Moin, Moin! Heute dürfen wir eine echte “Hamburgerin” im Interview begrüssen. Lisa von “mamaevelina” ist eine zweifache Mama, bei der sich alles ums Nähen, Sticken und Upcycling dreht. Was ihr Labelname mit den Namen ihrer Kinder verbindet und noch vieles mehr, erfahrt ihr im Interview unten. Habt Ihr Euren Sommerurlaub schon geplant? Für alle Hamburg-Neulinge hat Lisa noch einen ganz persönlichen Hamburg-Reisetipp.

Interview mit Lisa von “mamaevelina”

Liebe Lisa, erzähl mal, wer bist du und was machst du so?
Hi, ich bin Lisa, 36 Jahre jung, Mama von zwei Töchtern. Auf meinem Instagram-Profil sowie meiner TikTok-Seite dreht sich alles um die Themen Nähen, Plotten, Upcycling von Kleidung und Sticken. Die Freude am Drehen und Bearbeiten von Videos habe ich für mich entdeckt.

Wie bist du zum Nähen gekommen?
In der Elternzeit mit meiner zweiten Tochter hatte ich nach dem Umzug ins Haus endlich reichlich Platz zum Kreativsein. Meine Mama hat mir damals ihre Nähmaschine überlassen und meinte, ich könnte den Versuch unternehmen, für die Mädchen etwas damit zu zaubern. Ohne Vorkenntnisse habe ich einfach mal angefangen. Das ist jetzt inzwischen fast 4 Jahre her und war der Beginn eines leidenschaftlichen Hobbys. Ich bin durch Instagram auf den Geschmack von Probe- und Designnähen gekommen. Dabei wollte ich zu Beginn nur neue Stoffe und Schnitte testen. Es hat so viel Spass gemacht und ich habe unfassbar viel gelernt, dass ich weiter drangeblieben bin. Bis heute reizt es mich, neue Nähtechniken auszuprobieren oder diese auszubauen.

Auf deinem Instagram-Kanal präsentierst du viele Näh-Tutorials. Wie bist du dazu gekommen?
Vor etwa einem halben Jahr habe ich mich entschieden, beim Nähen, Plotten etc. mitzufilmen, um andere damit zu inspirieren. Ich selbst schaue mir gerne Reels an und lerne immer wieder dazu. „Das kann ich auch!“, habe ich mir also gesagt. Im Vorfeld habe ich mich informiert, welche Hilfsmittel ich brauche, mit welcher App sich das Videomaterial bearbeiten lässt und wie lange ein Video sein sollte. Praktisch ist, dass ich die Videosequenzen immer bei aktuellen Projekten mitfilme und sie schliesslich nur noch mit der App CapCut zusammenschneide. So entstehen sehr kurze Videos, in denen ich zeige, wie man zum Beispiel einen Reissverschluss an ein Kleid oder ein Knopfloch mit der Nähmaschine näht. Die Bearbeitung mit der App ist wirklich sehr einfach. Ich liebe es, Inhalte zu teilen, die andere inspirieren. Der Austausch mit der Näh-Community macht mir wahnsinnig viel Freude. Das ist meine grösste Motivation!

Wie würdest du deinen Stil beschreiben? 
Als ich angefangen habe für mich zu nähen, wollte ich viele bunte, einzigartige Teile nähen. Ich wollte durch die Farben und Designs auffallen. Inzwischen lege ich Wert auf wenige Teile, die vor allem gut kombinierbar und aus hochwertigen Stoffen sein sollen. So habe ich lange etwas von meiner selbst kreierten Garderobe. Meinen Stil würde ich als schick und klassisch bezeichnen, greife aber gerne zur Abwechslung ein wenig in den Farbkasten. Ich nähe besonders gerne Blusen und Kleider aus Webware, aber auch Taschen fordern mich immer wieder aufs Neue.

Dein Label heisst «mamaevelina». Woher der Name, seit wann verwendest du ihn?
Mamaevelina gibt es bereits seit 2020. In mamaevelina stecken die Namen meiner beiden Töchter und dem Wort Mama. Ich hatte lange überlegt, wie ich mein Instagram-Profil nennen soll. Da ich aufgrund meiner Tochter zum Nähen gekommen bin, durfte die Verbindung natürlich nicht fehlen. 

Oft zeigst du auf Instagram Taschen. Sind diese käuflich zu erwerben? Wie hast du es generell mit dem Verkaufen von Selbstgenähtem?
Ich liebe es, Taschen zu nähen, und habe kürzlich mit dem Gedanken gespielt, neben meinem Hauptjob und der Familie ein kleines Handmade-Taschenlabel aufzuziehen. Aus zeitlichen Gründen kann ich das aktuell allerdings nicht bewältigen, deswegen muss die Idee noch schlummern, bis die Kapazität dafür zur Verfügung steht. Die meisten genähten Taschen, für die ich keine Verwendung mehr habe, verschenke ich im Familien- und Freundeskreis.

