Kreative Artikel zum Thema Nähen

First Dates mit der neuen BERNINA L 850, Teil 3

   Tutorial:  T-Shirt nähen aus Jerseystreifen mit der OverlockT-Shirt nähen aus Jerseystreifen: das fertige Shirt

Heute möchte ich euch zeigen, wie ihr ein tolles T-Shirt aus Jerseystreifen nähen und dabei einen Stich einsetzen und üben könnt, den viele gar nicht kennen oder kaum nutzen: den Leiterstich. In meinem Beitrag habe ich dokumentiert, wie ich diesen Stich dekorativ verwendet habe.

Seitdem ich die neue Overlock  L 850 habe, bin ich total motiviert, die verschiedenen Stiche, die die Maschine bietet, auszuprobieren und einzusetzen. Mir war gar nicht klar, was man aus einer guten Overlock rausholen kann, wenn man sich ranwagt und experimentiert.

Das braucht ihr

Für das Shirt braucht ihr einen schlichten T-Shirt-Schnitt. Ich habe Frau Amela von Hedi näht verwendet. Außerdem Baumwolljersey in verschiedenen Farben, Overlockgarn in einer passenden, dezenten Farbe (hier Seracor von Mettler in Weiß), Bauschgarn in passenden Farben (hier Seraflock von Mettler in Rosa, Hellgelb und Helltürkis), Transparentpapier, Papierschere, Bleistift und ein langes Lineal.

T-Shirt nähen aus Jerseystreifen: das Garn

Das Rückenteil habe ich einfarbig gearbeitet, das Vorderteil in vier gleich lange Streifen unterteilt. Ihr könnt die Unterteilung natürlich so machen, wie es euch gefällt. Gut sehen auch noch mehr schmale Streifen oder drei breite Streifen aus. Auch die Anzahl der Farben könnt ihr variieren. Zwei Farben abwechselnd oder auch gemusterte Stoffe sind hübsch. Wichtig ist allerdings, dass die Stoffqualität die gleiche ist. Mischt also nicht Viskose- mit Baumwolljersey oder eine kräftige mit einer leichten Qualität. Nur so ist gewährleistet, dass euer Shirt schön fällt. 

Schnittteil vorbereiten und Stoffstreifen zuschneiden

Zuerst wird der Schnitt vorbereitet. Zeichnet auf euer Schnittteil für das Vorderteil senkrecht zur Bruchkante die  Streifen auf und schneidet sie aus.

T-Shirt nähen aus Jerseystreifen: Zuschnitt

Dann könnt ihr die Streifen in den gewünschten Farben zuschneiden. Damit die Streifen schön gerade werden, habe ich dafür den Rollschneider und ein langes Quiltlineal verwendet. Denkt unbedingt an die Nahtzugabe! In meinem Fall ist sie 6 mm, für den Saum habe ich 3 cm zugegeben.

Overlockmaschine vorbereiten

Zum Zusammennähen habe ich mich für die breite 3 Faden Flachnaht entschieden. Dafür wird die rechte Nadel entfernt. Als linke Nadel habe ich eine herkömmliche Jerseynadel eingesetzt, damit mein Material keine Löcher bekommt.

In den Nadelfaden habe ich Seraflock (Bauschgarn) gefädelt, in die Greifer Overlockgarn (Seracor).

Folgende Einstellungen habe ich vorgenommen

  • Schnittbreite: 6
  • Stichlänge: 2
  • Spannung Obergreifer: 4
  • Spannung Untergreifer: 7
  • Differenzial: 1

T-Shirt nähen aus Jerseystreifen: Maschineneinstellungen

Hier müsst ihr ein bisschen rumprobieren und die perfekten Einstellungen für euer Projekt herausfinden. Eine Nahtprobe auf einem Stoffrest ist unerlässlich!

Wichtig: Der Leiterstich ist nacher auf der unten liegenden Stofflage zu sehen. Diese schiebt sich beim Aufklappen der Naht auf die obere Lage.

