Heute möchte ich euch mit meinem Tutorial zeigen, wie ihr mit einem selbstgeschnitzten Stempel aus Vinylblock und einem einfachem Haushaltsschwamm einen Stoff bedrucken und anschließend daraus ein Nadelheft nähen könnt. In diesem Nadelheft könnt ihr dann eure Handnähnadeln aufbewahren.
Dies ist der erste Beitrag in einer kleinen Reihe von Beiträgen, in denen ich Euch kreative Techniken rund ums Thema Stoffdruck vorstellen werde.
Schnitzen, Stempeln, Drucken und Nähen
Mehrere kreative Elemente miteinander zu verbinden, macht mir immer wieder viel Spass. Heute wird es darum gehen, sich mit dem eigenen bedruckten Stoff ein kleines Nadelheft zu nähen. Damit ihr genauso viel Freude wie ich bei diesem kreativen Prozess haben werdet, zeige ich euch Schritt für Schritt, wie es geht.
Bitte lest euch diesen Artikel erst einmal komplett durch, denn so könnt ihr am besten sehen, was ihr alles benötigt und wie die einzelnen Schritte sein werden.
Drucktechniken – was benötigt ihr?
Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Drucktechniken. Heute möchte ich euch einen ersten Teil davon näher bringen. Es gibt selbstverständlich jede Menge Bücher, Anleitungen im Internet und Kurse zum Intensivieren dieser Techniken. Darauf werde ich am Schluss noch näher eingehen.
Bevor man mit einem neuen Hobby beginnt, ist es meist so, dass der Kauf von Materialien dazu unentbehrlich ist. Für den ersten Start muss das allerdings nicht sein. Schaut euch in der Wohnung um, im Bad und in der Küche oder auf dem Schreibtisch werdet ihr so manches finden, das sich zum Drucken eignet. Etwa einen Spülschwamm in der Küche. Bestimmt habt ihr welche in Reserve unter der Spüle, die ihr zweckentfremden könnt. Ihr habt keinen Vinylblock zum Schnitzen eines Stempels? Kein Problem, denn ein normaler Vinyl-Radiergummi – das sind die Weissen – tut es fürs Erste auch. Wer kein Schnitzwerkzeug hat, der kann sich mit einem Messer einfache geometrische Formen schneiden und ganz wunderbare Rapporte drucken.
(M)Ein kreatives Wochenende
Auf dem Foto unten seht ihr einen Teil der Druckergebnisse meines kreativen Druck-Osterwochenendes. Ihr seht verschiedene Farbdosen, Stoff-Prints und Stempel und verschiedene andere Materialien, die hilfreich beim Drucken sind.
Heute werde ich mich auf das Stempeln und Nähen des Nadelhefts, konzentrieren. Ich werde euch zeigen, wie ihr den Stoff bedrucken könnt und wie ihr die Farbe auf dem fertigen Stoff haltbar macht. Anschließend könnt ihr mit der Nähmaschine den Stoffdruck verzieren und zu einem Nadelheft nähen.
In einem weiteren, späteren Tutorial werde ich auf die anderen Prints eingehen.
Was haltet ihr davon? Jedes gedruckte Exemplar wird anders aussehen und es wird ein Unikat sein. Das ist kein Mangel sondern ist ein Zeichen von charmanter Handarbeit. Wenn ihr am Ende dieses kreativen Prozesses genauso viel Freude hattet wie ich, wäre das ganz wunderbar und ich würde mich sehr darüber freuen. Reserviert euch schon ein freies Wochenende oder einen langen Abend für dieses Projekt;-)
Der Arbeitsplatz
Ganz wichtig ist zu Beginn eures kreativen Schaffens, dass ihr euch einen Arbeitsplatz vorbereitet. Dazu gehört ein Tisch, den ihr gut abdeckt, damit ihr ihn nicht aus Versehen mit Farbe bekleckert. Hierfür eignen sich eine ausgediente Tischdecke oder Malervlies hervorragend. Je grösser der Tisch, umso besser.
Mehrere kleine Tische, auf dem ihr eure Materialien gezielt verteilen könnt, gehen auch. In meinem kleinen Nähatelier arbeite ich oft mit mehreren kleinen Tischen. So kann auch ein e-Piano-Gestell mit einer kleinen Platte drauf, ein Tisch werden.
