Es gab Nachwuchs im Bekanntenkreis und so hatte ich endlich mal wieder Gelegenheit, ein niedliches Kuscheltier zu nähen.
Schon vor ein paar Jahren hatte ich das Schnittmuster „Kuschelkumpel“ für Hase und Bär auf meinem Blog veröffentlicht: Stofftier bei Schneiderherz. Der schlichte Schnitt bietet jede Menge Möglichkeiten, Stoffe zu kombinieren und so ein ganz persönliches Schmusetier für die Kleinen zu nähen.
Ich habe bei der Entstehung des grauen Hoppelhasen eifrig Fotos für Euch gemacht und zeige Euch nun Schritt für Schritt, wie Ihr ihn nachnähen könnt. Ganz nebenbei gibt es noch kleine Tipps, die das Nähen erleichtern. Das Stofftier ist wirklich einfach genäht und bietet eine tolle Möglichkeit, Stoffe aus der Restekiste zu verarbeiten.
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Das Schnittmuster könnt Ihr Euch unter folgendem Link kostenlos in Originalgröße herunterladen:
Download Schnittmuster-Freebie Kuschelkumpel
Das Material
Ich habe mich für unbunte Stoffe entschieden: Baumwollkaro, gröberes Leinen und grauer Frottee sorgen für Abwechslung beim Gucken, Fühlen und Schmusen.
Nachdem ich entschieden hatte, wo ich welchen Stoff verwende, habe ich die benötigten Schnittteile ausgeschnitten.
Da ich Bauch und Gesicht aus unterschiedlichen Stoffen nähen wollte, habe ich das Schnittteil getrennt und zunächst grob zugeschnitten und dann an der Teilungsnaht die Rundung mit Nahtzugabe nachgeschnitten.
Anschließend wurden Gesicht und Bauch zusammengenäht.
Kuscheltier nähen
So sieht die Naht danach aus. Das Vorderteil habe ich nun erst einmal zur Seite gelegt. Genauer ausgeschnitten wird später.
Für die Ohren habe ich Karostoff und Frottee kombiniert. Auf das Karo habe ich die Konturen des Schnittmusters gezeichnet. Dafür habe ich einen wasserlöslichen Trickmarker verwendet. Da der Schnitt keine Nahtzugaben enthält, entspricht die Kante der Nahtlinie.
Nachdem ich Frottee und Karo rechts auf rechts aufeinander gesteckt hatte, ging es das erste mal an die Nähmaschine. Ich nähe solche Projekte wie ein Kuscheltier sehr gerne mit kleiner Stichlänge. Einerseits ist es so leichter, auch kleinen Rundungen exakt zu folgen, andererseits ist die Naht beim Stopfen haltbarer.
Erst nach dem Nähen der Konturen habe ich die Hasenohren ausgeschnitten und gewendet.
Als nächstes waren nun die Beine dran. Weil ich diese komplett aus Frottee nähen wollte, hatte ich hier keine Möglichkeit, die Konturen vorzuzeichnen. Also habe ich einfach das Schnittmuster aufgesteckt und um die Papierkante genäht. Auf dem Foto könnt Ihr sehen, dass ich eine Längsseite direkt an den Stoffbruch gelegt habe.
Hilfreich für das Nähen an der Papierkante finde ich übrigens den Applikationsfuss # 23. Er ist transparent und schön kurz, dadurch kann man enge Rundungen ganz leicht perfekt nähen.
Auch die Beine wurden ausgeschnitten und anschließend gewendet. Dafür benutze ich sehr gern ein sogenanntes Wendeset. Es besteht aus einer Kunsstoffröhre, die in das Bein gesteckt wird. Danach wird mit einem Holzstab der Stoff von der geschlossenen Seite her einfach durchgeschoben und somit gewendet. Abschließend stopfte ich die Beine mit etwas Bastelwatte aus.
Hier kann man schon erahnen, wie das Kuscheltier aussehen wird.
