.
Zum Schluss zeige ich Euch nun noch, wie ihr eine Schablone aus Sandpapier für einen Kragen machen könnt. Dafür braucht es nicht den kompletten Kragen als Hilfsmittel, sondern nur die Ecken, denn die gleichmäßig zu Nähen macht ja die meisten Probleme.
Sandpapierschablone vorbereiten
Die Nahtlinie der Kragenecke wird auf die Papierseite aufgezeichnet
Dann nehmt ihr eine alte Papierschere und schneidet die Ecke aus. Klappt das Sandpapier einmal zusammen und schneidet nochmal die Kragenform aus. Nun habt Ihr eine kleine Doppel-Schablone, die Ihr einmal an der rechten und einmal an der linken Kragenecke anlegen könnt.
Von nun an könnt Ihr also mit diesem einfachen Hilfsmittel Eure Näharbeiten perfektionieren. Anfangs fällt es vielleicht noch nicht ganz so leicht, der Form genau zu folgen- aber wenn Ihr Euch Zeit nehmt und wirklich Stich für Stich näht, ist ein schönes Ergebnis garantiert.
Ich wünsche Euch ganz viel Freude beim Ausprobieren der Sandpapierschablone!
Euer Schneiderherz Ute
Tolle Idee, hilfreicher Tip, vielen Dank liebe Ute.
VielenDank für diesen tollen Tipp – lässt sich sicherlich auch anderweitig anwenden!
super Tipp werde ich bei meinen nächsten Blusen einsetzen.
Hi, cooler Tipp, werde ich ausprobieren. Vielen Dank, LG H.
Ein toller Tip, so vielfältig anzuwenden.Vielen Dank
SuperIdeen!!! Ganz herzlichen Dank!
Hallo Schneiderherz, vielen Dank für deine tolle Beschreibung. Ich arbeite sehr wenig mit Schablonen,aber diese Idee finde ich einfach toll.Da ich mehr eine Freundin des Patchwork bin, denke ich mir das ich auch dort mal die Schablone ausprobieren kann.
LG Brigitte
liebes schneiderherz ….chen …
denn für diesen tipp bist du wirklich ein * Herzchen *
danke , beim nächsten kniffligen Belag , ich werde es ausprobieren
DANKE ….mit einem freundlichen Nadelgruß
Brigitte
Super Idee werde ich sofort übernehmen ,danke
Das ist wirklich ein super Tipp, vielen Dank. Man lernt immer noch dazu. Dass es diese Lupen zu der Bernina gibt, wußte ich auch nicht. Werde ich gleich mal stöbern.
DANKESCHÖN! Wirklich ein Supertipp! Gruß monika
Liebes Schneiderherz,
das ist doch mal ein wirklich brauchbarer und hilfreicher Trick aus der Profischneiderkiste, der gerne von mir übernommen wird.
Vielen Dank fürs Zeigen und Vermitteln und ganz liebe Grüße zu dir nach Flensburg
Erika
Danke für diesen tollen Tipp. Der wird garantiert bei der nächsten Gelegenheit angewendet.
Gruß Mecki