Da wir heute nur einen kleinen Stoffteil bedrucken, benötigt ihr kein Wäschegestell zum Aufhängen und Trocknen eurer bestempelten Stoffe, da tut es ein kleiner freier Platz auf dem Tisch auch.
Druckunterlage
Für den Stoffdruck habe ich mir vor längerer Zeit eine “mobile” Druckunterlage hergestellt. Weitere Informationen dazu könnt ihr gerne hier Der richtige Arbeitsplatz beim Stoffdrucken nachlesen.
- Holzplatte im Format von 42 cm x 42 cm beim Baumarkt zuschneiden lassen
- Zwei Schichten Thermolam und eine Schicht Malervlies als Polsterung
- Mit Klebeband/Gaffa auf der Rückseite festkleben
- Den Abschluss bildet ein helles Stück Baumwolle und auch dieses auf der Rückseite mit Klebeband befestigen.
Falls nach dem Drucken die Farbe auf der Unterlage noch feucht ist und ihr weitere Stoffstücke bedrucken möchtet, könnt ihr einfach ein Stück dickeres Tuch über die Unterlage legen. Alternativ geht auch Zeitungspapier. Oder das schon gepolsterte Bügelbrett gut abdecken und als Druckunterlage nutzen.
Material für die Stempel und das Stempeln
- Gewöhnliche Haushaltsschwämme
- Schere
- Stempelmaterial: z.B. Vinylblock von Factis, die Blauen
- Radiergummi als Stempelblock funktioniert auch prima
- Bleistift
- Motiv / das Motiv der Garnrolle findet ihr unter der Auflistung der Materialien
- Linol-Schnitzwerkzeug
- Cutter
- Lineal
- Schaumstoffwalze
- Löffel oder Spatel
- Holzstäbe
- Schneidematte
- Teller, Glasplatte oder Acrylplatte
- Mallappen
- Wasserbehälter
- Gegenfalls Schwammpinsel und Schablonenstempel (gibt es schon fertig zu kaufen)
Textilfarben
Für das Projekt “Nadelheft nähen” verwendet ihr zum Drucken am besten Textilfarbe.
Es gibt verschieden Hersteller für Textilfarben, vielleicht habt ihr ja schon welche zuhause in eurem kreativen Vorrat, ansonsten kann ich die von Marabu sehr empfehlen. Sie haben eine geschmeidige Konsistenz und sind sowohl für den Stempeldruck als auch für das Stoffmalen geeignet. Es gibt Farben für helle und für dunkle Stoffe, hier seht ihr meine Auswahl für helle Stoffe. Über die Fixierung der gedruckten Stoffe reden wir nachher.
Der Druckstoff
Alle Baumwollstoffe eignen sich für den Stoffdruck. Am besten diejenigen, die glatt sind. Leinen, Jute, Seide und Mischgewebe bis maximal 20 % Kunstfaseranteil eignen sich ebenfalls dafür.
Wascht eure Stoffe vor dem Drucken mindestens einmal ohne Weichspüler, denn Appreturen im Stoff und Weichspüler verhindern das Eindringen der Farbe. Eine spätere Fixierung wird nicht richtig möglich sein.
Mehr Informationen könnt ihr gerne beim Hersteller Marabu Textilfarbe direkt nachlesen. Meine Stoffauswahl für das Nadelheft ist helles Leinen.
Schneidet euch für ein Nadelheft ein Stoffrechteck von ca. 23 cm x 10 cm zu.
Näh- und Kontrastgarne
Ausserdem könnt ihr euch schon ein Nähgarn oder mehrere passende Nähgarne für das spätere Verzieren zur Seite legen. Dieser Schritt erfolgt dann an der Nähmaschine.
Ich habe zu meinen Textilfarben drei passende Garne aus meinem Sortiment von Smart Thread herausgesucht.
Download Schnittmuster für das Nadelheft
Unter folgendem Link könnt Ihr das Schnittmuster für das Nadelheft herunterladen:
Bitte achtet darauf, dass die Schablone nicht skaliert, sondern in der tatsächlichen Grösse, also zu 100 % ausgedruckt wird.
Ein Kontrollkästchen ist in dem PDF nicht dabei, aber ich werde hier zum Abgleich noch die Maße angeben. Wichtig: Der bedruckte Stoff wird erst nach nach dem Drucken mit Textilfarbe und Fixierung sowie der Verzierung mit den Kontrastgarnen entsprechend der Schablone zugeschnitten!
