Dekorative Overlockstiche können auf unterschiedliche Weise erzeugt werden. Heute zeige Euch, welche besonderen, teilweise überraschenden Effekte man an der Overlock durch das Spielen mit der Fadenspannung erzielen kann.  

Andere Methoden zum Nähen dekorativer Overlockstiche sind Euch vermutlich vertraut. Die Bekannteste ist die Verwendung dekorativer Garne.

Alternativ können mehrere dekorative Garne durch den gleichen Greifer eingefädelt werden. Auf diese Weise ist es möglich, mehrere Fäden – die aber nicht allzu dick sein dürfen – zu einem neuen Multi-Garn zu kombinieren. Vielleicht habt ihr den Blog-Artikel dazu gelesen? Darin zeige ich Euch, wie das Fäden-Kombinieren geht.

Ein Beispiel fürs Fäden-Kombinieren sind die Fransen, welche mit Fadenkombinationen erstellt erst richtig zur Geltung kommen:

Spielen mit Fadenspannungen

Heute soll es aber ums Spielen mit den Fadenspannungen gehen. Ich hoffe, ich kann Euch mit diesem Beitrag zu kreativen Experimenten anregen. Ihr erhaltet Ideen und Tipps für die 4-Faden-Flachnaht, die zweifarbige 3-Faden-Flachnaht, Tropfen-Stiche mit 2, 3, und 4 Fäden, 4-Faden Kantenumschlinger … und mehr.

Vergesst zunächst einmal den perfekten Stich. Jeder Stich ist perfekt, wenn er Euch gefällt. Auch wenn er nicht so aussieht, wie es allgemein erwartet wird. Denkt daran, dass Ihr selbst die kritischste Person seid, wenn es um Eure Kreationen geht.

Was als Stich beurteilt werden kann, der optimiert werden muss, kann manchmal auch als dekorativer Overlockstich durchgehen. Hier ist ein kreatives Auge gefragt.

Oder anders gesagt: Alles ist möglich, alles ist erlaubt.

Einfädeln und testnähen ist die Basis. Üblicherweise optimieren wir dann, falls erforderlich – Ihr kennt das Prozedere …

Aber was, wenn wir gar nicht den optimalen Stich suchen?

Was, wenn wir durch Zufall etwas Neues entdecken, das uns gefällt? Dann Daumen hoch, ohne zu optimieren!

Wir lassen unser Resultat als «Neuentwicklung» gelten und behaupten, wir seien kreativ 😉.

Seht es als Ziel, neue Dinge auszuprobieren!

Wir können also unsere eigenen Stiche kreieren, indem wir sie ableiten von bereits implementierten Stichen auf unserer Overlock- oder Combo-Maschine.

Viele der nachfolgenden Beispiele wurden auf der BERNINA L 860 oder der BERNINA L 890 genäht, aber sie funktionieren auch auf den Modellen L 850, L 460 und L 450 sowie auf Maschinen von bernette. Seht die vorgeschlagenen Einstellungen als Leitfaden, aber denkt dran, dass sie für andere Modelle leicht abweichen können. Probiert es einfach mit eurer Faden- und Stoffkombination und berücksichtigt den Charakter eurer Maschine.

4-Faden-Flachnaht / Leiterstich

Ihr wisst, eine Flachnaht entsteht durch einen losen Nadelfaden. Das Vorgehen ist dasselbe, ob ihr 2 Fäden, 3 Fäden oder wie hier 4 Fäden verwendet.

Die 4-Faden-Flachnaht ist das Beispiel einer Fadenspannungs-Spielerei.

Der 4-Faden-Overlockstich ist die Basis. Dann geht Ihr wie folgt vor:

• Ändert die Nadelfadenspannungen auf 1 (oder wo möglich auf 0).
• Stellt die Untergreiferfadenspannung auf 7.
• Stellt die Schnittbreite auf 9.
• Macht einen Nähtest und, falls erforderlich, stellt den Stich fein.
• Falls die Nadelfäden die Stoffkante nicht erreichen, reduziert die Schnittbreite auf 8, 7 oder 6.
• Falls erforderlich, macht weitere Nähtests.
• Falls ein 9 mm breiter Stich erzielt werden soll, aber die Nadelfadenspannung sich nicht genügend lösen lässt, verwendet die Deko-Fadenführung für die Nadelfäden.
• Zieht den Stich so flach wie möglich.