Um den Hasen zusammenzusetzen, steckte ich zunächst das Muster auf, zeichnete die Nahtzugaben an und schnitt das vordere Teil Körper aus.
Dann habe ich die Beine und die Ohren gemäß der Passzeichen festgesteckt. Hilfreich ist es, vorher die Wendeöffnung der Beine und Ohren mit ein paar Handstichen zu schließen. Wenn Ihr mögt, könnt Ihr die Ohren etwas falten, dann fallen sie später am Hasen schöner. Denkt unbedingt daran, dass die Körperteile, wie auf dem folgenden Foto, nach innen zeigen müssen, damit sie nach dem Verstürzen auch nach außen ragen. Steppt die Teile in der Nahtline fest, so dass sie nicht verrutschen können.
Nun wird das Teil rechts auf rechts auf den Rücken-Stoff gelegt. Dieser ist nur grob ausgeschnitten. Ich finde das Nähen so viel einfacher, weil der Stoff besser zu halten und an der Maschine zu führen ist.
Der Körper wird aufeinander genäht – dabei die Wendeöffnung nicht vergessen. Anschließend schneide ich den Körper aus und bringe das Kuscheltier in Form
Für die Füllung nehme waschbare Bastelwatte- so bleibt der kleine Hase pflegeleicht, falls er mal angeschmuddelt sein sollte. Am besten stopft man die Watte in kleinen Portionen in den Körper, so lässt sich die Form besser ausarbeiten.
Anschließed wird die Wendeöffnung zugesteckt und sorgfältig mit der Hand zugenäht.
Freundlicher Blick
Nun ist der Kuschelkumpel fast fertig- nur das Gesicht muss noch aufgestickt werden. Ich finde immer, dieser letzte Arbeitsschritt ist der wichtigste, wenn man ein Stofftier näht. Schließlich bestimmen erst Augen & Co, ob so ein Stofffreund auch nett und liebenswert guckt. Bei meinem groben Leinen konnte ich die Linien für die Gesichtszüge mit einer Nadel direkt vom Papier übertragen. Es entstanden kleine Einstiche, die ich dann nur nachsticken brauchte. Wenn das bei Eurem Stoff nicht funktioniert, dann könnt Ihr das Gesicht auch mit einem auswaschbaren Trickmarker vorzeichnen.
Mit einfachen Rückstichen und Stickgarn entsteht so Stich für Stich der Charme des kleinen Hasen.
Natürlich sind bei der Gestaltung des Gesichtes keine Grenzen gesetzt. Probiert einfach aus, wie es Euch am Besten gefällt.
Schlummerndes Kuscheltier
Damit ist der Kuschelkumpel fertig und wird seinem zukünfigen Spielkameraden hoffentlich Freude machen. Mit seiner schlichten Form und den weichen Schlenker-Beinen ist er ideal zum schmusen und kuscheln. Durch die unempfindlichen Stoffe ist er waschbar und nimmt auch etwas ruppige Behandlung nicht übel.
Ich hoffe sehr, meine kleine Nähanleitung hat Euch gefallen und Ihr habt Lust bekommen, auch so ein Kuscheltier zu nähen. Im Schnittmuster findet Ihr übrigens noch Ohren für eine Bären-Variante und selbstverständlich könnt Ihr ganz nach Geschmack noch Schlenker-Arme oder einen Häschen-Buschel-Schwanz annähen. Achtet nur darauf, dass alle Teile wirklich fest verbunden sind und sich nichts ablösen kann.
Liebe Grüße aus dem Nähzimmer
Euer Schneiderherz Ute
Danke für die Anleitung! Habe den süssen Hasen, mit Armen, in Blautönen, aus 3. Stoffarten, von Hand, genäht. Er ist für meinen 2. Enkelsohn!Am liebsten würde ich ihn selbst behalten, weil er so niedlich ist!