Es ist keine Nahtzugabe erforderlich.
- Schablone zum Bedrucken mit Textilfarben für das Aussenteil 19 cm x 8 cm
- Filz für die Innenseite/Futterstoff 19 cm x 8 cm
- Filzzuschnitt für die Nähnadeln 8 cm x 6 cm
- Filzzuschnitt für Stoffklammern oder Sicherheitsnadeln 1 cm x 8 cm (ist nicht in der Schablonenübersicht enthalten)
- Schablonenvorlage “Garnspule”
Was sonst noch gebraucht wird
- Knopf
- schmales Gummiband ca. 10 cm
- Nähmaschine
- Nähfuss Freihandstickfuss # 24
- Rollschneider
- Schneideunterlage
- Kleber
- Stickvlies
Schwamm zuschneiden
Am Anfang hatten wir viel Theorie, die ist natürlich sehr wichtig, aber nun geht es endlich los!
Mit einer Schere könnt ihr als erstes euren Spülschwamm in kleinere Abschnitte schneiden. Mit diesen kleinen Stempel werdet ihr die linke Vorderseite eures Nadelhefts bedrucken.
Überlegt euch verschiedene einfache geometrische Formen. Gut sind Quadrat, Rechteck, Dreieck. Einen Kreis zu schneiden ist eine Herausforderung, aber es funktioniert auch. Meist wird es dann ein eckiges Rund.
Diese Stempel müssen wirklich nicht perfekt sein und deshalb macht es auch riesig viel Spass, mit Kindern zu stempeln. Obwohl manche Kinder die grösseren Kritiker sind als wir Erwachsene.
Stempel “Garnspule”
Habt ihr alle Schablonen ausgedruckt und die Vorlage für die Garnspule nun vor euch liegen? Nehmt einen weichen Bleistift und malt die schwarzen Konturen nach.
Die Vinylblöcke für den Stempeldruck gibt es in verschiedene Grössen. Sie können mit einem Cutter oder Schere grob in die gewünschte Grösse zugeschnitten werden.
Nachdem ihr die Linien der Vorlage mit dem Stift nachgemalt habt, legt ihr sie mit der bemalten Seite auf den Stempelblock und übertragt die Linien, indem ihr mit den Fingern gut darüber reibt.
Sollten nicht alle Linien gut zu sehen, könnt ihr mit dem Bleistift die Linien noch ein bisschen nachzeichnen.
Schnitzen – Vorsicht, nicht nur bei Kinderhänden!
Vorsicht scharf! Falls ihr mit euren Kindern mit dem scharfen Werkzeug arbeitet, müsst ihr aufpassen, denn die Klingen sind sehr scharf und gefährlich!
Von der Schule her kennt ihr vielleicht das Schnitzwerkzeug für Linoleumplatten. Falls euch das Stempelschnitzen richtig gut gefällt, werdet ihr euch bestimmt, so wie ich, ein qualitativ gutes Werkzeug zulegen, mit dem ihr feine Linien schnitzen könnt. Für den Anfang reicht aber ein normales Schnitzwerkzeug, das manchmal sogar als Bundle zu Vinylblöcken und Stoffmalfarben angeboten wird.
Habt ihr alles bereitliegen, dann heisst es jetzt nachdenken: Was schneidet ihr weg und was lasst ihr auf dem Stempelmaterial?
- Das, was ihr wegschneidet, bleibt beim Drucken hell.
- Das, was ihr lasst, wird mit der Farbe gedruckt.
In der Praxis heisst das, ihr schneidet mit eurem Werkzeug die weissen Stellen der Vorlage aus und lasst die dunklen Stellen, die ihr mit dem Bleistift übertragen habt, stehen. Die sind für den nachfolgenden Stempeldruck entscheidend.
Macht doch einmal das Experiment und schneidet umgekehrt aus. Lasst die hellen Flächen stehen und schneidet die dunklen Stellen aus. Negativdruck und Positivdruck, das ist die Theorie, aber wir wollen jetzt gleich zum Stoffdrucken kommen.
Sobald ihr das Motiv fertig geschnitzt habt, könnt ihr es dem Umriss nach ausschneiden. Das gelingt mit einem Cutter sehr gut, besser als mit einer Schere. Eine Schere quetscht den Stempel zu sehr.