Wenn es nicht ganz flach geht, erinnert euch daran, dass der dreidimensionale Effekt von der Schnittbreite abhängt.

Dieses Beispiel zeigt eine einfache Flachnaht im Stoff, abwechselnd mit dem Leiterstich.

Hier ein Beispiel, wo ich die 4-Faden-Flachnaht als Kissenkante eingesetzt habe. Der Stoff ist gefaltet wie ein falsches Bündchen bzw. wie ein falscher Blindsaum.

Ich bevorzuge Mettler-Fäden wo immer ich kann. Die Verwendung der fünf Farben der Einfädelwege bieten bereits viele Möglichkeiten. Für den Leiterstich wählt die Farben der Nadelfäden mit Bedacht, um einen kontrastreichen Effekt auf Eurem Stoff zu erzielen.

Falls ihr für die Flachnaht dekorative Garne im Obergreifer verwendet, zum Beispiel Madeira Lana 12 oder Cotona 30, dann vergesst nicht, die Obergreiferfadenspannung zu lösen. Bei meiner Maschine aus der BERNINA L8 Serie war diese mit einem Wert von 1.6 ok.

Und wie üblich beim Nähen mit dekorativen Garnen: Reduziert die maximale Nähgeschwindigkeit, zum Beispiel auf ca. 600 Stiche/Minute.

Dieses Muster zeigt die 4-Faden-Flachnaht mit Glamour 12 in den Greifern und Silk Finish Cotton 50 in den Nadeln:

Wer mein Blog-Posts liest, weiss, welcher Tipp immer kommt: Nach dem Nähen wird gebügelt, dies fixiert die Naht und macht sie dauerhafter.

3-Faden-Flachnaht, zweifarbig

Eine 3-Faden-Flachnaht, die aus dem Gleichgewicht gebracht wird, kann einen zweifarbigen Effekt erzeugen – auch hier vor allem mit dekorativen Garnen.

Das schwarz-weisse Muster ist mit YLI-Bauschgarn Extra im Ober- und Untergreifer genäht.

Ein solcher Stich ist sowohl auf den Maschinen der L8 Serie als auch mit denen der L4 Serie von BERNINA einfach umzusetzen. Ausserdem profitiert Ihr von 9 mm Stichbreite. Bei einer bernette Maschine wird der Stich max. 7 mm breit. Folgendermassen geht Ihr vor:

• 3-Faden Flachnaht ist die Basis.
• Stellt die Untergreiferfadenspannung auf 4.
• Stellt die Schnittbreite auf 9.
• Macht einen Nähtest.
• Die beiden Greiferfäden sollen sich mittig auf der Oberseite treffen.
• Zieht die Naht flach.
• Falls ihr keinen flachen Stich erreicht, reduziert die Schnittbreite auf 8, 7 oder 6.

Falls erforderlich, macht weitere Nähtests.

Das Beispiel in grün-orange zeigt Madeira Cotona 4 im Ober- und Untergreifer:

Die Einstellungen auf meiner Maschine waren: LN 1, OG 2, UG 3, SL 4.5, Diff 1, Schnittbreite 9, mtc 0, max. Nähgeschwindigkeit 600.

Und hier ein Muster mit Fadenkombinationen, verschiedene Madeira Glamour 12. Die Einstellungen können bei der Nähprobe ermittelt werden, passend zu Eurer Faden-Stoffkombination.

Denkt daran, dass Ihr auf der L 860 und der L 890 Eure kreativen Stiche im Persönlichen Speicher ablegen könnt:

3-Faden-Flachnaht, zweifarbig, gewellt

Farbwellen, eine knifflige Sache. Für dieses Beispiel empfehle ich eine Maschine wie die L 850, L 450/460 oder die bernette. Mit den Fadenspannungsrädern vorne am Gehäuse ist das Verstellen der Spannungen während des Nähens einfacher als bei der L 890 oder L 860. Dieses Muster entstand 2017, auf der ersten L 850, die ich in die Finger bekam. Ich war neugierig auf den Effekt der individuellen Fadenspannungseinstellungen.

