Reihenweise Patchwork: Tasche mit Seminolemuster

Seminolemuster sind auch tolle Muster für die ersten Schritte in Richtung Patchen und Quilten.

Die Seminolemuster, die ich Euch vor Weihnachten gezeigt habe, sind typische Bordürenmuster.

Das Muster heute ist etwas breiter, es füllt die gesamte Taschenfläche aus. Die Breite hängt bei diesem Muster von der Anzahl der Streifen ab: mehr Streifen ergeben ein breiteres Muster und umgekehrt.

Nähanleitung für die Tasche mit Seminolemuster

Material:

Die Angaben sind für die gezeigte Tasche, ca. 35 x 25 cm groß:

• 8 Streifen Patchworkstoff, 2 ½ inch oder 6,5cm breit, 110 cm lang
• 0,50 m passenden Stoff für den Boden, die obere Kante und die Träger
• 0,50 m passenden Stoff für das Innenfutter
• 0,50 m Volumenvlies: H 640 oder Thermolan
• passendes Nähgarn und Quiltgarn

Zunächst die Streifenfolge festlegen – vielleicht von hell nach dunkel oder mit Kontrastfarben arbeiten.

Die Streifen werden zusammengenäht, eine Nähanleitung findet Ihr bei den Seminolemustern. Die Stoffe sind aus der True Blues-Serie von Brigitte Heitland/ Zen Chic.

Bei meiner alten, grünen Tasche sind die Streifen für den Boden und die obere Kante gleich als Streifenfolge mit angenäht, dabei hat der Boden dann viele Nähte:

Nach dem Bügeln wird diese Streifenfolge zerschnitten in 2 ½ inch breite Streifen. Dabei unbedingt wieder auf genaues, senkrechtes Schneiden achten, die Linien des Lineals müssen auf den Nahtlinien liegen – beim schrägen Abschneiden werden die Seiten länger und passen nicht mehr zusammen:

Diese Streifenfolgen auslegen und zusammennähen:

Ich habe jetzt den unteren Streifen angenäht und am oberen Rand die Spitzen begradigt:

Das Oberteil mit dem Volumenvlies und dem Innenfutter verbinden. Heften, stecken oder kleben – so, wie Ihr es am liebsten macht:

An der rechten schrägen Seite sollte der Futterstoff ungefähr 5 cm überstehen:

Alle drei Lagen durchsteppen:

• Mit dem Obertransporteur gerade Linien steppen oder
• die Zierstiche der Maschine endlich einmal anwenden,
• frei quilten oder
• mit den Rulern und dem Rulerfuß# 92  grafische Muster quilten.

Dabei die beiden Reihen an den schrägen Kanten frei lassen, hier wird das Taschenteil zusammengenäht:

Die Seiten zusammennähen:

• Das überstehende Futter auf die Innenseite klappen und feststecken,
• das Vlies genau an der Stoffkante abschneiden,
• die vordere Seite jetzt auch wegklappen und
• von dem Vlies ¼ inch wegschneiden:

Die beiden Ränder jetzt ohne das Vlies und ohne das Innenfutter passgenau zusammenstecken und  nur die beiden Stofflagen zusammennähen:

Die Naht von rechts gut ausstreichen und auf der Innenseite den breiteren Futterstreifen über die Nahtzugaben legen und flach mit Handstichen annähen:

Auf der rechten Seite die fehlenden Steppnähte ausführen:

Diese Naht, mit der alles zusammengenäht wurde, ist jetzt kaum zu erkennen:

Die Bodenfalte kommt in den offenen Boden:

• Die gegenüberliegenden Seiten markieren – rote Stecknadeln,
• die Faltentiefe abmessen, ich messe mir bei den Taschen in dieser Größe immer 5 cm auf jeder Seite ab – blaue Stecknadeln,
• die rote Stecknadel durch die blauen Nadeln schieben, gut feststecken – die Kanten müssen alle parallel liegen,

den Boden jetzt schließen, langsam nähen über die vierfachen Stofflagen. Mit einem doppelt gelegten Streifen die Nahtzugabe versäubern, den Streifen über die Nahtzugabe legen und flach mit Handstichen annähen. Das kennt Ihr schon aus anderen Anleitungen von mir:

An die obere Kante habe ich zum Versäubern einen Streifen genäht – wie beim Binding: von rechts mit der Maschine, umklappen, von links (hier auf der Innenseite) mit Handstichen. Die Träger und die Knopflochlasche werden vorher an den Rand genäht.

Fertig:

Viel Freude beim Nähen

wünscht Euch

Eure Wiebke