Welches sind deine drei wichtigsten Tipps für alle, die ins Nähen einsteigen wollen?
1. Bringt viel Geduld mit! 2. Learning by doing! Bleibt immer dran und näht, was euch Spass macht. 3. Traut euch an immer kompliziertere Projekte. Man wächst mit neuen Aufgaben.

In deinem Instagram-Profil haben wir «Fred the Sausage-Dog» entdeckt. Für unsere Leserinnen – was ist das für ein Hund?
Fred the Sausage-Dog war mein erstes selbstgenähtes Kuscheltier. Es handelt sich dabei um ein Dackel-Kuscheltier-Schnittmuster von Kid5. Ich durfte damals den Schnitt für Anja probenähen. Es hat richtig Spass gemacht, den süssen Kerl zu nähen. 

Nähen ist dein Hobby. Was machst du beruflich? Wann kommst du zum Nähen?
Für mich ist das Nähen eine absolut perfekte Ergänzung zu meiner weniger kreativen beruflichen Tätigkeit. Ich habe einen Master in Ökotrophologie und arbeite im Bereich Regulatory Affairs.  Nach einem Arbeitstag freue ich mich auf mein kreatives Reich, um dort für einige Zeit den Kopf abzuschalten.

Letztes Jahr hast du ein Grossprojekt gestartet und eine komplett neue Garderobe für deine Tochter genäht. Erzähl uns ein wenig davon! 
Die erste Überlegung bei diesem Projekt war es, den Stoffvorrat enorm zu reduzieren und viele Kinderstoffe komplett abzubauen. Damit allerdings die Kleidungsstücke nicht umsonst genäht werden, habe ich mich dazu entschieden, eine komplette Konfektionsgrösse fertigzustellen. Ich bin ganz strukturiert vorgegangen und habe mir eine Liste erstellt, was meine älteste Tochter für ihre komplett selbstgenähte Garderobe benötigt. Ausserdem habe ich alle benötigten Schnittmuster vorbereitet und hierfür überwiegend Basic-Schnitte gewählt, da diese in grösserer Stückzahl am einfachsten zu nähen sind. Zudem tragen meine Töchter am liebsten Basic-Teile. Der Zuschnitt der Stoffe hat nur ein paar Abende gedauert. Als alle Teile mit der Overlock zusammengenäht waren, habe ich mir das Säumen mit der Coverlock vorgenommen. Ich bin doch tatsächlich nach wenigen Monaten beinah täglichen Nähens mit allen Teilen fertig geworden.  Die aufwendigsten Kleidungsstücke wie Outdoorbekleidung waren zum Schluss dran. Diese haben etwas länger für die Fertigstellung gedauert.

Wie sieht dein persönliches Nähreich aus?
In meinem Nähzimmer herrscht zu 90% Chaos. Vor dem Filmen muss ich immer für ein wenig Ordnung sorgen. Ich habe einen grossen Stoffvorrat, eine Ecke zum Nähen mit Overlock, zwei Nähmaschinen, dem Plotter sowie der Coverlock. Ausserdem ein Sofa, auf dem sich bereits die nächsten Projekte stapeln, und Stauraum für Bücher und Nähzubehör. Mein Mann würde sagen, es ist der chaotischste Raum im Haus.

Welche anderen grossen Leidenschaften hast du neben dem Nähen?
Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Familie, Freunden, liebe Spaziergänge, Fahrrad fahren, Fotografieren und malen, basteln und vieles mehr.

Von wem oder was lässt du dich bei deinen Kreationen inspirieren? Hast du ein modisches Vorbild?
Die grössten Inspirationen erhalte ich von den vielen tollen Frauen da draussen auf den Social-Media-Kanälen. Viele inspirierende Damen habe ich übers Probe- und Designnähen kennengelernt. Unglaublich, wie gross die Näh-Community ist und wie viele unfassbar talentierte Frauen es gibt. Einige habe ich inzwischen im realen Leben getroffen, und daraus sind sehr enge Freundschaften entstanden. Ganz klar: Nähen verbindet! Modische Vorbilder habe ich eigentlich nicht. Ich nähe und trage, worin ich mich wohlfühle und was in meinen Alltag passt.

Nähst du deine Garderobe vorwiegend selbst oder gehst du auch mal shoppen? 
Ich kaufe nur ganz wenige Teile für mich oder die Kinder. Die meisten Teile nähe ich tatsächlich selbst. Der Anteil an Selbstgenähtem schwankt ein wenig nach Jahreszeit, da ich im Winter gerne meine Kaufjeans und Jacken trage, die ich schon viele Jahre besitze. Ich würde sagen ca. 70-80% der Garderobe im Kleiderschrank ist von mir genäht.