Die hier verwendeten Greiferfäden sind ebenfalls YLI-Bauschgarn Extra. Schnittbreite 9 macht den Effekt gut sichtbar. Einmal habe ich mit der Obergreiferfadenspannung gespielt, einmal mit der Untergreiferfadenspannung. Ich denke, der Unterschied ist gut sichtbar. Ratet, was was ist – oder probiert es einfach selber aus!

So erzielt ihr die Effekte:

• Muster links, während des Nähens mit der Fadenspannung des Obergreiferfadens spielen.
• Muster rechts, während des Nähens mit der Fadenspannung des Untergreifers spielen.

Und nein, diese Technik lässt sich nicht im Speicher ablegen, dazu verwende ich ganz einfach eine Papiernotiz am Nähmuster.

2-Faden-Tropfen-Stich

Ich habe diesen Stich an der grossen BERNINA Händlermesse in den USA 2023 kennengelernt – schaut ihn Euch näher an, was seht ihr?

So wird der Stich genäht:

• 2-Faden Overlock ist die Basis.
• Verwendet eine Nadel Stärke 90/14 oder eine Topstich-Nadel.
• Fädelt die Nadel mit einem dekorativen Garn, passend zur Nadelgrösse 90/14 ein. Ich habe Mettler Silk Finish Cotton 28 verwendet. Mettler Seralon 30 oder Extra Stark Polyester No. 36 oder Gunold Sulky 12wt Cotton mercerisiert sind gute Alternativen.

Folgende Einstellungen passen für obige Fäden:

• Nadelfadenspannung 1.
• Untergreiferfadenspannung 5 oder 6.
• Schnittbreite 8.
• Stichlänge auf 4.5.

Für die Nähprobe platziert den Stoff mit linker Seite oben unter dem Nähfuss und prüft die rechte Stoffseite und linke Stichseite.

Falls der Tropfen die Stoffkante nicht erreicht, reduziert die Schnittbreite auf 7 oder 6. Wenn ein 9 mm breiter Stich gewünscht ist und nicht erreicht wird, verwendet die Dekofadenführung (schon wieder).

Im folgenden Beispiel reicht der Nadelfaden offensichtlich nicht bis zur Stoffkante. Hier habe ich die Nadelfadenspannung gelassen und eine losere Greiferfadenspannung verwendet, um den Stich nahe, aber nicht direkt an der Kante zu platzieren. Ich mag diesen Effekt des “Liegens auf dem Stoff” ohne Verwendung einer Flachnaht oder eines Leiterstichs.

3-Faden-Tropfen-Stich

Natürlich könnt ihr auch mit dem 3-Faden Superstretch spielen und einen doppelten Tropfen erzielen. Denkt daran: Beim Nähen linke Stoffseite oben, damit auf der rechten Seite die dekorativen Fäden sichtbar sind.

Und hier die Vorgehensweise:

• 3-Faden Superstretch ist die Basis.
• Verwendet Nadeln Stärke 90/14 oder Topstich-Nadeln und bei bernette 100/16 Nadeln. Fädelt die Nadeln mit dekorativen Garn, passend zur Nadelgrösse, ein (z.B. Mettler Silk Finish Cotton 28, Mettler Seralon 30 oder Extra Stark Polyester No. 36 oder Gunold Sulky 12wt Cotton Mercerisiert).
• Ändert die Nadelfadenspannungen auf LN 1 / RN 2.
• Stellt die Untergreiferfadenspannung auf 6.
• Stellt die Schnittbreite auf 8.
• Stellt die Stichlänge auf 4.5.

Für die Nähprobe platziert den Stoff mit linker Seite oben unter dem Nähfuss und prüft die rechte Stoffseite und linke Stichseite.

Falls die Tropfen die Stoffkante nicht erreichen, reduziert die Schnittbreite auf 7 oder 6. Wenn ein 9 mm breiter Stich gewünscht ist und nicht erreicht wird, verwendet die Dekofadenführungen.

