In diesem Beitrag findet ihr eine ausführliche Nähanleitung für ein tolles Upcycling-Nähprojekt: Patchwork-Geschirrtuch aus Stoffresten. Viel Freude beim Nacharbeiten!
Heute, am vierten Tag unseres Adventskalenders, möchte ich Euch eine schnelle, nachhaltige und zugleich sehr praktische Geschenkidee vorstellen: wir nähen aus altem Leinen und Stoffresten ein modernes Geschirrtuch.
Bei mir sammelt sich altes Leinen (Kopfkissen, Ober-/Leintücher oder Reststücke), das ich geerbt oder beim Trödelmarkt gekauft habe. Ich mag dieses langlebige Naturmaterial mit seiner Ungleichmäßigkeit, das früher in jedem Haushalt gang und gäbe war und nun oft schnell entsorgt wird. Dabei tut es auch heute noch gute Dienste.
Material und Vorbereitungen
Für ein Geschirrtuch benötigt Ihr:
- altes Leinen in Geschirrtuchgröße. Übliche Größen sind 40 cm x 60 cm oder 50 cm x 70 cm plus 1 cm Nahtzugabe an jeder der vier Seiten. Ich halte mich nicht streng an diese Maße, sondern das vorhandene Stück Leinen bestimmt die Größe. Beispielsweise habe ich aus einem Kopfkissenbezug nach dem Abschneiden der seitlichen Nähte genau drei Tücher herausbekommen.
- Nähgarn aus 100 % Baumwolle
- Stoffreste nach Wahl – bunt gemischt, Reste eines Charmpacks,…
Bevor Ihr das Leinen verwendet, kocht das Leinen bei 95% in der Waschmaschine mit Vollwaschmittel. Dadurch verschwinden die meisten Flecke, die sich manchmal gebildet haben. Anschließend bügelt das Leinen heiß mit Dampf. Wenn Ihr ein größeres Stück Leinen in kleinere teilen wollt: Leinen kann gut gerissen werden und man erhält dadurch fadengerade Kanten.
Schneidet oder reißt die Kanten gerade und bügelt auch die Stoffreste heiß und mit Dampf, damit ein mögliches Einlaufen vorweg genommen wird. Anschließend schneidet Ihr die Stoffreste beispielsweise in Rechtecke, bei denen eine Kante 6 cm lang ist, die andere Kante kann beliebig breit sein.
Das Nähen des Stoffstreifens
Nun näht Ihr die Stoffstückchen an den 6 cm langen Kanten aneinander. Die Nahtzugabe könnt Ihr frei wählen. Da ich gerne mit dem Patchworkfuß #97 nähe, gibt es hier eine Nahtzugabe von 1/4″.
So näht Ihr einen Streifen, der mindestens so lange sein muss, wie das Geschirrtuch breit ist.
Nun die Nähte einbügeln und dann die Nahtzugaben auseinanderbügeln.
Anschließend bügelt Ihr die beiden Längskanten des Streifens je einen Zentimeter nach links. Hier solltet Ihr Euren Fingern zuliebe wirkliche einen Zentimeter nehmen. Ihr könnt Euch dazu eine Hilfslinie mit dem Trickmarker in 2 cm zur Kante einzeichnen oder mit einer Saumbügelhilfe direkt einbügeln.
Euer Streifen sollte nun so aussehen:
Nun zeichnet Ihr mit einem Trickmarker / Schneiderkreide eine Linie im Abstand von 12 cm zum unteren Rand des Geschirrtuches.
An diese Kante legt und steckt Ihr den zuvor genähten Streifen auf.
Mit dem Schmalkantfuß #10 wird der Streifen nun knappkantig aufgesteppt. Danach steckt Ihr die andere Seite des Streifens fest. Dabei achtet unbedingt darauf, dass der Streifen glatt und gerade liegt.
Diese Kante wird ebenso knappkantig aufgesteppt.
Und dann sollte der Stoffstreifen auf dem Leinen festgenäht sein. Sollte am Rand der Streifen überstehen. könnt Ihr diesen entsprechend kürzen.
Die Fertigstellung des Geschirrtuches
Nun müssen wir nur noch die vier Kanten des Geschirrtuches säumen und dabei einen Aufhänger einnähen.
Bügelt zuerst die Längskanten des Tuches einen Zentimeter ein – ich verwende gerne eine Markierungslinie in 2 cm Abstand.
Anschließend nochmals umschlagen und bügeln.
Den Rand dann gut stecken und mit dem Schmalkantfuß #10 knappkantig annähen – ich habe hier die Nadel um zwei Positionen nach rechts verstellt.
Dieses doppelte Einschlagen wiederholt Ihr nun an den beiden Schmalseiten des Geschirrtuches. An der oberen Kante könnt Ihr einen Aufhänger einnähen. Nehmt dazu ein ca. 12 cm langes Baumwollband und steckt es in folgender Weise mittig unter die Kante.
Achtet an den Ecken des Tuches darauf, dass alles sauber nach innen gesteckt ist. Um einen schönen Nahtanfang mit Rückstichen zu bekommen, haltet Ober- und Unterfaden beim Nähbeginn fest.
Variante mit Resten aus einem Charm Pack
Vielleicht habt Ihr ja auch noch Reste aus einem CharmPack? Ich habe neun verbliebenen 5″ großen Quadrate halbiert und diese aneinandergenäht.
Der Streifen ist hier breiter, aber durch das dezente Muster der Stoffserie entsteht ein edles Geschirrtuch.
Nun wünsche ich Euch viel Spaß beim Kramen nach Leinen in Euren Schränken und ein frohes entspanntes Nähen in der Adventszeit!
Liebe Grüße
Ines
Schön finde ich, wenn die Ecken als Briefecken genäht werden, macht es noch edler…und den Aufhänger nähe ich gerne mittig in die Breitseite ein. Auch sollten die bunten Stoffe vorher gewaschen werden, um ein Ausbluten zu vermeiden. Ein tolles Projekt, ich habe sehr viele Leinentücher geerbt, jetzt kann ich sie auf diese Weise aufhübschen, die Resteschublade leert sich dadurch auch ( ein bisschen…) LG aus Bayern
Hallo Ines,
praktisch, individuell und sehr hübsch. Da macht das Abtrocknen doch gleich viel mehr Spaß.
Eine schöne Adventszeit und viele Grüße
Birgit
Liebe Ines,
das ist eine wunderbare Idee, um altes Leinen wieder “flott” zum machen und gleichzeitig eine schöne und nützliche Geschenkidee.
Herzlichen Dank und eine schöne Adventszeit.
Gruß Erika
Sehr schöne und geschmackvolle Idee und gleichzeitig noch als Resteverwertung einsetzbar. Gefällt mir sehr gut.
Hoi Ines
Danke für die schöne Idee. Gefällt mir sehr gut. Stoffreste brauchen passt bei vielen von uns bestimmt perfekt. Adventsgrüsse Daniela
Vielen Dank – ja, Stoffreste haben wir wohl alle ausreichend….
Liebe Adventsgrüsse zurück
Ines
Wunderschöne Farben und eine tolle Idee. Danke schön ❤️
Vielen Dank! Ich habe auch noch welche mit schwarz-weiß-gemusterten Stoffen gemacht. Das sieht sehr edel aus.
Liebe Grüße
Ines