Damit ihr den Stempel zum Drucken besser in den Händen halten und positionieren könnt, bietet sich ein kleiner angeklebter Steg auf der Rückseite des Stempels an.
Probedruck für das Nadelheft
Zwischendurch mache ich immer einen Probedruck meines Stempels. Falls ihr ein Stempelkissen zur Verfügung habt, könnt ihr jetzt auch ein paar solcher Probedrucke machen und den Stempel gegebenenfalls korrigieren. Manchmal sind kleine unebene Druckstellen schön und fügen sich im Gesamtbild gut ein, aber manchmal sind sie störend und sollten dann weggeschnitzt werden.
Der Farbauftrag
Alle wichtigen Vorbereitungen habt ihr getroffen und seid fast bereit für euren ersten Stoffdruck.
Legt das Stoffstück von ca. 23 cm x 10 cm – am besten schneidet ihr euch gleich zwei solcher Stoffrechtecke zu – auf eure Druckvorlage.
Mit ein paar Stecknadeln spannt ihr den Stoff auf die Unterlage, damit sie beim Drucken nicht wegrutschen kann. Es gibt auch spezielle Nadeln dafür im Fachgeschäft aber normale Nadeln gehen auch. Alternativ könnt ihr die Stoffe auch mit Kreppband fixieren aber, ganz ehrlich, Stecknadeln sind besser.
Die Schablone für das Nadelheft könnt ihr zur Orientierung auf den Stoff legen und auf die Umrisse könnt ihr mit einem Markierstift übertragen. Damit es mit der Platzierung des Garn-Stempels klappt, schneidet ihr am besten die mittige Garn-Schablone aus und habt so ein Fenster für die Positionierung des Druckes:
Um die Textilfarbe gut auf den Stempel zu bekommen, solltet ihr immer erst ein wenig Farbe auf einen Teller oder eine Glasplatte/Acrylplatte übertragen und dann entweder mit einer kleinen Schaumstoffwalze die Farbe auf einen weiteren Teller gleichmässig verteilen, um sie dann auf den Stempel zu streichen.
Ich mache das aber auch gerne so, dass ich mit einem kleinen Stück Schwamm die Farbe zuerst auf dem Teller abtupfe und dann auf den Stempel tupfe.
Am besten ihr probiert euch darin aus und vergesst nicht, zuerst ein paar Probedrucke auf einem separaten Stück Stoff zu machen.
Stempeldruck mit Schwamm
Das ist eine absolut tolle und freie Art zu stempeln. Aber auch hier müsst ihr erst einmal das Gefühl für den richtigen Druck bekommen. Am besten, ihr nehmt ein altes helles Shirt und bedruckt es nach Herzenslust und übt euch im Schwammdrucken.
Bei diesem Muster könnt ihr vielleicht sehen, dass ich auch gerne Patchwork nähe.
Und bei diesem Fotos seht ihr, dass ich sogar einen Schwammpinsel, den es so fertig zu kaufen gibt, benutzt habe. Diese Pinsel nehme ich normalerweise für die Acrylmalerei.
Okay, ich nutze alle Ressourcen, die mir zur Verfügung stehen, so auch die Farbe im Deckel meiner Textilfarbe!
Ein bunter Teller mit Farbe, der nach dem Stempelwochenende wieder sauber glänzte:
Fixierung des Stoffes
Bevor es mit der weiteren Bearbeitung mit der Nähmaschine weitergeht, müsst ihr zum einen die bedruckten Stoffe richtig durchtrocknen lassen und dann den Stoff mit Hitze fixieren.
Wie lange das Trocknen dauert, ist ein wenig von eurer Raumtemperatur abhängig und auch von der Dicke eurer aufgetragener Farbe. Ein kleiner Test mit der Hand wird euch Auskunft darüber geben, ob die Farbe schon trocken ist oder noch Zeit braucht.
Die Hitzefixierung könnt ihr auch mit einem normalen Bügeleisen oder im Backofen machen. Ich nehme mittlerweile sehr gerne meine Transferpresse dazu, weil sie einen grösseren Bereich als das Bügeleisen zum Fixieren abdeckt. Zur genauen Einstellung der Hitzefixierung lest bitte die Anleitung des Herstellers eurer Stoffdruckfarben.