Liebes Schneiderherz,vielen Dank für die Anleitung des süßen Hasen! Ich möchte ihn gerne nähen. Wie viel Füllwatte benötigt man ungefähr? Reichen 500g? Liebe Grüße,Lena
Liebes Schneiderherz,ich würde diesen süßen Kuschelkumpel gerne für mein neu geborenes Patenkind nähen. Leider scheitere ich am Zusammennähen der beiden Stoffteile für den vorderen Körperteil. Wenn ich die obere und untere Stoffhälfte so ausschneide wie auf den Fotos oben und das obere Teil dann nach unten klappe zum Zusammennähen, dann schaut eine Rundung nach oben und die des anderen Stoffes nach unten …Vermutlich habe ich nur einen simplen Denkfehler und wäre dir sehr dankbar für einen hilfreichen Input! Herzlichen Dank dafür im Voraus!Lieben Gruß,Eva
Liebe Eva,
Du machst da keinen Denkfehler- diese Naht sieht auf den ersten Blick tatsächlich ungewöhnlich aus, wenn man die gegenläufigen Bögen vor sich liegen hat. Aber die Teile passen tatsächlich zusammen 🙂
Am besten steckst Du von der Kopfteilseite aus (Bogen nach innen) Du musst dieses Teil tatsächlich an den Außenbogen vom Bauchteil schmiegen.
Hier kannst Du das Prinzip genauer sehen: https://blog.bernina.com/de/2016/01/tolle-kurven-jetzt-mit-naehanleitung/
Viel Freude beim Nähen
Ute
Herzlichen Dank für die hilfreichen Fotos Uta … jetzt hab ich es hinbekommen.
Lg Eva
Hat mir so sehr gefallen, dass ich gestern beim Stoffe kaufen, mich nicht zurück halten konnte und gleich kuschelige graue und dunklerer Farbton Stoffe besorgte. Die Schnittanleitung hatte ich dabei und fand gleich 2 schöne angenehme Stoffe in der Restekiste im Laden. Hoffentlich bekomme ich es auch so super ? hin wie bei dir. Im Haus ist Nachwuchs gekommen! LG Bettina
Den niedlichen Kerl werde ich für meinen kleinen Enkel nachnähen.Danke für die Anleitung!LG Birgit
Der Hase ist wirklich süß ! Hat es einen besonderen Grund, dass er keine Arme hat?Ich werde ihn auf jeden Fall nachsehen und mir die Arme dazu schneidern.DANKE für die tolle Idee.
Hallo Bärbel,
es hat keinen besonderen Grund. Ich find ihn einfach drollig so und denke, Ohren und Beine sind für einen kleinen Erdenbürger genug zum anfassen, beschmusen und nuckeln 😉
Natürlich kann man ihm, wie ich oben ja auch schrieb, völlig problemlos auch Arme oder gar ein Puschelschwänzchen annähen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Ich wünsche viel Spaß beim Nähen und vielleicht magst Du ja auch ein Bild zeigen, wenn Dein Kuschelkumpel fertig ist.
Liebe Grüße
Ute
Auch wenn Ostern schon vorbei ist… ein Hase geht immer. Werde ich sicher bald nacharbeiten. Danke für die supergute Anleitung.
Sehr gern, viel Spaß beim Nähen
Ich möchte als nächstes dieses süße Kuscheltier nähen, jedoch weiß ich nicht wie ich am Ende das Gesicht darauf sticken kann ohne dass man Anfang und Ende des Fadens sieht. Wie befestigt man diese, wenn man von außen drauf stickt?
Hallo Ilona,
ich sticke da immer mit einer recht langen Nadel und steche vom Ohr her ein. Der Miniknoten und der erste Vernähstich verschwinden dann dort unsichtbar in der Ohrenfalte. Genauso gehe ich am Ende vor, wenn ich alles gestickt habe.
Liebes Schneiderherz,der Schmusehase sieht süß aus und die Nähanleitung ist ideenreich, vielen Dank für das kostenlose SM.Viele Grüße, G. Schneider
Es freut mich, dass Hase und Anleitung gut gefallen. Viel Spaß beim Nachnähen.