Vier Nadeln für Jersey – Übersicht über Jersey-Nadeln und deren Verwendung

Heute geht es ums Thema Nadeln, genauer gesagt um die Frage, welche Nadel beim Nähen von Jersey wann eingesetzt werden sollte. Für die Verarbeitung von Maschenware kommen vier Nadeltypen in Frage: die Jersey-Nadel, die Stretch-Nadel, die Super Stretch-Nadel und die Black Super Stretch-Nadel. In Zusammenarbeit mit SCHMETZ haben wir die wichtigen Informationen zu diesen vier Nadeln zusammengetragen. Worin sie sich unterscheiden und welche Nadel wann am besten zum Einsatz kommt, das erfahrt Ihr im Beitrag unten.

Vier Nadeln für Jersey

„Welche Nadel verwende ich am besten für den Jersey-Stoff?“ Immer wieder hören wir diese Frage. Tatsächlich gibt es eine grosse Auswahl an Nadeln, die jeweils für bestimmte Stoffe geeignet sind. Sicher sind viele Stoffe auch mit einer Universal-Nadel vernähbar. Aber manchmal braucht es eben die perfekte Nadel, um ans Ziel zu kommen.

Jersey-Nadel, Stretch-Nadel, Super Stretch-Nadel oder Black Super Stretch-Nadel – welche ist denn jetzt die richtige? Die Antwort lautet: Es kommt darauf an, was für einen Stoff und welchen Nähfaden ich verarbeiten will.

Die Jersey-Nadel

Maschenstoffe, die kein Elastan enthalten, können mit der Jersey-Nadel vernäht werden. Die Spitze der Jersey-Nadel ist wie eine Kugel geformt, dadurch schiebt sie die Maschenfäden zur Seite und tritt in die Zwischenräume ein. Die Nadel verhindert so Maschenbeschädigungen.

Die Stretch-Nadel

Wenn der Maschenstoff Elastan enthält (d.h. elastisch ist), verwendet man die Stretch-Nadel. Diese hat zusätzlich zur mittleren Kugelspitze noch eine besondere Hohlkehlform und eine spezielle Öhrpartie. Ausserdem ist diese Nadel am Kolben stärker abgeflacht, wodurch sie dichter am Greifer steht. Dadurch werden Fehlstiche verhindert, die sonst gerne bei elastischen Materialien auftreten.

Die Super Stretch-Nadel

Für alles, was man mit einem dickeren Faden vernähen will – oder als Alternative zur Stretch-Nadel –, nimmt man die Super Stretch-Nadel. Sie hat wie die Stretch-Nadel eine stärkere Kolbenabflachung, um Fehlstiche zu vermeiden. Ihr verbreitertes Öhr und die breite Fadenrinne sorgen zusätzlich für reibungsloses Nähen mit dickeren Fäden. Durch ihr spezielles Schaftdesign ist die Super Stretch-Nadel auch bei dickeren oder festeren Materialien (oder Nähten) einsetzbar, die sonst auch Nadelbruch verursachen könnten.

Super Stretch-Nadel hier online ansehen.

Die Black Super Stretch-Nadel

Auf den ersten Blick unterscheidet sich die Black Super Stretch-Nadel nur durch ihre Farbe von der Super Stretch-Nadel. Tatsächlich ist das auch das einzige Unterscheidungsmerkmal – wobei natürlich mehr als nur ein optisches „Update“ dahintersteckt: Die schwarze Farbe verdankt die Black Super Stretch-Nadel ihrer Antihaftbeschichtung. Diese gleitfähige Beschichtung sorgt für ein schonendes Vernähen empfindlicher Stoffe und verhindert Anhaftungen an der Nadel. In Kombination mit dem breiten Öhr und der verbreiterten Fadenrinne bietet sie zudem einen noch besseren Schutz gegen Fadenreissen – selbst bei dickeren Fäden. Wenn es also bei Stoffen oder Garnen speziell auf eine schonende Verarbeitung ankommt, ist die Black Super Stretch-Nadel mit der besonderen Kombination von Eigenschaften die ideale Lösung.

Black Super Stretch-Nadel hier online ansehen.

Tipps zur Nadelverwendung

Jersey-Nadel

• bei Maschenwaren ohne Elastan

Stretch-Nadel

• bei Maschenwaren mit Elastan
• bei sehr elastischen Stoffen
• wenn Fehlstiche auftreten
• wenn ihr euch nicht sicher seid, ob euer Stoff elastisch ist

Super Stretch-Nadel

• bei dicken Nähfäden
• bei dicken Nähten
• bei Nadelbruch

Black Super Stretch-Nadel

• insbesondere bei empfindlichen elastischen Materialien, aber auch
• bei dicken Nähfäden
• bei dicken Nähten
• bei Nadelbruch

In der Liste unten finden sich die Empfehlungen für gängige Materialien.

Zur besseren Übersicht der unterschiedlichen Nadelverwendungen, könnt Ihr die Tabelle auch als PDF herunterladen und ausdrucken:

Tabelle herunterladen

* oder Universal-Nadel

Es sollte darauf geachtet werden, dass bei allen Nähten ein dehnbarer Stich verwendet wird, damit die Nähte nicht reissen. Dies kann ein einfacher, kleiner Zickzackstich sein (Einstellung: Stichlänge 1,5 bis 2 Millimeter/Stichbreite 1 Millimeter); viele Nähmaschinen bieten aber auch sogenannte Stretchstiche an, oder sogar Overlock/Überwendlichstiche.

Die Stretch-Nadel ist auch als Zwillingsnadel erhältlich

Für T-Shirt-Säume und -Randabschlüsse ist bei Verwendung einer normalen Haushaltsnähmaschine die Zwillings-Stretch-Nadel in NM 75 zu empfehlen, mit 2,5 oder 4,0 Millimeter Nadelabstand. Hier ist darauf zu achten, dass die Oberfadenspannung meist angepasst werden muss. Das Unterlegen von (wasserlöslichem) Stickvlies erleichtert das Nähen und sorgt dafür, dass sich die Naht nicht tunnelartig wölbt. Wer eine hat, verwendet für seine Säume natürlich die Coverlockmaschine. Hier gibt es je nach Modell auch Nadeltypen, die für Jersey und Maschenwaren geeignet sind.

Auf die Nadel kommt es an

Es ist sehr wichtig, die richtige Nadeldicke zu verwenden! Ist die Nadel zu dick, kann auch der richtige Nadeltyp unschöne Löcher produzieren. Deshalb immer die vorgesehene Nadel vor dem Nähen auf einem Stoffrest testen, damit es beim Nähen keine Überraschungen gibt.

Ebenso wichtig ist es, ab und zu eine neue Nadel einzusetzen. Ist die Nadel beschädigt oder verschlissen, kann dies nämlich ebenfalls zu ungewünschten Materialbeschädigungen führen. Die Erfahrung zeigt, dass das vermieden werden kann, wenn bei jedem neuen Projekt auch eine neue Nadel eingesetzt wird.

Das Internet bietet einen reichen Fundus an Informationen zum Thema Nadel und Faden. So gibt es beispielsweise eine tolle Videoanleitung zu den BERNINA Nadeln:

Sehr hilfreich ist auch die kleine Nadelbroschüre von BERNINA. Diese könnt ihr hier als PDF herunterladen.

BERNINA und SCHMETZ wünschen euch viel Spass beim Ausprobieren.