Bei uns im Norden naht der Frühling mit großen Schritten und macht Lust auf die ersten Gartenblumen. Ich konnte nicht widerstehen und habe mir prompt eine kleine Stiege Hornveilchen gekauft. Nicht alle Pflänzchen sollten in den Garten wandern, sondern in meinem Hinterkopf hatte ich schon länger ein kleines Nähprojekt, das ich nun endlich umsetzen wollte:
Pflanztöpfchen aus Milchtüten
Schon im letzen Jahr hatte Evi von Mrs. Greenhouse diese geniale Upcycling Idee im Netz geteilt. Ihr findet ihre Anleitung HIER. Eifrig habe ich die hübschen Übertöpfchen im Papierlook nachgebastelt und in der Vorweihnachtszeit verschenkt bzw. als Deko genutzt. Doch bisher hatte ich es immer dabei belassen und die Tüten nicht weiter verziert, obwohl man sie ja wunderbar bestempeln und bemalen kann.
Aber ich wäre ja kein Schneiderherz, wenn mir nicht der Sinn nach einer Verzierung via Nähmaschine stehen würde, oder?! Und so habe ich voller Elan angefangen, meine gesammelten Milchtüten zu „häuten“
Hier könnt Ihr den noch steifen Rohling sehen. Ich habe ihn dann erstmal gründlich durchgeknauscht, damit das Material geschmeidiger wird.
Die obere Kante habe ich vorsichtig einmal umgeklappt und dann ging es an meine Nähmaschine. Ich wählte einen hübschen Zierstich, ein frühlingsgrünes Nähgarn in kräftiger Qualität und eine passende Topstitchnadel. Weil das Material eine ziemlich rutschig-wachsige Oberfläche hat, habe ich den Zickzack- Nähfuß mit Gleitsohle #52D angebracht.
Doch als ich losnähen wollte, kam die große Ernüchterung.
Mir war schon klar, dass ich die Tüte nicht über den Freiarm ziehen könnte und so war der Plan, von innen zu nähen. Doch die Milchtüte war so strack, dass sie ständig verhakte und es der Maschine unmöglich machte, gleichmäßig zu transportieren und einen schönen und sauberen Stich zu nähen
Doch aufgeben ist nicht.
Denn als ich da so gewurschtelt und geflucht habe, kam die Lösung des Problems von ganz alleine. Die Nahtstelle der Milchtüte ging nämlich ein Stück auf. Ich erkannte die Chance, dass ich die widerspenstige Milchtüte doch noch unter die Maschine bekommen würde. Also- nur die ganze Klebestelle der Tüte geöffnet und die Hürde war gemeistert.
Nun bremste und verhakte sich nichts mehr und ich konnte mein Blumentöpfchen doch noch frühlingshaft verzieren.
Nach dem Nähen habe ich die Stelle einfach wieder mit doppelseitigem Klebeband verschlossen und die Hornveilchen konnten eingepflanzt werden.
Vielleicht habt Ihr ja Lust bekommen, dieses Upcycling auch mal zu probieren. Das kleine Projekt wäre eine gute Gelegenheit für Euch, endlich mal die hübschen Zierstiche Eurer Nähmaschine zu nutzen. Eure Maschine hat keine Zierstiche? Kein Problem, denn es sieht natürlich auch hübsch aus, wenn man einfach nur bunte Gradstichreihen näht- oder klassischen Zickzack. Viel Spaß dabei!
Euer Schneiderherz Ute
Das ist eine tolle upcycling-Idee! Aber wie hast du den Druck von den Milchtüten entfernt, so das sie diese gräuliche Seite haben?
Hallo Rita, die Anleitung zur “Vorarbeit” habe ich oben im Beitrag verlinkt. Du musst im Text nur das rote HIER bei “Ihr findet ihre Anleitung HIER” anklicken, dann kommst Du zur SEite, wo das ausführlich beschrieben ist.
Viel Spaß beim Nachbasteln
Ute