Verzierung mit der Nähmaschine
Nehmt jetzt den bedruckten Stoff von der Druckauflage und schneidet euch ein großzügiges Stück Stickvlies zu. Gerne könnt ihr ein Reststück einer vorherigen Stickarbeit nehmen.
Entweder ihr fixiert den Stoff und das Vlies mit ein paar Stecknadeln miteinander, oder ihr macht es wie ich und sprüht ein bisschen Textilkleber auf das Vlies und verbindet so beide Teile miteinander.
Auf dem Bild unten könnt ihr sehen, dass ich mit beiden Varianten gearbeitet habe, mit Textilsprühkleber und an den Ecken nochmals mit Stecknadeln. Mit dem Freihandstickfuss # 24 könnt ihr nun das Vorderteil eures Stoffddruckes mit freihand gestickten Motiven verzieren. Nutzt dazu ruhig unterschiedliche Stickgarne. Lasst die Nadel über den Stoff tanzen und haltet dabei den Stoff relativ stramm fest.
Zuschneiden
Nachdem ihr die Vorderseite des Nadelheftes auch mit der Nähmaschine verziert habt, könnt ihr mit Hilfe der Schablone den Stoffdruck auf die korrekten Maße zuschneiden, das sind 19 cm in der Breite und 8 cm in der Höhe.
Auch die übrigen Teile aus Filz könnt ihr nun zuschneiden, zur Wiederholung hier nochmals aufgeführt:
- Filz für die Innenseite/Futterstoff 19 cm x 8 cm
- Filzzuschnitt für die Nähnadeln 8 cm x 6 cm
- Filzzuschnitt für Stoffklammern oder Sicherheitsnadeln 1 cm x 8 cm (ist nicht in der Schablonenübersicht enthalten)
Positioniert diese Teile auf ihren richtigen Platz, dazu könnt ihr die Schablone zur Hilfe nehmen, und steckt alles mit Stecknadeln fest. Das schmale Filzband habe ich nur rechts und links angenäht und in der Mitte offen gelassen.
Damit das Nadelheft auch verschlossen werden kann, wird nun an einer schmalen Kante eine kleine Gummischlaufe zwischen Filz und Druckstoff befestigt. Das macht ihr, indem ihr die Schlaufe zuerst an einem “Fitzel” Filzstückchen mit einem Textilkleber klebt und es dann zwischen beide Lagen legt.
Auf den Innenfilz könnt ihr auch noch ein Label einnähen. Kasia hat in ihrem Shop diese tollen gelaserten Statements-Labels. Hier musste so einer unbedingt eingenäht werden.
Beide Lagen, Stoffdruck und Filzinnenteil links auf links aufeinanderlegen und mit Stoffklammern fixieren und mit der Nähmaschine festnähen.
Näht die beiden Stoffteile einmal mit einem Geradstich knappkantig zusammen und achtet darauf, dass die Gummischlaufe nicht herausrutscht.
Danach könnt ihr mit einem engen Zickzackstich das Ganze noch einmal umrunden. Damit näht ihr nicht nur die beiden Teile zusammen, sondern ihr gebt dem Nadelheft noch eine schöne Kantenverzierung.
Wenn ihr möchtet, könnt ihr den Zickzackstich auch noch einmal auf der rechten Seite nähen, und schon seid ihr fast fertig.
Knopf annähen und fertig!
Nur noch einen Knopf an der entsprechenden Markierung, gegenüber der Gummischlaufe annähen, und ihr habt euer kleines individuelles Nadelheft fertig.
An dieser Stell kann ich endlich einmal sagen, wie sehr ich von dem Knopfannähfuss # 18 begeistert bin. Seit ich diesen Knopfannähfuss habe, macht mir das Knopfannähen richtig Spass!
Eine witzige Idee ist es, vor dem Zusammennähen beider Teile auf das Filzteil für die Handnähnadeln noch einen Text mit der Nähmaschine aufzusticken. Mit meiner BERNINA 790 gelingt das ohne Stickaggregat, was bin ich ein Glücksmensch, so eine tolle Maschine zu besitzen!
Selbstverständlich könnt ihr das Nadelheft nur bedrucken und die Garnverzierungen weglassen, oder ihr erstellt euch eine eigene Vorlage mit dem Motiv eurer Wahl.
Auch könnt ihr die Plätze von Knopf und Schlaufe tauschen. Macht es so, wie es euch am besten gefällt.
