Es geht weiter mit der Anleitung für die Weste
Das Futter nähen:
Zum Zuschneiden der einzelnen Teile nehmen wir den gleichen Schnitt wie bei der Weste. Der Rücken bekommt im Futterteil eine Bewegungsfalte – das sind ca. 2cm mehr im mittleren Stoffbruch.
In das linke Vorderteil nähe ich eine Innentasche, zum Verschließen kommt ein Klettstreifen dazwischen:
Das Klettband lässt sich hervorragend mit dem Paspelfuß #38 annähen, die rechte Unterseite ist etwas höher, so gleitet der Fuß problemlos über diese beiden unterschiedlichen Höhen.
Die Außenkanten des Futters verstärke ich mit einer dünnen Einlage, die Jeansweste selbst wird ja ziemlich fest wegen der vielen Nähte.
Auf die Rückseite steppe ich einige Wellenlinien, appliziere noch einige Dreiecke als Segel und steppe noch einige Dreiecke mit dem Obertransporteur#50 daneben.
Ich trage meine Westen nie geschlossen, aber hier ist jetzt ein Reißverschluss gewünscht. Zum Glück durfte er etwas kürzer sein als die gesamte vordere Mitte.
Zum Annähen verwende ich den Reißverschlussfuß #4:
Die Schulternähte werden genäht, die Nahtzugabe wird nach vorne gebügelt – das ist einer der vielen Tipps, die es im Kurs von Mathias Ackermann gibt, dann schaut man nicht von vorne auf die Naht – und abgesteppt:
Ein Aufhänger wird am Futter befestigt, die Bewegungsfalte liegt genau in der Mitte:
Jetzt werden die Oberseite und das Futter zusammengesteckt. Das geht ähnlich wie bei einem Quilt.
Das Futter wird mit der rechten Seite nach oben ausgebreitet und festgesteckt – bei mir wieder auf dem Teppichboden. Das Westenteil wird passgenau drübergelegt, die rechte Seite nach unten:
Schulter an Schulter feststecken:
Und dann rundherum zusammenstecken, nur die Seitennähte bleiben offen:
Alles rundherum zusammennähen, die Seitennähte bleiben offen, am Anfang und am Ende jeder Naht bei den Seitenteilen eine Füßchenbreite offen lassen, erst hier beginnen:
Überall dort nähen, wo die rote Markierung ist.
Beim Reißverschluss kann ich jetzt auch mit dem Jeansfuß #8 drüber nähen. Nur für den Schieber muss ich unterbrechen, die Naht beenden, vom Füßchen nehmen und jetzt den dicken Schieber nach oben schieben. Danach dann das letzte Stück weiternähen:
Die Nahtzugaben etwas begradigen, an den Rundungen einschneiden:
Die Weste jetzt auf rechts wenden. Die Vorderteile werden durch die jeweilige Schulternaht gezogen und alles wird auf rechts gewendet:
Die Seitennähte schließen. Es wird eine Futterseite weggeklappt und die 3 Teile – 1x Futter, 2x Jeansteil – zusammengenäht:
Die überstehende Futterkante wird über die Nahtzugaben gelegt und mit Handstichen festgenäht:
Die Nahtkanten rundherum gut ausstreichen und bügeln:
Alle Außenkanten rundherum absteppen, bei den dickeren Übergängen unbedingt wieder den Höhenausgleich benutzen:
Die Jeansweste mit den sieben Taschen für die Siebensachen ist jetzt fertig:
Tasche Nr. 7 ist die Innentasche:
Bei einer früheren Weste für meinen Mann aus Leder habe ich nur einige bunte Streifen eingesetzt:
Da gibt es viele andere Möglichkeiten für eine Weste aus den alten Jeans – auffallend, bunt, crazy, schlicht oder dezent.
Und nicht nur die Westen werden ganz besondere Einzelstücke, ich zeige Euch noch einige Taschen. Also nichts in die Tonne werfen von den Reststreifen und abgetrennten Taschen, das wollen wir noch alles vernähen.
Ich freue mich schon auf Eure Fotos im Community-Bereich.
Bis bald!
Wiebke
Hallo Wiebke.
hier: https://blog.bernina.com/de/user-gallery/alte-hose-altes-hemd-neue-weste/ findest Du meine Fotos!
Nochmals vielen Dank für Deinen Beitrag und Deine Anregung.
Meine Weste ist, zugegeben, schon ziemlich anders geworden ist als von Dir beschrieben. Aber ohne Dich wäre ich vermutlich nie auf die Idee gekommen, eine ausrangierte und stellenweise verschlissene Hose in eine Weste zu verwandeln 🙂
Liebes Grüßle Annette
Hallo Ihr Lieben !
ich danke euch ganz herzlich für die netten Kommentare und wünsche Euch viele Jeans zum Nähen dieser Unikate ! Wir freuen uns schon auf die Fotos im Community-Bereich.
Liebe Grüße
Wiebke
Hallo Wiebke,
das ist ja eine super Anleitung. Vielen Dank dafür.
Nun muss ich Jeans sammeln, damit mein Mann endlich eine Jeansweste bekommet 😉
Ich wollte grade den Link für die Weste aufrufen, leider funktioniert er nicht.
Viele Grüße
Gilla
Vielen Dank liebe Gilla !
Jetzt müßte der Link funktionieren – ist aber der Link für den ersten Teil meiner Anleitung. Ich habe kein Schnittmuster drin..
Liebe Grüße
Wiebke
hallo wiebke,
eine klasse anleitung für eine klasse weste! das stück ist dir – mal wieder – super gelungen, nicht nur optisch, sondern auch praktisch. super gemacht!
beste grüsse
gudrun
Hallo Wiebke,
vielen Dank für die ausführliche Anleitung! Die Westen sehen toll aus!
Die Methode, einen Teil des Futters beim Schliessen der Seitennähte mitzufassen, war mir neu, genau so das nach unten Umbügeln der Schulternähte. Na ja, mein Wissen ist noch aus der Zeit, in der meine Mutter das Schneidern gelernt hat 🙂
Liebe Grüße Annette.
Die sind beide echt “Cool” geworden, wie mein Enkel es ausdrücken würde.
Herzliche Grüße
Pia René Schmitt