Obere Stoffstreifen zusammennähen

Ich habe meine Streifen von oben nach unten zusammengenäht. Dazu zuerst rosafarbenes Garn in die Nadel fädeln und die beiden weißen Teile und das rosa Teil rechts auf rechts zusammenstecken.

T-Shirt nähen aus Jerseystreifen: obere Stoffstreifen zusammennnähen

Wichtig! Beim Nähen liegt das rosa Teil oben, die weißen liegen unten. Näht am Anfang und am Ende eine lange Raupe, damit sich der Stich beim im nächsten Schritt folgenden Auseinanderziehen nicht öffnet.

Auf den ersten Blick sieht die Naht wie eine ganz normale Overlocknaht aus.

T-Shirt nähen aus Jerseystreifen: die Naht

Wenn ihr aber ein bisschen an ihr zieht, dann merkt ihr schnell, dass sie sich ganz anders verhält. Beim ersten Mal hatte ich hierbei ein echtes Überraschungsmoment mit Wow-Effekt 😉

Naht auseinanderziehen

Dadurch, dass die Spannung verändert wurde, legen sich die Stofflagen übereinander und der Leiterstich kommt zum Vorschein. Ich habe mich zum Auseinanderziehen von einer Seite aus stückchenweise vorgearbeitet und mit Gefühl mit beiden Händen gezogen, sodass sich die Stofflagen schön übereinanderlegen. Zieht dazu nach unten und oben und ab und zu auch in die Länge.

T-Shirt nähen aus Jerseystreifen: Leiterstich auseinandergezogen

Die Naht soll ganz flach aussehen, die Stofflagen müssen aufeinanderliegen.

So auf der Rückseite:

Und so auf der Vorderseite:

Was ich hier als Rückseite bezeichne, ist die Flatlock- oder Flachnaht, die auch dekorativ eingesetzt werden kann (dazu kommt bald ein weiterer Beitrag von mir).

Denk daran! Vielleicht müsst ihr die Einstellungen etwas variieren und auf euren Stoff anpassen. Näht daher unbedingt eine Probenaht!

Weitere Streifen aufeinandernähen

Nun geht es weiter mit dem gelben Streifen. In den Nadelfaden habe ich gelbes Bauschgarn gefädelt, den gelben Streifen rechts auf rechts auf den rosafarbenen gelegt und genäht.

Dann die Naht wieder vorsichtig auseinanderziehen und voilà, auf dem rosa Stoff erscheinen die gelben Stiche.

Zum Annähen des türkisfarbenen Streifens in die Nadel türkisfarbenes Bauschgarn fädeln. Dann den türkisfarbenen Streifen rechts auf rechts auf den gelben legen und nähen. Nach dem Auseinanderziehen erscheint der türkisfarbene Leiterstich auf dem gelben Streifen.

Schon sind alle Streifen miteinander verbunden.

T-Shirt fertigstellen

Bügelt einmal vorsichtig über alle Nähte und näht dann das Shirt gemäß der jeweiligen Anleitung fertig. Als Hingucker habe ich in der Seitennaht ein Label angenäht.

Damit der Halsauschnitt perfekt aussieht, steppe ich ihn in der Regel noch mit dem Dreifachstich ab. Fertig ist euer Streifenshirt!                    

Ich mag den Streifen-Look total gerne und habe schon angefangen, weitere Kombinationen zusammenzustellen. Die Zuschnitte liegen schon parat…

Ähnliche Inhalte, die dich interessieren könnten

Kommentare zu diesem Artikel

16 Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Erforderliche Felder sind mit * markiert

Liebe Leserin, lieber Leser des BERNINA Blogs,

um Bilder über die Kommentarfunktion zu veröffentlichen, melde Dich im Blog bitte an.Hier geht es zur Anmeldung.

Du hast dich noch nicht für den BERNINA Blog registriert?Hier geht es zur Registrierung.

Herzlichen Dank, Dein BERNINA Blog-Team