Zum Schluss noch ein paar versprochene Links zu Künstlerinnen, bei denen ihr euer Wissen bezüglich Stempelherstellung und im Bereich Mixed Media noch vertiefen könnt. Bei Kristina Schaper könnt ihr tolle Stempelschnitz-Kurse sogar online buchen. Michaela Müller inspiriert mich in ihrer Kreativität von Stempel und Papier immer wieder aufs Neue.
Ihr Lieben, das war Teil 1 aus der meiner Tutorial-Folge: “Kreatives Drucken auf Stoff”. Ich hoffe sehr, dass euch meine Anleitung gefallen hat und es euch jetzt in den Händen kribbelt, selbst mit dem Stoffdrucken anzufangen.
Teil 2 wird bald folgen, und auch in diesem folgenden Tutorial wird es um Farbe und Stoff gehen. Um was genau, das verrate ich noch nicht ;-).
Wenn ihr Fragen oder Anregung habt, dann schreibt mir gerne eine Nachricht in das Kommentarfeld. Ihr wisst ja, dass ich mich über nette Kommentare von euch freue!
Bleibt gesund und seid herzlichst gegrüsst,
Katharina
Liebe Katharina,na, das nenne ich mal eine ausführliche Anleitung! Sooo viele Details und Anregungen. Ich finde, das lohnt sich IMMER für Dinge, die wir noch viele Jahre gerne zur Hand nehmen werden 🙂 Vielen Dank auch noch mal für die Verlinkung zu meinen Kursen :)Viele Grüße aus KopenhagenKristina
Liebe Katharina, das ist eine fantastische Anleitung und großartige Inspiration. Danke, ganz toll!!! Liebe bunte Grüße, Sabine
Liebe Sabine,
hab herzlichen Dank für Dein wunderbares Feedback!!! Wenn Du einmal ein wenig Zeit übrig hast, lässt sich dieses kreative Stempelprojekt auch wunderbar auf dem Gartentisch durchführen;-)
Liebe Grüsse,
Katharina
Liebe Katharina, danke für die wundervolle Anleitung. So ausführlich beschrieben, perfekt für alle Neulinge ,denke ich. In den Schulen wird heutzutage, glaube ich, nicht mehr so viel kreatives gelehrt (sehr schade). Ich liebe Schnickschnack! Ich besitze mein Nadelmäppchen aus Schulzeiten noch ( ist inzwischen fast 50 Jahre alt), weiterhin habe ich ein Nadelmäppchen in Gebrauch, dass mein ältester Sohn in der Schule genäht und bestickt hat, und einige andere größere und kleinere Nadelmäppchen finden sich auch noch in meinem Besitz. Bald wahrscheinlich auch noch ein bestempeltes…..Ich bin schon auf die nächsten Anleitungen gespannt☺️LG Ute
Liebe Ute,
vielen lieben Dank!
Hast Du schon gesehen, dass mein 2.Teil zu der Reihe Stoffdruck erschienen ist? Ja, früher wurde noch das Häkeln und Stricken in der Schule gelernt, aber das müssen sich die jungen Menschen mittlerweile anhand einer App selbst beibringen. Na ja, alles verändert sich und es ist doch schön, dass es so viel kreative Plattformen im Internet gibt, nicht wahr! Bin gespannt was Du zu Teil 2 sagst;-)
Liebe Grüsse,
Katharina
PS: Schnickschnack mag ich auch sehr!
Hallo Katharina,Stempeln und Stoffmalerei mag ich sehr. Danke für die ausführliche Beschreibung, sehr anschaulich. Bin gespannt auf die nächsten Projekte.Viele GrüßeBirgit
Hallo Birgit,
herzlichen Dank, dass Dir meine Anleitung Teil 1 der kleinen Reihe “Stoffdrucken” gefällt und ich hoffe sehr, dass Dir Teil 2 ebenso zusagt. Hast Du schon gesehen, dass er am Montag erschienen ist?
