Noch immer sind nicht alle Ecken im neuen Haus eingerichtet. Vor kurzem durften zwei alte schicke Nachtschränke in dunklem Holzton als “Kommoden” in den Gang einziehen. Da die Schränkchen so alleine auf dem Fliesenboden ganz schön nackig aussehen, kam mir die Idee einen bunten Teppich aus Stoffresten dafür zu “basteln”.
Also habe ich zuerst einmal meine Stoffrestekisten aus dem Regal gezogen und alle einfarbigen Stoffreste nach Farben sortiert auf dem Boden ausgebreitet.
Dann habe ich mir die Stoffe in Regenbogenfarben herausgesucht. Angefangen bei grün im Verlauf zu gelb, organge, pink, blau, petrol zu türkis, wobei die ersten Farben mind. für 1m Streifen reichen sollten und die äußeren für ca. 8m (für einen Halbkreis).
Je nach Stoffart kann man die Stoffe einfach in offene Streifen schneiden und beim Flechten entsprechend die Außenkanten nach innen drehen. Ich habe in grüner Farbe nur einen Futterstoff als Rest gehabt. Diesen habe ich zu einem Schlauch verarbeitet, damit die Außenkanten nicht ausfransen. Bei Sweat- und Jerseystoffen können die Kanten offen bleiben. Diese beiden Stoffe eignen sich übrigens am besten für die Verarbeitung des Resteteppichs. Da ich den Teppich wirklich nur aus Stoffresten machen wollte, habe ich auch kurze Stücke von teilweise 15cm Länge in Streifen geschnitten (je nach Stoffdicke von 4-8cm Breite) und diese dann zu einem langen Band zusammengenäht.
Angenfangen mit grün und gelb (2x grün und 1x gelb) habe ich die Bänder geflochten und per Hand zu einem Kringel vernäht. Nach der zweiten Runde habe ich die Richtung beim Annähen gewechselt, da mein Teppich halbrund werden sollte.
Beim Farbwechsel habe ich die Stoffstreifen abgeschnitten und die neuen Farben per Hand einfach angenäht. Ich habe von 2x grün und 1x gelb gewechselt auf 2x gelb und 1x orange, in der nächsten Runde dann auf 2x orange und 1x rot usw.
Ich gebe zu, ich habe den zeitlichen Aufwand etwas unterschätzt. Nach einem Tag sah das Ergebnis so aus:
Am zweiten Tag dann so:
Da die Strecken zu Flechten und Nähen mit jeder Runde immer länger wurden, ist das Tagesergebnis immer geringer ausgefallen. Nach etwas einer Woche war ich aber endlich an meiner Zielgröße angekommen.
Kaum zu übersehen, dass hier alles andere als ein Halbkreis rauskam 😉 Da hat wohl die Elastizität des Stoffes noch ihr Übriges getan. Aber wie es meistens so ist, macht Not erfinderisch. Also habe ich einfach einen beigen Cordstoff als Kontrast als “Kantenabschluss” angenäht. Hierfür habe ich den Teppich auf Schnittpapier aufgelegt und die Kontur nachgezeichnet um ein ergänzendes Schnittteil zuschneiden zu können. Dies habe ich 2x zugeschnitten und mit der Teppichkante verstürzt. Da der Teppich etwas zu dick für die Maschine ist, habe ich auch dies mit der Hand angenäht.
Dann habe ich den Kantenabschluss mit Stoffresten befüllt um den Höhenunterschied zum Teppich auszugleichen und habe die Kanten verschlossen. So übel schaut´s doch gar nicht aus 😉
Und zusammen mit dem Pflänzchen zwischen den Kommoden macht es sich auch richtig gut 🙂
Ein hübscher Farbtupfer. Genau das Richtige wenn ich aus dem Fenster schaue.
Gruß Mariel
Wow, diese Idee finde ich super!!!! Da die Tage wieder kürzer werden, der Garten fertig ist gerade richtig um was Neues zu probieren. Danke für den super Tipp!
liebe Grüße Heike