An welchem Nähprojekt arbeitest du momentan? Dürfen wir was davon sehen?
Ja natürlich, ich nähe gerade für meine Tochter ein gesmoktes Kleidchen. Bei der Entstehung des Kleidchens habe ich mitgefilmt. Dazu wird es in Kürze ein paar Reels auf meinen Social-Media-Profilen geben.

Was schätzt du am Nähen besonders?
Nähen ist für mich ein wunderbarer Ausgleich zum Alltag. Vor allem ist es für mich „me-Time“. Da ich in meinem Job viel mit meinem Kopf arbeite, wenig kreativ sein kann, tut mir das Nähen sehr gut. Ich geniesse den Prozess der Entstehungsphase eines neuen Kleidungsstückes oder einer Tasche und kann selbst bestimmen, wann und woran ich wie viel schaffen möchte. Das Ergebnis gibt die Bestätigung, etwas Gutes mit Händen geschaffen zu haben.  

Gibt es etwas am Nähen, das du gar nicht magst?
Ich mag das Auftrennen überhaupt nicht! Ich stelle dann im Nachhinein aber immer fest, dass sich die Mühe lohnt, da das Ergebnis hinterher nur besser werden kann.

Wohin soll deine persönliche kreative Reise noch gehen?
Ich möchte weiterhin auf meinen Instagram- und TikTok-Seiten inspirieren sowie die Freude am Nähen und Kreativ-sein mit anderen teilen. Dann wird man sehen, wohin es mich verschlägt!

Aus eigenem Interesse: Wir glauben, du nähst mit bernette. Stimmt’s? Magst du deine Maschine? 🙂
Im vergangen Jahr hatte ich das grosse Glück eine bernette 05 ACADEMY beim Adventskalender-Gewinnspiel von Jolijou zu gewinnen. Seither nutze ich sie sehr gerne. Mir gefällt der schnelle  Motor der Maschine besonders gut, ausserdem der praktische Abschiebetisch. Die Maschine ist einfach zu bedienen und das Stichbild 1A. Um mich beim Nähen noch weiter zu entwickeln, spare ich gerade für eine der BERNINA Maschinen.

b05 ACADEMY

Ausgestattet mit zahlreichen Funktionen, 30 exklusiven Stichen und einem schnellen Motor kannst du mit der b05 ACADEMY deine verrücktesten Ideen ratzfatz umsetzen.

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Fun facts 

Hast du einen Näh-Tick?
Damit die Nahtzugabe an allen Stellen gleich ist, nehme ich Washi Tape und klebe es in gleichmässigem Abstand an die Nähmaschine.

Soundtrack zum Nähen?
Ich schaue gerne Nachrichten oder Reportagen beim Nähen.

Sommer oder Winter?
Sommer

Schuhe beim Nähen an oder aus?
Schuhe aus

Dein Lieblingsort?
Mein Nähreich

Dein Tipp für Hamburg-Neulinge?
Elbstrand Övelgönne

Lieblingsstoff jetzt gerade? All-time favorite?
Baumwoll-Popeline

Was hast du immer im Kühlschrank?
Milch für Cappuccino

Ordnung oder organisiertes Chaos?
Organisiertes Chaos

Stecknadeln (welche?) oder Clips?
Beides

Hose oder Rock?
Rock

Dein Näh-Motto?
#slowsewing

Schönstes Näherlebnis bisher?
Meine Taschen

Auftrennen oder «passt schon»?
Definitiv auftrennen

Stoffe waschen vor dem Nähen oder nicht?
Unbedingt waschen 

Tasche oder Rucksack?
Tasche & Rucksack

Wo willst du unbedingt noch hin?
Inspirieren mit meiner Arbeit und andere motivieren, mehr selbst zu gestalten.

Dieses Nähzubehör muss noch erfunden werden:
Mehr Schnitte, die kein Schnittmuster benötigen, da das Ausdrucken und Vorbereiten von Schnittmuster so viel Arbeit ist.

Haben deine Nähmaschinen Namen?
Bisher noch nicht.

Sprichst du mit deinen Nähmaschinen?
Manchmal schon…. hihihi

Häufigstes Schimpfwort beim Nähen?
So ein Mist!

Mehr erfahren über Lisa

Weitere Informationen über Lisa von mamaevelina_diy findet Ihr auf Ihren Social-Media-Kanälen.

Instagram: www.instagram.com/mamaevelina_diy

TikTok: www.tiktok.com/@mamaevelina_diy