Liebe Grüsse
Katharina
Liebe Katharina,da bekomme ich echt Lust auf Stempeln und mit Farbe klecksen. Das Schnitzen von Stempeln habe ich schon mehrmals probiert (mit und bei Michaela Müller, die bei mir ums Eck wohnt) und es macht großen Spaß. Ich werde auf jeden Fall verfolgen, wie du das Thema vertiefen wirst. Ich bin gespannt!Liebe GrüßeDorthe
Liebe Dorthe,
du bist ein Glückspilz, so nahe bei Michaela zu wohnen! Hattet ihr nicht zusammen u.a. „Fische“ und wunderschöne Ornamente gestempelt und zu einem Quilt weiterverarbeitet? Es freut mich, wenn ich Dich wieder zum Stempeln & Klecksen anregen konnte, und, dass es Dich anscheinend ordentlich in den Händen kribbelt um bald loszulegen:-) Bis zur Folge 2, mit lieben Grüssen,
Katharina
Guten Morgen. Also ich bin von 1974 bis 1984 in die Schule gegangen.Dort hatten wir in der fünften Klasse das Fach Nadelarbeit.Wir haben also damals schon ,solche eine Nadelmappe angefertigt im Unterricht.Dazu haben wir keine zwei Tage benötigt,sondern eine Doppelunterrichtsstunde.Unsere Mappen waren zwar nicht so aufwendig und mit haufen Schnick Schnack gemacht,aber sahen zum Schluss auch wunderschön aus.Unsere Mutter hat sich jedenfalls sehr gefreut darüber.Also es ist nix neues ,nur was altes wurde wieder aufgepeppt. Trotzdem muss ich sagen ist es eine sinnvolle Beschäftigung,den Kindern heutzutage mal was vernünftiges bei zu bringen.lg Petra
Guten Morgen, Petra
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Aber warum so harsch und abwertend?
Wir haben uns bei BERNINA sehr über den Artikel von Katharina gefreut und können darin keine Aufforderung entdecken, sich zwei Tage mit einer Nadelmappe zu beschäftigen. Genausowenig behauptet die Autorin, etwas Neues zu zeigen. Vielmehr verstehen wir den Beitrag als Anleitung mit umfassender Information und viel Hintergrundwissen zum Bedrucken von Stoffen mit Stempeln. Jeder kann sich aus diesem Artikel herauspicken, was er mag, und so viel Zeit ins Nähen und Stempeln investieren, wie es ihm oder ihr eben passt. Die einen werden ein rasches Projekt zusammen mit Kindern realisieren; andere werden Lust bekommen, sich vertieft mit dem Thema Stoffdruck auseinanderzusetzen. Für letztere wird Katharina in ihrer Beitragsreihe demnächst zusätzliche Infos bieten.
Jedenfalls sehen wir keinen Grund, warum der tolle Artikel oben mit Worten wie “Schnickschnack” abgetan werden sollte. Kritik im Blog ist erlaubt; sie sollte aber sachlich bleiben. Wir möchten Dich bitten, das bei zukünftigen Kommentaren zu berücksichtigen.
Liebe Grüsse
Matthias
Liebe Katharina, eine wunderbare Idee und ganz toll und liebevoll beschrieben. Da steht ja einem kreativen Unikat nichts mehr im Wege. Vor allem die Kombination aus textilem Gestalten mit Farbe und Nähen finde ich genial. Meine Enkelin hat da schon paar Ideen 🙂 Und ja, auch ich habe vor über 40 Jahren so ein Mäppchen in “Nadelarbeit” gestaltet. Bei uns war das damals auch ein richtiges kleines Projekt das sich über längere Zeit hinzog, ich nutze das Mäppchen heute noch. Umso mehr freue ich mich über deine aktuelle Anregung zu diesem besonderen Stück und danke dir ganz herzlich für die viele Mühe, die du in die wundervolle Beschreibung gesteckt hast. Bin schon auf unser Ergebnis gespannt. Herzliche Grüße Kristina
Liebe Katharina,wie schön, dass wieder mal jemand die Farbpötte öffnet. Dein Artikel ist super gemacht, mit tollen Infos und prima zum Nacharbeiten. Und die kleinen Nadelhefte laden dazu ja wirklich ein. Ich liebe das individuelle Arbeiten mit Stoffgestaltung auch sehr. Bin schon gespannt, wie es weitergeht.Herzlichst,Jutta
Liebe Jutta,
hab ganz herzlichen Dank für Deine Worte und ich hoffe sehr, dass Dir mein nächster Artikel in dieser Reihe auch gefallen wird. Deine kreativen Arbeiten mit Stoff und Farbe, fanden und finden stets auch meine absolute Bewunderung!
Herzlichst, Katharina