4-Faden-Tropfen-Stich

Das Ganze noch einmal mit vier Fäden:

• 4-Faden Overlock ist die Basis.
• 4-Faden Flachnaht/Leiterstich ist die gleiche Stichkonstruktion.
• Verwendet Nadeln Stärke 90/14 oder Topstich-Nadeln. Fädelt die Nadeln mit dekorativen Garn, passend zur Nadelgrösse, ein.

• Ändert die Nadelfadenspannungen auf LN 1 / RN 2.
• Obergreiferfadenspannung 4, Untergreiferfadenspannung auf 7.
• Stellt die Schnittbreite auf 8.
• Stellt die Stichlänge auf 4.5.

Für die Nähprobe platziert den Stoff mit linker Seite oben unter dem Nähfuss und prüft die rechte Stoffseite und linke Stichseite.

Falls die Tropfen die Stoffkante nicht erreichen, reduziert die Schnittbreite auf 7 oder 6. Wenn ein 9 mm breiter Stich gewünscht ist und nicht erreicht wird, verwendet die Dekofadenführungen.

Hier die Variante, wo der Stich die Stoffkante nicht ganz erreicht. Bei meiner Maschine war hierfür ist die Obergreiferfadenspannung 3 und die Untergreiferfadenspannung 5.5. Aber macht eine Nähprobe und stellt die Spannungen fein ein, wie es Euch gefällt. Spielt mit Euren Garnfarben und Fadenspannungen, um verschiedene Effekte zu erzielen.

Ein Projektvorschlag dazu: Tropfen-Stich auf Pflanzentopf-Hussen – damit ich das Giessen nicht vergesse. Dieses Projekt ist noch auf der Liste meiner unbeendeten Näharbeiten. Richtig, auf dem Bild unten ist kein Tropfen-Stich zu sehen. Aber das sind auch keine echten Pflanzen 😊.

Die Alternativ hiere – falsche Pflanze mit echtem Tropfen-Stich:

Ihr profitiert bei euren BERNINA Overlockern von einer Schnittbreite von bis zu 9 mm und einer Stichlänge von bis zu 4.5 mm. Das macht diesen Stich so unverwechselbar.

Eine Frage: Was ist die maximale Stichlänge, die Ihr bei einer bernette aus der b60er Serie einstellen könnt?

Nächste Frage: Welche Nadelstärken könnt Ihr bei diesen Maschinen verwenden?

80-100! Nicht schlecht, oder? Allerdings habe ich für diese Stiche eine 90/14-Nadel verwendet und sehr gute Resultate erzielt. Hier auf Romanit, am Stoffbruch:

Stellt Euch die Effekte vor, die Ihr so erzielen könnt. Hier ein Beispiel auf Denim, an der Bruchkante.

In der LN hatte ich Madeira Metallic 15 und in RN Glamour 12. In den Greifern war wie üblich Seracor 120.

Die Einstellungen auf meiner b64 AIRLOCK: LN 0, RN 0, OG 3, UG 6, SL 5, Diff 1, Schnittbreite 7, mtc +

Die Tropfenstiche lassen sich sehr gut an Schnitt- und an Bruchkanten verwenden. Wie bei den Fransen empfehle ich, zuerst einen Saum zu nähen, wenn der Stoff stark franst. Bei nicht-fransenden Stoffen ist es einfacher:

4-Faden-Kantenumschlinger

Inspiration gibt es überall. Den 4-Faden-Kantenumschlinger habe ich in einem Instagram live gefunden, während einer Demo des Lufteinfädlers der b64 AIRLOCK. Was erkennt ihr bei diesem Stich?

Bei aller Begeisterung über die Einfachheit des Einfädelns mit Luftdruck wurde das Einstellen der Fadenspannungen vergessen.

Mögt es oder nicht – mir gefiel der Stich, den ich sah. Und so sieht es bei mir aus (genäht mit der L 860):

Und das ist die Vorgehensweise:

• 4-Faden Overlock ist die Basis.
• Fädelt Ober- und Untergreifer mit kontrastierenden Fäden ein.
• Stellt die Obergreiferfadenspannung auf 7 und die Untergreiferfadenspannung auf 2.5.
• Stellt die Schnittbreite auf 9.
• Falls Ihr sehr dekorative Fäden verwendet, näht mit max. 600 Stichen/Minute und wählt längere Stiche.
• Nähprobe und feineinstellen, wo nötig.
• Wenn der UG die rechte Nadel auf der Oberseite nicht erreicht, reduziert die UG Fadenspannung und erhöht die OG Fadenspannung.
• Oder reduziert die Schnittbreite auf 8 oder 7.
• Weitere Nähtests falls erforderlich.

Falls ein 9 mm breiter Stich gewünscht aber nicht erreicht wird… Ihr wisst ja inzwischen, was Ihr mit der Dekofadenführung machen könnt.

Und grad noch ein Tipp: Wenn Ihr bei Lufteinfädlermaschinen die Greiferfadenspannung nicht genügend lösen könnt, denkt an die Lufteinfädler-Umgehung. Einen Teil des Greiferrohrs zu umgehen, reduziert Reibung. Der Stich bekommt mehr Greiferfaden. Details sind im Video zu den «alternativen Einfädelmethoden» zu finden:

Einfacher 3-Faden-Overlock

Und hier noch ein Stich, bei dem “nur” die Fadenspannung nicht den üblichen Werten entspricht. Beide Greiferfäden zeigen sich dekorativ auf der Oberseite:

Das Muster ist ebenfalls mit YLI-Bauschgarn Extra genäht, der Effekt funktioniert aber mit jedem dekorativen Faden in den Greifern, z.B. mit Madeira Cotona 4 oder Lana 12 etc.

Die Einstellungen auf meiner L 890 waren: LN 4, OG 3, UG 1, SL 3.5, Diff 1, Schnittbreite 8, mtc 0

4-Faden-Rollnaht

Dies ist mein Favorit zum Säumen dehnbarer Futterstoffe. Ok, das ist keine Fadenspannungsspielerei, sondern die Kombination verschiedener Sticheinstellungen.

• Der 4-Faden-Overlock ist die Basis
• Die Stichzunge wird auf Rollsaum gestellt.
• Die Stoffkante rollt ein, der Stich ist etwas breiter als ein Rollsaum oder eine Rollnaht.

Für diesen Stich verwende ich auch sehr gerne Bauschgarn in den Greifern, wie hier das Bauschgarn von Mettler.

Die Einstellungen, die zu meiner Faden-Stoff-Kombination passen: LN 4, RN 3.8, OG 3, UG 3.8, SL 3, Diff 0.7, Schnittbreite 7.5.

4-Faden-Rollsaum

Ähnlich gelingt auch ein 4-Faden-Rollsaum:

• 4-Faden Overlock ist die Basis.
• Zusätzlich wird die linke Nadel eingesetzt und eingefädelt.
• Die Stichzunge wird auf Rollsaum gestellt, sodass sie Stoffkante einrollt.

Für diesen Stich eignet sich Stickgarn sehr gut, zum Beispiel Poly Sheen von Mettler. Auch hier habe ich ein Jersey-Futter vernäht.

Die Einstellungen, die zu meiner Stoff-Faden-Kombination passen: LN 4, RN 4, OG 3.5, UG 5.5, SL 0.8, Diff 0.8, Schnittbreite 6.

Dieser Kantenabschluss eignet sich übrigens auch für nicht alltägliche Rüschen.

Dies also einige Fadenspannungsspielereien. Was fehlt auf den ersten Blick? Eventuell ein 3-Faden-Rollsaum, basierend auf Superstretch? Eine Kombination von Kettenstich und Rollsaum oder Rollnaht? Vielleicht habt Ihr noch Vorschläge für etwas Neues?

Weihnachtliche Projektideen für dekorative Overlockstiche

Und falls ihr Projektideen sucht – hier zum Abschluss ein paar zur Jahreszeit passende Vorschläge mit einigen der oben erwähnten Stiche in Kombination mit Standard-Stichen und natürlich mit Fransen, Coverstichen und Kettenstichen mit Fadenkombinationen.

Inspiration ist überall zu finden, nicht zuletzt im BERNINA blog. Für noch mehr Anregungen, besucht auch den US-Blog WeAllSew.

Damit wünsche ich euch eine gute Nähzeit!

Doris